Was ist PPS und AVS? USB Power Delivery Ladegeräte mit PPS, Übersicht und Info

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USB Power Delivery Ladegeräte sind nichts Neues mehr. Es gibt hunderte Modelle auf dem Markt, und diese sind mittlerweile der de-facto-Standard.

Auch fast alle Smartphone-Hersteller sind auf USB Power Delivery umgestiegen, was das Laden ihrer Smartphones angeht, inklusive Apple, Samsung und Google.

Allerdings gibt es einen neuen Trend, und das ist die Nutzung des PPS-Standards.

PPS? Um beispielsweise das Samsung Galaxy S20/S21/S22/S23/S24 mit voller Geschwindigkeit zu laden, ist ein USB Power Delivery Ladegerät mit PPS erforderlich.

Aber was ist dieses PPS, und worauf sollte man achten?

 

Was ist PPS?

USB Power Delivery ist ein universelles Schnellladeprotokoll, das herstellerübergreifend eingesetzt wird. Es kann bis zu 100 W (mittlerweile auch 240 W) über USB-C liefern und ermöglicht theoretisch die Nutzung eines einzigen Ladegeräts für Smartphones, Notebooks und Tablets verschiedener Hersteller. USB Power Delivery wird derzeit von Apple, Samsung, Google, Nintendo und anderen unterstützt.

PPS ist nun eine Erweiterung des Power Delivery-Standards. PPS steht für „Programmable Power Supply“.

Ein normales USB Power Delivery Ladegerät kann im Optimalfall 5 V, 9 V, 12 V, 15 V oder 20 V liefern.

PPS erlaubt es, innerhalb eines bestimmten Bereichs, beispielsweise 5–20 V, eine „frei“ wählbare Spannung auszugeben.

Das soll das Laden effizienter gestalten und die Elektronik im Smartphone entlasten. Dadurch ist theoretisch ein höheres Ladetempo möglich.

PPS ist Teil der USB Power Delivery 3.0 Spezifikation. Hat ein Ladegerät PPS, unterstützt es auch USB Power Delivery 3.0. Umgekehrt muss ein USB Power Delivery 3.0 Ladegerät aber nicht zwingend PPS unterstützen.

 

Macht PPS das Laden schneller?

Viele Smartphones benötigen aktuell kein PPS. Beispielsweise ist es den iPhones egal, ob man sie an einem PPS- oder einem regulären Power Delivery Ladegerät lädt. Ähnliches gilt auch für alle mir bekannten Notebooks, Tablets und Spielekonsolen.

Die Unterstützung von PPS schadet hier jedoch auch nicht! Wenn dein Smartphone kein PPS unterstützt, aber dein Ladegerät schon, ist das kein Problem.

Allerdings gibt es zunehmend mehr Smartphones, die PPS benötigen, um das volle Ladetempo zu erreichen.

Folgende Modelle sind mir bekannt:

  • Samsung Galaxy S20
  • Samsung Galaxy S20+
  • Samsung Galaxy S20 Ultra
  • Samsung Galaxy S21
  • Samsung Galaxy S21+
  • Samsung Galaxy S21 Ultra
  • Samsung Galaxy S22
  • Samsung Galaxy S22+
  • Samsung Galaxy S22 Ultra
  • Samsung Galaxy S23
  • Samsung Galaxy S23+
  • Samsung Galaxy S23 Ultra
  • Samsung Galaxy S24
  • Samsung Galaxy S24+
  • Samsung Galaxy S24 Ultra
  • Samsung Galaxy A55
  • Xiaomi Mi 9
  • Xiaomi Mi 10
  • Motorola One Hyper
  • Google Pixel 6
  • Google Pixel 6 Pro
  • Google Pixel 7
  • Google Pixel 7 Pro
  • Google Pixel 8
  • Google Pixel 8 Pro
  • Nothing Phone (1)
  • Nothing Phone (2)

Es gibt sicherlich noch mehr Modelle. Vor allem Samsung nutzt die PPS-Erweiterung intensiv.

Natürlich laden diese Smartphones auch an einem regulären USB Power Delivery Ladegerät, allerdings unter Umständen deutlich langsamer.

Hier ein praktisches Beispiel anhand des Samsung Galaxy S24 Ultra:

PPS Beispiel Ladegeschwindigkeit in Kombination mit dem S23 Ultra von Samsung

Das S24 Ultra lädt auch an normalen USB Power Delivery oder Quick Charge Ladegeräten „schnell“. Um jedoch das volle Ladetempo zu erreichen, ist ein USB PD PPS Ladegerät nötig.

 

PPS ist nicht gleich PPS

Ähnlich wie beim regulären USB Power Delivery Standard gibt es auch bei PPS verschiedene Leistungsstufen und Leistungsbereiche.

Die bestmögliche PPS-Stufe wäre: 3,3–21 V bei bis zu 5 A.

Allerdings sind kleinere PPS-Stufen in der Regel häufiger zu sehen. Viele Ladegeräte bieten beispielsweise nur eine PPS-Stufe mit einer maximalen Leistung von bis zu 3 A.

 

PPS kann verwirrend sein

Leider kann PPS für Endnutzer sehr verwirrend sein. Warum? PPS ist optional und nicht direkt an die USB Power Delivery-Leistung gekoppelt.

Beispielsweise könnte ein Ladegerät mit einem 100-W-USB-C-Port folgende PPS-Stufen besitzen:

  • gar kein PPS-Support
  • 3,3–20 V bei bis zu 5 A
  • 3,3–20 V bei bis zu 3 A
  • 3,3–11 V bei bis zu 5 A
  • 3,3–11 V bei bis zu 3 A

Nur weil man ein 100-W-USB-C-Power-Delivery-Ladegerät kauft, heißt das noch lange nicht, dass dieses auch PPS unterstützt – und selbst wenn, wird meist nicht angegeben, bei welcher Leistung.

Beispielsweise benötigen die großen Samsung-Smartphones, die mit bis zu 45 W laden können, eine PPS-Stufe, die 5 A im Bereich von 9–11 V liefern kann.

Hast du zum Beispiel ein Samsung Galaxy S23 Ultra, könnte dieses mit folgenden Leistungen an einem nicht näher spezifizierten 100-W-USB-C-Ladegerät laden:

PPS Beispiel Ladegeschwindigkeit in Kombination mit dem S23 Ultra von Samsung

Im schlimmsten Fall könnte das S23 Ultra lediglich mit rund 14 W an einem eigentlich 100 W-fähigen USB-C-Ladegerät laden. Eventuell auch mit etwa 25 W oder vielleicht doch mit bis zu 45 W.

Dies kann PPS für Endkunden sehr verwirrend machen.

 

AVS, der Nachfolger von PPS

Der ursprüngliche USB Power Delivery Standard, der genau genommen schon Version 3.0 ist, sah eine Spannung von maximal 20 V bzw. 21 V bei der PPS-Erweiterung vor.

Allerdings wurde USB Power Delivery mit Version 3.1 auf bis zu 240 W erweitert.

Hierfür wurde die Spannung auf bis zu 48 V erhöht. Damit kam auch eine neuere Version des PPS-Standards, die „AVS“ heißt.

  • AVS = „Adjustable Voltage Supply“

AVS beginnt bei einer Spannung von 15 V und kann bis zu 48 V hochgehen. Bisher ist mir noch kein Endgerät bekannt, das AVS in der Praxis nutzt.

 

Welche Ladegeräte unterstützen USB PPS?

Mittlerweile werden Ladegeräte, die PPS unterstützen, häufiger, insbesondere im Jahr 2024.

Allerdings ist es weiterhin oft nicht auf den ersten Blick ersichtlich, welche Ladegeräte PPS unterstützen und welche nicht. Hier eine kleine Übersicht über PPS-Ladegeräte, die ich in letzter Zeit in den Fingern hatte:

Modell Ports Leistung PPS
4Smarts Desk Charger 210W 4 100W 3,3–21V bei 5A
ACEFAST Z4 4 100W 3,3–21V bei 5A
Anker 317 1 100W 3,3-11V bei 5A
Anker 511 Nano 3 1 30W 3,3-11V bei 3A
3,3-16V bei 2A
Anker 735 3 65W 3,3-11V bei 5A
Anker Nano II 1 30W 3,3-11V bei 3A
3,3-16V bei 2A
Anker Nano II 1 45W 3,3-16V bei 3A
3,3-21V bei 2,25A
Anker Nano II 1 65W 5-21V bei 3,2A
Anker PowerPort Atom III Slim 65W 4 45W 3,3-16V bei 3A
3,3-21V bei 2,25A
Anker Prime 250W 6 140W 5-11V bei 5A
Anker Prime 67W 3 67W 3,3-11V bei 5A
Baseus CCGAN100CE 1 100W 3,3–21V bei 5A
Baseus CCGAN100UE 4 100W 3,3–21V bei 5A
Chargeasap Omega 200W 4 100W 3,3-21,0V bei 5A
Eono Dual USB Ladegerät 2 20W 3,3-5,9V bei 3A
3,3-11V bei 1,8A
Google 30W GLE6S 1 30W 3,3 – 11V bei 3A
3,3 – 16V bei 2A
Google 45W USB-C-Ladegerät 1 45W 5-11V bei 3A
5-21V bei 2,2A
Hadisala 33W USB C Ladegerät 1 33W 3,3-11V bei 3A
Ikea SJÖSS  2 45W 5-16V bei 3A
iNepo USB C Ladegerät 4 65W 3,3 – 11V bei 5A
INIU AI-624 2 65W 3,3-11V bei 5A
INIU AI-641 3 100W 5-20V bei 5A
ISY IWC 4065 2 65W 5-11V bei 4A
5-16V bei 3A
LC-Power LC-CH-GAN-65 2 65W 3,3-21V bei 3A
LinkOn Ganius 4 100W 3,3-21V bei 5A
LinkOn PD-056PT 2 65W 5V-11V bei 4A
Novoo NCEU120D-255C 3 100W 3,3–21V bei 5A
Novoo NCEU67D 3 67W 3,3-11V bei 5A
Omnia II Mix 140W 3 140W 3,3-11V bei 5A
Razer USB-C 130W GaN Charger 4 100W 3,3-11V bei 3A
Samsung EP-TA 220 2 35W 3,3V-11V bei 3A
3,3V-16V bei 2,3A
3,3-21V bei 1,7A
Samsung EP-TA845 1 45W 3,3-11V bei 4,05A
Satechi 108W Pro 4 90W 3,3-11V bei 4A
Syncwire SW-AC651 2 20W 4,5-11V bei 1,8A
Syncwire SW-AC660 2 67W 3,3-21V bei 3A
Syncwire SW-AC678 1 30W 3,3-5,9V bei 3A
3,3-11V bei 3A
UGREEN 100W USB C Ladegerät 4 100W 3,3-21V bei 5A
UGREEN 65W USB C Ladegerät 4 65W 3,3-21V bei 3A
UGREEN CD226 4 100W 3,3-21V bei 3A
UGREEN CD241 1 20W 3,3-5,9V bei 3A
3,3-11V bei 1,8A
Ugreen CD361 3 65W 3,3-11V bei 4,5A
Ugreen Nexode 300W 5 100W 3,3-21V bei 5A
Ugreen Nexode Pro 100W 3 100W 3,3-21V bei 5A
Ugreen Nexode Pro 65W 3 65W 3,3-11V bei 4,5A
UGREEN Nexode Pro 65W 3 65W 3,3-11V bei 4,5A
URVNS A1903 4 100W 3,3–21V bei 5A
Xlayer Power Saver 2 65W 3,3–21V bei 3A

(Übersichtstabelle mit Ladegeräten die PPS unterstützen)

 

Powerbanks mit USB PD PPS?

Ähnliches gilt für Powerbanks, mit einer kleinen Übersicht über mir bekannte Modelle:

Modell Kapazität Leistung PPS
4smarts Lucid Maxx 60000mAh 55246 140W 3,3-21V bei 5A
4Smarts Powerbank Enterprise Ultra 21889 100W 3,3-11V bei 5A
Amazon Basics – Powerbank mit 26800mAh 23781 45W 3,3-20V bei 2,2A
AMEGAT 100W 20.000 mAh 17536 100W 3,3-20V bei 5A
AMEGAT Powerbank 140W 27600mAh 24160 140W 3,3-21V bei 5A
Anker 737 20867 140W 3,3-21V bei 5A
Anker A1340 Prime 27.650mAh 22025 140W 5-21V bei 5A
Anker Prime Powerbank 20000 mAh 200W 16864 100W 3,3-11V bei 3A
Anker Zolo Powerbank 9413 30W 5-11V bei 2,75A
Anker Zolo Powerbank 18410 30W 5-11V bei 2,75A
Baseus Power Bank 20000mAh 17614 65W 3,3-20V bei 3A
Baseus PPBLD100-S 17171 100W 3,3-20V bei 5A
BOOMPODS Powerboom 10.000 8253 18W 5-5,9V bei 3A
5-11V bei 2A
Canyon PB-301 28895 20W 5-11V bei 2A
Chargeasap Flash Pro 19718 100W 3,3-11V bei 5A
CUKTECH 10 8660 100W 5-11V bei 5A
5-20V bei 3A
CUKTECH 15 SE PB200 18809 65W 5-11V bei 5A
5-20V bei 3,25A
CUKTECH 20 21536 140W 5-20V bei 5A
CUKTECH PB100 8415 30W 5-11V bei 3A
EINOVA Laptop-Powerbank 18677 45W 3,5-12V bei 3A
Elecjet Apollo Ultra A10X 9244 65W 3,3-11V bei 5A
ELECJET PowerPie 17627 45W 4,4-11V bei 5A
Helpers Lab H01113Z 15285 100W 3,3-11V bei 3A
INIU BI-B5 18248 20W 5-5,9V bei 3A
5-11V bei 2A
INIU BI-B5 (2024) 20305 20W 5-5,9V bei 3A
5-11V bei 2A
INIU BI-B61 9511 20W 5-5,9V bei 3A
5-11V bei 2A
INIU BI-B62 18473 65W 3,3-15V bei 4,5A
INIU BI-B63 23700 65W 3,3-20V bei 3A
INIU BI-B64 23518 140W 3,3-21V bei 5A
KOOSEED 145W Power Bank 24669 100W 3,3-20V bei 5A
LinkOn 136W Neutron 26800mAh 20881 100W 3,3-11V bei 5A
Nitecore NB20000 18821 45W 3,3-20V bei 2,2A
Revolt ZX-3427-675 49249 65W 3,3-21V bei 3A
Samsung EB-P4520 17804 45W 3,3-11V bei 5A
3,3-16V bei 3A
3,3-21V bei 2,2A
Sandberg Powerbank USB-C PD 100W 38400 33203 100W 3,3-21V bei 3A
SHARGEEK STORM 2 Slim 16233 100W 3,0-21V bei 5A
STORM 2 22352 100W 3-21V bei 5A
UGREEN Nexode 130W 17482 100W 3,3-21V bei 5A
VEGER 30000mAh 29178 20W 5-5,9V bei 3A
5-11V bei 2A
VEGER V2053 20000mAh 18179 20W 5-5,9V bei 3A
5-11V bei 2A
Xtorm FS5201 18845 35W 3,3-11V bei 3A
Xtorm Nova Pro 16334 100W 3,3-21V bei 3A
Xtorm Titan Ultra 21845 140W 3,3-16V bei 3A
Zendure SuperTank Pro 22022 100W 5-20V bei 5A

(Übersichtstabelle mit Powerbanks die PPS unterstützen)

 

Video

Eine kleine Video-Erklärung zu dem Thema:

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Mehr Informationen

 

Fazit

Ich hoffe, dieser Artikel konnte dir etwas helfen, zu verstehen, was PPS ist und warum es wichtig ist bzw. wichtig wird.

Zusammengefasst: USB PPS erlaubt es deinem Smartphone, eine beliebige Ladespannung innerhalb eines bestimmten Bereichs zu erhalten. Dies kann bei einigen Modellen das Ladetempo massiv erhöhen!

Derzeit ist PPS vor allem für Samsung-Smartphones wichtig, um das volle Ladetempo zu erreichen.

Leider ist es weiterhin auf den ersten Blick nicht leicht zu erkennen, welches Ladegerät PPS unterstützt und welches nicht.

Daher hoffe ich, dass diese kleine Übersicht über PPS-fähige Ladegeräte dir weiterhelfen konnte.

 

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Michael Barton
Michael Barton
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36 Kommentare

  1. Danke für die Übersicht, Michael.
    Ich kann mit meinem Charging Sheet noch weitere Charger und Powerbanks mit PPS-Ranges beisteuern:
    https://docs.google.com/spreadsheets/d/1GEjp-SniReCE8oz4GDU72bSTP5lhs4MCLO-Coz78AeY/edit?usp=sharing

    Die Auswahl an Phones, die PPS unterstützen oder gar für das volle Ladetempo benötigen ist natürlich noch bedeutend länger. Im Grunde genommen gibt es in 2024 kaum neuere Phones, die nicht PPS in irgendeiner Form supporten, vor allem bei den China-Phones von Xiaomi, Redmi, Honor, Oppo, OnePlus, Vivo und Co. Während es sich bei Xiaomi/Redmi/Poco aktuell noch auf bis zu 30W beschränkt, was aber auch schon ordentlich flott ist, öffnen sich Honor, die BBK-Marken (Oppo, OnePlus, Realme) und vivo immer mehr dem PPS-Standard. Da sind oft Ladgeschwindigkeiten von 50-60W drin. Und der Spitzenreiter in der Angelegenheit ist Motorola: Die Edge 30 Ultra oder Edge 50 Pro / Ultra-Modelle können via PPS mit bis zu 90W laden.

    Man sollte noch hervorheben, dass vor allem die größere Volt-Spanne bis 20 bzw 21V die deutlich relevantere ist. Bis 11V bei 5A nutzt in erster Linie Samsung und auch ein paar vivo-Modelle unterstützen die Range, Aber über 45W hinaus geht es nur mit bis 20/21V und das bei 3A bzw. 5A. Damit laden dann Honor, Motorola und Co.

  2. Xiaomi hat auch Smartphones mit um die 100W Ladeleistung (14er-Serie).

    Mich würde mal interessieren, warum bei Ladenetzteilen oft zwei sich überlappende PPS-Ranges angegeben werden.

    • Xiaomi nutzt aber ein privates Protokoll um auf diese Leistung zu kommen. PPS wird nur in geringerem Maß unterstützt, meist bis zu 30W.

      Mehrere PPS-Range = höhere grundsätzliche Kompatibilität. Manche Phones triggern softwareseitig die PPS-Spanne nur bei bestimmten Voraussetzungen.

      • Danke. Bezüglich PPS-Ranges würden mich ja die Details interessieren. Denn es würde ja bedeuten, dass die angegebene bzw. ausgelesene PPS-Range noch keine Gewähr für eine erfolgreiche Schnellladung ist.

        • Richtig. Aber das betrifft selten Charger und viel mehr Powerbanks. Da gibt es erstaunlich oft Inkompatibilitäten und ob PPS getriggert wird ist sehr abhängig vom Phone und/oder der Powerbank. Beispiel: Nothing Phone (2) ist super zickig mit PPS an Powerbanks. An manchen Anker-Powerbanks lädt das Phone schlicht gar nicht (!) oder nur mit PD OHNE PPS und dann reduziert in der Leistung. Und das ist leider kein Einzelfall, auch andere Hersteller haben da gerne mal Probleme. Als jemand, der viele Androiden und noch mehr Powerbanks besitzt, isses schon erstaunlich, was da manchmal passt und manchmal nicht.

          Aber auch die Powerbank-Hersteller machen das mal mehr mal weniger gut. Ein Hersteller, wo ich z.B. an jeder Powerbank PPS getriggert bekomme bei jedem Phone, dass ich hier habe, ist Cuktech. Da funktioniert der Handshake zwischen Phone und Powerbank durch die Bank weg.

          • Interessant. Wenn PPS Bestandteil des PD-Standards ist, sollte man denken, dass es selbst genauso standardisiert ist wie PD.

            Bei diesem Ladethema gibt es so einige Dinge, die ich nicht verstehe. Fängt schon mit den enormen Ladeleistungen moderner Smartphones an. Wieso verträgt ein 5000mAh-Akku überhaupt eine Ladung mit 100W? Sind das eher kurze Impulse, oder ist es nur eine sehr kurze Ladephase?

            Neulich wurde hier ein Netzeil getestet, das 3A über USB-A ausgeben kann. Oft sind entsprechende Kabel aber nur bis 2,4A spezifiziert. Gibt es für USB-A auch eine Art E-Marker?

            Alles irgendwie kompliziert geworden.

    • Ich habe leider keine Antwort-Funktion auf deinen letzten Kommentar, daher mal hier:
      „Wieso verträgt ein 5000mAh-Akku überhaupt eine Ladung mit 100W? Sind das eher kurze Impulse, oder ist es nur eine sehr kurze Ladephase?“
      Bei den meisten 80W und mehr Phones besteht der Akku aus zwei Teilen, die, grob gesagt, parallel geladen werden. Also nicht ein Akku mit 80W, sondern zwei mit 40W – was die Akkuzellen natürlich schon mal deutlich weniger stresst.

      Und ja, die Phones laden natürlich nicht durchgehend mit der Leistung. Das sind Peak-Werte, die idR nur 2-3 Minuten gehalten werden. Beispiel: Redmi Note 13 Pro+. Kann 120W via Hyper Charge. Netto kommen da ca 100W beim Phone an, damit lädt es 2-3 Minuten und droppt dann bereits auf 80W und eine Minute später auf 50-60W herunter womit es dann die meiste Zeit lädt. Die Basis-Ladeleistung ist hier einfach sehr hoch. Und da sich die 50-60W auf zwei Akkus verteilen, ist es pro Zelle 25-30W. Das setzt das alles schon wieder in ganz andere Verhältnisse.

      Du kannst dir das im Detail in meinem Charging-Sheet anschauen, da habe ich das genauer protokolliert:
      https://docs.google.com/spreadsheets/d/1GEjp-SniReCE8oz4GDU72bSTP5lhs4MCLO-Coz78AeY/edit?usp=sharing

      „Neulich wurde hier ein Netzeil getestet, das 3A über USB-A ausgeben kann. Oft sind entsprechende Kabel aber nur bis 2,4A spezifiziert. Gibt es für USB-A auch eine Art E-Marker?“
      Nein, aber USB-A wird gerne von den Herstellern genommen und modifiziert. Xiaomi z.B. nutzt proprietär USB-A-Kabel um auf 20V 6A kommen zu können. Oppo/OnePlus/Realme das gleiche, nochmal eigene, andere USB-A-Kabel, die proprietär sind und statt Hyper Charge dann SuperVOOC unterstützen. Das alles hat mit den USB-Standards nichts mehr am Hut und sind Sonderlocken.

      USB-A selbst kann kein PD, es sei denn, es wird eigens hinzugefügt von den Herstellern, wie Xiaomi es tut. IdR ist bei Quick Charge 5 mit 20V 3A Schluss. Aber das supported nur ein mir bekanntes Phone überhaupt: ein älteres ROG Phone.

      • Okay, aber dann müssten die Kabel doch irgendwie elektronisch gekennzeichnet sein, ähnlich wie bei den E-Markern bei 5A-USB-C-Kabeln.

        Das mit der Aufteilung auf zwei Akkus habe nicht verstanden. Dass das so gelöst wird, hatte ich zwar schon einmal irgendwo gelesen, aber es gibt da ein Problem:

        Die Strombelastbarkeit eines Akkus hängt auch von seiner Kapazität ab. Typischerweise lädt man Lithium-Ionen-Akkus mit ½C, bei einem 5000mAh-Akku bedeutet das 2,5A. Es gibt natürlich auch Akkus, die deutlich mehr vertragen, aber darauf kommt es mir jetzt nicht an.

        Wenn ich nun zwei kleinere Akkus nehme und parallel lade, muss ich mit der Ladeleistung bei jedem einzelnen Akku auf die Hälfte runtergehen. Insofern verstehe ich nicht, was die Aufteilung bringen soll.

        • Wenn das Redmi mit ca 18V 6A lädt, gehen 3A auf die eine Zelle, 3A auf die andere Zelle. Wenn du noch schneller laden möchtest, bei Realme gibt es ein Modell mit 240W, verteilt sich das auf drei Zellen. Sehr interessant dazu auch: https://www.youtube.com/watch?v=E-r65GQ6w5k&t=10s

          Ich hatte mir mal nen Bookmark mit nem schönen Info-Video dazu angelegt vor ner Weile, weil die Frage immer wieder mal aufkam, leider ist das mittlerweile offline. Aber wenn du danach googelst, findest du sicher was. z.B. auf die Schnelle:
          https://www.exhibit.tech/explained/dual-cell-battery-on-a-smartphone-explained

          • Das war aber jetzt keine Antwort auf die Frage von „Stephan Fleischhauer“, die ich mir auch gestellt habe: es ist doch egal ob ich einen 5Wh Akku mit 100W lade oder zwei 2,5Wh mit jeweils 50W – das ist genau gleich schädlich, denn die maximale Ladeleistung ist von der Kapazität abhängig (natürlich auch von der Akkutechnologie, aber >1C ist idR nicht gesund).

            Und wenn das Phone 18V 6A lädt, gehen da nicht 3A auf eine Zelle, sondern ca. 12A, denn es muss ja erst auf die Akkuspannung von etwas über 4V gewandelt.

            Ich habe den Eindruck, dass den Chinesischen Herstellern Sicherheit und Haltbarkeit völlig wurscht ist. Ich hatte mal ein Huawei Telefon, bei dem im Auto während der Fahrt das Ladekabel in Rauch aufgegangen ist, weil es den hohen Strom halt einfach nicht vertragen hat – ohne E-Marker, die in solchen Kabeln nicht möglich sind ist das einfach ein Lotteriespiel. Seitdem habe ich auf weitere Experimente mit China-Smartphones verzichtet.

        • Wenn das Redmi mit ca 18V 6A lädt, gehen 3A auf die eine Zelle, 3A auf die andere Zelle. Wenn du noch schneller laden möchtest, bei Realme gibt es ein Modell mit 240W, verteilt sich das auf drei Zellen. Sehr interessant dazu auch auch das Video von „Chargerlab“ auf YouTube. Ich spare mir mal den Link, sonst hängt der Post in der Moderation fest.

          Ich hatte mir mal nen Bookmark mit nem schönen Info-Video dazu angelegt vor ner Weile, weil die Frage immer wieder mal aufkam, leider ist das mittlerweile offline. Aber wenn du danach googelst, findest du sicher was. z.B. auf die Schnelle:
          https://www.exhibit.tech/explained/dual-cell-battery-on-a-smartphone-explained

  3. VIelen Dank für diesen Artikel und auch die anderen Infos rund um PPS – tatsächlich bin ich nur auf Deine Webseite gestoßen, weil ich vor ein paar Jahren mal nach mehr Infos gesucht habe, warum mein Note10+ oft so langsam lädt und wie man das volle Tempo entfaltet. Die damals versprochenen 45W hat das übrigens nie erreicht, ich habe das aber auch beim S24 Ultra noch nicht gesehen. Das Maximum ist bei meinem knapp unter 40W.

    Aber ich frage mich immer noch, wie Du beim S24U auf 22,5W mit einem normalen PD Netzteil kommst? Ich habe zwar bei den meisten meiner Lader und Powerbanks auf PPS Support geachtet, aber ich habe dennoch einige ältere Ladegeräte und ein paar günstige Powerbanks mit PD aber ohne PPS. Da sehe ich bei fast keinem mehr als 15W am S24U – nur an einer Baseus 30.000mAh Powerbank gibt es ein passenden 20W Profil. Ich glaube an einer INIU PB auch. 22,5W habe ich noch nie gesehen ohne PPS, welches Profil wäre das und ist das wirklich verbreitet?

    • Schau dir mal auf dem YouTube Kanal von Chargerlab das Charging Compatibility Video des S24 Ultra an, da siehst du genau mit welchem Charger du welche Leistung erzielst. Ab dem S24 Ultra triggert es auch ohne PPS an Chargern mit 9V 3A Profil ca 22-24W. ZB den Apple-Modellen.

      • 9V 3A wären 27W. Das Apple Netzteil vom ipad meiner Frau liefern nur 16W.
        Habe aber grade festgestellt, dass ein älteres PD Netzteil ohne PPS auf dem 45W Port mein S24U tatsächlich mit 25W lädt. Also gehts wohl doch irgendwie.

        • Deswegen habe ich auch vom Profil gesprochen. Der Charger muss 9V 3A unterstützen, das triggert die erhöhte Leistung und innerhalb diesen Profils lädt es dann mit 22-24W. Das erwähnte Video zeigt es sehr gut.

  4. @schmadde
    Genau. Jan erklärt das nicht wirklich, auch nicht der von ihm verlinkte Artikel (dort heißt es nur, dass das Temperaturmanagement bei kleineren Akkus besser ist – das dürfte aber nicht allzu viel bringen).

    Man kann doch nicht einfach eine um ein Vielfaches höhere Ladespannung anlegen. Oder doch??

    Vielleicht findet man irgendwo genauere Informationen. Aber es ist schon vielsagend, wenn diese Ladeleistung nur äußerst kurz erreicht wird. Da stellt sich auch die Frage, um wieviel sich die Ladezeit überhaupt verkürzen lässt.

    • Ich stecke auch nicht tiefer in der Materie drin und kann nur das wiedergeben, was ich gelesen oder selbst beobachtet habe. Das wird sicher irgendwo genauer erklärt, aber ich habe gerade keinen besseren Link zur Hand.

      Zur Ladezeit habe ich schon Aussagen getroffen. Das relevante sind nicht die Peak-Ladewerte sondern die generell Basis-Ladeleistung. Beim Redmi Note 13 Pro+ liegt die eben bei 50-60W, die Peakwerte von 100W sind nur von kurzer Natur. Sprich: Die 50-60W liegen auch bei einem 67W Charger mit Hyper Charge Support sofort an und wenn du dir die Vergleichswerte im Sheet mal anschaust, lädt es darüber nur ca 4-5 Minuten langsamer in der kompletten Aufladung.

      Mit 100W kannst du halt in kurzer Zeit maximal schnell nachladen. Angenommen du stöpselst dein Phone nur 10 Minuten dran, dann kommst du durch die kurzen Peakwerte trotzdem viel weiter hinaus. Aber die gesamte Ladetauer pendelt sich das ein.

      Vergleichbar mit Samsung Ultra laden, 45W vs 25W. Auf die gesamte Ladedauer ist das fast gleich schnell, weil auch hier die 45W nicht sehr lange anliegen und die Basis-Ladeleistung bei 20-25W liegt. Aber mit 45W ist viel mehr in kürzerer Zeit machbar.

      Ich hoffe, das war verständlich.

      • Das bzgl. Samsung kann ich nicht bestätigen. Bei meinem Note10+ war es tatsächlich so, dass die „45W“ (real waren selten je über 30) kaum Zeitvorteil gebracht haben. Das S24 Ultra lädt aber sehr sehr lange mit 30-40W, das ist wirklich super schnell wieder recht voll. Ich behaupte mal mehr Ladeleistung braucht man nicht, vor allem nicht in Hinblick auf die reduzierte Lebensdauer.

        Die Hersteller sollten sich lieber darauf konzentrieren ihren Software Bloat zu reduzieren, damit die Geräte nicht mehr so viel Akku verbrauchen.

  5. @schmadde
    Das mit dem Ladekabel finde ich höchst interessant. Denn ich frage mich schon, ob das alles mit entsprechenden elektronischen Markierungen in den Kabeln abgesichert ist. Vielleicht war aber auch nur das Kabel fehlerhaft.

    • Es war ein ganz normales Kabel, das ich aber vorher schon längere Zeit erfolgreich an einem anderen Telefon eingesetzt habe. Natürlich ohne E-Marker, das geht ja bei Kabeln mit USB-A Anschluss gar nicht – und die Chinesen scheinen auf solche Sicherheitsmechanismen zu pfeifen.

  6. Vielleicht könnte man einen E-Marker für USB-A entwickeln. Dann müsste man halt für 6A entsprechend ausgelegte Kabel kaufen. Andernfalls würden die Komponenten nur Standard-Stromstärke aushandeln. Ich weiß aber nicht, ob es solche Sicherungsmechanismen gibt.

    Mich würde auch mal interessieren, ob bei Benutzung von USB-C-Kabeln mit 5A-Marker zwischengesteckte Adapter und Verlängerungskabel ohne 5A-Marker erkannt werden.

    • Warum solte man E-Marker für USB-A entwickeln? Es gibt doch bereits USB-C, das die Funktionalität bietet und es ist aller fertig implementiert. Wer heute USB-A für irgendwas mit deutlich >2A verwendet hat doch gar kein Interesse irgendwas standardkonformes zu entwickeln. Die üblichen USB-A Stecker sind auch nur bis 2A spezifiziert, da müsste man dann wieder Spezialzeug bauen – aber wozu wenn es das eh schon alles in Form von USB-C gibt. Am andren Ende haben die Telefone ja eh alle USB-C und wenn man das ladekabel in eine alte Dose stecken will. geht eh nicht mehr als das was früher ging.

      Es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, warum manche Chinesen einen USB-A Ladestecker haben.

  7. Ich sage ja nicht, dass man USB-A weiterentwickeln sollte. Ich sage nur, WENN man USB-A-Ports hat, die höhere Stromstärken wie z.B. 6A ausgeben (und das ist der Fall), es auch einen Schutz gegen die Verwendung falscher Kabel geben sollte. Damit genau das nicht passiert, was mit deinem Kabel passiert ist.

  8. Häufig sehe ich an Ladesteckern für den USB-A-Port folgende Angabe:
    4,5V⎓5A 5V⎓4,5A
    Was ist das für ein Ladestandard? Und werden damit gewöhnliche Kabel nicht außerhalb ihrer Spezifikation betrieben?

  9. Vielen lieben Dank für diese hilfreiche Übersicht! Worauf muss ich denn beim Kabelkauf achten? Hauptsache 5A mit E Marker? Wird PPS von jedem Kabel unterstützt? Ich finde das Thema schon echt unübersichtlich…

    • PPS wird von jedem USB-C zu USB-C-Kabel unterstütz. C zu C Kabel kann man grob in drei Stufen kategorisieren, was das Laden angeht: 3A/60W, 5A/100W und 5/240W. Ich würde immer mindestens ein 5A-Kabel kaufen. Die haben den E-Marker-Chip. Damit bist du auch für die Zukunft gut gerüstet. Ob nun mit 100W oder 240W kommt auf das an, was du laden möchtest. Sofern du keine Powerbanks oder großen Laptops hast, die 140W vertragen, reicht auch 100W. Zudem kosten die 100W nur kaum mehr als ein 60W-Kabel.

      5A deckt das komplette PD-Spektrum ab. Bei 3A gehen maximal 60W, aber bei 20V. Smartphones, die über PPS mit 9V 5A auf ihre 45W kommen wollen, wie das Samsung Galaxy Ultra oder ein OnePlus Nord 4, brauchen auch das 5A-Kabel, obwohl es nur 45W sind. Mit einem 3A-Kabel wären die auf 9V 3A beschränkt.

      Lange Rede, kurzer Sinn: 5A/100W oder drüber kaufen.

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