AUKEY hat schon seit längerem eine sehr gute 30000mAh Powerbank im Programm. Diese wurde nun etwas geupdatet und zwar auf einem recht signifikanten Weg. AUKEY hat eine Möglichkeit gefunden neben Quick Charge 3.0 der 30000mAh Powerbank auch den USB Power Delivery Standard zu verpassen.
USB Power Delivery ist gerade für MacBook oder Nintendo Switch Nutzer ein sehr wichtiges Feature!
Damit ist dies die einzige Powerbank mit Quick Charge 3.0 und USB Power Delivery, beeindrucken. Jedoch stellt sich die Frage, kann die AUKEY PB-Y7 auch im Test überzeugen? Welche Schwächen hat diese? Finden wir es im Test heraus!
Die AUKEY PB-Y7 30000mAh Powerbank im Test
Ehe wir überhaupt mit dem Test loslegen, ein paar ganz wichtige Dinge zur AUKEY Powerbank. Bedenkt bitte, dass dies ein Monster an Powerbank ist! Diese ist ziemlich groß und schwer! Zwar würde ich sagen, dass diese unterm Strich vermutlich nicht viel größer ist als ein Anker PowerCore+ 26800mAh aber dennoch.
Solch eine Powerbank ist nur sehr bedingt zum täglichen Herumschleppen geeignet. Das Gehäuse ist von seiner Grundfläche ungefähr so groß ein iPhone 7 Plus und ca. 4 mal so dick wie solch eins.
Zudem bedenkt bitte das es problematisch sein könnte solch eine Powerbank in ein Flugzeug mitzunehmen. Fürs Handgepäck gibt es die Regel das 100Wh nicht überschritten werden dürfen, die AUKEY PB-Y7 ist jedoch mit 111Wh ausgewiesen. Dies ist auch der Grund warum die meisten Powerbanks nicht größer sind als 26800mAh, da dies gerade so unter den 100Wh liegt.
Nun gut kommen wir zur Powerbank. AUKEY setzt bei dieser wie bei den meisten seiner Powerbanks auf ein einfaches mattes Plastikgehäuse. Es kann sein, dass es auf manchen Fotos so wirkt, als wäre die Powerbank „beschmiert“, das ist leider in der Oberfläche der Powerbank, aber in der Realität nicht wirklich sichtbar.
Sagen wir es so das Gehäuse ist eher praktisch verarbeitet als wirklich schick. In der Hand fühlt sich die Powerbank auch ausreichend massiv an.
Das wahre Highlight ist aber sicherlich nicht das Gehäuse, sondern die Anschlüsse der AUKEY PB-Y7. Auf der Front finden wir gleich vier Stück davon.
Hierbei handelt es sich um zwei normale USB Ports, wie auch einen microUSB Eingang und einen USB C Port.
Der linke USB Port ist ein „normaler“ 5V 2,4A Ausgang, der rechte USB Port hingegen unterstützt zusätzlich Quick Charge 2.0/3.0! Selbstverständlich kann man an dem Quick Charge Port auch normale USB Geräte laden, welche kein Quick Charge unterstützen.
Neben dem Quick Charge Port ist ein normaler microUSB Eingang welcher bis zu 2A bei 5V aufnehmen kann.
Richtig interessant wird es wieder bei dem USB C Port. Hierbei handelt es sich zum einen um einen Eingang wie auch Ausgang! Ja man kann die Powerbank über diesen Port aufladen oder mithilfe dieses Ports sein Smartphone, Tablet oder Notebook laden.
Notebook laden? Ja! Dieser USB C Port unterstützt USB Power Delivery. USB Power Delivery ist ein ähnlicher Standard wie Quick Charge.
Mithilfe von USB Power Delivery können auch Geräte mit höherem Energiebedarf versorgt werden, wie beispielsweise Notebooks.
Praktisch ist das leider ein recht komplexes Thema, welches ich nur einmal kurz versuche anzuschneiden. USB Power Delivery besitzt mehrere Spannungsstufen, angefangen bei 5V über 9V, 12V 15V bis hin zu 20V.
Smartphones benötigen in der Regel 5V oder 9V, high Power Geräte wie Notebooks 15V oder 20V.
Nicht jedes USB Power Delivery Ladegerät unterstützt alle dieser Spannungsstufen und genauso wenig unterstützen alle Geräte alle Spannungsstufen.
Hierbei gibt es selbstverständlich eine Kommunikation zwischen Smartphone/Notebook und Powerbank. Die Absprache, welche Spannung benötigt wird geschieht völlig im Hintergrund, Ihr müsst Euch also keine Sorgen machen, dass etwas kaputt gehen kann.
Neben der Spannung ist auch der Strom wichtig, manche Geräte benötigen hier auch ein „Mindestmaß“ an Leistung.
Leider fehlt der AUKEY PB-Y7 die 20V Spannungsstufe! Das heißt, viele Notebooks mit USB C Port wie beispielsweise das Dell XPS können NICHT an der Powerbank laden, da für diese genau die 20V Spannungsstufe benötigt wird.
Die AUKEY Powerbank kann 5V 3A, 9V 2A, 12V 2A oder 14.5V 2A über den USB C Port ausgeben.
Leider ist es für den Normalnutzer nicht ganz leicht herauszufinden was für Anforderungen ein Notebook, sofern dies über USB C aufladbar ist, an ein Ladegerät/Powerbank stellt.
Sagen wir es aber so, die beiden aktuell wichtigsten Geräte, welche USB Power Delivery unterstützen, die Nintendo Switch und das Apple MacBook/MacBook Pro, benötigen die 14,5/15V Spannungsstufe, funktionieren also an der AUKEY Powerbank. Dazu aber später mehr.
Neben dem Aufladen über den USB Power Delivery Standard kann die Powerbank auch über den USB Power Delivery Standard aufgeladen werden! Hier ist es möglich bis zu 14,5V und 2A, also satte 29W in die Powerbank zu pumpen.
Hierfür benötigt man selbstverständlich ein Ladegerät mit USB Power Delivery Unterstützung wie beispielsweise das Apple MacBook USB C Ladegerät oder DIESES von Inatek oder DIESES von Anker.
Kurzum zusammengefasst die AUKEY PB-Y7 30000mAh Powerbank besitzt folgende Anschlüsse:
- USB Ausgang 1: 5V 2,4A
- USB Ausgang 2: Quick Charge 3.0 5-6.5V 3A, 6.5-9V 2A, 9-12V 1.5A
- USB C Ausgang: 5V 3A, 9V 2A, 12V 2A, 14.5V 2A
- USB C Eingang: 5V 3A, 9V 2A, 12V 2A, 14.5V 2A
- microUSB Eingang: 5V 2A
Neben diesen ganzen Anschlüssen hat AUKEY auch noch eine kleine LED Taschenlampe in der Powerbank integriert.
Diese lässt sich über den Power Knopf auf der Oberseite einschalten. In diesem Power Knopf ist eine Status LED Integriert, welche je nach verbliebender Kapazität in einer anderen Farbe aufleuchtet.
An sich sehr cool gelöst, aber praktisch gerade bei Sonnenlicht nicht ganz leicht zu erkennen.
Wie teste ich?
Mein Testverfahren ist recht „strait forward“. Ich lade die Powerbank bis sie sich von alleine abschaltet oder es keinen nennenswerten Ladestrom mehr gibt, dann wird sie mithilfe eines 1A USB Widerstands entladen und die abgegebene Leistung mit einem PortaPow Premium USB + DC Power MonitorLeistungsmesser gemessen.
So erreiche ich gut reproduzierbare Ergebnisse.
Das gemessene Ergebnis in mW rechne ich in mAh @3,7V um, da die Herstellerangabe sich zu 99% auf eine Zellenspannung von 3,7V bezieht.
Zudem teste ich die Powerbanks an diversen Endgeräten ob es hier „Auffälligkeiten“ gibt. Ich nutze für den Ladetest an einem iPhone das Originalkabel, für sonstige Ladetests verwende ich ein Referenzkabel und ja das verwendete Kabel hat einen großen Einfluss auf die Ladegeschwindigkeit siehe HIER.
Weitere Informationen zum aufladen via USB, USB Power Delivery oder Quick Charge HIER.
Messwerte
Beginnen wir wie üblich mit der Kapazität. AUKEY gibt diese mit 30000mAh an, messen konnte ich 23274mAh bzw. 86,114Wh.
Dies entspricht 78% der Herstellerangabe. Hier muss ich zugeben etwas enttäuscht zu sein. 78% der Herstellerangabe ist etwas niedrig, gerade wenn man bedenkt, dass die RAVPower RP-PB058, welche mit 26800mAh beworben wird, 23264mAh erreichte. Damit ist zwar die AUKEY immer noch eine der größten, wenn nicht sogar die größte Powerbank auf dem Markt, aber halt verglichen mit den meisten 26800mAh PBs nicht so viel größer.
Diese Messung wurde von mir dreimal wiederholt, um auf Nummer sicher zu gehen (immer am 2,4A 5V Port gemessen, wie bei meinen Tests üblicherweise) und ich habe mir sogar eine zweite AUKEY PB-Y7 zugelegt um sicher zu gehen, dass nicht meine Powerbank einfach einen Fehler hatte.
Die Resultate waren aber immer gleich mittelmäßig und lagen bei 85-86Wh relativ konstant.
Wie siehts abseits der Kapazität aus? Beginnen wir bei den beiden normalen USB Ports. Der normale 5V 2,4A USB Anschluss liefert eine gute aber auch nicht überragende Ladegeschwindigkeit. Hierfür ist vermutlich auch der Quick Charge 3.0 bzw. 2.0 Ladeport vorhanden.
In Kombination mit den üblichen Verdächtigen wie dem Samsung Galaxy S7 Edge, S8 Plus, LG G6 und dem Alcatel Idol 4S gab es an diesem Port keinerlei Probleme. Diese Smartphones erreichten Ihre normale Schnelladegeschwindigkeit.
Zwar kann man natürlich auch am Quick Charge Port nicht Quick Charge fähige Geräte laden, dies ist aber oftmals langsamer als am normalen Port.
Beispielsweise das iPhone 7 Plus erreichte am „normalen“ USB Ausgang rund 1,46A, am Quick Charge Port 1,12A. Ähnliches gilt auch fürs iPad und Huawei Smartphones, welche auch kein Quick Charge unterstützen.
Kommen wir zum USB Power Delivery Port. Folgende Geräte habe ich an diesem Port versucht zu laden:
- LG G6
- Samsung Galaxy S8 Plus
- Xiaomi Air 13
- Dell XPS 13 2017
- Apple MacBook Pro 13“
- Nintendo Switch
Das Dell XPS wie auch das Xiaomi Air 13 haben das Aufladen an der AUKEY PB-Y7 verweigert. Wie bereits angesprochen fehlt hier die 20V Spannungsstufe. Daher vermute ich das generell die allermeisten Windows Notebooks NICHT an dieser Powerbank laden können.
Die anderen getestet Geräte zeigten allerdings keine Probleme! Das Apple MacBook Pro 13“ nahm 14,5V und ziemlich genau 2A auf.
Dies ist rund doppelt so viel wie an einer normalen Powerbank erreicht! Zwar wird sich das MacBook Pro unter Volllast wiederhin langsam entladen, da selbst diese 29W nicht genug sind, jedoch im normalen Office Betrieb, Webbrowsen oder Video Schauen wird sich das MacBook Pro in einem vernünftigen Tempo langsam füllen.
Ähnliches gilt auch für die Nintendo Switch. An einem normalen USB Port lädt diese mit rund 5V 1,45A
Vielleicht fragt Ihr Euch nun ob es möglich ist, gleichzeitig ein oder sogar zwei Smartphones an den normalen USB Ports zu laden und ein „High Power“ Gerät an dem USB C Port. Grundsätzlich ist dies natürlich möglich, jedoch scheint die Powerbank ein Leistungslimit bei 35-38W zu haben. Ein MacBook Pro und ein iPhone 7 gleichzeitig laden ist also gerade so möglich. Ein MacBook Pro + ein schnellladefähiges Smartphone wie ein Samsung Galaxy S8 ist wiederum nicht möglich.
Eine Nintendo Switch + ein schnellladefähiges Smartphone hingegen sollte in der Regel funktionieren. Hier gilt das Motto probieren geht über studieren, wird die Powerbank überbelastet explodiert diese nicht, sondern schaltet sich nur ab.
Wenn nun die Powerbank leer ist, wie kann man diese wiederaufladen?
Hier stehen zwei Ports zur Verfügung, der USB C Port und der microUSB Port.
Beginnen wir mit dem microUSB Port, hier kann die Powerbank 1,97A bei 5V aufnehmen. Dies ergibt eine Ladeleistung von rund 10W, eine vollständige Ladung würde also rund 11 Stunden dauern.
Über den USB C Port werden höhere Ladegeschwindigkeiten erreicht. Ein normales 2,4A bzw. 3A Ladegerät kann die Powerbank mit 5V und 2,32A Laden also minimal schneller als über microUSB.
Interessanter wird es, wenn Ihr ein USB Power Delivery Ladegerät habt, wie für ein Apple MacBook Pro benötigt wird.
Über solch ein Ladegerät könnt Ihr wirklich die angegebenen 2A bei 14,5V in die Powerbank Pumpen, dies ergibt 29W Ladeleistung. So wäre die Powerbank in rund 4-4,5 Stunden voll, beeindruckend bei solch einer hohen Kapazität!
Etwas merkwürdig ist allerdings das Verhalten in der Kombination mit dem Apple MacBook Pro Ladegerät. Hier erreichte die Powerbank „nur“ 2A bei 9V.
Fazit
Die AUKEY PB-Y7 30000mAh Powerbank ist groß, schwer und vollbepackt mit Features. Ich denke, es wäre gar nicht so falsch die AUKEY PB-Y7 als eine der modernsten und vielseitigsten Powerbanks auf dem Markt zu bezeichnen. Die Kombination aus Unterstützung für den USB Power Delivery wie auch Quick Charge Ladestandard ist einmalig zum Zeitpunkt dieses Tests!
Damit ist diese Powerbank perfekt für Besitzer einer Nintendo Switch oder eines Apple MacBook (Pro) welche zudem ein modernes Android Smartphone mit Quick Charge Ihr eigenen nennen und all diese Geräte schnellstmöglich mit Energie versorgen wollen.
Allerdings gibt es auch eine kleine Einschränkung. Leider unterstützt die Powerbank nicht die 20V Spannungsstufe über USB C, das heißt, das Aufladen von Windows Notebooks wird vermutlich meist nicht klappen, hier würde ich eher zu dieser oder dieser Powerbank raten. Schade, aber immerhin das Apple MacBook und MacBook Pro wie auch die Switch laden mit einem hohen Tempo, genau genommen ca. doppelt so schnell wie an einer Powerbank ohne USB Power Delivery Support.
Was ebenfalls sehr schnell geht, ist das Wiederaufladen der Powerbank, ein passendes USB Power Delivery Netzteil vorausgesetzt. In gerade mal 4,5 Stunden bekommt Ihr diesen Koloss an Powerbank wiederaufgeladen, beeindruckend!
Bei diesen ganzen Features darf man natürlich auch nicht vergessen, dass die Powerbank natürlich auch alle anderen USB Geräte über die normalen USB Ports schnell aufladen kann.
Leider sehe ich ein paar Defizite bei der Kapazität. Diese liegt kaum bis gar nicht höher als bei den meisten 26800mAh Powerbanks (RAVPower RP-PB058 oder Anker PowerCore+ 26800mAh). Das ist sicherlich kein Weltuntergang, die AUKEY PB-Y7 ist damit weiterhin eine der größten Powerbanks auf dem Markt, aber halt nicht ganz so groß wie man bei 30000mAh erwarten könnte.
Was wieder ganz klar für die AUKEY spricht, ist der Preis. Mit gerade mal 55€ ist die Powerbank im Anbetracht der Kapazität und der Features vergleichsweise günstig.
Kurzum Ihr wollt das Maximum an Kapazität, besitzt eine Nintendo Switch und/oder ein Apple MacBook (Pro) wie auch ein Smartphone oder Tablet, vorzugsweise mit Quick Charge 3.0 Support, und könnt mit dem mittelmäßigen Gehäuse und den großen Abmessungen leben? Dann ist die AUKEY PB-Y7 30000mAh für Euch die Richtige Powerbank!
PS. Solltet Ihr ein Windows Notebook haben, welches über USB C laden kann wie ein Xiaomi Air 13 oder Dell XPS ist diese Powerbank nichts für Euch!
Ah, cool, das beantwortet natürlich meine XPS-Powerbank-Frage, tausend dank!
Hi, nein leider ist auch diese Powerbank nicht fürs Dell XPS 13 geeignet. Ich warte selbst auf ein passendes Modell.
Hallo welche Powerbank würdest du mir eher empfehlen. Die AUKEY PB-Y7 30000mAh Powerbank mit USB Power Delivery und Quick Chargeoder oder die Anker PowerCore+ 26800mAh mit Power Delivery. Ich besitze ein Macbook Pro 2016 und werde mir auch ein iPad Pro 10.5 aber ich brauche es auch täglich für Smartphones die eine Schnellladefunktion haben.
Ich freue mich auf deine Antwort.
Mfg
Daniel
Hi,
Aukey hat die PB-Y7 geändert.
Meine unterstützt nun 20V mit 1,5A und ist auch „nur noch“ mit 26500maH/98,05Wh angegeben.
OK, ich sehe, du hast die überarbeitete Version auch schon getestet 🙂