Mit dem Elite Dragonfly G2 bietet HP ein absolutes Luxus Notebook in der „MacBook“ Klasse an. Dieses soll durch ein edles Design, hohe Leistung und Business Feature wie HP Sure View auf Kundenfang gehen.
Dabei soll sich das Dragonfly G2 sowohl an Geschäftskunden wie auch Privatkunden richten. Allerdings verlangt HP auch saftige Preise, mit über 2000€! Damit ist das Dragonfly G2 teurer als ein Dell XPS 13 oder auch ein Apple MacBook Pro 13.
Wie sieht es aber in der Praxis aus? Kann hier das HP Elite Dragonfly G2 im Test überzeugen? Finden wir es heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an HP für das Ausleihen des Dragonfly G2 für diesen Test.
Das HP Elite Dragonfly G2 im Test
Bei dem Dragonfly G2 handelt es sich um ein so genanntes 2-in-1 Notebook. Bei diesem kann das Display um 360 Grad gedreht werden, hierdurch kann dieses als Tablet für Notizen usw. verwendet werden.
Damit dieses Design auch Sinn macht muss ein Notebook im besten Fall besonders schlank und leicht gebaut sein. Mit 16,1mm ist das Dragonfly G2 auch angenehm schlank und das Gewicht ist mit 990g sehr niedrig!
Gewicht in g | |
HP Elite Dragonfly G2 | 990 |
LG gram 14 | 999 |
Dell XPS 13 9310 | 1200 |
Samsung Galaxy Book Flex2 5G | 1260 |
Microsoft Surface Laptop 4 13.5″ | 1290 |
Dell XPS 13 9310 2-in-1 | 1320 |
Lenovo Yoga 9 14ITL5 | 1370 |
Apple MacBook Pro 13 M1 | 1400 |
ASUS VivoBook Flip 14 | 1500 |
Genau genommen ist das Dragonfly G2 eins der leichtesten Ultrabooks! Leichter als ein LG Gram 14. Wer also auf ein sehr leichtes Notebook wert legt, könnte hier Freude haben!
Dabei ist die Verarbeitung und Haptik aber angenehm wertig. HP setzt auf ein Aluminium Gehäuse, welches allerdings verglichen mit Apple etwas „dünner“ wirkt. Dies ist natürlich um Gewicht zu sparen.
Das Design ist aber ohne Frage sehr schick! So setzt HP auf eine sehr edle Gestaltung und eine schicke dunkel blaue Farbe. Dabei ist die Verarbeitung und auch das Scharnier absolut gelungen. Wir sind hier in der absoluten „A“ Klasse.
Ein großer Vorteil des Dragonfly G2 gegenüber dem Dell XPS 13 und dem MacBook Pro 13 ist die Anschlussvielfalt.
- 2x USB C Thunderbolt 4
- 1x USB A 3.0 (5Gbit)
- 1x HDMI 2.0 (volle Größe)
- 1x 3,5mm Headset Anschluss
Ja HP hat es geschafft im Dragonfly G2 einen großen USB A Port und einen HDMI Port unterzubringen, zusätzlich zu zwei USB C Ports.
Über die USB C Ports wird das Notebook natürlich auch geladen. Ein sehr schickes 65W USB C Ladegerät liegt bei.
Display
Das Dragonfly G2 verfügt über ein 13.3″, 1920×1080, IPS Display. Dies sind keine schlechten Werte, aber auch nichts Besonderes.
HP hat beim Dragonfly G2 aber eine Besonderheit, HP Sure View. HP Sure View erlaubt es mit dem Druck einer Taste einen Filter vor das Display zu setzen, welcher den Blickwinkel massiv reduziert.
Hierdurch kann ein Sitznachbar deutlich weniger oder sogar gar nichts mehr auf Eurem Display erkennen. Ideal für die Bahnfahrten, wo möglicherweise nicht jeder der vorbeigeht erkennen soll was Ihr gerade schreibt.
Eigentlich ist dies ein klasse Feature für Eure Privatsphäre! Allerdings auch nicht eingeschaltet für HP Sure View für eine Beeinträchtigung der Bildqualität. Diese ist nicht schlecht, aber die Blickwinkel des Dragonfly G2 sind nicht gut und bei nicht optimalen Winkel verändern sich die Kontraste des Display extrem.
Dies ist KEIN Notebook für große Foto und Video-Bearbeitung! Ein Dell XPS 13 hat qualitativ ein klar besseres Display. Allerdings ist HP Sure View ideal für sensiblere Arbeiten in der Öffentlichkeit, Ärzte die in der Bahn Berichte schreiben, Außendienst-Mitarbeiter usw.
Ich würde die subjektive Bildqualität als gut einstufen, abseits der Blickwinkel. Das Display ist ausreichend scharf und Farben sind sehr kräftig.
Das Dragonfly G2 hat aber noch ein Ass im Ärmel, die Helligkeit. HP wirbt mit 1000cd/m², was extrem viel ist! Und ja mein Messgerät kann dies bestätigen.
Helligkeit | Kontrast | sRGB | AdobeRGB | |
HP Elite Dragonfly G2 | 903 cd/m² | 2150:1 | 95% | 79% |
Dell XPS 13 2-in-1 9310 (4K) | 507 cd/m² | 1590:1 | 100% | 82% |
Dell XPS 17 9700 | 454 cd/m² | 1510:1 | 100% | 99% |
Apple MacBook Pro 13 M1 | 424 cd/m² | 1710:1 | 100% | 87% |
HP Spectre x360 13-aw0031ng | 382 cd/m² | 38262:1 (OLED) | 100% | 96% |
Dell XPS 15 9500 | 356 cd/m² | 1220:1 | 100% | 100% |
Alienware m17 R2 | 343 cd/m² | 680:1 | 98% | 72% |
Alienware M15 R3 (300Hz) | 335 cd/m² | 1540:1 | 99% | 75% |
ASUS ROG Zephyrus G15 | 325 cd/m² | 1110:1 | 100% | 88% |
Dell XPS 13 9300 | 297 cd/m² | 1160:1 | 92% | 71% |
XMG FUSION 15 | 283 cd/m² | 770:1 | 98% | 73% |
LG Gram 14 14Z90N | 261 cd/m² | 650:1 | 99% | 75% |
ASUS ROG Zephyrus G14 | 250 cd/m² | 1130:1 | 100% | 75% |
Rein subjektiv wirkt das Display hell, aber nicht doppelt so hell wie ein Dell XPS oder Apple MacBook. Dennoch ist ein arbeiten im Freien durchaus möglich, auch wenn das Display sehr stark spiegelt.
Was die Farbraumabdeckung angeht bietet das Dragonfly G2 gute Standard kost mit 95% sRGB und 79% AdobeRGB.
Lautsprecher
Das Dragonfly G2 wirbt mit Lautsprechern von „Bang & Olufsen“. Diese sind auch neben der Tastatur angebracht und auf den Nutzer gerichtet, klasse!
Allerdings klanglich habe ich mehr erwartet. Ein Apple MacBook Pro 13 und auch das Dell XPS 13 klingen mittlerweile fantastisch für die Preisklasse. Das Dragonfly G2 ist hingegen höchsten durchschnittlich.
Die Lautsprecher klingen ausreichend gut, könnten aber noch einen Hauch klarer und brillanter sein.
Ich würde sagen wir sind hier oberhalb der LG Gram Notebooks, aber klar unter einem Dell XPS 13
Eingabegeräte
Bei der Tastatur hat HP einiges richtig gemacht! Zunächst haben wir ein ziemlich perfektes QWRTZ Layout, mit großer Enter-Taste, langer Feststell-Taste usw.
Die F Tasten hat HP zwar mit Media-Funktionen doppelt belegt und es wurde eine zusätzliche Taste zum abschalten der Webcam integriert, aber das war es auch schon an Eigenheiten.
Dabei bietet die Tastatur ein sehr angenehmes Tipp-Gefühl! Die Tasten haben ausreichend Hub und der Anschlag ist angenehm satt. Zudem ist das Tastatur-Deck schön stabil. Kurzum die Tastatur ist spitze!
Aber auch das Trackpad ist sehr gut! Das Tracking ist genau, das Gefühl am Finger gut und allgemein funktioniert es tadellos.
Kurzum, viel bessere Eingabegeräte könnt Ihr in einem 13 Zoll Notebook nicht bekommen. Hier spielt das Dragonfly G2 ganz weit oben mit.
Performance und Benchmarks
HP setzt im Dragonfly G2 auf Intel CPUs der 11. Generation. Aktuell könnt Ihr das G2 mit dem i7-1165G7 oder dem i5-1135G7 bekommen. Auf Seiten des Arbeitsspeicher finden 16GB oder sogar 32GB, was mehr als ausreichend ist!
Ich habe das HP Elite Dragonfly G2 in folgender Ausstattung:
- Intel Core i7-1165G7
- Intel Iris Xe Graphics
- 32GB LPDDR4X-4266 (verlötet)
- 1TB M.2 PCIe
Bei dem Intel Core i7-1165G7 handelt es sich um eine 4-Kern CPU in Intels 10nm Verfahren. Dieser verfügt über eine TDP von 28W, was recht hoch ist.
Schauen wir uns ein paar Benchmarks des HP Elite Dragonfly G2 an.
Die Benchmarks sehen ganz Okay aus. Das Dragonfly G2 bietet eine ordentliche Performance, aber wir sehen auch gewisse Einschnitte. So ist das Dragonfly G2 etwas langsamer als das Dell XPS 13 2-in-1 mit gleicher CPU.
Wie kommt es? Zwar ist die TDP des i7-1165G7 offiziell mit 28W angegeben, im Dragonfly G2 ist diese bei konstanter Last auf rund 13W limitiert.
Dabei sind die Temperaturen erstaunlicherweise mit rund 70 Grad sehr human.
Auf Seiten der SSD hat HP eine Western Digital SN730 verbaut.
Bei dieser handelt es sich um eine recht flotte NVME SSD, welche rund 3362 MB/s lesend und 3102 MB/s schreibend erreicht. Positiv, diese verfügt über erweiterte Datenschutzfeature.
Akkulaufzeit
Im Dragonfly G2 ist ein 56Wh Akku verbaut, was eine solide Kapazität ist. Wie lang die Akkulaufzeit ist die Ihr beim G2 erwarten könnt hängt stark von Eurer Nutzung ab.
Bei einer leichten Nutzung könnt Ihr in der Praxis mit 10-12 Stunden gut rechnen. Bei einer etwas intensiveren Nutzung kam ich auch 8-9 Stunden. Letzterer wert wird auch vom PC Mark Akku Test „Modernes Office“ bestätigt.
Für ein Windows Notebook sind dies sehr gute praxisnahe Werte!
Laden via USB C
Ihr könnt bzw. Ihr müsst das Dragonfly G2 via USB C laden. Neben dem originalen 65W Ladegerät könnt Ihr aber auch universelle USB C Ladegeräte oder Powerbanks nutzen!
Das Dragonfly G2 ist hier nicht sonderlich wählerisch.
USB A 5V/2,4A | 0 W |
USB PD 18W | 16,19 W |
USB PD 30W | 27,5 9W |
USB PD 60W | 54,2 W |
Original Ladegerät | 61,78 W |
Grundsätzlich wird jedes USB Power Delivery Ladegerät ab 18W Leistung zum laden akzeptiert. Im Optimalfall sollte dieses aber 60W besitzen, für das volle Ladetempo.
Die akzeptierte Ladespannung via USB C scheint 9V, 12V, 15V und 20V zu sein.
Fazit
Das HP Elite Dragonfly G2 ist ein tolles Notebook, das sich allerdings nicht an alle Nutzer richtet. Das Dragonfly G2 hat seine Stärken, aber auch seine Schwächen!
So richtet sich das Notebook nach meiner Meinung primär an „Außendienst-Mitarbeiter“ oder allgemein Business Nutzer die viel Unterwegs sind. Die größten Stärken des Dragonfly G2 sind hier:
- Das sehr niedrige Gewicht
- Die sehr gute Tastatur
- Die gute Akkulaufzeit
- Der HP Sure View Blickschutz
Gerade der Blickschutz ist ein sehr einmaliges Feature! Dies erlaubt Euch auch in Bus und Bahn an sensibleren Daten zu arbeiten, ohne das jeder vorbeigehende Passant sofort sehen kann was Ihr macht. Dies ist kein Feature das jeder braucht, aber arbeitet Ihr beispielsweise bei einer Versicherung oder seid Arzt usw., dann kann dies Gold wert sein.
Ebenfalls Gold wert ist das super niedrige Gewicht, was eine portable Nutzung deutlich angenehmer und einfacher gestaltet. Gerade wenn Ihr das Notebook täglich mitnehmt, können ein paar Hundert Gramm mehr oder weniger schon einen deutlichen Unterschied machen.
Allerdings hat das G2 auch Schwächen. So ist die Performance zwar gut, aber es gibt Notebooks die aus dem i7-1165G7 noch mehr herausholen. Daher halte ich das G2 nicht für das optimale Notebook, wenn Ihr plant den ganzen Tag Fotos und Videos zu bearbeiten. Mal im Urlaub usw. ist dies natürlich kein Problem.
Auch über das Display können wir etwas streiten. Dieses ist sehr schön hell, aber der HP Sure View Blickschutz kostet einfach etwas Bildqualität, selbst wenn dieser nicht aktiv ist.
Daher geht es Euch um möglichst viel Leistung und Bildqualität würde ich eher zu einem Dell XPS 13 greifen. Die Stärke des Dragonfly G2 ist die portable Nutzung, die Tastatur und der erhöhte Datenschutz. Legt Ihr auf diese Punkte wert ist das Dragonfly G2 eins der besten Notebooks das Ihr bekommen könnt, auch wenn der Kaufpreis mit fast schon 3000€ sehr hoch ist!
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