Das RAVPower RP-PC059 USB Type C Ladegerät im Test, 45W USB C Power + 4x Ports für 26€?!

-

USB C ist auf dem Vormarsch, sowohl in Smartphones wie auch in Notebooks. Wir kommen damit dem Ziel eines Ladegerätes für alles immer näher.

Leider sind diese Ladegeräte noch recht teuer. 50€+ ist zwar nicht übermäßig viel, aber auch nicht günstig.

Allerdings hat RAVPower mit dem RP-PC059 ein sehr interessantes USB C Ladegerät im Sortiment, welches aktuell gerade einmal 26€ kostet, für insgesamt 60W Leistung.

Klingt doch gut, aber gibt es einen Haken? Wollen wir dies doch einmal in einem kleinen Test herausfinden!

 

Das RAVPower RP-PC059 USB Type C Ladegerät im Test

RAVPower setzt beim RP-PC059 auf das klassische Multiport Ladegeräte Design. Das bedeutet Ihr erhaltet eine rund 7cm breite und 10cm lange „Box“. Dies ist ein sehr typisches Format für diese Klasse an Ladegeräten.

Dabei setzt RAVPower beim Gehäuse natürlich auf Kunststoff. Der hier verwendete matte Kunststoff ist angenehm massiv und auch ausreichend resistent gegenüber Fingerabdrücken oder Schmutz.

Das Gehäuse besteht aus zwei Teilen, welche fest ineinander verschmolzen wurden. Stürze sind zwar nie gut für ein Ladegerät, aber das Gehäuse wird auch nicht so schnell auseinanderfallen. Das RP-PC059 ist zwar nicht übermäßig filigran, wirkt aber gut gemacht.

Die Anschlüsse des RAVPower RP-PC059 sind wie üblich auf der Front angebracht. Hier finden wir vier USB A Ports und einen USB C Port.

Die USB A Ports können laut RAVPower jeweils 2,4A bei 5V. Zudem sind diese natürlich mit der hauseigenen „iSmart“ Technologie verfeinert. iSmart soll eine verbessere Ladegeschwindigkeit und Kompatibilität mit diversen Smartphones sicherstellen.

Die USB A Ports können zwar jeweils 2,4A liefern, bei einer gemeinsamen Nutzung aber nur maximal 6A. Ihr könnt also nur zwei Ports gleichzeitig voll belasten. Schlimm? Praktisch eher weniger. Die meisten Smartphones benötigen nicht ansatzweise diese 2,4A, die ein USB Port maximal liefern könnte.

Die meisten Smartphones nehmen zwischen 1A und 1,8A auf.

Der wahre Star am RAVPower RP-PC059 ist aber natürlich der USB C Port. Dieser unterstützt den Power Delivery Standard und ist somit in der Lage sogar Notebooks aufzuladen.

Genug Leistung dafür hat der USB C Port! RAVPower gibt diese mit 45W an bzw. 5V/3A, 9V/3A, 15V/3A und 20V/2,25A.

20V*2,25A=45W

Dies reicht um beispielsweise ein Dell XPS 13 mit vollem Tempo zu laden, dazu aber später mehr.

Abseits der Anschlüsse verfügt das RAVPower RP-PC059 auf der Front noch eine Status LED, welche recht stark gedimmt ist, also auch nicht auf dem Nachttisch stören würde.

Mit dem Strom wird das Ladegerät über ein normales Kleingeräte Kabel. Ein passendes in 1,5 Meter länge liegt bei, solltet Ihr mehr benötigen wäre dies im Nachkauf kein Problem.

 

USB Power Delivery

Ehe wir zum eigentlichen Test kommen, möchte ich ein paar mögliche Fragen zum Thema USB Power Delivery klären.

Sicherlich ist dies für den normalen Nutzer ein etwas verwirrendes Thema, aber hier müsst Ihr durch.

Modere Smartphones unterstützen alle einen Schnellladestandard. Hier gibt es je nach Hersteller diverse. Die meisten Smartphones von Samsung, HTC, LG oder Sony nutzen Quick Charge. Quick Charge ist eine Technologie des Herstellers Qualcomm. Um diese zu nutzen, müssen also Lizenzgebühren gezahlt werden oder ein Prozessor von Qualcomm genutzt werden.

Hersteller wie Huawei beispielsweise tun beides nicht und nutzen einen eigenen Standard, ähnlich wie beispielsweise One Plus. Daher ist es, nicht möglich ein Huawei Smartphone an einem Schnellladegerät von einem Samsung Smartphone zu laden.

Um dieses Chaos mit den diversen nicht untereinander kompatiblen Schnellladestandards zu beenden, wurde der USB Power Delivery Standard erschaffen. USB Power Delivery ist ein „offener“ Standard, welcher grundsätzlich von jedem Hersteller genutzt werden kann.

So hat USB Power Delivery auch ein paar wichtige Unterstützer erhalten. Dazu gehört z.B. Apple, Google oder auch Nintendo.

Alle Apple Smartphones nutzen USB Power Delivery als Schnellladestandard, selbiges gilt auch für die Google Pixel Smartphones oder die Nintendo Switch. Google will sogar USB Power Delivery für alle Android verpflichtend einführen und die proprietären Standards auszumerzen.

USB Power Delivery ist aber nicht gleich USB Power Delivery. Es gibt hier mehre Stufen an Ladegerätstärken. Die einfachsten USB PD Ladegeräte haben 18W, die nächste Stufe 29/30W, 45W, 60W, 87W usw.

Mittlerweile nutzen auch einige Notebooks USB Power Delivery, diese setzen aber oftmals eine Mindestleistung voraus. Ein Dell XPS Notebook lädt beispielsweise nicht an einem Ladegerät mit weniger als 30W.

Smartphones hingegen reichen auch 18W völlig. Denkt dies beim Kauf. Welche Smartphones unterstützen USB Power Delivery?

  • Google Pixel
  • Google Pixel XL
  • Google Pixel C
  • Google Pixel 2 (XL)
  • LG G6 (9V)
  • Samsung Galaxy S8 (5V 3A oder 9V)
  • Samsung Galaxy S8 Plus (5V 3A oder 9V)
  • Dell XPS 13 (20V)
  • Dell XPS 15 (20V)
  • Apple MacBook
  • Apple MacBook Pro (14,5V oder 20V)
  • Apple iPad Pro 10.5
  • Apple iPad Pro 12.2
  • Apple iPhone 8 (Plus)
  • Apple iPhone X
  • LG Gram 2017
  • Razer blade Stealth
  • Nintendo Switch (14,5V)
  • Huawei Mate 9 (9V)
  • Huawei P10 (9V)
  • Huawei P10 Plus (9V)
  • Huawei Mate 10 Pro
  • Sony Xperia XZ2

Leider ist dies oftmals gar nicht so klar welche Smartphones USB Power Delivery unterstützen. Beispielsweise die Huawei High End Smartphones unterstützen neben dem eigenen Schnellladestandard auch USB Power Delivery, öffentlich wird aber natürlich nur der eigene Standard beworben.

Ähnliches gilt auch für beispielsweise das Sony Xperia XZ2, welches neben Quick Charge auch USB PD unterstützt.

Wie funktioniert USB Power Delivery? Über den normalen Ladestandard können maximal 5V und 2-2,4 übertragen werden, also 10-12W.

USB Power Delivery erlaubt es die Spannung von 5V auf 9V, 15V oder 20V anzuheben, je nachdem was das Ladegerät unterstütz. Zudem kann ein maximaler Strom von 3-5A übertragen werden. Hierdurch sind potenziell bis zu 100W Leistung möglich.

Keine Angst, es ist kein Problem ein nicht kompatibles Gerät anzuschließen, in diesem Fall wird einfach die übliche 5V Spannungsstufe genutzt. Es kann also nichts kaputt gehen.

 

Messwerte

Kommen wir zu den eigentlich interessanten Messwerten. Folgende Geräte habe ich in Kombination mit dem RAVPower RP-PC059 getestet:

  • Apple MacBook Pro 13 Late 2016
  • Apple iPad Pro 10.5
  • Apple iPhone X
  • Dell XPS 13 9370
  • Huawei Mate 10 Pro
  • Google Pixel 2 XL
  • Samsung Galaxy S9+
  • Nintendo Switch

Starten wir mit den Smartphones und Tablets. Sofern Ihr ein originales Apple Lightning auf USB c Kabel verwendet funktioniert das Aufladen bzw. das Schnellladen des Apple iPhone X und iPad Pro 10.5 in Kombination mit dem RAVPower RP-PC059 absolut problemlos!

Das iPhone X erreicht 9V/1,8A und das iPad Pro 15V 1,74A. Für beide Geräte ist dies das so ziemlich maximale erreichbare Tempo.

Ähnliches gilt auch für das Google Pixel 2 XL mit 9V/1,93A und das Huawei Mate 10 Pro mit 9V/1,67A. Allerdings im Falle des Huawei würde das Ladetempo an Huaweis eigenem proprietären Super Charge nochmals etwas höher liegen. Allerdings gibt es kein 3. Anbieter Zubehör mit dieser Technologie, daher sind die hier erreichten 9V/1,67A das so ziemlich beste, was an einem 3. Anbieter Modell möglich ist.

Ähnliches würde im Übrigen auch für ein Huawei P10 oder P20 gelten.

Ein Sonderfall ist das Samsung Galaxy S9+. Dieses lädt zwar auch an USB Power Delivery Ladegeräten schneller bzw. kann an diesen Schnellladen, aber der USB Power Delivery Support ist hier sehr halbherzig und auch etwas zickig.

Dies zeigt sich auch in Kombination mit dem RAVPower Ladegerät. Ich konnte hier 5V 2,44A messen. Klingt erst einmal nicht nach Schnellladen, ist es aber. 5V 2,44A = 12,2W, mit seinem originalen Ladegerät erreicht das S9+ 9V und 1,3A also 11,7W.

Auch wenn das S9+ nur die 5V Spannung nutzt, ist das Ladetempo jedoch als hoch zu bezeichnen bzw. auf Schnelllade Level.

Wie stehts um die Notebooks?

Sowohl das Dell XPS wie auch das Apple MacBook Pro lassen sich problemlos am RAVPower RP-PC059 aufladen! Das Dell XPS 13 erreicht 20V 2,25A, also genau 45W, das Apple MacBook Pro 20V 2,18A, also 43,6W.

Damit nutzen beide Notebooks die zur Verfügung stehenden 45W voll, was bei 13 Zoll Notebooks aus mehr als genug ist um das originale Netzteil zu ersetzen.

Habt Ihr allerdings ein 15 Zoll Apple MacBook Pro oder ein vergleichbares „großes“ Notebook sind 45W nicht für ein Aufladen in vollem Tempo ausreichend, bedenkt dies. Dies bedeutet natürlich nicht, dass ein Aufladen mit dem RAVPower RP-PC059 unmöglich ist. Lediglich würdet Ihr CPU + Grafikkarte voll auslasten, bei maximaler Displayhelligkeit, könnte es passieren, dass der Aufladevorgang stagniert, da das Notebook mehr als 45W Energie aufnimmt und vom Akku zufüttern muss.

Wie steht es um die Nintendo Switch?

Die Nintendo Switch lässt sich am RAVPower RP-PC059 mit dem selben Tempo wie am originalen Ladegerät aufladen. Sogar das Dock lässt sich vom RAVPower RP-PC059 voll befeuern!

Also auch hier kann das RAVPower RP-PC059 das originale Ladegerät voll ersetzen.

Wie steht es aber eigentlich um die normalen USB Ports? Sehr gut! Diese liefern natürlich nur ein „normales“ Ladetempo, aber ein gutes normales Ladetempo. Dabei sind Optimierungen für Apple wie auch Android Smartphones vorhanden. Beispielsweise das iPad Pro erreichte starke 2,33A bei 5V und das iPhone X ebenfalls sehr starke 1,8A bei 5V.

Kommen wir zum Abschluss noch zu ein paar Basis Daten. Der Leerlauf Stromverbrauch liegt unterhalb der Messgrenze meines Messgerätes, also bei unter 0,4W. Die Effizienz des wichtigen USB C Ports liegt bei überdurchschnittlich hohen 86%.

Ein Spulenfiepen oder Ähnliches könnte ich nicht beobachten.

 

Fazit

Das RAVPower RP-PC059 ist ein extrem attraktives USB C Ladegerät! Warum? Zum einen ist die Leistungsfähigkeit erfreulich hoch. 45W über den USB C Port reicht um viele, wenn nicht sogar alle, 13 Zoll Notebooks die auch via USB C Laden können mit hohem Tempo mit Energie zu versorgen. Beispielsweise beim Dell XPS 13 oder Apple MacBook Pro 13 könnte das RAVPower RP-PC059 das originale Ladegerät voll ersetzen.

Ähnliches gilt auch für das Apple iPad Pro oder die Nintendo Switch. Auch hier macht das RAVPower RP-PC059 einen tadellosen Job, von den diversen Smartphones wie dem iPhone X oder Google Pixel die das Ladegerät Schnellladen kann ganz zu schweigen.

Hinzu kommen noch die zusätzliche USB A Ports, welche das RAVPower RP-PC059 auch zu einem klasse Reisebegleiter machen.

Aber vermutlich das größte Pro Argument ist der Preis. RAVPower will für das RP-PC059 aktuell lediglich 26€, was für ein USB C Power Delivery Ladegerät dieser Klasse ein fantastischer Preis ist!

Dabei wirkt das Ladegerät aber auch nicht billig oder vertrauensunwürdig.

Kurzum ich kann das RAVPower RP-PC059 USB Type C Ladegerät 5-Port 45W mit Power Delivery voll empfehlen! Aktuell ist dies sicherlich das beste USB C Ladegerät für sehr viele Nutzer, gerade aufgrund des Preises.

RAVPower RP-PC059
Leistung 60W Max
Preis
Ports 4x USB + 1x USB C
Strom Aufnahme Leerlauf 0W
Last Test bestanden? Ja
Spulenfiepen Nein
Effizienz 86%
Apple MacBook Pro 13 Late 2016 ++ (Schnelladen wird Unterstützt)
Apple iPad Pro 10.5 ++
Apple iPhone X ++ (Schnelladen wird Unterstützt)
Dell XPS 13 9370 ++
Huawei Mate 10 Pro ++ (Schnelladen wird Unterstützt)
Google Pixel 2 XL ++ (Schnelladen wird Unterstützt)
Samsung Galaxy S9+ ++ (Schnelladen wird Unterstützt)
Nintendo Switch ++ (Schnelladen wird Unterstützt)
Testergebnis ★★★★★ 92%

Transparenz / Info: In diesem Artikel sind Affiliate /Werbe Links enthalten. Solltest Du diese nutzen, dann wird Techtest am Verkaufserlös beteiligt, ohne das sich für Dich der Preis verändert. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Dies ist eine wichtige Hilfe das hier auch in Zukunft neue Artikel entstehen können. 

Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

Weitere spannende Artikel

Hat eine Hülle eine (negativen) Einfluss auf das kabellose Laden? Mit Messwerten!

Kabelloses Laden ist sehr komfortabel und angenehm. Leider ist kabelloses Laden aber auch deutlich langsamer und ineffizienter. Mehr dazu im Artikel “Welche Stromkosten verursachen...

Wie effizient sind Powerbanks? Mit Messwerten!

So gut wie kein elektrisches Gerät arbeitet zu 100% effizient. Dies gilt ganz besonders im Falle von Akkus, wo eigentlich eine hohe Effizienz besonders...

Aliexpress und die Umsatzsteuer, wie läuft das aktuell? Keine Angst vor Bestellungen aus China!

Wie viele von Euch wissen hat sich in den letzten Monaten einiges geändert was das bestellen aus China angeht. Früher waren Bestellungen unter 27€...

Neuste Beiträge

Das beste QNAP NAS für den Heimnutzer/kleines Büro 2024, QNAP TS-462 Test

Mit der Turbo Station TS-462 bietet QNAP ein ausgesprochen interessantes NAS an. So bietet dieses einen Intel Prozessor, 2,5 Gbit LAN, 4 Festplatten Schächte...

Langzeiterfahrung mit LiFePO4 Akku von Power Queen (und ECO-Worthy), wie hat die Kapazität sich gehalten?

Vor rund einem Jahr habe ich den Power Queen 12,8V 100Ah LiFePO4-Akku Auto-Heating auf Techtest getestet. Dort war ich mit dem Akku sehr zufrieden....

Test und Erfahrungsbericht, Dreame A1 Mähroboter

Nach Ecovacs hat nun auch Dreame seinen ersten Mähroboter auf den Markt gebracht, den A1. Wie auch schon das Modell von Ecovacs verzichtet auch der...

Wissenswert

Erfahrungsbericht: kommt der ECOVACS GOAT G1-2000 mit komplexen Gärten klar?

Mähroboter haben seit vielen Jahren nach einem einfachen Prinzip funktioniert. Du legst um deinen Garten und Hindernisse ein Begrenzungskabel und der Mähroboter fährt den...

DC Geräte an USB Power Delivery Ladegeräten und Powerbanks betreiben

USB Power Delivery Ladegeräte und Powerbanks bieten verschiedene Spannungsstufen. Im Optimalfall beim regulären USB PD Standard 5V, 9V, 12V, 15V und 20V. Allerdings im Gegensatz...

Wie schnell kann das iPhone 15 Pro wirklich Daten übertragen? (mit echter Messung)

Das neue iPhone 15 setzt erstmals auf einen USB C Port. Dieser erlaubt nicht nur das Nutzen von universellen Ladekabeln, sondern auch das schnellere...

2 Kommentare

  1. Guter Test. Wäre noch interessant gewesen zu wissen wie sich das Powermanagement verhält, wenn er voll ausgelastet wird. Für 5V 6A an dem „USB-A Hub“ und zB. 15V 3A am USB-C fehlen ihm 15watt Power

Schreibe einen Kommentar zu Jonas Antwort abbrechen

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.