Stromsparen bei Überwachungskameras, mit welchen Modellen kannst Du sparen?

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Smart Home und vor allem Überwachungskameras sind große Stromschlucker! Solche Geräte verbrauchen zwar an sich nicht gigantische Mengen an Strom, aber sie laufen 24/7 über das gesamte Jahr hinweg.

Hier können sich sogar schon 10W Stromverbrauch bei den aktuellen wahnsinnigen Preisen ordentlich summieren!

stromsparen bei Überwachungskameras 2

Aber wie viel Strom kosten Überwachungskameras wirklich und welche Alternativen gibt es?

Versuchen wir dies in diesem Artikel zu klären!

 

Wie viel Strom kosten Überwachungskameras?

Beginnen wir mit der Frage wie viel Strom Überwachungskameras so aufnehmen und welche Kosten damit verbunden sind.

Der jeweilige Verbrauch hängt stark von deiner Überwachungskamera ab und von der Tageszeit. Bei Nacht brauchen Überwachungskameras deutlich mehr Energie, aufgrund der IR-LEDs (der Nachtsicht).

Hier ein Beispiel:

Die Netatmo Presence benötigt bei mir im Dezember rund 290 Wh oder 0,29 kWh pro Tag. Aufs Jahr gerechnet sind dies 105,85 kWh, was bei 0,32€ pro kWh Kosten von 33,872€ pro Jahr entspricht, nur für eine Kamera.

Die Netatmo Presence hat sicherlich recht starke IR LEDs und ist generell ein großes Modell, daher ist hier der Verbrauch “gehoben”.

Machen wir die gleiche Rechnung auch bei den anderen Modellen auf:

Innen-Überwachungskameras haben in der Regel deutlich schwächere IR LEDs, weshalb diese auch deutlich weniger Energie benötigen.

stromsparen bei Überwachungskameras 3

Ich denke bei unter 10€ pro Jahr kann man nichts sagen, sofern wir bei 0,32€ pro kWh bleiben und die Stromkosten nicht noch weiter steigen…… (0,32€ pro kWh ist leider schon recht optimistisch gerechnet, siehe hier).

Allerdings bei Außen- Überwachungskameras können locker 10€, 20€ oder im Falle der Netatmo Presence über 30€ pro Jahr zustande kommen!

 

Akku-Überwachungskameras sind sparsamer!

Mittlerweile gibt es einige Akku-Überwachungskameras. Diese benötigen signifikant weniger Energie!

Hier erneut ein paar Beispielrechnungen:

  • Eufy SoloCam E40 – 49,58Wh Akku, 3 Monate Laufzeit = 0,063€ Stromkosten pro Jahr
  • Arlo Pro 4 – 20,02Wh Akku, 1,5 Monate Laufzeit = 0,0512€ Stromkosten pro Jahr
  • Reolink Argus 3 Pro – 22,2Wh Akku, 1,5 Monate Laufzeit = 0,0566€ Stromkosten pro Jahr

stromvergleich

Die Akkulaufzeit der Kameras schwankt natürlich je nach Nutzung, aber ich denke die Dimensionen sind schon deutlich wie viel weniger Strom die Akku-Betriebenen Modelle benötigen.

 

Mit Solarpanel komplett unabhängig!

Mittlerweile gibt es auch für diverse Akku Überwachungskameras Solarpanels. Diese können helfen den Aufwand noch weiter zu reduzieren. Du musst dann nicht mehr alle 1-3 Monate deine Kamera laden, sondern diese versorgt sich von alleine. So zumindest die Theorie.

In der Praxis sind die Solarpanels auch kein Allheilmittel. So kommt es hier extrem auf die Positionierung des Panels an. Ist dieses im Schatten oder Richtung Norden, dann kannst du es dir auch sparen.

Richtung Süden können sich die meisten Überwachungskameras mit Solarpanel gut selbst versorgen, meist sogar über Winter.

Besonders loben möchte ich hier die Eufy SoloCam S40, welche sogar im Dezember noch genug Energie reinholt um “über die Runden” zu kommen.

 

Akku Überwachungskameras sind nicht immer die beste Wahl

Leider haben akku-basierte Überwachungskameras auch Schwächen, welche teils signifikant sind. Hier ein paar der gängigen Schwächen die ich bei Akku-Überwachungskameras aller Hersteller beobachten konnte.

  1. Akku Überwachungskameras Zeichen nicht permanent auf, sondern nur beim Erkennen einer Bewegung.
  2. Die Bewegungserkennung hat meist eine stark beschränkte Reichweite (maximal +- 8 Meter).
  3. Die Akkulaufzeit schwankt extrem je nach Aktivität.
  4. Eine Einbindung in 3. Anbieter Systeme wie die Synology Surveillance Station ist meist nicht möglich.

Mir ist keine komplett kabellose Überwachungskamera bekannt, welche konstant Video aufzeichnet. Alle Modelle verlassen sich hier auf die Bewegungserkennung. Diese ist bei modernen Modellen zwar sehr gut, aber gerade kleinere Bewegungen oder Tiere werden hier in der Regel nicht mit aufgezeichnet.

Zudem ist die Reichweite der Bewegungserkennung bei fast allen Modellen auf 5-8 Meter limitiert. Hier gibt es etwas bessere Modelle wie die Arlo Pro 4, aber auch schlechtere Modelle wie die Reolink Argus 2.

Planst du zudem Aufnahmen extern zu speichern, dann muss ich dich erneut enttäuschen. Wir haben hier Cloud Kameras, welche Aufnahmen gegen Gebühr in die Hersteller-Cloud hochladen, oder Kameras die Aufnahmen lokal auf der Kamera speichern. Komplett kabellose Modelle die z.B. die Synology Surveillance Station unterstützt sind mir nicht bekannt.

 

Empfohlene Modelle

Welche Überwachungskameras würde ich dir empfehlen, wenn du möglichst wenig Stromverbrauch wünscht?

Wie angesprochen würde ich hier auf Akku-basierte Modelle setzen. Grundsätzlich kann ich mit gutem Gewissen Modelle von folgenden Herstellern empfehlen:

  • Eufy
  • ReoLink
  • Arlo
  • Nest

Eufy ist hier so ein wenige meine erste Wahl. Die Kameras funktionieren einfach unheimlich gut und zuverlässig. Vor allem die Eufy SoloCam S40 hat mich richtig beeindruckt. Aber auch die EufyCam Modelle sind Weltklasse mit 6-12 Monaten Akkulaufzeit! Diese benötigen zwar eine Basis-Station, diese benötigt aber lediglich 2,4W (für beliebig viele Kameras).

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ReoLinks Argus Modelle sind der Preis/Leistungs-Tipp. Ich würde diese aber primär empfehlen wenn du eine Kamera suchst. Die Reolink App kann etwas zickig sein und geht weniger gut mit vielen Kameras um als z.B. Eufy.

Arlo und Nest sind ebenfalls top, allerdings musst du hier monatliche Gebühren einplanen.

 

Fazit

Bei Überwachungskameras kannst du eine Menge Strom sparen oder “verschwenden”. So sehr ich z.B. die Netatmo Presence liebe, so unfassbar viel Strom schluckt die Kamera. 34€ Stromkosten bzw. Rund 106 kWh pro Jahr ist echt nicht ohne! Sicherlich ist die Kamera ein Extremfall, aber gerade wenn du mehrere Kameras hast oder haben möchtest, kommt hier schnell auch bei anderen Modellen sehr viel Strom zusammen.

stromverbrauch vergleich

Daher mein Tipp, moderne kabellose Überwachungskameras mit Akkus sind nicht übel!

Gerade die EufyCam Modelle sind klasse! Diese haben zwar eine Basis-Station, aber diese benötigt lediglich 2,4W Strom und die Kameras selbst laufen mit einer Akkuladung 6-12 Monate. Du kannst hier mit Stromkosten von +- 6€ im Jahr für beliebig viele Kameras rechnen.

Alternativ ist die Eufy SoloCam S40 für Südseiten eine klasse Möglichkeit, wie auch allgemein Solarpanels!

stromsparen bei Überwachungskameras 1

Reolink und Arlo bieten diese für eine Vielzahl an Modellen an. Hier einfach mal ein paar empfehlenswerte sparsame Kameras zum Weiterklicken:

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Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

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3 Kommentare

  1. Hallo
    Ich habe 2 Bascom Kameras permanent angeschlossen
    Können Sie mir sage wie hoch der Stromverbrauch ist, ich hab den Eindruck sehr hoch?
    Mit freundlichen Grüßen
    Gaston Heck

  2. Bascom Kameras und Rekorder sind umgelabelte Zhuhai RaySharp.cn

    Die Kameras können per LAN-Kabel via POE, über den Powerline-Addapter oder ganz klassisch über ein Steckernetzteil versorgt werden. Powerline dürfte am meisten Strom verbrauchen.

    Rekorder mit 4 Eingängen
    7 Watt (ohne Aufzeichnung) bis 10,3 Watt (mit Aufzeichnung)
    plus ≤6 Watt pro Kamera (abhängig von Bewegungsumfang und Nachtsicht)
    Summe 25-34 Watt
    (Ob der Verbrauch der Kameras dabei ist?)

    Rekorder mit 8 Eingängen
    8 Watt (ohne Aufzeichnung) bis 12,4 Watt (mit Aufzeichnung)
    plus ≤6 Watt pro Kamera (abhängig von Bewegungsumfang und Nachtsicht)
    Summe 45-58 Watt

    Rekorder mit 16 Eingängen
    12 Watt (ohne Aufzeichnung) bis 17,1 Watt (mit Aufzeichnung)
    plus ≤6 Watt pro Kamera (abhängig von Bewegungsumfang und Nachtsicht)
    Summe 80-113 Watt

  3. Hey. Danke für den informativen Vergleich.
    Besitze selber zwei Netatmo Presence.
    Was allerdings nicht passt, ist den Dezember Verbrauch der Netatmo aufs Jahr hochzurechnen, da der Dezember einer der dunkelsten Monate ist.
    Wenn der Verbrauch durch die IR LEDs so enorm ansteigt verfälscht das die Jahresbilanz doch ganz enorm.

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