Die Bosch Smart Home 360° Innenkamera im Test

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In Zeiten von hohen Wohnungseinbruchszahlen wünscht sich jeder etwas Sicherheit. Neben Alarmsystemen sind sicherlich Überwachungskameras ein sehr beliebtes Mittel um die Sicherheit in den eigenen vier Wänden etwas zu erhöhen.

Allerdings sind Überwachungskameras oftmals ein zweischneidiges Schwert, gerade wenn diese in der Wohnung angebracht sind. Zwar mag es eine erhöhte Sicherheit vor Einbrechern geben, im Gegenzug setzt man sich selbst allerdings einer ständigen Überwachung aus, gerade dann, wenn es sich um eine Cloud basierte Kamera handelt. Aber es gab auch schon genügend Fälle von Kameras die lokal Aufnahmen speicherten, aber aufgrund von Sicherheitslücken oder Fehlern in der Programmierung online frei für jeden einsehbar waren.

Zwar gibt es genug vernünftige Kameras und wenn man nicht „Admin/Admin“ als Passwort und Benutzernamen nutzt, ist man meist auf der sicheren Seite, dennoch eine suboptimale Situation.

Hier hat sich Bosch mit seiner Smart Home 360° Innenkamera etwas cleveres ausgedacht, was eine hohe Privatsphäre garantieren soll.

Die Linse der Kamera wird, wenn diese nicht aktiv ist, eingefahren. So könnt Ihr Euch immer sicher sein ob Ihr gerade beobachtet werdet oder nicht. Dies alleine ist wie ich finde ein sehr interessantes Feature!

Aber wie steht es abseits der Privatsphäre um die Bosch Smart Home 360° Innenkamera? Ist diese eine gute und zuverlässige Überwachungskamera, welche dem Namen Bosch gerecht wird? Dies wollen wir versuchen in einem Test herauszufinden!

Kann die Bosch Smart Home 360° Innenkamera im Test überzeugen? Finden wir dies heraus! An dieser Stelle auch vielen Dank an Bosch für das Ausleihen der Kamera für diesen Test.

 

Die Bosch Smart Home 360° Innenkamera im Test

Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei der „Bosch Smart Home 360° Innenkamera“ um eine reine Innenkamera. Diese darf also nicht mit Wasser oder Feuchtigkeit in Kontakt kommen.

Dafür ist das Design natürlich etwas moderner und für das Wohnzimmer freundlicher gehalten. Dies ist Bosch wie ich finde auch durchaus gelungen. Viele, gerade günstigere, Überwachungskameras sind wirklich nicht gerade hübsch.

Die Smart Home 360° Innenkamera ist hingegen modern und chic gestaltet. Bosch setzt hier auf ein rundes, längliches Gehäuse, welches in weiß/silber gehalten ist.

Die Kamera selbst befindet sich auf der Oberseite und wird nur bei Benutzung ausgefahren. Zudem lässt sich die Kameralinse horizontal um 360 Grad drehen, daher auch das runde Gehäuse.

Am unteren Ende des Gehäuses befindet sich ein Art silberner „Lautsprechergrill“ unter welchem sich auch ein Lautsprecher für die zwei Wege Kommunikation befindet, wie auch ein Mikrofon.

Noch etwas weiter unterhalb ist ein kleiner durchsichtiger Plastikring. Dieser ist auf den Fotos nicht gut zu erkennen, aber dieser Plastikring kann im Betrieb leuchten und Euch über Status Probleme der Kamera informieren.

Die Anschlüsse der Bosch Smart Home 360° Innenkamera sind auf der Rückseite angebracht. Hier finden wir einen microUSB Port wie auch einen microSD Karten Steckplatz. Eine 8GB Speicherkarte befindet sich bereits im Lieferumfang.

Der microUSB Port wird für die Spannungsversorgung genutzt. Sehr interessant wie ich finde! Ein passendes 2A 5V Netzteil mit ca. 2 Meter Kabel liegt auch bereits mit im Lieferumfang.

Solltet Ihr mehr Kabel oder weniger Kabel benötigen, wäre es auch möglich ein „normales“ 2A USB Ladegerät zu verwenden mit einem passend langen microUSB Kabel. Praktisch!

Was leider etwas weniger praktisch ist, das sind die Positionierungsmöglichkeiten der Überwachungskamera. Die Bosch Smart Home 360° Innenkamera besitzt einen festen Standfuß! Es gibt keine Möglichkeit diese an einer Wand zu verschrauben oder zu kippen.

 

Einrichtung und Installation

Um die Bosch Smart Home 360° Innenkamera zu nutzen, benötigt Ihr die passende Smartphone App, welche kostenfrei für IOS und Android verfügbar ist.

Ladet Euch die Bosch Smart Camera App herunter und startet diese. Ihr werdet nach dem Start zuerst aufgefordert ein Benutzerkonto bei Bosch anzulegen. An die hier hinterlegte eMail Adresse werden im Übrigen Benachrichtigungen gesendet.

Ist dieses geschafft, geht es zu eigentlichen Einrichtung der Kamera. Hierfür müsst Ihr diese mit dem Strom verbinden und so lange warten bis die LED auf der Unterseite anfängt grün zu blinken.

Die Bosch Smart Camera App erstellt Euch dann aus Eurem WLAN Passwort einen QR Code. Diesen müsst Ihr vor die Kamera halten, welche den Code einscannt und sich mit dem WLAN verbindet.

Dieses Prinzip habe ich auch schon bei anderen Überwachungskameras gesehen, wo dies oftmals nur mäßig gut funktioniert hat.

Allerdings die Bosch Smart Home 360° Innenkamera hat den QR Code erfreulich schnell und problemlos erkannt.

Damit ist die Einrichtung auch so gut wie fertig. Die App überprüft nur noch ob die Firmware aktuell ist und dann könnt Ihr mit der Benutzung loslegen.

 

Die Bosch Smart Camera App und Funktionen

Die App der Bosch Smart Home Kamera ist recht einfach aufgebaut. Ihr habt auf der „Home“ Seite eine Übersicht über alle Kameras, die Ihr gekoppelt habt. Tippt Ihr eine Kamera an, landet Ihr bei einer Art Detail Ansicht.

Von hier aus könnt Ihr vergangene Ereignisse sehen, die live Ansicht starten, die Kamera abschalten usw.

Zudem sind auch in den Einstellungen Optionen für die Bewegungserkennung, WLAN Einstellungen, zurücksetzen der Kamera verfügbar.

Die live Ansicht startet erfreulich schnell und ist auch, sofern die Netzwerkverbindung Eures Smartphones es erlaubt, qualitativ sehr hochwertig.

Was mich vielleicht etwas stört, ist dass es in der Live Ansicht nicht möglich ist manuell Videos oder Fotos anzufertigen. Auch das Drehen der Kamera ist in der Live Ansicht nicht möglich!

Hierfür müsst Ihr auf die Übersichtsseite zurückkehren und könnt von dort aus die Kamera drehen.

Einfachheit war bei der Bosch App sicherlich das oberste Ziel. Grundsätzlich nicht schlecht, aber hier und da hätte ich mir durchaus erweiterte Funktionen gewünscht. Beispielsweise das große Privatsphäre Feature, das einziehen der Kamera.

Wenn Ihr diese in der App Abschalten wollt, werden Euch vier Optionen angeboten, 3 Stunden abschalten, bis heute Abend 20 Uhr, bis morgen früh 7 Uhr oder dauerhaft (bis Ihr diese wieder von Hand einschaltet).

An sich soweit okay, aber es gibt keine Option zu sagen „Schalte die Kamera jeden Tag von XX bis XX ab“. Ja es gibt die Möglichkeit die Aufnahmefunktion nach Zeitplan abzuschalten, aber dann fährt die Linse nicht ein.

Hier hat Bosch nicht genug Nutzen von diesem eigentlich klasse Privatsphäre Feature gemacht. Ich sehe auch keine Option zum Überprüfen, wie viel Speicher noch auf der Kamera frei ist.

Allerdings nicht falsch verstehen! Ich finde die Bosch Smart Camera App an sich gut, aber hier und da könnte man sicherlich solche Punkte noch nachrüsten.

 

Aufnahme und Bildqualität

Wie steht es aber um die Aufnahmen? Wie kann die Bosch Smart Home 360° Innenkamera überhaupt aufnehmen, wohin kann sie aufnehmen und wie werde ich benachrichtigt?

Beginnen wir mit Letzterem. Erkennt die Kamera eine Bewegung oder ein anderes Ereignis(Strom/Netzwerk Ausfall) erhaltet Ihr auf allen verbunden Smartphones eine Benachrichtigung. Bei einem Stromausfall werdet Ihr zudem per Mail benachrichtig.

Die Benachrichtigungen via Smartphone funktionieren gut und schnell, keine Klagen hier.

Die Bosch Smart Home 360° Innenkamera besitzt eine Bewegungserkennung, welche Ihr in zwei Stufen regeln könnt. Wird eine Bewegung erkannt, startet die Aufnahme und Ihr erhaltet die oben angesprochene Benachrichtigung(diese lassen sich auch abschalten).

Das Interessante die Smart Home 360° Innenkamera erkennt Bewegungen, wirklich 360 Grad! Findet eine Bewegung hinter der Kamera statt, wird die Linse automatisch in diese Richtung gedreht und verfolgt gegeben falls das Objekt.

Dies habe ich so bei einer steuerbaren Überwachungskamera noch nie gesehen. Ist die Bewegung vorbei ist die Kamera auch clever genug sich wieder auf die Ausgangsposition, welche Ihr festlegen könnt, zurückzudrehen.

Leider gibt es hier auch einen kleinen Nachteil. Der Motor der Kamera ist hörbar! Ich würde nicht sagen, dass dieser übermäßig laut ist aber dennoch in einem ruhigen Haus/Wohnung kann man diesen auf ein paar Meter wahrnehmen.

Die Aufnahmen der Kamera werden auf der eingesetzten microSD Speicherkarte wie auch anscheinend in einer von Bosch bereitgestellten Cloud gesichert. Hier hält sich Bosch mit genauen Informationen etwas zurück. Positiv der Cloud Speicher ist komplett gratis, es gibt nicht mal optionale Speicherpläne wie es bei Netgear beispielsweise der Fall ist. Anscheinend werden immer die letzten 200 „Ereignisse“ gespeichert.

Die microSD Karte dient hierbei eher als eine Art Zwischenspeicher. Videos landen zuerst auf der Speicherkarte und werden von dort aus in die Cloud geladen. Videos lassen sich im Übrigen nicht einfach von der Speicherkarte auslesen, wenn man diese in einen PC steckt, schade.

Dies hat einen Vor- und Nachteil. Natürlich ist es immer so eine Sache seine Videos in die Cloud zu laden, aber sollte einem Einbrecher die Kamera auffallen und dieser schlägt die Kamera kaputt, sind die Aufnahmen der Person bereits gesichert.

Sind sie das? Hier erkenne ich eine Schwäche. Das Hochladen in die Cloud scheint etwas zu dauern, selbst bei meiner DSL 100.000 Leitung. Entdeckt man die Kamera sofort, rennt oder geht hin und entnimmt die Speicherkarte bzw. trennt die Stromverbindung und entnimmt dann die Speicherkarte, sind die Aufnahmen weg.

Die Benachrichtigung auf dem Smartphone kommt zwar noch an, aber Bildmaterial ist verloren. Ist die Speicherkarte entnommen, können auch keine neuen Videos gemacht werden. Hier hätte ein Eindringling ein geschätztes Zeitfenster von vielleicht 30 Sekunden, ein wenig davon abhängig wie gut Euer Internet ist.

Zu offensichtlich sollte man die Bosch Smart Home 360° Innenkamera also auch nicht positionieren.

Eine optionale ausschließliche Speicherung auf der internen SD Karte wäre auch ein super Feature für Nutzer die nicht wollen, dass ihre Aufnahmen in der „Cloud“ landen, auch wenn diese im Falle von Bosch immerhin in Deutschland ist.

Die Bildqualität der Kamera ist top. Die Bosch Smart Home Kamera nimmt Videos in Full HD Qualität auf. Die Aufnahmen sind scharf und detailliert, Gesichter usw. lassen sich problemlos auch auf Distanz erkennen. Der Blickwinkel ist mit 120 Grad auch recht groß, dass ein Innenraum gut abedeckt wird. Hinzu kommt natürlich noch das Mitdrehen der Kamera.

Für Aufnahmen im dunkeln besitzt die Überwachungskamera zudem IR LEDs. Diese sind zwar nicht übermäßig stark, reichen aber aus ein Normal gutes Wohnzimmer gut auszuleuchten.

Kurzum an der Bildqualität kann ich nichts bemängeln!

 

Stromaufnahme

Die Bosch Smart Home 360° Innenkamera ist recht genügsam was die Leistungsaufnahme angeht. Im Normalbetrieb benötigt diese ca. 2,9W. Im Dunkeln steigt die Leistungsaufnahme aufgrund der IR LEDs etwas auf 3,9W, was aber immer noch recht wenig ist.

 

Fazit zur Bosch Smart Home 360° Innenkamera

Bosch bietet mit der Smart Home 360° Innenkamera ein sehr schönes rundes Produkt. Dies beginnt bereits bei  Eurem Wohnzimmer freundlichem Design und der unkomplizierten Einrichtung.

Auch die Bosch Smart Camera App macht einen guten Eindruck. Zwar gibt es hier ein paar Dinge, welche ich anders machen würde, ich würde mir einen ein/aus Timer wünschen oder sogar geofencing, so dass man nicht immer manuell die Kamera „einfahren“ muss, aber abseits davon kann ich nicht groß klagen.

Auch die Bildqualität welche von der Smart Home 360° Innenkamera geliefert wird, ist 1A, sowohl bei Tag wie aber auch bei Nacht.

Auch die Funktion des automatischen Drehens in die Richtung einer Bewegung ist sehr praktisch! So könnte die Kamera mittig in einem Flur stehen und Bewegungen aus allen Richtungen erkennen, auch wenn diese eigentlich außerhalb des Blickfelds sind.

Bonus Punkte muss man auch Bosch dafür anrechnen, dass man dem Nutzer nicht versucht irgendwelchen sündhaft teure „Cloud-Speicherpläne“ anzudrehen.  Die Kamera lädt ihre Aufnahmen in die Cloud hoch, ja, aber dies ist komplett kostenfrei. Dort werden bis zu 200 „Ereignisse“ gesichert, mehr als genug.

Der Preis der Bosch Smart Home 360° Innenkamera ist mit knapp über 200€ (zum Zeitpunkt des Tests) sicherlich nicht die unterste Preisklasse. Allerdings ist dies aus meiner Sicht ein angemessener Preis! Gerade da es keine Folgekosten gibt.

Von daher wenn Ihr eine gute und zuverlässige Überwachungskamera eines zuverlässigen Herstellers sucht, dann seid Ihr bei der Bosch Smart Home 360° Innenkamera an der richtigen Adresse.

PS. Ein Amazon Echo Support ist für die Kamera bereits angekündigt.

Positiv

  • Schickes Design
  • Hervorragende Bildqualität
  • Geringer Energieverbrauch
  • Gratis Cloud Speicherplan
  • Einfache Einrichtung und Nutzung
  • Privatsphäre-Modus…..

 

Negativ

  • ….. Welcher leider jedes Mal manuell aktiviert werden muss
  • Keine optionale lokale Speicherung der Aufnahmen

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Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

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