Die YOOLOX 10k ist auf dem Papier eine der flexibelsten Powerbanks aller Zeiten. Warum? Neben einem USB C Port mit Power Delivery bietet diese auch einen Quick Charge 3.0 Port und ein kabelloses Ladepad.
Ihr könnt Euer Smartphone also in so ziemlich jeder beliebigen Art aufladen. Diese Flexibilität kommt aber auch zu einem Preis, im wahrsten Sinne, denn mit rund 60€ ist die YOOLOX 10k nicht gerade günstig.
Wollen wir uns aber mal im Test ansehen, ob die Powerbank ihrem Preis gerecht wird!
An dieser Stelle vielen dank an Yoolox für das zur Verfügung stellen dieser Powerbank.
Die YOOLOX 10k Powerbank im Test
Mit 150 x 75 x 17,6mm ist die YOOLOX 10k Powerbank recht groß für Ihre Kapazität von 10000mAh. Dies überrascht aber auch nicht.
Sämtliche Powerbanks mit einem eigebauten QI Ladpad sind immer etwas größer als vergleichbare normale Powerbanks. Es wird hier einfach zusätzliche Elektronik gebraucht, welche etwas Platz frisst.
Mit 10000mAh Kapazität, laut Hersteller, bietet die YOOLOX 10k Powerbank aber auch eine solide Kapazität. Die meisten modernen Smartphones werden sich an dieser ca. 3x aufladen lassen, was selbst für kleinere Ausflüge mehr als ausreichend ist.
Lob muss ich YOOLOX für das Gehäuse der Powerbank entgegenbringen. Zwar bin ich kein großer Fan von dem Softtouch Kunststoff, welcher schnell Fingerabdrücke und Schmutz zeigt, aber was die Massivität und Stabilität angeht, ist die YOOLOX 10k Powerbank geradezu herausragend!
Die Powerbank knartzt selbst unter Druck nicht, genau so wenig lassen sich die Seiten eindrücken, klasse!
Wie steht es aber um die Anschlüsse?
Starten wir hier beim Feature, welches der YOOLOX 10k ihre Daseinsberechtigung gibt, das kabellose Ladepad.
Dieses ist auf der Oberseite integriert und besitzt die Standard Leistung von 5V 1A, also 5W. Warum nur 5W, wenn es doch auch 7,5W und 10W kabellose Ladepads gibt? Hier gibt es mehrere potenzielle Gründe. Der offensichtlichste wäre ganz klar die Wärmeentwicklung. Ein 10W Ladepad produziert die doppelte Wärme wie ein 5W Ladepad und wenn Akkuzellen etwas nicht mögen dann Wärme.
Ich nehme an es hat aber auch etwas mit der internen Elektronik zu tun. Die meisten QI Ladepads mit 10W nutzen einen 9V/2A Eingang. Es müsste also in die Powerbank noch zusätzliche Spannungswandler integriert werden, welche Platz und Effizienz rauben. Ein 5W Qi Ladepad hingegen lässt sich einfach über einen normalen „internen“ USB Port versorgen. Aber wie gesagt dies ist nur meine Vermutung.
Etwas Einmaliges sind die kleinen Saugnäpfe oberhalb des Qi Ladepads. Das Abrutschen von Smartphones vom Ladepad ist immer ein Problem, nicht so hier. Denn wenn alle kabellos ladbaren Smartphones eins gemeinsam haben, dann die Glasrückseite.
Die Powerbank „klebt“ sich hier regelrecht an Euer Smartphone, ein abrutschen ist unmöglich. Die meisten Smartphones werden sogar so gut gehalten, dass sie kopfüber an der Powerbank hängen bleiben.
Sollte Ihr Euer Smartphone nicht kabellos laden wollen, stehen Euch zwei weitere Ports zur Verfügung. Hierbei handelt es sich zunächst um einen USB Ausgang, welcher Quick Charge 3.0 unterstützt!
Der USB Port kann also 5V/3A, 9V/2A oder 12V/1,5A ausgeben, um Euer Smartphone schnell zu laden.
Der zweite Ausgang ist ein USB C Port. Dieser ist mit 5V/2,4A bzw. 12V/1,5A beschriftet. Der Hersteller gibt an das es sich hier um Power Delivery 3.0 handelt, allerdings kann ich schon einmal so viel sagen der USB C Port ist etwas mysteriös. Dazu aber dann später mehr.
Der USB C Port kann wie so oft üblich auch als Eingang verwendet werden. Hier kann dieser laut Hersteller 5V/2A oder 9V/1,8A aufnehmen. Neben dem USB C Port ist auch ein microUSB Port vorhanden.
Ihr habt also die Wahl, was Euch besser passt. Der microUSB Eingang unterstützt im übrigen Quick Charge 3.0!
Neben den ganzen Anschlüssen verfügt die Powerbank auch über gleich sechs Status LEDs. Vier für die verbliebene Restladung, zwei für den Status des kabellosen Ladens.
Wie testet techtest.org?
Mein Testverfahren ist recht „strait forward“. Ich lade die Powerbanks bis sie sich von alleine abschalteten oder es keinen nennenswerten Ladestrom mehr gibt. Daraufhin wird sie mithilfe eines 1A USB Widerstands entladen und die abgegebene Leistung mit einem PortaPow Premium USB + DC Power MonitorLeistungsmesser gemessen. So erreiche ich gut reproduzierbare Ergebnisse.
Das gemessene Ergebnis in Wh rechne ich in mAh @3,7V um, da die Herstellerangabe sich zu 99% auf eine Zellenspannung von 3,7V (teilweise auch 3,6V) bezieht. Es wäre zwar genauer mit der Wh Angabe zu rechnen, aber für eine bessere Vergleichbarkeit bleibe ich beim mAh.
Zudem teste ich die Powerbanks an diversen Endgeräten ob es hier „Auffälligkeiten“ gibt. Zum Messen der Ladegeschwindigkeit nutze ich diverse Messgeräte. Achtung! Einige der günstigeren USB Multimeter können die Ladegeschwindigkeit verfälschen.
Für die Ladetests verwende ich zudem „standardisierte“ Ladekabel. Das verwendete Ladekabel hat durchaus einen großen Einfluss auf die Ladegeschwindigkeit von Smartphones! Mehr zu dem Thema hier.
Für microUSB nutze ich ein Anker Powerline+ Kabel, für Apple Lightning das originale Apple Kabel und für USB C das Kabel von AUKEY. Dies sind nicht zwingend die „besten“ Kabel für die maximale Ladegeschwindigkeit, gerade das Apple Lightning Kabel ist eher mittelmäßig, aber so haben alle Powerbanks gleiche Bedingungen. Hier meine Tipps für die aktuell besten Ladekabel: Die besten Smartphone Ladekabel, welche sind empfehlenswert?
Weitere interessante Artikel:
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- Schnellladestandards, eine kleine Übersicht
- Wie funktioniert das Aufladen via USB und was ist der „Power Delivery“ Standard?
Messwerte, Kapazität
Starten wir wie üblich mit der Kapazität. YOOLOX verspricht hier 10000mAh, messen konnte ich 9574mAh @3,7V bzw. 35,427Wh.
Dies entspricht satten 96% der Herstellerangabe, ein absolut beeindruckender Wert! Die Herstellerangabe bezieht sich nicht auf die nutzbare Kapazität, sondern auf die Kapazität der im inneren verbauten Lithium Zellen, welche von Herstellern wie Sony, Samsung, LG, Panasonic usw. stammen.
Diese Zellen haben allerdings eine Nominalspannung von 3,7V. Diese 3,7V müssen auf 5V oder sogar 9V/12V angehoben werden, was Effizienz raubt.
Gute normale Powerbanks erreichen hier in der Regel 80-90% echte Kapazität. 90%+ ist eher selten. Die hier erreichten 96% deuten glatt eher darauf hin, dass YOOLOX im Inneren größere Akkuzellen verbaut als angibt. Daumen hoch dafür!
Messwerte, Ladetempo der YOOLOX Powerbank
Kommen wir zu den Anschlüssen. Hier hatte mich der USB C Port zunächst ein gutes Stück verwirrt. Der USB C Port kann laut Hersteller 5V/2,4A und 12V/1,5A liefern und das mithilfe des USB Power Delivery Standards.
Dies ist allerdings eine sehr ungewöhnliche Angabe. Ich nehme an es war auf der Powerbank nicht genug Platz für mehr Text. Nach meinen Tests gehe ich davon aus, dass der USB C Port 5V/3A, 9V/2A oder 12V/1,5A liefert.
Hier gibt es allerdings eine Besonderheit. Mein USB Power Delivery Sniffer konnte bei der YOOLOX 10k Powerbank kein Power Delivery Signal feststellen?! Damit USB Power Delivery funktioniert, muss es eine gewisse Kommunikation zwischen der Powerbank und dem angeschlossenen Gerät geben. Ein Power Delivery Sniffer kann diese Kommunikation ausführen um „künstlich“ eine höhere Spannung anzufragen oder Informationen auszulesen.
Also hat die YOOLOX 10k gar kein Power Delivery?! Doch! Allerdings scheint der Hersteller ein paar Modifikationen vorgenommen zu haben, womit mein Sniffer anscheinend nicht klarkommt.
Was für Modifikationen? Die Powerbank kann nur die höhere Leistung via USB C ausgeben, wenn das kabellose Ladepad auf der Oberseite abgeschaltet ist!
Ist das QI Ladepad aktiv wird der USB C Port auf ca. 5V/2A gedrosselt. Da das QI Pad nach dem Einschalten ca. 10 Sekunden automatisch aktiv ist, dauert es auch eine Weile bis angeschlossene Geräte „hochschalten“, was mich auch anfangs etwas verwirrt hat.
Für Euch als Nutzer ist dies erst einmal nicht wichtig, wichtig ist nur zu wissen, dass USB Power Delivery abgeschaltet ist, wenn das QI Ladepad genutzt wird. Selbiges gilt auch für Quick Charge 3.0! Auch dieser Port ist bei gleichzeitiger Nutzung des QI Pads auf 5V/2A gedrosselt.
Wichtig! Nutzt Ihr das QI Pad oder aktiviert dieses von Hand, kann es passieren, dass einzelne Geräte nicht hochschalten wenn dieses wieder ausgeht! Dies ist mir beim Quick Charge 3.0 Port in Kombination mit dem BQ Aquaris X2 Pro aufgefallen. Schleißt Ihr dieses an, während das QI Ladepad aktiv oder im Standby ist, lädt das Smartphone mit 5V 2,xxA. Erst bei einer Neuverbindung wird Quick Charge aktiv.
Kommen wir damit auch zu meinen Testgeräten. Folgende Geräte habe ich an der YOOLOX 10k Powerbank getestet:
- Apple iPhone Xs Max
- Apple iPad Pro 10.5
- Apple MacBook Pro 13 Late 2016
- Samsung Galaxy Note 9
- Google Pixel 2 XL
- Nintendo Switch
- BQ Aquaris X2 Pro
Ganz blöd gesagt alle getesteten Geräte funktionierten problemlos an der YOOLOX 10k Powerbank! Dabei war es auch möglich alle Geräte mit der Powerbank schnell zu laden!
Das Google Pixel 2 XL erreichte am USB C Port 9V 1,81A, das Samsung Galaxy Note 9 erreichte am USB C Port 5V 2,89A, das Apple iPad Pro erreichte am USB C Port 12V 1,45A usw.
Aufgrund des Note 9 welches am USB C Port 5V 2,89A erreichte war auch die 5V/2,4A vom Hersteller als falsch bestätigt. Wie meist schafft der USB C Port 5V/3A, keine Ahnung warum der Hersteller mit weniger wirbt.
Am Quick Charge 3.0 Port konnte erst einmal nur das Note 9 mit 9V 1,56A und das BQ Aquaris X2 Pro mit 5.4V 2,154A schnellladen. Google Pixel und Co. erreichten am Quick Charge Port nur ein normales Ladetempo, was auch nicht überrascht da diese Geräte auch kein Quick Charge unterstützen.
Der Quick Charge Port ist im übrigen Apple optimiert! Also iPad und iPhone laden an diesem Port auch flott, aber natürlich nicht so flott wie am USB C Power Delivery Port (mit dem passenden USB C auf Lightning Kabel).
Ihr könnt sogar ein Apple MacBook Pro an der Powerbank laden, aber nur mit rund 16-18W, was reicht um bei einer Office Nutzung gegenzuladen, aber für das MacBook gibt es bessere Powerbanks. Dennoch klasse, dass es überhaupt geht.
Wie steht es um das QI LadePad? Dieses bietet mit 5V/1A ein Standard Ladetempo. Ganz klar gesagt, ich würde Euch keine portable Nutzung des QI Ladepads empfehlen!
Zum einen ist dieses deutlich langsamer als die kabelgebundenen Verbindungen, zum anderen ist es ineffizienter! Ihr verliert ca. 15-25% mehr Leistung durch das Aufladen, als würdet Ihr ein Kabel nutzen.
Unterwegs wo es nur eine beschränkte Menge Energie gibt, ist dies unschön.
Warum dann überhaupt das Qi-Ladepad nutzen? @Home ist das Zauberwort! Das QI Ladepad funktioniert auch dann, wenn Ihr die Powerbank am Strom hängen habt.
Ihr könnt die Powerbank zu Hause also einfach als QI Ladepad nutzen. Sollte mal Euer Smartphone nicht voll sein und Ihr braucht unterwegs Leistung, dann nehmt das „Ladepad“ einfach mit.
So habt Ihr zu Hause ein kabelloses Ladepad und eine immer volle Powerbank.
Wie lange dauert das Aufladen der YOOLOX 10k Powerbank?
Ist nun die Powerbank leer, habt Ihr vier Möglichkeiten diese wiederaufzuladen, an einem USB PD Ladegerät, an einem Quick Charge Ladegerät, normal via USB C oder microUSB.
Das Aufladen der YOOLOX 10k geht recht flott, gerade via USB Power Delivery (ca. 4h) oder Quick(ca. 4h) Charge, über welche rund 13-16W Leistungsaufnahme erreicht werden.
Habt Ihr kein solches Ladegerät ist es ziemlich egal welchen Port Ihr nutzt, grundsätzlich ist der USB C Eingang und microUSB Eingang gleich schnell (ca.6,5h) .
Fazit
Die Einstiegsfrage war ob die YOOLOX 10k* ihren durchaus gehoben Preis gerecht wird. Diese Frage kann ich nach dem Test mit einem ja beantworten!
Die Kombination aus USB Power Delivery + Quick Charge 3.0 + kabelloses Laden ist in solch einer Powerbank einfach beeindruckend!
So ziemlich jedes Smartphone auf dem Markt lässt sich von der YOOLOX 10k schnellladen, egal ob Apple, Samsung, LG usw.
Auch was die Eingänge betrifft, bietet Euch die YOOLOX 10k mit microUSB und USB C eine hohe Flexibilität. Beide Eingänge unterstützen das Schnellladen und Ihr könnt einfach den Port wählen welcher für Euch komfortabler ist.
Wovon ich zugegeben nicht der aller größte Fan bin ist von dem kabellosen Aufladen on the Go, gerade was die Effizienz angeht. Damit steht die YOOLOX 10k allerdings nicht alleine da.
Immerhin aufgrund der Saugnäpfe ist die YOOLOX 10k deutlich besser gerüstet für das mobile kabellose Laden als viele andere Powerbanks. Zudem könnt Ihr die YOOLOX 10k zu Hause einfach als Qi Ladepad nutzen.
Kurzum, die YOOLOX 10k ist eine der multifunktionalsten Powerbanks die mir seit langem begegnet ist! Daher ist auch der Preis von rund 60€ für den sehr hohen Funktionsumfang voll gerechtfertigt!
YOOLOX 10k | |
Angegebene Kapazität | 10000mAh |
Preis | 17,95 € |
Erreichte Kapazität | 9574mAh @3,7V bzw. 35,427Wh |
Erreichte Kapazität in % | 96% |
LED Taschenlampe | – |
Wiederaufladegeschwindigkeit | 14W via USB PD |
Geteste Geräte | |
Apple iPhone Xs | ++ (Schnellladen wird unterstützt) |
Samsung Galaxy Note 9 | ++ (Schnellladen wird unterstützt) |
Apple iPad Pro | ++ (Schnellladen wird unterstützt) |
Google Pixel 2 XL | ++ (Schnellladen wird unterstützt) |
Huawei Mate 10 Pro | ++ (Schnellladen wird unterstützt) |
Nintendo Switch | ++ |
Apple MacBook Pro late 2016 | + |
Kapazität | 96% |
Verarbeitung | 90% |
Ladegeschwindigkeit | 98% |
Anschlüsse und Sonstige Features | 95% |
Lieferumfang und Verpackung | 90% |
Preis / Leistung | ★★★★ |
Testergebnis | ★★★★★ |
„Denn wenn alle kabellos ladbaren Smartphones eins gemeinsam haben, dann die Glasrückseite.“ Mein kabellos-ladbares Smartphone BV9900 hat eine Kunststoffrückseite mit Gummimatte darüber. Rutscht auch nicht. Das nur mal so am Rande 😉