Das Inateck 45W USB Power Delivery Ladegerät im Test

-

Der USB Power Delivery Standard ist auf dem Vormarsch und ich gehe jede Wette ein, dass wir in 1-2 Jahren noch viel mehr Geräte mit diesem Standard sehen werden.

Ihr wisst nicht was USB Power Delivery ist? USB Power Delivery oder USB PD ist ein Standard für das Übertragen von Strom über den USB/USB C Port.

Hierbei gibt es mehrere Stufen, welche zwischen 10W und 100W übertragen können. Vom Funktionsprinzip kann man sich dies etwas wie Quick Charge vorstellen, nur universeller.

Aktuell ist USB Power Delivery in Apple MacBooks (Pro), Dell XPS (13 und 15) wie auch der Nintendo Swtich, dem Google Pixel und diversen anderen Geräten zu finden.

Seit neustem empfiehlt Google auch den Android Smartphone Herstellern auf USB Power Delivery anstelle von Quick Charge zu setzen. Daher hat mit Google und Apple dieser Standard zwei große Unterstützer.

Leider fällt das aktuell verfügbare Zubehör noch etwas dünn aus. Gerade was Powerbanks aber auch Ladegeräte angeht.

Daher freut es mich, dass Inateck vor kurzem ein neues Ladegerät mit USB PD auf den Markt gebracht hat, welches gleich über 45W verfügt.

Wollen wir uns doch einmal im Test ansehen was dieses taugt!

 

Das Inateck 45W USB PD Ladegerät im Test

Auf den ersten Blick sieht das Inateck Ladegerät wirklich nicht übermäßig spektakulär aus. Es handelt sich bei diesem um ein einfaches „Stecker- Netzteil“ welches zudem auf den ersten Blick für seine Port Anzahl recht groß wirkt.

Das Ladegerät besitzt lediglich einen USB C Port, das wirkt erstmal nicht sonderlich viel. Hier zählen die inneren Werte! Denn dieser USB C Port ist zu 3A/5V, 9V/3A, 15V/3A oder 20V/2,25A in der Lage.

Kurzum bis zu 45W über einen Port! Dies ist genug ein Apple MacBook Pro recht zügig zu laden, wenn auch langsamer als mit dem original Apple Ladegerät.

Verglichen mit diesem ist aber das Inateck vergleichsweise kompakt. Der Hersteller setzt beim Ladegerät auf ein einfaches weißes Hochglanz Plastikgehäuse, welches mit einigen matt grauen Elementen kombiniert ist.

Der normale EU Stecker ist hierbei allerdings abnehmbar, mit passenden Adaptern könnte man das Ladegerät auch problemlos in anderen Ländern/auf Reisen nutzen.

 

Wie teste ich?

Grundsätzlich messe ich Spannung und Stromstärke mit einem „PortaPow Premium USB + DC Power Monitor Leistungsmesser / Leistungsmessgerät Digital Multimeter Amperemeter V2“.

Dieses liefert eine Messgenauigkeit auf bis zu 0.0001 A-0.0001 V.

Als konstante Last nutze ich USB Widerstände. Mit diesen werde ich das Netzteil ca. 4 Stunden mit 90+% Last „quälen“ wobei ich die Temperatur messe und schaue ob es Auffälligkeiten (oder sogar Ausfälle) gibt.

testsetup-1

Zu guter Letzt checke ich ob es an verschiedenen Endgeräten „Probleme“ beim Laden gibt. Wichtig meine Ladegeschwindigkeits Tests führe ich mit einem Referenz-Kabel durch. Auf der microUSB Seite wäre dies das Powerline von Anker, beide Kabel liefern die bestmögliche Ladeleistung. Für Apple Geräte verwende ich das Original Apple Kabel, nicht weil es das beste ist sondern einfach weil es jeder hat.

Solltet Ihr andere Ladekabel verwenden kann dies eure Ladegeschwindigkeit Negativ beeinflussen, siehe ein Test dazu HIER.

Das Messen des Stromverbrauchs im Leerlauf geschieht mit einem Voltcraft Energy Logger 4000.

Wichtige Information zur Ladegeschwindigkeit. Nur weil ein USB Ausgang maximal 2,4A oder 2A liefern kann, bedeutet dies noch lange nicht, dass Smartphone, Tablet und Co. auch mit der maximalen Geschwindigkeit an diesem Port laden. Hier spielen noch andere Faktoren eine Rolle. Dementsprechend ist diese Aussage welche oftmals getroffen wird „Powerbank XYZ ist super schnell da sie einen 2,4A Ausgang besitzt“ nicht ganz richtig. In der Praxis gibt es teilweise massive Unterschiede zwischen einzelnen Modellen auch wenn die USB Ports angeblich die gleiche maximale Leistung liefern können.

 

Messwerte

Kommen wir zum eigentlichen Test. Folgende Geräte konnte ich mit dem Inateck Testen:

  • Apple MacBook Pro 13“
  • Dell XPS 13“
  • Nintendo Switch
  • Diverse Smartphones

Beginnen wir mit dem MacBook Pro, hier verfehlt das Inateck etwas seine 45W maximal Leistung. Der Ladestrom schwankte zum Anfang der Ladung interessanterweise sehr stark pendelte sich dann aber bei rund 35W ein.

35W ist immer noch mehr als ausrechend schnell, wenn auch nicht schnell genug bei hoher Last(Video Bearbeitung z.B.) das Notebook gegen zuladen.

Beim Dell XPS 13 werden hingen auch die vollen 45W abgerufen. Damit ist dort das Ladegerät genauso schnell wie das original Ladegerät.

Bei der Nintendo Switch funktioniert ebenfalls das Schnellladen, wenn auch schnell laden hier relativ ist. Bei der Switch ist das Schnellladetempo nur rund 10-20% höher als das „normale“ Laden, aber immerhin.

Natürlich funktioniert auch das Aufladen diverser Smartphones problemlos. Beispielsweise das Samsung Galaxy S8 Plus erreichte 2,24A Ladestrom, das LG konnte sogar am Inateck schnellladen mit 9V und 1,8A!

Kurzum es lassen sich alle USB C Smartphones und Tablets problemlos laden.

Ansonsten gibt es nicht viel über das Ladegerät zu sagen. Ich konnte kein Spulenfiepen hören und auch der Energieverbrauch im Leerlauf liegt mit 0,2W auf einem guten Level.

 

Fazit

Ihr habt ein Dell XPS 13/15, ein MacBook (Pro) oder eine Nintendo Switch und sucht für diese Gerät ein recht kompaktes aber mit 45W leistungsfähiges Schnellladegerät, dann seid Ihr hier richtig.

Das Inateck 45 USB C Power Delivery Ladegerät bietet genau das was der Hersteller verspricht. Bis zu 45W Leistung, eine tadellose Unterstützung des Power Delivery Standards und eine vernünftige Haptik.

Negative Punkte konnte ich keine größeren feststellen, weder was den Stromverbrauch im Leerlauf angeht noch irgendwelches nervige Spulenfiepen.

Daher Daumen hoch für das Inateck 45 USB C Power Delivery Ladegerät!

 

Transparenz / Info: In diesem Artikel sind Affiliate /Werbe Links enthalten. Solltest Du diese nutzen, dann wird Techtest am Verkaufserlös beteiligt, ohne das sich für Dich der Preis verändert. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Dies ist eine wichtige Hilfe das hier auch in Zukunft neue Artikel entstehen können. 

Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

Weitere spannende Artikel

Verwirrende mAh und Wh Angabe bei Powerbanks (3,7V oder 5V)

Ich glaube das verwirrendste Thema im Bereich der Powerbanks und Akkus ist sicherlich die Kapazitätsangabe. 99,9% aller Hersteller geben die Kapazität einer Powerbank in...

Sind Solar Powerbanks empfehlenswert? (meist nein!) Zahlen und Messwerte!

Das Konzept Solar-Powerbanks, also Powerbanks mit einem integrierten Solarpanel, klingt im ersten Moment toll! Du hast einen Akku, welcher sich von alleine auflädt. Allerdings sind...

Powerbanks für den Blackout? Eine gute Idee? Welche Modelle sind empfehlenswert?

Die Gefahr eines längeren Stromausfalls nimmt zunehmend zu. Entsprechend gibt es immer mehr Vorsorge- Tipps und auch die Industrie und die Händler stürzen sich...

Neuste Beiträge

45W für 15€! Ikea SJÖSS 45W USB C Ladegerät im Test

Mit dem SJÖSS hat Ikea ein super interessantes USB-Ladegerät auf den Markt gebracht. Warum ist dieses interessant? Preis/Leistung ist hier das Stichwort. So bietet das...

Ein Blick auf die NAS Software von Ugreen

Ugreen hat vor kurzem seine erste Generation NAS Systeme auf den Markt gebracht. Das Ugreen DXP 4800 haben wir uns auch bereits hier im...

Das erste NAS von Ugreen im Test, kann das Ugreen DXP4800 mit Synology und QNAP mithalten?

Etwas überraschend hat Ugreen vor einer Weile eine Serie an NAS-Systemen vorgestellt. Ja das Ugreen welches für Powerbanks und Ladegeräte bekannt ist. Auf den ersten...

Wissenswert

Erfahrungsbericht: kommt der ECOVACS GOAT G1-2000 mit komplexen Gärten klar?

Mähroboter haben seit vielen Jahren nach einem einfachen Prinzip funktioniert. Du legst um deinen Garten und Hindernisse ein Begrenzungskabel und der Mähroboter fährt den...

DC Geräte an USB Power Delivery Ladegeräten und Powerbanks betreiben

USB Power Delivery Ladegeräte und Powerbanks bieten verschiedene Spannungsstufen. Im Optimalfall beim regulären USB PD Standard 5V, 9V, 12V, 15V und 20V. Allerdings im Gegensatz...

Wie schnell kann das iPhone 15 Pro wirklich Daten übertragen? (mit echter Messung)

Das neue iPhone 15 setzt erstmals auf einen USB C Port. Dieser erlaubt nicht nur das Nutzen von universellen Ladekabeln, sondern auch das schnellere...

15 Kommentare

  1. Hallo Michael,

    hast du an dem inatech auch das Laden des Iphone 7+ getestet??? Ist das Ladegerät noch besser (schnellere Ladezeit und noch mehr Ampere im Durchschnitt) als das Anker 24w 2 port Modell??

    danke im voraus für deine Antwortkommentar!

    Beste Grüße
    Mario

    • Hi,
      nein ich habe das Ladegerät nicht in kombination mit dem iPhone 7 getestet, glaube aber nicht das dies schneller ist.

  2. Ich verwende dieses Netzgerade mit meinem neuen Macbook pro 13. Dabei ist etwas merkwürdig: Wenn das MacBook geschlossen ist, aber an das Netzteil angeschlossen, und ich fahre leicht mit der Fingerkuppe über die Oberseites des Laptops, dann spüre ich die 50Hz Netzfrequenz. Wenn ich das USB C Kabel ausstecke, ist die Frequenz sofort weg. Irgendwie scheint da eine Spannung anzuliegen. Hast du das auch bemerkt bei deinen Test?

  3. Ich habe gerade ein anderes USB C Kabel ausprobiert – die gleiche Spannung an der Außenseite. Ich werde heute abend mal das Original Apple Kabel ausprobieren. Sehr komisch.

    • Ja und nein

      Es ist das selbe Spiel wie bei Quick Charge. Natürlich ist es in der Theorie „gesünder“ einen Akku so langsam wie möglich zu laden aber Praktisch ist der unterschied vermutlich kaum signifikant.

      Gerade bei dingen wie Notebooks oder Tablets mit großen Akkus ist ein „hohes“ Ladetempo meist sowieso kein Problem.

      In der Regel wird zudem das Ladetempo eh nicht durch den Akku limitiert (diese könnten vermutlich noch viel schneller Energie aufnehmen als es bei Aktuellen Smartphones der Fall ist), sondern durch die Ladeelektronik welche eher am Leistungslimit ist.

      Tipp: Du kannst hier ein wenig auf die Temperatur deines Smartphones achten. Erhitzt sich dieses gleichmäßig (über die komplette Fläche des Akkus) recht stark auf 35-45 Grad während des schnellen Ladens, ist das nicht gesund für den Akku. Dafür kann dann das Ladegerät natürlich nichts, der Smartphone Hersteller legt fest was das maximum an Energie ist welche aufgenommen wird.

      • Würdest du dieses Netzteil hier als „sicher“ für Switch und Smartphones bezeichnen? 🙂 (Danke für die schnelle Antwort)

  4. Hallo Michael, ich habe ein Samsung Galaxy S5 als Smartphone. Als Ladegerät habe ich das Original von Samsung mit 2,0 Ampere Ladestrom. Es läd einigermaßen schnell aber ich möchte gerne ein noch viel schnelleres Ladegerät uns ein sehr gutes Ladekabel. Am besten in 10min von 5% auf 100% 🙂

    Welches Ladegerät + Kabel würdest du mir denn empfehlen?

    LG
    Orhan

    • Das ist leider nicht möglich 😉 (Ein Quick Charge 3.0 Ladegerät wie ein Anker PowerPort+ würde vermutlich die besten Resultate erziehen, aber wäre weit von „10min von 5% auf 100%“ entfernt)

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.