Die Gefahr eines längeren Stromausfalls nimmt zunehmend zu. Entsprechend gibt es immer mehr Vorsorge- Tipps und auch die Industrie und die Händler stürzen sich auf dieses Geschäftsfeld.
So habe auch ich mittlerweile ein paar Mal die Frage bekommen welche Powerbanks ich für die Vorsorge für einen “Blockout” empfehlen würde.
Wollen wir in diesem kleinen Artikel einmal durchgehen, welche Modelle ich empfehlen würde und ob das Ganze überhaupt eine gute Idee ist.
Funktioniert das Smartphone überhaupt bei einem Blackout?
Wir müssen hier ehrlich sein, hast du den Gedanken dein Smartphone bei einem Blackout weiter zu nutzen, um mit der Außenwelt zu kommunizieren, dann muss ich dich enttäuschen!
Dein Smartphone funktioniert bei einem Blackout natürlich weiter, aber das Mobilfunknetz nicht! Das heißt das Internet, SMS, Mobilfunk usw. funktionieren nicht mehr.
Alles was du lokal auf deinem Smartphone machen kannst, offline Spiele, Taschenlampe, heruntergeladene Musik und FIlme usw. kannst du natürlich weiter nutzen.
Macht dann eine Powerbank für einen Blackout überhaupt Sinn?
Ich denke ja! Sofern du keinen anderen Akku hast, kann eine Powerbank in solch einer Situation sicherlich ein kleiner Lebensretter sein. Wenn auch nur, um weiterhin die Taschenlampe im Smartphone nutzen zu können oder etwas Musik zu hören.
Zudem gibt es immer mehr Geräte die USB zum Laden nutzen, die eventuell auch bei einem Blackout nützlich wären.
Die wichtigste Eigenschaft, viel Kapazität
Wenn du eine Powerbank für einen Blackout suchst, sollte der Fokus sicherlich auf einer möglichst hohen Kapazität liegen.
Geht es dir wirklich nur um die Vorsorge, dann sind alle anderen Funktionen zweitrangig. Es wäre hier nicht so wichtig, wie schnell dein Smartphone lädt oder wie kompakt die Powerbank ist.
Bei der Kapazität gibt es aber ein paar Punkte zu beachten.
- Die Kapazitätsangabe der Hersteller ist nie die nutzbare Kapazität
- Das Laden deines Smartphones ist nicht zu 100% effizient!
Wenn ein Hersteller mit 20000mAh wirbt (und dabei auch ehrlich ist), dann wirst du in der Praxis meist nur auf +- 16000mAh kommen. Die meisten Powerbanks haben eine echte Kapazität von 80-90% der Herstellerangabe.
Die Herstellerangabe bezieht sich immer auf die Kapazität der verbauten Akkuzellen. Eine 10000mAh Powerbank hat also Akkuzellen mit einer Kapazität von 10000mAh im Inneren. Allerdings ist das Entladen nicht zu 100% effizient, weshalb es hier eine Abweichung gibt.
Auch dein Smartphone lädt nur mit einer Effizienz von ca. 80-85%. Heißt ca. 20% der Energie wird in Form von Wärme “weggeworfen”.
Beispielrechnung, eine durchschnittliche Powerbank mit 20000mAh Kapazität kann ein Smartphone mit 5000mAh nicht 4x laden wie es nahe liegen würde, sondern nur ca. 2,7x.
Hier eine Übersicht über die Powerbanks mit der höchsten echten nutzbaren Kapazität die ich bisher im Test hatte:
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Streichen wir diese sehr große Tabelle einmal auf die Top 10, aktuell verfügbarer, Powerbanks zusammen.
Kapazität in mAh | |
Sandberg Powerbank USB-C PD 100W 38400 | 33203 |
VEGER 30000mAh Powerbank | 29178 |
Xtorm XB203 | 24399 |
Anker PowerCore 26800 | 23762 |
Xtorm XB304 | 23155 |
Xtorm XB303 | 22532 |
STORM 2 | 22352 |
Zendure SuperTank Pro | 22022 |
Anker PowerCore III Elite 25600 PD | 21919 |
Green Cell Powerbank GC PowerPlay Ultra | 21201 |
Es gibt hier zwei Modelle die etwas herausstechen, die Sandberg Powerbank USB-C PD 100W 38400 und die VEGER 30000mAh Powerbank.
Diese beiden wären auch meine Empfehlungen für eine “Blackout” Powerbank, wenn du das Maximum an Kapazität suchst.
Nr. 1, die Sandberg Powerbank USB-C PD 100W 38400
Mit einer Kapazität (laut Hersteller) von satten 38400 mAh ist die Sandberg Powerbank die größte Powerbank die ich bisher im Test hatte!
Wh | mAh | |
5V/2A | 112.67 | 30451 |
9V/1A | 117.35 | 31716 |
9V/3A | 119.47 | 32289 |
15V/2A | 122.85 | 33203 |
20V/1A | 119.67 | 32343 |
20V/3A | 118 | 31892 |
20V/5A | 115.45 | 31203 |
In der Praxis kommen wir zwar “nur” auf maximal 33203 mAh, dies ist aber eine gewaltige Kapazität.
Hinzu kommt ein 100W USB C Ausgang, das Laden in lediglich 2 Stunden (an einem 100W Ladegerät) und der Support von PPS.
Damit ist die Sandberg Powerbank ein absolutes High End Modell! Dies spiegelt sich allerdings auch beim Preis wieder, welcher klar über 100€ liegt.
Nr. 2, die VEGER 30000mAh Powerbank
Du willst einfach nur eine große Powerbank mit möglichst viel Kapazität, brauchst aber nicht die Möglichkeit ein Notebook an dieser zu laden oder andere “Luxus-Ausstattung”?
Dann ist die VEGER 30000mAh Powerbank die beste Wahl. So bietet die VEGER Powerbank mit maximal 29178 mAh ebenfalls eine sehr große Kapazität.
Wh | mAh | |
5V/1A | 107.96 | 29178 |
9V/1A | 106.06 | 28665 |
9V/2A | 103.07 | 27857 |
Hinzu kommt ein 20W USB C Ausgang/Eingang, welcher dein Smartphone flott lädt. Allerdings dauert ein Aufladen der Powerbank knapp über 7 Stunden, was natürlich deutlich länger ist als bei der Sandberg Powerbank.
Im Gegenzug kostet die Powerbank aber zum Zeitpunkt dieses Artikels keine 40€.
- 29178 mAh bzw. 107,96 Wh echte Kapazität
- Quick Charge und USB Power Delivery Support
- PPS Support
- Ordentliches Gehäuse
- Ladedauer ca. 7 Stunden
- “nur” 20W Power Delivery
Nr. 3, Anker PowerCore III Elite 25600 PD 60W
Meine 3. Empfehlung wäre die Anker PowerCore III Elite 25600 PD 60W. Diese ist zwar mit maximal 21919 mAh etwas kleiner, bietet aber die typische Anker Qualität.
So würde ich dieser Powerbank die höchste Haltbarkeit und Zuverlässigkeit zuschreiben. Zudem verfügt sie über einen 60W USB C Port und ein passendes 60W Ladegerät mit im Lieferumfang. Dieses Ladegerät kann die Powerbank auch in rund 2 Stunden vollständig laden.
Allerdings ist im Gegenzug der Preis der Powerbank auch etwas „gehoben“, um es so auszudrücken.
- 21918mAh bzw. 81,1 Wh Kapazität
- 60W USB C Ausgang
- Inklusive sehr gutem Ladegerät!
- Schickes Design
- gehobener Preis
Nr. 4, INIU BI-B5
Die INIU BI-B5 ist erneut keine “gigantisch” große Powerbank, aber solltest du ein halbwegs großes Modell mit hoher Alltagstauglichkeit suchen, dann halte ich diese für sehr spannend.
Diese bietet bis zu 18248 mAh, einen 20W USB C Port und ist in 5:50h von 0% auf 100% geladen.
Zudem mag ich die Haptik und Optik. Aus reiner Sicht der Preis/Leistung mag die 30000mAh VEGER Powerbank noch etwas besser sein, aber die BI-B5 ist schon ein gutes Stück handlicher.
- 18248 mAh maximale echte Kapazität
- USB PD mit 20W
- USB PD PPS!
- Quick Charge support
- Fairer Preis
Via Solar laden
Eventuell könntest du nun auf die Idee kommen deine Powerbank doch via Solar zu laden und du bist dann komplett unabhängig.
Diesen Zahn muss ich dir aber etwas ziehen. Die Blackout Gefahr ist natürlich in den Wintermonaten am größten. Hier bringen Solarpanels praktisch nichts.
Im Dezember und Januar ist die Energieausbeute wirklich grausam und mit grausam meine ich, dass ein 10W Panel an einem bedeckten Tag wirklich nur 0,xW liefert, was praktisch nichts ist.
Von März bis Anfang Oktober kann ein Solarpanel durchaus funktionieren, aber im Winter kannst du es dir eigentlich sparen.
Solarpowerbanks?
Es gibt diverse Solarpowerbanks, also Powerbanks mit eingebauten Solarpanel. Leider sind diese zu 99% schrott!
Anders kann ich es nicht sagen. Sofern diese nicht pralle Sonne bekommen kann es passieren, dass sie sich sogar mehr entladen als laden und selbst in praller Sonne ist meist das Ergebnis traurig.
Vielleicht die Modelle mit ausklappbaren Panel, hier gibt es durchaus ein paar Powerbanks die “okay” sind, aber auch nur bei praller Sonne. Im Allgemeinen würde ich die Finger von solchen Powerbanks lassen.
Fazit
Grundsätzlich halte ich es für eine gute Idee eine große Powerbank im Haus zu haben. Egal ob es nun zu einem Blackout kommt oder nicht. So viele moderne Geräte werden mittlerweile via USB geladen, da ist eine Powerbank einfach oft praktisch.
So würde ich auch keine spezielle “Blackout Powerbank” oder ähnliches kaufen, sondern ein normales großes Modell. Ich würde dir hier eine von folgenden Powerbanks empfehlen:
- Sandberg Powerbank USB-C PD 100W 38400
- VEGER 30000mAh Powerbank
- Anker PowerCore III Elite 25600 PD 60W
- INIU BI-B5
Hier kommt es dann etwas darauf an was du möchtest und wie viel Geld du ausgeben willst. Die Sandberg Powerbank USB-C PD 100W 38400 hat einen sehr leistungsstarken USB C Port und die größte Kapazität.
Die VEGER 30000mAh Powerbank ist hingegen unschlagbar günstig für die sehr große Kapazität. Suchst du die beste Preis/Leistung, dann bist du bei dieser richtig.
Der Anker PowerCore III Elite 25600 PD 60W hingegen stammt von einem sehr zuverlässigen Hersteller und hat ein passendes Ladegerät mit im Lieferumfang, ist aber recht teuer.
Die INIU BI-B5 wiederum ist nicht “gigantisch” groß, aber sehr alltagstauglich und hat doch eine gute Kapazität und einen fairen Preis.
Die Qual der Wahl liegt bei dir! Willst du noch mehr Kapazität, dann musst du zu einer Powerstation greifen. Von diesen gibt es mittlerweile auch einige im Handel. Mehr zum Thema und Tests zu Powerstations findest du hier.
Von INUI gibt es auch eine Powerbank mit 25.000mAh und einem 65W USB-C Ausgang. Für Laptops natürlich Top! Preis liegt bei 50€. Also deutlich günstiger als das Anker Pendant was du hier in deiner Liste aufführst.
Das wäre mein Favorit. Relativ Preiswert, Lademöglich für den Laptop, brauchbare Kapazität und genügend Ports (2x USB-C, 1x USB-A).
Danke für die tolle Übersicht. Ich habe zwei Anmerkungen:
1. Das Mobilfunknetz hat Notstromversorgung. Ein Überlebender des tagelangen Münsterländer Stromausfalls hat mir glaubhaft versichert, dass er die ganze Zeit über Internet via Mobiltelefon hat. Ob das bei einem bundesweiten Blackout auch noch der Fall ist, bliebe abzuwarten, falls dieser Fall überhaupt jemals eintritt (ich würde dagegen wetten). Aber ganz ausgeschlossen ist es nicht, dass man mit dem Smartphone kommunikationsfähig bleibt.
2. Solarpowerbanks sind Quatsch, aber mit einem Solarpanel und USB Anschluss kann man durchaus was erreichen. Hatte mal ein „Elecaenta 30W“ Panel da und das hat ziemlich gute Leistung geliefert, aktuell nutze ich neben einem alten 10W Panel noch ein „X-Dragon 20W“ Panel. Klar, im Winter kommt nicht mehr viel aber wenig ist besser als nix. Werde im Dezember nochmal nachmessen.
Übrigens habe ich kürzlich eine Baseus „30.000mAh“ Powerbank gekauft, die nicht nur relativ gute Kapazitätswerte geliefert hat (97,3 Wh bei 20W Entladen) und brauchbare 70% Auflade/Entladeeffizienz, sondern sogar ein Galaxy Note 10+ mit 20W aufladen konnte, was ich bisher mit keiner Powerbank ohne PPS geschafft habe.
Sind Powerbanks für den Blackout eine gute Idee?
Nein!
Viel besser ist ein Auto oder ein Nachbar, der eines hat.
Eine Autobatterie speichert 60 Ah bei einer Spannung von 12 Volt.
Das entspricht einer Powerbank mit 200.000 mAh. Bonus: Wenn noch Sprit im Tank ist, kann man das Auto für eine Stunde laufen lassen und die Batterie ist wieder voll.
Ein Handy-Ladegerät für’s Auto hat sowieso jeder, evtl. sogar einen Wechselrichter, dann hat man sogar Licht im Haus, Verlängerungskabel vorausgesetzt.
Eine Powerbank kann nur einmal genutzt werden, dann ist sie leer. Falls sie im Fall der Fälle überhaupt zufällig aufgeladen ist, Stichwort Selbstentladung.
Eine wichtige Anmerkung: Es ist günstiger Smartphone oder Notebook ZUERST an der Powerbank zu betreiben bis diese leer ist und dann erst die interne Stromversorgung des Endgerätes zu nutzen.
Dadurch umgeht man während der stromlosen Zeit den Wieder-Aufladeverlust des Endgerätes und hat letztlich mehr Kapazität zur Verfügung.
Nicht falsch verstehen, absolut bleibt der Verlust natürlich gleich wenn beide Akkus geleert wurden! 😉
Bitte aber bedenken: Powerbänke müssen ständig kontrolliert und gepflegt (nachgeladen) werden, unterschiedlich je Modell. Speziell die empfohlene Anker entlädt sich – warum auch immer – relativ schnell selber bis zur völligen Zerstörung!
Und ohne Panik verbreiten zu wollen, selbst die Stromversorger sagen deutlich es ist keine Frage OB es zu einem Blackout kommt, sondern nur WANN und wie lange. Das gilt seit Jahren! Die Stromnetze sind immer effizienter aber auch immer empfindlicher geworden.
Das es bei uns bisher nicht passiert ist beweist garnichts.
Es gibt auch keinen wirklichen Grund vor (kurzzeitigen) Blackouts Angst zu haben, in vielen Regionen dieser Welt ist das völlig normal (eigenes Erleben). Die Menschen haben sich darauf eingestellt und können damit ganz gut leben. Man muss sich nur vergegenwärtigen was alles nicht mehr funktioniert – was so ziemlich fast alles ist, sehr abhängig von der Dauer eines Blackouts.
Toller Test, danke!
Was mich einmal interessieren würde: Was ist denn eigentlich die Powerbank mit dem besten Verhältnis zwischen Gewicht bzw. Portabilität und verfügbarer Leistung?
im Sinne von g/Wh?
Baseus Amblight Series Power Bank – 30’000mAh – schwarz ~5,9g/Wh
Xtorm XB303 Powerbank Voyager 26000 ~6,3g/Wh
Die schwersten wiegen ca. 8g/Wh. Nach Volumen habe ich es nch nicht ausgewertet…
Baseus wird hier hartnäckig nicht getestet obwohl mehrfach darauf hingewiesen wurde. Habe die (u.a.) selber, funktioniert. Eigen-Ladezeit (getestet) <3h = ziemlich gut!
PD 65W (getestet), brauchbare Kapazitätsanzeige
Wurde hier auch von "schmadde" empfohlen.
Ja, im Sinne von g zu Wh, also wie man möglichst viel Leistung pro Gramm bekommt. Power Banks sind schließlich mobile Einheiten, deshalb sollten sie meiner Meinung nach so leicht wie möglich sein.
Beim Volumen stößt man schnell an die Grenzen der Vergleichbarkeit. Denn hier zählt oft auch die Tragbar- bzw. Verstaubarkeit bei, die schwer bis gar nicht objektiv bewertbar ist.
Eine Alternative zu neuer HW ist es auch mal in den Schachteln zu Hause zu suchen, welche alten Powerbanks dort herumliegen. Immer wieder überraschend, da tauchen einige mit 5000 bis 10000er als Werbegeschenke auf. Wenn die alle geladen sind, reicht es meistens auch… (konkret hatte ich 1x 2500, 2x 5000, 3x 10000 und die 1x 20000 welche ich wirklich nutze – und *wegduck*)
kenne ich gut 🙂 Absolut sinnvoll im Sinne der Nachhaltigkeit.
ABER: die alten Schätzchen liefern t.w. wenig Ladeleistung… die allermeisten dieser Klasse können kein Notebook bedienen (kein oder 20W-PD).
Die 5000er-Werbegeschenke liefern nicht einmal genügend Leistung um mein aktuelles Smartphone zu betreiben…
So füllen sie bei mir weiter sinnlos die Schubladen, weil zu schade zum Wegwerfen 🙁