Die 2nd Gen Astro ist Ankers Flaggschiff Powerbank in der kompakt Klasse. Diese soll durch eine hohe Leistung in einem kompakten Gehäuse punkten können.
Natürlich dies ist etwas, was viele Hersteller versprechen, aber wie schaut es in der Praxis aus? Kann die 2nd Gen Astro mit gewohnter Anker Qualität im Test überzeugen?
Dies gilt es in einem Test herauszufinden!
Die Anker 2nd Gen Astro 6700mAh Powerbank im Test
Die 2nd Gen Astro ist eine ziemlich kompakte Powerbank. Der Vergleich von Anker mit einem Müsliriegel ist durchaus berechtig. Genau genommen ist ein normaler Müsliriegel sogar etwas größer, dafür aber weniger dick.
In der Praxis ist hierdurch die Powerbank ideal für den Alltag, wenn man keinen großen Klotz an Batterie mit sich herumschleppen möchte.
Auch in der Hosentasche findet die 2nd Gen Astro problemlos Platz. Beim Gehäuse setzt Anker auf ein Softtouch Plastik, welches sich auch relativ resistent gegenüber Fingerabdrücken und Kratzern zeigt, aber wenn einmal Fingerabdrücke drauf sind, sind diese meist nur sehr schwer wieder zu entfernen.
Auf der Front der Powerbank sind die beiden Anschlüsse zu finden. Hierbei handelt es sich um einen USB Ausgang wie auch um einen microUSB Eingang.
Der USB Ausgang verfügt über 2A Leistung und Ankers PowerIQ Technologie. Letztere soll das angeschlossene Smartphone erkennen und dementsprechend den Ladevorgang anpassen.
Der microUSB Eingang hingegen soll lediglich 1,2A aufnehmen können, dies ist etwas wenig für meinen Geschmack.
Die 2nd Gen Astro Powerbank verfügt noch über eine kleine Besonderheit. Die Powerbank besitzt keinen Einschalter, dafür allerdings einen Lagesensor. Wird die Powerbank also bewegt schaltet sich diese ein.
Ebenfalls werden die 10 Status LEDs auf der Oberseite aktiviert. Diese sind sehr nützlich für ein genaues Ablesen des Ladestands und sehen zudem auch cool aus.
Allerdings hat dieses Prinzip auch einen Nachteil, die Powerbank schaltet sich beim Herumtragen ununterbrochen an. Dies ist an sich nicht schlimm aber kostet jedes Mal sicherlich ein paar mAh Kapazität für das Einschalten der LEDs und der internen Elektronik.
Ich fürchte Anker wollte hier einfach ein „Cooles“ Feature integrieren, nicht weil dieses besonders nützlich ist, sondern einfach um ein weiteres Feature zu haben.
Ein normaler Einschalter hätte sicherlich den Job genauso gut wenn nicht sogar besser erfüllt. Probleme, dass die Powerbank sich nicht einschaltet, hatte ich keine. Diese reagiert eher etwas überempfindlich. Bei Inaktivität schaltet sich diese natürlich nach ein paar Sekunden wieder ab.
Wie teste ich?
Mein Testverfahren ist recht „strait forward“. Ich lade die Powerbank bis sie sich von alleine abschaltet oder es keinen nennenswerten Ladestrom mehr gibt, dann wird sie mithilfe eines 1A USB Widerstands entladen und die abgegebene Leistung mit einem PortaPow Premium USB + DC Power MonitorLeistungsmesser gemessen.
So erreiche ich gut reproduzierbare Ergebnisse.
Das gemessene Ergebnis in mW rechne ich in mAh @3,7V um, da die Herstellerangabe sich zu 99% auf eine Zellenspannung von 3,7V bezieht.
Zudem teste ich die Powerbanks an diversen Endgeräten ob es hier „Auffälligkeiten“ gibt. Ich nutze für den Ladetest an einem iPhone das Originalkabel, für sonstige Ladetests verwende ich ein Referenzkabel und ja das verwendete Kabel hat einen großen Einfluss auf die Ladegeschwindigkeit siehe HIER.
Weitere Informationen zum aufladen via USB, USB Power Delivery oder Quick Charge HIER. Hier geht es zur aktuellen Powerbank Bestenliste von Techtest.org.
Messwerte
Beginnen wir wie üblich mit der Kapazität. Anker verspricht hier 6700mAh, messen konnte ich 18,231Wh bzw. 4927mAh.
Dies entspricht rund 73% der Herstellerangabe. Puh dies ist etwas wenig. Es ist normal das eine Powerbank ca. 10-20% weniger Kapazität hat als angegeben.
Dies liegt einfach daran, dass die Herstellerangabe die Kapazität der Akkuzellen beschreibt und nicht die eigentliche Kapazität der Powerbank im ganzen.
Beim Entladen entsteht immer eine gewisse Verlustleistung in beispielsweise der Form von Wärme, daher sind nicht 100% der Kapazität effektiv nutzbar.
In der Regel sage ich bis 80% ist normal, darunter wird es kritisch. Option a) die Kapazitätsangabe ist falsch, Option b) die Elektronik arbeitet recht ineffizient Option C) irgendwas verbraucht Energie.
Anker ist vertrauenswürdiger Hersteller, daher nehme ich nicht an, dass hier über die Kapazität gelogen wird.
Ich vermute dies ist eine Mischung aus Punkt b und c. Die Effizienz von Powerbanks ist in den letzen Jahren deutlich gestiegen. Vor einigen Jahren wären 70-80% noch normal gewesen.
Die Anker 2nd Gen Astro ist jetzt auch schon 4 Jahre auf dem Markt. Das klingt nun nicht wie ein hohes Alter, aber Powerbanks haben sich in dieser Zeit sehr weiter entwickelt.
Ganz blöd gesagt, die Chinesen wurden deutlich besser darin gute und effiziente Elektronik zu bauen. Auch Anker hat sich als Unternehmen in dieser Zeit sicher sehr stark weiterentwickelt.
Daher nehme ich an, dass die Grundeffizienz der Powerbank nach aktuellen Standards eher mäßig gut ist.
Aber gut ob nun 73% oder 80% ist letztendlich zu verschmerzen, wie sieht es ansonsten aus?
Ich muss zugeben positiv von der Anker 2nd Gen Astro, in Bezug auf die Ladegeschwindigkeit, überrascht worden zu sein.
Beispielsweise das neue Apple iPad Pro 10.5 wird mit 2,27A geladen, maximal möglich wären 2,38A (ohne schnellladen).
2,27A sind beachtlich dafür, dass die Powerbank eigentlich nur 2A liefern soll. Auch das iPhone lädt mit guten 1,81A.
Das Google Pixel hingegen ist etwas zickiger und nimmt nur 1A auf (2A wären möglich). Das LG G6 hingegen akzeptiert 1,49A, was eine gute Geschwindigkeit ist.
Wenn man vom Google Pixel, was vom Ladetempo eh eine kleine Diva ist, ein sehr gutes Ergebnis!
Leider ein Punkt, an dem man wieder etwas das Alter der Powerbank erkennt, ist ihr Wiederaufladen. Die Anker 2nd Gen Astro nimmt wie angegeben nur 1,2A auf. Okay aber auch nicht super flott. Rund 6 Stunden müsst Ihr für eine vollständige Ladung einplanen.
Fazit
Puhh es ist schon lange her, das ich von einem Anker Produkt abgeraten habe, aber ich würde die 2nd Gen Astro nicht kaufen.
Warum? Die 2nd Gen Astro* macht grundsätzlich einen guten Job mit einer sehr guten Ladegeschwindigkeit und einem guten Gehäuse.
Jedoch die Wiederaufladegeschwindigkeit ist recht langsam, die Effizienz mittelmäßig, die Bewegungsaktivierung der Powerbank unnötig und der Preis hoch.
Also die 2nd Gen Astro auf den Markt kam, war diese sicherlich top, aber auch Powerbanks haben sich weiterentwickelt.
Sicherlich solltet Ihr die 2nd Gen Astro im Angebot bekommen greift zu! Auch heutzutage ist diese eine klasse Powerbank, aber nicht für 23€!
Für 29€ bekommt man sogar den deutlich besseren Anker PowerCore Speed oder für 12€ den Anker PowerCore 5000mAh. Letzter hat eine etwas „suboptimalere“ Form, ist aber für den Preis unfassbar gut.
Alternativ gäbe es auch die RAVPower RP-PB17 oder RAVPower RP-PB060, beide sind günstiger und einfach besser.
Sollte Anker den Preis der 2nd Gen Astro 6700mAh auf sagen wir mal 15€ senken, okay, aber für über 20€ würde ich entweder zu den RAVPower Alternativen greifen oder noch besser zum PowerCore Speed upgraden.
Anker 2nd Gen Astro 6700mAh | |
Angegebene Kapazität | 6700mAh |
Preis | |
Erreichte Kapazität | 18,231Wh bzw. 4927mAh |
Erreichte Kapazität in % | 73% |
LED Taschenlampe | – |
Wiederaufladegeschwindigkeit | 1,2 |
Geteste Smartphones | |
Apple (7+) | ++ |
Samsung (S7 Edge, S8+) | ++ (Normales Laden) |
Alcatel(Idol 4S) | ++ (Normales Laden) |
Google (Pixel) | + |
Nintendo Switch | 0 |
Kapazität | 73% |
Verarbeitung | 80% |
Ladegeschwindigkeit | 80% |
Anschlüsse und Sonstige Features | 70% |
Lieferumfang und Verpackung | 75% |
Preis / Leistung | ★★★☆ |
Testergebnis | ★★★★☆ |
Die Powerbank sieht ausjedenfall kompakt aus. Meine Frage lautet jedoch, reicht 6700mAh für ganze drei Tage mit einem Samsung S5?
Das S5 lässt sich ca. 2x Laden, wenn das für drei Tage reicht dann ja