Mit seiner Nano II Serie hat Anker vor kurzem seine neusten Vorzeige USB-Ladegeräte auf den Markt gebracht. Diese sollen vor allem aufgrund eines superkompakten Designs und moderner Technik überzeugen.
Hierfür setzt Anker auf die “GaN II” Technologie in Kombination mit USB Power Delivery und der PPS Erweiterung.
Anker bietet aktuell das Nano II in 30W, 45W und 65W an. Wollen wir uns die drei Ladegeräte einmal näher im Test ansehen! Können diese überzeugen?
An dieser Stelle vielen Dank an Anker, welche mir die Ladegeräte für den Test zur Verfügung gestellt haben.
Die Anker Nano II Serie im Test
Dieser Test beinhaltet alle drei Modelle der Anker Nano II Serie, die sich abseits der Leistung sehr stark ähneln.
- Anker Nano II 30W A2665
- Anker Nano II 45W A2664
- Anker Nano II 65W A2663
Anker setzt bei seinen Nano II Ladegeräten auf ein klassisches Steckdosen-Adapter Design. Die Ladegeräte werden also direkt in die Steckdose gesteckt und verfügen auch nur über jeweils einen USB C Port. Was die Ausstattung angeht sind diese also erst einmal sehr minimalistisch.
Minimalistisch gilt auch für die Abmessungen.
Volumen in cm³ | ||
Nano II 30W | 30.2 x 31.5 x 38.4 mm | 36.5 |
Nano II 45W | 37.4 x 34.8 x 41.3 mm | 53.8 |
Nano II 65W | 41.5 x 35.8 x 44 mm | 65.4 |
Alle drei Ladegeräte sind im Anbetracht ihrer jeweiligen Leistung als witzig zu bezeichnen! Mir ist aktuell kein Ladegerät bekannt was bei gleicher Leistung kleiner ist als eins der Modelle der Nano II Serie.
Was aber auch auffällt, die Ladegerät sind schwer!
Nano II 30W | 55.9 g |
Nano II 45W | 74.4 g |
Nano II 65W | 119.7 g |
Gerade subjektiv wirken die Ladegeräte unheimlich “dicht” und massereich. Dies wirkt sich aber auch auf den Qualitätseindruck aus.
So wirken die drei Ladegeräte unheimlich wertig und massiv gebaut. Ja wir haben premium USB Ladegeräte vor uns.
Wie steht es aber um die Technik? Alle drei Versionen des Anker Nano II verfügen nur über einen USB C Port, was ich zugegeben etwas schade finde. Dieser USB C Port hat es aber in sich!
5V | 9V | 15V | 20V | |
Nano II 30W | 3A | 3A | 2A | 1,5A |
Nano II 45W | 3A | 3A | 3A | 2,25A |
Nano II 65W | 3A | 3A | 3A | 3,25A |
Wie der Name schon sagt haben die Ladegeräte 30W, 45W oder 65W Leistung auf dem USB C Port, nach dem Power Delivery Ladestandard.
Damit sind diese ideal sowohl für Smartphones wie auch im Falle der 45W oder 65W Versionen sogar für Notebooks. USB PD ist dabei der aktuelle Schnellladestandard der sowohl von Apple wie auch Samsung, Xiaomi, Nintendo oder Dell genutzt wird.
Mit PPS!
Alle drei Ladegeräte aus der Nano II Serie unterstützten USB PD PPS. PPS ist eine Erweiterung des Power Delivery Standards.
Normalerweise kann ein USB PD Ladegerät nur 5V, 9V, 12V, 15V oder 20V liefern, PPS erlaubt es frei Spannungen in einem gewissen Rahmen anzufragen.
In der Praxis brauchen einige Smartphones diese PPS Erweiterung um mit dem vollen Tempo zu laden. Zum Beispiel das Samsung Galaxy S21 Ultra lädt an einem normalen USB PD Ladegerät mit maximal 15W, an einem Ladegerät mit PPS mit 25W.
Daher ist es sehr erfreulich, dass die Nano II Serie PPS unterstützt. Der PPS Bereich ist dabei natürlich je nach Leistung des Ladegeräts angepasst.
Range 1 | Range 2 | |
Nano II 30W | 3,3-11V /3A | 3,3-16V / 2A |
Nano II 45W | 3,3-16V / 3A | 3,3-21V / 2,25A |
Nano II 65W | 5-21V / 3,2A |
Spannungsstabilität
Wie sieht es um die Spannungsstabilität? Gibt es hier Auffälligkeiten?
Die Antwort ist nein! Die Spannungen aller drei Ladegeräte sind völlig innerhalb der USB Spezifikationen und generell als überdurchschnittlich stabil einzustufen.
Leistung, Belastungstest und Temperatur
Alle drei Ladegeräte können die von Anker versprochene Leistung bieten. Dies auch konstant! In meinem Test habe ich die Ladegeräte über 6 Stunden zu 100% belastet und dies haben alle Ladegeräte ohne Probleme ausgehalten.
Was die Leistungswerte angeht, gibt es aber eine interessante Auffälligkeit, Anker verzichtet auf die 12V Stufe. Ich weiß nicht warum, dank PPS können die Ladegeräte alle 12V ausgeben, aber es ist kein 12V USB PD Profil hinterlegt.
Dies macht allerdings Anker bei all seinen USB PD Geräten, warum auch immer. Spielt es in der Praxis eine Rolle? Wenn alle Spannungsstufen zur Verfügung stehen, also 5V, 9V, 12V, 15V und 20V, dann gibt es Geräte die gewisse Stufen bevorzugen.
Ein MacBook Pro kann mit allen Stufen laden, werden ihm aber alle Angeboten wird immer zur 20V Stufe gegriffen. Smartphones greifen bevorzugt zu 9V oder 5V, die Nintendo Switch zu 15V oder 5V und die iPads zu 15V.
Ich habe in der Praxis noch nie ein Gerät erlebt, dass die 12V Stufe bevorzugt hat. Es mag solche geben, aber ich halte das Weglassen der 12V Stufe nicht für problematisch, nur für merkwürdig.
Was die Hitzeentwicklung angeht sind alle drei Ladegeräte unkritisch.
Ladetempo und Kompatibilität
Wie steht es um das Ladetempo in Kombination mit diversen populären Geräten?
Nano II 30W | Nano II 45W | Nano II 65W | |
Apple iPad Pro 11 M1 | 26,3W | 26,1W | 26,2W |
Apple iPhone 12 Pro | 17,8W | 17,4W | 17,5W |
Apple MacBook Pro 13 | 28,4W | 43,6W | 44,3W |
Dell XPS 13 9380 | 28,9W | 43,3W | 44,5W |
Samsung Galaxy S21 Ultra | 25,3W | 25,3W | 25,3W |
Kompatibilitätsprobleme konnte ich KEINE beobachten. Die Ladegeräte funktionierten an allen getesteten Geräten tadellos.
Was das Ladetempo angeht müssen wir aber etwas unterscheiden. Grundsätzlich sind alle drei Ladegeräte in der Lage die aktuellen Apple iPhones und Samsung Galaxy S20/S21 Geräte mit dem vollen Tempo zu laden!
Hast Du ein iPhone 11/12 oder ein S20/S21, dann gibt es kein Ladegerät das diese Geräte schneller laden kann.
Größere Geräte wie Notebooks lassen sich auch den Nano Ladegeräten laden. Hier empfehlen sich aber die Modelle mit 45W und 65W. Diese sind sogar Leistungsstark genug das originale Ladegerät eines Dell XPS 13 oder MacBook Pro 13 voll zu ersetzen.
Effizienz
Schauen wir uns zum Abschluss noch die Effizienz unter Last an.
Die Effizienz aller drei Nano II Ladegeräte ist als sehr gut einzustufen!
- Nano II 30W – 84,7% bis zu 89,7%
- Nano II 45W – 86% bis zu 91,1%
- Nano II 65W – 84,6% bis zu 91,9%
Erstaunlicherweise sind damit aber die beiden größeren Versionen des Nano II etwas effizienter, sogar bei niedriger Last.
Verglichen mit anderen Ladegeräten ist das Bild schon recht eindeutig. Die Nano II Serie ist sehr effizient! Lediglich das eigene PowerPort III 65 Pod kann die Effizienz nochmals überbieten.
Fazit
Wenn Du ein besonders kompaktes USB Power Delivery Ladegerät mit viel Leistung und einer technisch modernen Ausstattung suchst, dann sollten die Modelle der Nano II Serie ganz weit oben auf deiner Liste stehen.
Anker hat hier wirklich drei ganz hervorragende Ladegeräte gebaut! Die größte Stärke dieser sind klar die extrem kompakten Abmessungen, bei teils sehr hoher Leistung. Dabei haben die Ladegeräte aber keine übermäßigen Temperaturprobleme oder Ähnliches.
Dies auch dank der sehr guten Effizienz von teils über 91%! Kompatibilitätsprobleme oder ähnliche Auffälligkeiten konnte ich nicht beobachten. Ganz im Gegenteil, dank der Unterstützung von USB PD und PPS eignen sich die Ladegeräte ideal für Smartphones, Tablets und sogar Notebooks von Apple, Samsung, Xiaomi und Co.
Welche Version des Nano II Du wählen solltest hängt davon ab welche Geräte du laden willst. Alle drei sind grundsätzlich voll empfehlenswert.
- Nano II 30W (Preis nicht verfügbar)primär für Smartphones
- Nano II 45W (23,99 €)für Smartphones und größere Tablets wie das iPad
- Nano II 65W (39,99 €)für Smartphones, Tablets und kleine bis mittelgroße Notebooks
Aktuell halte ich die 45W Version für die „interessanteste“ auch was die Preis/Leistung angeht. Letztere kann sich aber natürlich im laufe der Zeit ändern. Zum Zeitpunkt des Tests kostet das 30W und 45W Ladegerät fast gleich viel. Rein technisch betrachtet ist hier das 45W einfach „besser“ als die 30W Version. Die 30W Version ist nur kompakter.
- 45W USB C Ausgang
- PPS Support!
- Effizienz zwischen 86% und 91,1%
- Unkritische Hitzeentwicklung
- Super Kompaktes Design
- Ideal für Smartphones, Tablets und 13 Zoll Notebooks (Apple MacBook Pro, Dell XPS 13 usw.)
Super Review, meiner Meinung nach idt Tectest.org die beste deutsche Quelle für Reviews, besonders Powerbanks und Ladegeräte! Gibt es schon Informationen ab wann die Ladegeräte zum Kauf in Deutschland verfügbar sind?
Hi,
Anfang August (erste Augustwoche)
PS. Vielen Dank
Diese Information interessiert mich auch brennend.
Was ist eigentlich aus dem 27W Aukey geworden? https://techtest.org/aukeys-erstes-gan-ladegeraet-das-aukey-pa-y19-das-kompakteste-usb-c-ladegeraet-auf-dem-markt/
Das scheint man schon seit über einem Jahr nicht mehr kaufen zu können. Es gibt nur noch das kleinere 18W.
Bei AUKEY läuft es ja aus bekannten gründen aktuell eh nicht so. Ich weiß auch nicht warum das 27W Modell nicht mehr verkauft wird.
Danke für die tollen Infos. Seit der Vorstellung im Juni warte ich schon, dass es diese Teile zu kaufen gibt. Habe bis jetzt keine Quelle gefunden. Wenigstens weiß ich jetzt, dass es diese Ladegeräte bereits mit deutschen Steckern gibt.
Hi,
Anfang nächsten Monat sollte es diese auch hier zu kaufen geben.
Habe das Nano II mit 45W soeben von Amazon erhalten.
Überraschung: Der Eingangsspannungsbereich ist nur 200-240Volt.
Daher als universelles Reiseladegerät leider nicht geeignet.
Seit Jahren ist z.B. bei Apple Standard 100-240 Volt.
Steht das vielleicht nur falsch drauf oder hast du’s an 110V probiert?
Nein, habe es noch nicht an 110V probiert. Jedoch steht der Eingangsspannungsbereich in der Beschreibung und gedruckt auf dem Netzteil mit 200-240V.
Hiho, ich frage mal bei Anker nach.
Habe nun auf der USA Seite von ANKER entdeckt:
Das USA Nano II mit 45W hat ein Eingangsspannungsbereich von 100-240V.
Dies wäre dann wirklich ärgerlich, dass die europäschie Variante nur 200-240V hat.
Hoffe nun, dass dies eventuell ein Kennzeichnungsfehler ist. Da ob Apple oder Samsung alle Netzteile haben einen Eingangsspannungsbereich von 100-240V.
Hi, habe bei Anker Nachgefragt, kein Fehler hat wirklich nur 200-240V
Danke für Deine Info !
Schade mann lernt eben nie aus. Jetzt muss in der heutigen Zeit auch noch darauf geachtet werden. Selbst ein uralt Nokia Netzteil hat 100-240V.
Für Anker ist dies natürlich komakter zu bauen wenn nur 200-240V möglich ist. Fühle mich doch etwas über den Tisch gezogen, insbesondere weil die USA Variante 100-240V hat.
Mich wundert das auf dem „Typenschild“ von der 65W Variante nichts steht. Bei der 30W und 45w Variante aber schon. Dabei ist die 65W Variante doch größer also sollte auch genug Platz für die PPS Angaben da sein.
Wenn echt „nur“ 200V bis 240V geht für die EU Geräte wäre das sehr ärgerlich. Die US Geräte können ja 100V bis 240V.
Wieso muss man uns in der EU hier künstlich einschränken? 🙁
Ich habe mich auch gerade darüber gewundert, dass bei der 65W Variante die PPS Angabe nicht aufgedruckt ist.
Ich achte darauf, weil ich dachte, dass das Anker PowerPort III 65W (A2713) ebenso wie das Schwestermodell Anker PowerPort III Pod 65W (A2712) PPS unterstützt. Das war aber ein Irrtum. Das A2713 unterstützt PPS nicht und es sind auch keine PPS Angaben aufgedruckt. Das A2712 unterstützt PPS und die PPS Angabe ist aufgedruckt.
Auf Amazon fehlen bei der 65W Variante auch die PPS Angaben. Bei den 30W und 45W Varianten sind sie angegeben.
Ich bin mir daher nicht sicher, ob die 65W Variante tatsächlich PPS unterstützt. :/
Hiho,
habe gerade nochmal nachgesehen, die 65W Version unterstützt auch PPS!
Hier zwei Bilder, einmal vom Messgerät und einmal von S21 Ultra am ladegerät (das S21 Ultra kann nur mit 25W an einem PPS Ladegerät laden).
https://techtest.org/wp-content/uploads/2021/08/20210811_184510.jpg
https://techtest.org/wp-content/uploads/2021/08/IMG_0042.jpg
Hiho,
habe gerade nochmal nachgesehen, die 65W Version unterstützt auch PPS!
Hier zwei Bilder, einmal vom Messgerät und einmal von S21 Ultra am ladegerät (das S21 Ultra kann nur mit 25W an einem PPS Ladegerät laden).
https://techtest.org/wp-content/uploads/2021/08/20210811_184510.jpg
https://techtest.org/wp-content/uploads/2021/08/IMG_0042.jpg
Ich habe gelesen, dass beim Anker Nano 30W die Eingangsspannung 200-240V aufgedruckt hast. Ist das Ladegerät also nicht auf Reisen verwendbar anderen Spannungsbereichen? Das wäre eine Besonderheit und sehr wichtig hier im Test zu nennnen!