KOOSEED ist ein recht neuer und kleiner Anbieter auf der Amazon-Plattform, der jedoch eine durchaus interessante Powerbank im Sortiment hat. Die 983SP-145W bietet laut Hersteller 27000 mAh Kapazität und eine Ausgangsleistung von bis zu 145W.
Dabei setzt die Powerbank auf den momentan sehr beliebten Säulenformfaktor. Wollen wir uns die Powerbank doch einmal im Test ansehen! Wie gut ist die KOOSEED 145W Power Bank?
KOOSEED 145W Power Bank im Test
Die KOOSEED 983SP-145W setzt auf das aktuell so populäre Säulenformat. So misst diese 54,5 x 48 x 151,5 mm und bringt ein Gewicht von 538g auf die Waage.
Für eine Powerbank in der 27000 mAh Klasse ist dies vergleichsweise wenig, auch wenn die Powerbank natürlich weiterhin ein ziemlicher Brocken ist. Zum Vergleich:
- KOOSEED 983SP-145W – 538g
- INIU Power Bank 27000mAh 140W – 598g
- Anker 737 (PowerCore 24K) – 632g
- CUKTECH 20 – 633g
- AMEGAT 140W 27600mAh – 654g
- Anker Prime 27650mAh – 679g
- Xtorm Titan Ultra – 706g
Aber natürlich kann ein zu niedriges Gewicht auch ein Warnsignal sein, dass möglicherweise bei der Kapazität etwas nicht stimmt. Generell macht die Powerbank aber einen recht guten Eindruck.
Ja, wir haben hier ein etwas generisches Design und es ist klar, dass die Powerbank auf ein “OEM”-Design setzt. Heißt, es ist sehr wahrscheinlich, dass diese auch unter anderen Herstellernamen zu finden ist, aber das Gehäuse ist gut und an sich auch wertig gemacht. Dabei hat sich der Hersteller natürlich etwas bei Anker und der “737” inspirieren lassen. So haben wir auf der Front eine große Hochglanzoberfläche, unter welcher ein Display versteckt ist. Die Anschlüsse sind auf der Oberseite angebracht und an der Seite haben wir einen Einschalter.
Das Display
Auf der Front der Powerbank finden wir ein Display, welches nicht nur den Ladestand anzeigt, sondern auch erweiterte Informationen:
- Akkustand in %
- Spannung in Volt
- Strom in Ampere
- In/Out
Spannend! Es ist nur etwas schade, dass wir keine Anzeige über die Wattleistung haben. Klar lässt sich ausrechnen, aber eine direkte Anzeige, wie viel Watt gerade rein oder raus geht, wäre einfacher. Dennoch bin ich über das Display erfreut!
Anschlüsse der KOOSEED 983SP-145W
Die KOOSEED 983SP-145W besitzt 2x USB-C Ports und 1x USB-A:
- USB C1 und C2 – 100W USB PD – 5V/3A, 9V/3A, 12V/3A, 15V/3A, 20V/5A
- USB A – 5V/3A, 9V/3A, 12V/3A, 15V/3A, 20V/3A, 10V/2,25A
Die beiden USB-C Ports der Powerbank können bis zu 100W nach dem USB Power Delivery Standard liefern. Leider nicht 140W, aber 100W sind für die meisten Notebooks mehr als ausreichend, ebenso für Smartphones und Tablets.
Der USB-A Port soll ebenfalls mit bis zu 60W sehr mächtig sein. So unterstützt dieser Quick Charge, FCP, SCP (25W), Huawei Super Charge 22,5W und natürlich auch das normale 5V Laden.
Bis zu 145W
Wir haben zwar 2x 100W USB-C Ports und den 60W USB-A Port, aber wir können natürlich nicht die volle Leistung aller Ports gleichzeitig nutzen. Nutzt du beispielsweise beide USB-C Ports gleichzeitig, dann haben wir eine Drosselung auf 100W + 45W.
Wie testet techtest.org Powerbanks?
Bei Techtest habe ich mittlerweile hunderte Powerbanks getestet. Der Testablauf hat sich über die Jahre nur wenig verändert. Nach dem Erhalt der Powerbank wird sie ausgepackt und fotografiert. Anschließend wird sie genau untersucht, vermessen und gewogen. Danach wird die Powerbank aufgeladen. Die wichtigste Messung ist die der Kapazität. Dazu entlade ich die Powerbanks bei verschiedenen Leistungsstufen mit einer elektronischen Last.
Hierfür verwende ich meistens die ATORCH DLB-600W 200V und einen USB PD Trigger, der für die Auswahl der spezifischen Spannungsstufe notwendig ist. Nach jedem Entladevorgang wird die Powerbank wieder aufgeladen. Dabei zeichne ich den Ladevorgang, die Ladedauer und andere relevante Daten auf. Dafür benutze ich das Power-Z KM003C. Die Kapazität der Powerbanks messe ich in Wattstunden (Wh) und rechne diese zur besseren Vergleichbarkeit in Milliamperestunden (mAh) bei 3,7V um.
Mehr Informationen zum Thema Wh vs. mAh findest du hier. Abschließend teste ich die Powerbanks an verschiedenen Geräten, darunter das aktuelle iPhone, iPad Pro, MacBook Pro, Google Pixel, Nintendo Switch und andere Geräte, die ich im Büro zur Verfügung habe. Selbstverständlich kann ich nicht alle Smartphones testen. Mithilfe des Power-Z KM003C kann ich jedoch unterstützte Ladestandards und andere relevante Informationen auslesen und eine fundierte Einschätzung geben.
Mit PPS
Natürlich unterstützen beide USB-C Ports den PPS-Standard:
- 3,3 – 20V bei bis zu 5A
Sehr gut! Dies ist die volle PPS-Range, womit die Powerbank in der Lage ist, das S24 Ultra sowie viele Moto Smartphones mit dem vollen Tempo zu laden.
Dies wäre ohne die Unterstützung des optionalen PPS-Standards nicht möglich.
Nicht konstant 100W
Leider kann die KOOSEED 145W Power Bank nicht konstant 145W oder auch 100W liefern. An einer konstanten 100W Last drosselte die Powerbank sich bei einem Ladestand von rund 25% herunter.
Nach einer kurzen Abkühlzeit konnte diese aber wieder die vollen 100W liefern. Schade, allerdings leider absolut nicht ungewöhnlich, dass 100W oder 140W Powerbanks nicht konstant die volle Leistung liefern können.
Wie hoch ist die Kapazität
Hat die KOOSEED Powerbank wirklich 27.000 mAh Kapazität? Um dies herauszufinden, habe ich die Powerbank mit Hilfe einer elektronischen Last bei verschiedenen Laststufen entladen.
Wh | mAh | % | |
5V/2A | 84.39 | 22808 | 84% |
9V/1A | 83.697 | 22621 | 84% |
9V/3A | 87.406 | 23623 | 87% |
20V/1A | 88.047 | 23796 | 88% |
20V/3A | 91.275 | 24669 | 91% |
20V/5A | 79.83 | 21576 | 80% |
Im Test bot die Powerbank eine Kapazität zwischen 21576 mAh bzw. 79,83 Wh und 24669 mAh bzw. 91,275 Wh. Damit schwankt die Kapazität zwischen 80% und 91% der Herstellerangabe, was ein sehr gutes Abschneiden ist!
Laden und Entladen gleichzeitig
Es ist prinzipiell möglich, die Powerbank gleichzeitig zu laden und zu entladen. Allerdings ist ein Entladen nur mit 45W möglich.
Ladedauer der KOOSEED 145W Power Bank
Die KOOSEED 145W Power Bank kann mit bis zu 100W über USB-C geladen werden.
An einem 100W USB-C Ladegerät dauerte eine Ladung der Powerbank 1:38h, was schön schnell ist. Allerdings können wir auch sehen, dass die Powerbank die Leistungsaufnahme nach ca. 40 Minuten auf um die 65W drosselt, vermutlich aus Temperaturgründen. Ich habe auch mal geschaut, wie lange die Powerbank an einem klassischen 5V 2,4A USB-A Ladegerät lädt.
Hier dauerte eine Ladung rund 13 Stunden! Also, du willst für die Powerbank ein USB-C Ladegerät mit möglichst viel Leistung nutzen.
Fazit zur KOOSEED 983SP-145W
Die KOOSEED 983SP-145W ist eine gute Powerbank! Diese ist zwar nicht perfekt, aber sofern du sie zu einem guten Preis bekommst, kann ich diese empfehlen! Was spricht für die KOOSEED 145W Power Bank?
Zunächst natürlich die recht hohe Kapazität, die hohe Ausgangsleistung von bis zu 100W, die volle Unterstützung des PPS-Standards sowie das recht schnelle Laden. An einem 100W USB-C Ladegerät ist die Powerbank in 1:38h komplett geladen. Dank der Ausgangsleistung von 100W nach dem USB Power Delivery Standard sowie der Unterstützung des PPS-Standards ist die Powerbank sehr universell geeignet, egal ob für Apple, Samsung, Google oder viele chinesische Hersteller. Was spricht gegen die KOOSEED?
- Hohe echte Kapazität
- Bis zu 100W über USB-C
- Vollständige PPS Range
- Display mit erweiterten Informationen
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Schnelles Aufladen der Powerbank selbst
- Powerbank kann nicht konstant 100W liefern
- Unterstützt nicht die neue 140W Leistungsstufe
Die KOOSEED kann nicht konstant 100W liefern und unterstützt auch noch nicht die neue 140W Leistungsstufe. Daher würde ich im direkten Vergleich die INIU Power Bank 27000mAh 140W oder die AMEGAT Powerbank 140W 27600mAh vorziehen. Allerdings, wenn du die KOOSEED 145W Power Bank* zu einem günstigeren Preis als die beiden zuvor genannten Modelle bekommst, kann ich diese durchaus empfehlen.
- Link zum Hersteller /// bei Amazon*
Der Vorteil bei der KOOSEED sind die ständigen Coupons bei Amazon, ich habe mein Modell für knapp 50€ bekommen, was für die Leistung ein sehr fairer Preis ist.
Mit den restlichen Ergebnissen, die du aufzeigst, gehe ich mit. Lediglich bei der der 20V 5A Entladung kam ich in zwei Versuchen auf jeweils 88Wh bzw 89Wh – und da waren schon drei Zyklen durch. Eventuell gibt es also Modell bedingte Abweichungen. 20V 5A ist ja auch der einzige Ausreißer bei dir, die restlichen Entladungen sind on par.
Danke für den Test!