Anker bietet mit der 537 eine Powerbank, welche speziell für den Einsatz an Notebooks beworben wird. So trägt diese auch den Beinamen “PowerCore 24K für Laptop”.
Passend dazu besitzt diese laut Anker eine hohe Kapazität von 24000 mAh und einen leistungsstarken 65W USB C Ausgang.
Wollen wir uns da einmal die Powerbank im Test ansehen! Kann diese überzeugen?
Die ANKER 537 Powerbank (PowerCore 24K für Laptop) im Test
Mit 24000mAh ist die Anker 537 auf dem Papier schon eine etwas größere Powerbank. Allerdings die Abmessungen finde ich sind nicht zu groß.
So misst die Powerbank ca. 160 x 85 x 26 mm und bringt 496g auf die Waage.
INIU BI-B63 25000 mAh | 487g |
ANKER 537 24000 mAh | 496g |
imuto SCP-100 Container-X 26800 mAh | 548g |
Anker 737 24000 mAh | 632g |
Anker 347 40000 mAh | 937g |
496g ist für eine Powerbank dieser Klasse soweit ok! Nein es ist nicht die kompakteste Powerbank der Klasse, aber auch nicht die größte.
Dabei ist die Verarbeitungsqualität Anker typisch hervorragend! Auch das Design wirkt extrem wertig und fast schon edel. Gerade die fast schon etwas seidig anmutende Oberseite gefällt!
Die Anschlüsse
Die Anker 537 besitzt zwei USB C Ports und einen USB A Port.
- USB C 1 / 2 – Power Delivery 65W – 5V/3A, 9V/3A, 12V/1,5A, 15V/3A, 20V/3,25A
- USB A – Quick Charge – 5V/3A, 9V/2A, 10V/2,25A, 12V/1,5A
Anker setzt bei den USB C Ports auf den USB Power Delivery Standard mit bis zu 65W Leistung. Damit ist die Powerbank für Smartphones von Apple und Google ideal, wie aber auch für Notebooks.
Notebooks wie die Dell XPS Serie oder die Apple MacBooks nutzen USB Power Delivery und können entsprechend an der Powerbank laden. 65W ist hier für die 13 Zöller mehr als ausreichend.
Der USB A Port setzt hingegen auf Quick Charge und ist ebenfalls universell kompatibel.
Allerdings bei den technischen Daten gibt es zwei Auffälligkeiten.
- Laut Beschriftung auf der Rückseite hat die 12V Stufe nur 1,5A. Dies ist aber falsch! Laut meinem USB PD Trigger hat die 12V Stufe 3A, wie es eigentlich zu erwarten wäre.
- Der USB A Port hat eine mysteriöse 10V/2,25A Stufe, wo ich nicht so recht erklären kann wofür diese gut ist.
Drosselung
Die ANKER 537 Powerbank kann bis zu 65W ausgeben, wahlweise über Port 1 oder Port 2. Allerdings nutzt Du beide Ports gleichzeitig, dann werden diese entsprechend gedrosselt.
USB C 1 | USB C 2 | USB A |
65W | ||
45W | 20W | |
45W | 15W (geteilt) | 15W (geteilt) |
Nutzt Du Port 1 und 2, dann wird USB C 1 auf 45W gedrosselt und Port 2 auf 20W.
Nutzt Du zusätzlich den USB A Port, dann bleibt USB C 1 bei 45W (gut) und Port 2 und 3 teilen sich 5V/3A.
Mit PPS
Erfreulicherweise unterstützt die ANKER 537 Powerbank PPS auf beiden Ports!
- Port 1 / 2 Solo Nutzung- 3,3-16V bei bis zu 3A
- Port 1 bei gleichzeitiger Nutzung von Port 2 – 3,3 – 16V bei bis zu 3A
- Port 2 bei gleichzeitiger Nutzung von Port 1 – 3,3 – 11V bei bis zu 2A
Damit kann die Powerbank Samsung S Smartphones mit bis zu 25W laden, aber nicht mit bis zu 45W.
PPS steht für Programmable Power Supply. Das normale USB Power Delivery bietet deinem Smartphone mehrere Spannungsstufen an, meist 5V, 9V, 15V und 20V. Hier kann sich dieses eine Stufe aussuchen und damit laden. PPS erlaubt es nun deinem Smartphone innerhalb eines gewissen Bereichs, beispielsweise 3,3-16V, frei eine Spannung zu wählen. Denkt dein Smartphone es wäre gerade ideal mit 6,5V zu laden, dann kann ein PPS Ladegerät diesem 6,5V liefern.
Einige Smartphones wie die Modelle der Samsung S20/S21/S22/S23 Serie benötigen PPS um das volle Ladetempo zu erreichen, siehe hier Laden des S23 Ultra. Ein S23 Ultra kann an einem normalen USB PD Ladegerät mit maximal 14W laden, an einem PPS Ladegerät mit 45W. Unterstützt Dein Smartphone kein PPS, dann ignoriert es einfach diese Funktion und behandelt das Ladegerät wie ein normales USB PD Ladegerät.
Eine Powerbank unter vielen Namen
An dieser Stelle möchte ich einmal kurz Ankers Namensschema etwas kritisieren, denn ich weiß nicht so recht wie ich diese Powerbank nennen soll.
- Anker 537 Powerbank
- Anker PowerCore 24K für Laptop
- Anker A1379
Anker selbst scheint sich hier nicht so recht entscheiden zu können. “Anker 537” ist anscheind so ein wenig das neue Namensschema von Anker. “Anker PowerCore 24K für Laptop” ist so ein wenig der “Klassische” Name und Anker A1379 ist die offizielle Modellnummer.
Etwas verwirrend, wie ich finde.
Die Kapazität
Laut Anker soll die PowerCore 24K 24000 mAh Kapazität bieten. Folgendes konnte ich messen:
Wh | mAh | % der HA | |
5V/1A | 70,64 | 19092 | 79,5% |
9V/1A | 74,555 | 20150 | 84,0% |
9V/3A | 76,777 | 20751 | 86,5% |
20V/1A | 72,631 | 19630 | 81,8% |
20V/3A | 70,62 | 19086 | 79,5% |
Im Test schwankte die Kapazität der Powerbank zwischen 19086 mAh und 20751 mAh. Dies sind Ergebnisse welche in einem “erwartbaren” Bereich für eine 24000mAh Powerbank liegen.
Generell: Die Kapazitätsangabe bei Powerbanks bezieht sich immer auf die Kapazität der Akku-Zellen im Inneren. Allerdings ist ihr Entladen nicht zu 100% effizient. So gibt es immer einen gewissen Verlust in Form von Wärme, aufgrund interner Prozesse, Spannungswandlungen usw. Dies gilt gerade bei der Nutzung von Quick Charge, USB PD oder anderen Schnellladestandards. 80-90% ist der gängige „gute“ Werte für die nutzbare Kapazität. Über 90% sind sehr selten und unter 80% ungewöhnlich. Bedenkt auch, dass Euer Smartphone nicht zu 100% effizient lädt! Hat dieses einen 2000mAh Akku, werden ca. 2600mAh für eine 100% Ladung benötigt. Dies hängt aber vom Modell und der Art des Ladens ab.
Ladetempo
Zu erwartendes Ladetempo | |
Apple iPads | +++ |
Apple iPhones | +++ |
Apple MacBooks | ++ |
Google Pixel | +++ |
Huawei Smartphones | + |
OnePlus Smartphones | + |
Realme Smartphones | + |
Samsung Galaxy Smartphones („S“ Serie) | ++ |
Windows Notebooks (Dell XPS, ASUS usw.) | ++ |
- +++ = „perfekt“ maximal mögliches Ladetempo zu erwarten
- ++ = sehr hohes Ladetempo zu erwarten
- + = flottes Ladetempo zu erwarten
- 0 = „Standard“ Ladetempo zu erwarten
- – = langsames Ladetempo zu erwarten
- — = nicht kompatibel oder nur sehr eingeschränkt geeignet
Grundsätzlich eignet sich die ANKER 537 Powerbank wunderbar für alle Apple Geräte. iPhones und iPads werden am 65W Port konstant mit dem vollen Tempo geladen. Auch für die MacBooks sind 65W in der Regel ausreichend.
Das große MacBook Pro 16 könnte zwar etwas knapp sein, wenn Du dieses parallel auch belastet, aber im Großen und Ganzen ist die Powerbank gut für MacBooks nutzbar.
Dank PPS kann die ANKER 537 auch die Google Pixel Smartphones mit dem vollen Tempo laden, wie auch Samsung Smartphones mit bis zu 25W.
65W sind in der Regel auch für Windows Notebooks, zumindest die 13/14 Zoll Modelle, eine gute Leistung.
Etwas langsames Laden (maximal 20W)
Die meisten Powerbanks können mit dem gleichen Tempo geladen wie auch entladen werden. Manchmal etwas langsamer, aber meist dann nur “eine Stufe” langsamer.
Bei der ANKER 537 Powerbank sieht dies aber etwas anders aus! Folgende Werte gibt Anker an:
5V/3A, 9V/3A, 12V/1,5A, 15V/2A, 20V/1,5A
Laut Anker kann die 537 also mit maximal 30W laden (20V * 1,5A = 30W bzw. 15V * 2A = 30W). Aber in der Praxis habe ich Probleme diese Werte zu erreichen!
In der Praxis wollte die Powerbank nicht mit mehr als 20W (20V/1A) laden! Ich habe dies am Anker 735, UGREEN Nexode 200W und URVNS A1903 getestet, an allen drei Ladegeräten das gleiche Verhalten!
An einem USB PD Ladegerät benötigte die Powerbank rund 5 Stunden für die Ladung von 0% auf 100%. Dies ist etwas langsamer als ich erwartet hätte!
An einem 5V/2,4A Ladegerät dauerte das Laden bei mir 15:41h, was ebenfalls recht langsam ist, da hier nur mit 6,x W geladen wurde.
Ladeeffizienz
Kommen wir zum Abschluss noch auf die Ladeeffizienz zu sprechen. Also das Verhältnis aus Energie die Du benötigst um die Powerbank zu laden gegen die Energie die Du am Ende nutzen kannst.
Eine 0% auf 100% Ladung an einem USB PD Ladegerät benötigte im Test 93,46Wh. An einem 5V/2,4A Ladegerät 99,84Wh.
Im besten Fall | Im schlechtesten Fall | |
USB PD | 82% | 76% |
USB A 5V | 77% | 71% |
Dies resultiert in einer Ladeeffizienz, welche zwischen 82% und 71% schwankt. Dies ist gut! Sehr wenige Powerbanks erreichen eine Ladeeffizienz von über 80%. Selbst über 70% sind nicht selbstverständlich.
Video
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Fazit
Ich tue mich etwas schwer mit der ANKER 537 Powerbank (PowerCore 24K für Laptop). Zum Zeitpunkt dieses Tests kostet die Powerbank rund 110€. Dies ist zu viel!
Beginnen wir aber zunächst damit was es an der Anker 537 zu mögen gibt. Die Kapazität ist mit maximal 20750 mAh in der Praxis gut, der 65W USB C Port funktioniert wie gewünscht und vor allem das Design und die Haptik sind tadellos!
Die ANKER 537 Powerbank wirkt einfach sehr wertig und wird an einem 13 Zoll Notebook oder Smartphones einen sehr guten Job machen. Dank PPS ist die Powerbank nicht nur für Apple Smartphones gut geeignet, sondern auch für die Samsung S Modelle, welche mit bis zu 25W an der Powerbank laden können. Nein 45W Laden der Ultra Modelle wird nicht unterstützt.
Wofür gibt es aber Kritik? In meinem Test lud die Powerbank lediglich mit maximal 20W, was in einer Ladezeit von 5 Stunden resultiert. Für eine 100€+ Powerbank ist dies sehr langsam!
- 65W USB C Ausgang
- Mit PPS 3,3-16V bei 3A
- Gute echte Kapazität mit maximal 20751 mAh
- Sehr wertiges Design
- Relativ langsames Aufladen, 0% auf 100% in 5 Stunden
- Hoher Preis
Zudem gibt es mit der INIU BI-B63 einfach eine bessere Powerbank in dieser Klasse. Die INIU BI-B63 hat mehr Kapazität, ebenfalls 65W, lädt in 2:30h und kostet die Hälfte.
Ja die Anker 537 ist nicht schlecht und sicherlich subjektiv wertiger, vielleicht auch haltbarer, aber das kann ich nicht beurteilen. Aber ich würde vermutlich die INIU BI-B63 der ANKER 537 vorziehen, vor allem bei solch einem Preisunterschied. Eventuell würde ich im Zweifel sogar eher zur Anker 737 greifen.