Wenn du ein etwas auffälligeres Notebook suchst, dann bist du bei Alienware an der richtigen Adresse! So können wir zwar über das Alienware Design streiten, aber dieses hebt sich klar von der Masse ab.
Alienwares schickstes Notebook aktuell ist klar das X15. Das X15 setzt für Alienware auf ein sehr kompaktes und schlankes Gehäuse. Dabei können wir aber im Inneren „bis zu” einer RTX 3080 und einer dicken Intel CPU finden.
Aber wie sieht es in der Praxis aus? Ist das Gehäuse des Alienware X15 weiterhin so massiv wie bei Alienware eigentlich üblich? Wie steht es um die Kühlung und generell um die Leistung?
Finden wir dies im Test heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an Alienware für das Ausleihen des X15 für diesen Test.
Das Alienware X15 im Test
Das wichtigste Merkmal des X15 verglichen mit seinen Brüdern ist das vergleichsweise kompakte und schlanke Gehäuse. Kompakt und schlank ist hier natürlich etwas in Anführungszeichen zu setzen, wir haben ein Notebook mit einer (bis zu) RTX 3080 vor uns.
Dieses misst 359 x 277 x 16 mm und bringt ein Gewicht von 2,36 KG auf die Waage. Für die Leistung ist das natürlich schön kompakt, aber wir haben hier auch kein MacBook vor uns.
Was das Gehäuse angeht ist dieses Alienware typisch herausragend! Wir haben zwar nur Kunststoff, aber das Notebook ist im Inneren metallverstärkt, was klar zu spüren ist. Das X15 ist klar etwas massiver und stabiler gebaut als vergleichbare Notebooks von ASUS oder XMG!
Auch das Design ist, wie ich finde super schick und auffällig. So haben wir diverse RGB LED Lichtleisten, ein beleuchtetes Touchpad und natürlich auch eine beleuchtete Tastatur.
Dies sieht schon außergewöhnlich aus! Kein anderer Hersteller hat aktuell etwas vergleichbares im Angebot. Dabei ist das X15 allerdings noch recht geschmackvoll, es wirkt trotz der vielen LEDs nicht billig.
Alienware hat also beim Gehäuse und Design einen top Job gemacht!
Wie steht es um die Anschlüsse? Links und rechts besitzt das X15 abseits vom Netzanschluss und Kopfhöreranschluss keinen einzigen Port!
Auf der Rückseite haben wir:
- 1x USB 3.2 Gen 1 Typ A
- 1x Typ-C Thunderbolt™ 4/USB-3.2-Gen-2-Anschluss mit Power Delivery (5 V/3 A)
- 1x Micro SD Kartenleser
- 1x Typ-C-USB-3.2-Gen-2-Anschluss mit Power Delivery (5 V/3 A)
- 1x HDMI 2.1
Damit ist die Portausstattung des X15 “überschaubar”. Gerade, dass wir kein LAN und nur einen USB A Port haben ist etwas schwach.
Bei einem 16 mm Notebook im Jahr 2021 allerdings auch nicht ungewöhnlich.
Display
Das Alienware X15 ist wie üblich mit diversen Display-Optionen verfügbar.
- 15,6″-FHD-Display (1.920 x 1.080), 165 Hz, 300 cd/m2
- 15,6″-FHD-Display (1.920 x 1.080), 360 Hz, 300 cd/m2
- 15,6″-QHD-Display (2.560 x 1.440), 240 Hz, 400 cd/m2
Wie oft üblich hat mir Dell natürlich die “High End” Version zukommen lassen, also die QHD Version.
Rein subjektiv sieht das Display top aus! QHD oder “2K” ist auf 15,6 Zoll sehr schön scharf und auch abseits davon weiß das IPS Panel zu überzeugen.
Farben wirken sehr kräftig und satt, die Helligkeit passt subjektiv und auch der Kontrast wirkt ordentlich.
Dieser positive Eindruck wird auch von den Messwerten unterstützt.
- 100% sRGB
- 90% AdobeRGB
- 97% P3
- 437 cd/m2
- 970:1 Kontrast
Für ein Gaming Notebook mit einem 240Hz Display sind dies top Werte! Auch die Kalibrierung ist von Haus mit einem durchschnittlichen Delta E von 1,36 brauchbar!
Helligkeit | Kontrast | sRGB | AdobeRGB | |
Alienware X15 | 437 cd/m² | 970:1 | 100 % | 90 % |
Alienware M15 R3 (300Hz) | 335 cd/m² | 1540:1 | 99 % | 75 % |
Alienware m17 R2 | 343 cd/m² | 680:1 | 98 % | 72 % |
Apple MacBook Pro 13 M1 | 424 cd/m² | 1710:1 | 100 % | 87 % |
ASUS ROG Zephyrus G14 | 250 cd/m² | 1130:1 | 100 % | 75 % |
ASUS ROG Zephyrus G15 | 325 cd/m² | 1110:1 | 100 % | 88 % |
Dell XPS 13 2-in-1 9310 (4K) | 507 cd/m² | 1590:1 | 100 % | 82 % |
Dell XPS 13 9300 | 297 cd/m² | 1160:1 | 92 % | 71 % |
Dell XPS 15 9500 | 356 cd/m² | 1220:1 | 100 % | 100 % |
Dell XPS 17 9700 | 454 cd/m² | 1510:1 | 100 % | 99 % |
HP Elite Dragonfly G2 | 903 cd/m² | 2150:1 | 95 % | 79 % |
HP Spectre x360 13-aw0031ng | 382 cd/m² | 38262:1 (OLED) | 100 % | 96 % |
LG Gram 14 14Z90N | 261 cd/m² | 650:1 | 99 % | 75 % |
TUXEDO Aura 15 | 379 cd/m² | 1090:1 | 94 % | 72 % |
TUXEDO InfinityBook S 15 | 326 cd/m² | 980:1 | 98 % | 74 % |
XMG FUSION 15 | 283 cd/m² | 770:1 | 98 % | 73 % |
Damit ist das Display sowohl für Gaming, wie auch für leichte Foto/Video-Bearbeitung durchaus gut brauchbar!
Lautsprecher
Normalerweise ist Dell recht gut was Lautsprecher in Notebooks angeht, siehe die XPS Serie. Allerdings beim Alienware X15 bekleckert sich Dell nicht mit Ruhm!
Die Lautsprecher sind höchstens okay für ein Gerät dieser Preisklasse. Diese klingen sehr dünn und fast schon etwas schrill. Bass fehlt hier völlig.
Immerhin klingen die Lautsprecher nicht “blechern” und auch die maximale Lautstärke passt.
Dennoch, das geht auch in einem kompakten Notebook deutlich besser!
Tastatur und Trackpad
Die Tastatur des Alienware X15 ist sehr gut! Diese hat ein klassisches QWERTZ Layout mit großer Feststelltaste und Enter-Taste. Lediglich rechts wurde eine Reihe Media-Tasten hinzugefügt. Dies ist grundsätzlich okay, kann aber etwas Gewöhnung beim superschnellen Tippen erfordern.
Der Druckpunkt der Tastatur ist 1a! Die Tasten sind knackig, haben einen ausreichend großen Hub und einen festen Anschlag. Viel besser geht es in einem Gaming Notebook nicht.
Damit ist das Alienware X15 auch für Vielschreiber gut geeignet!
Ähnliches gilt auch für das Trackpad. Es ist etwas klein für 2021er Verhältnisse, aber das Tracking ist gut. Auch die Beleuchtung des Trackpads ist durchaus spannend und hebt dieses optisch etwas von der Masse ab.
Performance
Das Alienware X15 gibt es in diversen Versionen und Ausstattungen. Die wichtigsten Unterschiede sind natürlich CPU und GPU.
Auf Seiten der CPU steht dir zum Zeitpunkt des Tests folgendes zur Verfügung:
- Intel Core i7 11800H (8 Kerne bis zu 4,6 Ghz)
- Intel Core i9 11900H (8 Kerne bis zu 4,9 Ghz)
Hier würde ich klar zur i7 Version raten! Der i9 ist höchstens minimal schneller und ist in der Regel nicht den Aufpreis wert.
Auf Seiten der GPU haben wir zum Zeitpunkt des Tests folgende Optionen:
- Nvidia RTX 3060
- Nvidia RTX 3070
- Nvidia RTX 3080
Hier würde ich dir in der Regel zur RTX 3070 raten, welche aus Sicht der Preis/Leistung die beste Wahl ist.
Ich habe für diesen Test folgende Version von Dell zur Verfügung gestellt bekommen:
- Intel Core i7 11800H (8 Kerne bis zu 4,6 Ghz)
- 32GB RAM
- 512 GB NVME SSD
- Nvidia RTX 3080
- 2K Display
An sich eine sehr schöne Konfiguration, für ein High End Modell. Abseits vielleicht von der etwas kleinen SSD.
Starten wir zunächst mit ein paar Benchmarks.
Hier war ich etwas überrascht, denn der Intel Core i7 11800H im Alienware X15 ist etwas flotter unterwegs als ich erwartet hätte! Dieser kann sogar den Ryzen 7 5800HS im ASUS ROG Zephyrus G15 schlagen. Allerdings hat der Ryzen 7 im ASUS ROG Zephyrus G15 nur eine TDP von 35W, dennoch haben wir hier eine gute CPU Leistung!
Dies zeigt sich auch im Handbrake Test.
Hier kann sich das X15 auf Platz 1 setzen!
Wie sieht es aber in Spielen aus? Was können wir hier von der RTX 3080 erwarten?
Wichtig! Die RTX 3080 in dem Alienware X15 ist auf eine TDP von 90W + 20W limitiert! Damit ist die hier genutzte RTX 3080 eher am unteren Ende der Leistung für eine RTX 3080! Das 90W + 20W Powerlimit für die Grafikkarte gilt auch für die RTX 3070.
Wir machen 2 Sets an Benchmarks, einmal in 2K Auflösung und einmal in Full HD.
Die Gaming-Performance des Alienware X15 sieht gut aus! Dies ist aber bei einer RTX 3080 auch nicht anders zu erwarten. AAA Spiele sind selbst bei der 2K Auflösung kein Problem und das Notebook erreicht problemlos 60 FPS+ auf maximalen oder “Ultra” Details.
Allerdings erwartest du von einem fast 3000€ Notebook 100 FPS + in allen Spielen, dann wirst du enttäuscht. 100+ FPS wirst du entweder nur bei reduzierten Details oder in eSport Titeln sehen.
Auffällig beim Alienware X15 sind auch die etwas niedrigen minimalen FPS. Ich werde hier aber das Gefühlt nicht los, dass dies etwas an Dells Windows Installation und den Hintergrundprogrammen liegt.
Die SSD
Im Alienware X15 steckt eine Micron 2300 NVME SSD oder sollte ich besser sagen in meinem Alienware X15 steckt diese. Dell nutzt teilweise unterschiedliche NVME SSDs, nach meiner Erfahrung von Micron, KIOXIA oder SK Hynix.
Die Micron 2300 ist an sich keine schlechte SSD! Diese ist eine klassische PCIe 3.0 SSD mit einem Fokus auf hoher Zuverlässigkeit und Datenschutz (TCG Pyrite 2.0).
Im Test konnte ich rund 3212 MB/s lesend und 2880 MB/s schreibend messen. Das passt, eine schnellere NVME SSD bringt meist nicht viel auf Seiten der Ladezeit.
Dennoch wäre diese vermutlich auch nicht meine erste Wahl für ein Gaming Notebook.
Takt und Temperatur
Schauen wir uns CPU Takt und Temperatur sowohl in Spielen wie auch in “Benchmark” Anwendungen an.
Starten wir mit dem CPU Takt.
Hier sehen wir einen deutlichen Taktabfall im Laufe der Zeit. Dies sowohl im Spiel wie auch bei Cinebench!
Wenn wir uns die Temperaturen der CPU ansehen, wissen wir auch warum. In Cinebench hat das CPU Package mehr oder weniger konstant 100 Grad! Erstaunlicherweise selbst in Far Cry, das nicht übermäßig CPU lastig ist, erreicht diese 100 Grad beim Package.
Entsprechend taktet sich die CPU herunter.
Umso erstaunlicher, dass die GPU mit unter 70 Grad geradezu kühl ist. Lediglich die Intel CPU des Notebooks hat massive Temperatur-Probleme und kann entsprechend nicht 100% der Leistung abrufen.
Lautstärke
Dünne Notebooks mit leistungsstarker Hardware sind meist kein Garant für eine niedrige Lautstärke. Wie steht es hier um das Alienware X15?
Wenig überraschend ist das Alienware X15 kein wahnsinnig leises Notebook. Dieses ist unter konstanter Last sogar als recht laut zu bezeichnen. Du kannst dieses sehr deutlich höheren, sofern du keine Kopfhörer nutzt.
Allerdings ist das vergleichbare ASUS ROG Zephyrus G15 sogar noch etwas lauter .
Die Akkulaufzeit
Im Alienware X15 steckt ein 87Wh große Akku. Grundsätzlich eine solide Kapazität, aber bei der hier verbauten Hardware auch nicht gigantisch.
Wie sieht es aber in der Praxis aus? Hier kannst du je nach Last mit 5-6 Stunden in einem klassischen Web/Office Betrieb rechnen.
Im Leerlauf oder reinem Video-Betrieb sind 6-7 Stunden durchaus möglich.
Fazit
Das Alienware X15 ist ein top Notebook, welches ich jederzeit mit Handkuss nehmen würde. Allerdings ist dieses auch nicht perfekt! Wir haben einige Schwächen/Limitierungen aufgrund des doch recht kompakten Formfaktors.
Beginnen wir aber mit den Punkten die positiv herausstachen.
- Das Alienware Design ist schick und hebt sich von der Masse ab
- Die Stabilität und Massivität sind über jeden Zweifel erhaben
- Das 2K Display ist hervorragend
- Tastatur und Trackpad sind gut
- Akkulaufzeit ist solide
- Hohe CPU und GPU Leistung
Ich denke einer der größten Pluspunkte von Alienware ist sicherlich das Design. Dieses mag zwar nicht jedem gefallen, aber es hebt sich doch stark von der Masse ab und schafft es (nach meiner Meinung) trotz der aufwendigen RGB Beleuchtung doch irgendwie stylisch auszusehen.
Auch die Verarbeitung ist über jeden Zweifel erhaben!
Bei der Version mit Intel Core i7 11800H und Nvidia RTX 3080 stimmt natürlich auch die Gaming-Performance. Du darfst keine Wunder erwarten (wir haben nur eine TDP von 90W auf der GPU), aber 60 FPS oder mehr sind in allen AAA aktuellen Spielen bei maximalen Details problemlos möglich.
Mir sind beim X15 etwas niedrige minimale FPS aufgefallen, aber hier vermute ich ein Software Problem.
Weitere Pluspunkte gibt es für die sehr gute Tastatur und Trackpad. Letzteres ist etwas klein, aber aber trackt gut.
Das 2K Display würde ich sogar als Highlight des Notebooks bezeichnen! Sowohl fürs Gaming wie auch Hobby Foto/Video-Bearbeitung ist dieses sehr gut geeignet.
Aber natürlich ist auch nicht alles perfekt.
- CPU kratzt unter Last mehr oder weniger permanent an der 100 Grad Marke
- Entsprechend ist das Notebook etwas lauter
- Die Lautsprecher sind eher mäßig
- Die Anschlussvielfalt ist überschaubar
Die aktuellen Intel Notebook CPUs laufen tendenziell recht warm. Im Alienware X15 läuft diese heiß! Selbst in Spielen hängt die CPU bei fast konstant 100 Grad. An sich nicht der Weltuntergang, aber dies frisst natürlich ein paar % Leistung. Spannenderweise läuft die GPU recht kühl, das Kühlsystem des Notebooks ist an sich fähig.
Leider ist das Notebook allerdings auch etwas lauter. Ähnliches gilt zwar auch für die meisten Notebooks dieser Klasse (wie das ASUS ROG Zephyrus G15) aber die “größeren” Alienware Modelle sind ein gutes Stück leiser.
Weitere Minuspunkte sind die mäßigen Lautsprecher und die etwas dünne Anschlussauswahl. Mehr als 1x USB A wäre nett gewesen.
Dennoch, wenn du ein außergewöhnliches Notebook mit schickem und recht schlankem Design suchst und auch bereit bist etwas mehr Geld auf den Tisch zu legen, dann ist das Alienware X15 eine klasse Wahl.