Auf Amazon lassen sich bergeweise Powerbanks von den üblichen Chinesischen Herstellern finden, darunter auch sehr viele gute Modelle, aber abseits dieser Hersteller ist es schwer wirklich gute Powerbanks zu finden.
Auch bei kleineren Herstellern sind Powerbanks (z.B. von Logilink) zu finden, diese sind zwar durchaus brauchbar aber was ist wenn man wirklich eine Premium -Powerbank wünscht?
Hier wird es nun schwer, einer der wenigen Premium-Hersteller ist der in den Niederlanden ansässige Xtorm. Bereits vor einiger Zeit habe ich die Xtorm 6000mAh XB100 Air getestet welche einen wirklich guten Eindruck hinterlassen hat.
Aber heute schaue ich mir den großen Bruder der „Air“ an, die Xtorm XB102 15.000mAh „Free“.
Wie auch schon beim kleineren Modell wird die XB102 in einer wirklich hervorragenden Verpackung geliefert. Ich weiß für viele mag eine schöne Verpackung keine große Rolle spielen, aber ich finde der erste Eindruck eines Produktes ist oftmals der Entscheidende und hier macht Xtorm alles richtig.
Nicht nur ist die Verpackung sauber bedruckt und gut gestaltet auch Spielereien wie ein durch Magneten verschlossene Front mit kleinem Fenster, sodass man sich im Geschäft einen ersten Eindruck über die Optik verschaffen kann, sind mit an Bord.
Auch beim Auspacken setzt sich der positive erste Eindruck fort. Neben der XB102 selbst liegen noch diverse Flyer, das obligatorische Micro USB Kabel und eine kleine Tasche mit in der Box.
Ich freue mich zugegebenermaßen immer über Beigaben wie z.B. diese Schutztasche.
Aber was hilft das Ganze wenn die Powerbank nichts taugt? Aber das tut die Xtorm XB102 „Free“ glücklicherweise, zu mindestens optisch. In Kurzfassung lässt sich sagen, die Xtorm ist die bestverarbeitete nicht Aluminium Powerbank welche ich bisher in Händen hielt.
Die Ober- und Unterseite, der im Übrigen mit dem Red Dot Design Award ausgezeichneten Powerbank, bestehen aus einem grauen gummierten Plastik. Bei gummiertem Plastik gibt es massive Qualitätsunterschiede, bei der Xtorm kommt im Übrigen die bessere Sorte zum Einsatz.
Der äußere Rahmen besteht aus einem weißen hochglänzenden Kunststoff, in welchem auch die ganzen drei USB Ports eingelassen sind. Diese USB Ports sollten kombiniert bis zu 3A Liefern, was, wie ich finde, etwas wenig ist im Anbetracht der drei Ports. 3A reichen im Normalfall für ein Tablet + ein Smartphone oder drei Smartphones (sollten es größere Modelle sein, können es auch nur zwei sein).
Optisch das sicher auffälligste Merkmal der XB102 ist sicherlich das integrierte orange USB Kabel, welches verwendet werden kann um die Powerbank wiederaufzuladen. Hier muss ich allerdings etwas Kritik ablassen. Zum einen ist das Kabel wirklich fest im Gehäuse eingeklemmt, hier gibt es beim Entfernen Gefahr, dass Fingernägel abbrechen. Zum anderen warum integriert man das Kabel zum Aufladen der Powerbank und nicht das zum Aufladen eines Smartphones? Dies würde meiner Meinung nach mehr Sinn machen.
Unterm Strich ist die Sache eher ein optisches Statement und „nice to have“ als wirklich nützlich, was aber nicht stört da an der Powerbank auch ein normaler Micro USB Port zum Aufladen verbaut ist, so muss man dieses Kabel gar nicht nutzen wenn man nicht möchte, Daumen hoch dafür.
Was fehlt nun noch? Richtig, die obligatorischen 4 blauen LEDs welche über die verbliebende Restladung informieren und den Einschalter (ausschalten tut die Powerbank von alleine). Dieser Schalter ist ebenfalls schön gemacht und besitzt eine leichte Texturierung.
Wie teste ich?
Mein Testverfahren ist recht „strait forward“. Ich lade die Powerbank bis sie sich von alleine abschaltet oder es keinen nennenswerten Ladestrom mehr gibt, dann wird sie mithilfe eines 1A (bzw. 2A) USB Widerstands entladen und die abgegebene Leistung mit einem PortaPow Premium USB + DC Power MonitorLeistungsmesser gemessen.
So erreiche ich gut reproduzierbar Ergebnisse.
Das erreichte Ergebnis in mAh rechne ich von 5V auf 3,7V hoch bzw. runter da die Herstellerangabe sich zu 99% auf eine Zellenspannung von 3,7V bezieht.
Zudem teste ich die Powerbanks an meinen diversen Endgeräten ob es hier „Auffälligkeiten“ gibt. Ich nutze für den Ladetest an meinem iPhone und Samsung Note 3 das Originalkabel, für sonstige Ladetests verwende ich ein Referenzkabel und ja das verwendete Kabel hat einen großen Einfluss auf die Ladegeschwindigkeit sieheHIER.
Wichtig einige Samsung Tablets (Note 10.1 2013 z.B.) sind beim Laden etwas Problematisch! Hier könnt ihr mehr dazu lesen.
Testergebnis Xtorm XB102 – Power Bank 15.000 „Free“
Puh, was bringt die beste Optik wenn die Technik nichts taugt? Richtig nichts! Beginnen wir erst einmal bei der Kapazität. Xtorm verspricht 15.000mAh und liefert 14366mAh (52,75Wh). Damit erfüllt die XB102 ihre Kapazitätsangabe zu satten 96%, dies ist ein Top – Wert!
Die meisten namenhaften Hersteller schaffen zwischen 80-90% der vermarkteten Kapazität.
Nun gut die Kapazität ist das eine, das andere ist die Geschwindigkeit mit welcher Smartphones bzw. Tablets geladen werden. Auch hier erreicht die Xtorm XB102 hervorragende Werte! Mein iPhone 6+ wurde mit sehr guten 1,58A geladen. Auch mein Note 3 und Nexus 6 schafften sehr gute Ladewerte.
Beim diesem Teil des Tests ist mir aufgefallen, dass nicht alle drei USB Ports die gleiche Geschwindigkeit an den diversen Endgeräten erreichen. Das iPhone schaffte die höchste Geschwindigkeit an Port 2, während das Note 3 seine beste Leistung an Port 1 erreichte usw.
Dies ist kein untypisches Verhalten für Powerbanks mit 2-3 Ports, aber Ihr solltet so natürlich etwas durchtesten an welchem euer Smartphone die beste Leistung erreicht.
Wie oben bereits angesprochen, schaffen alle drei Ports kombiniert maximal 3A, wenn dieses Maximum erreicht wird schaltet sich die Powerbank aus. Das ist auch leider der einzige Kritik -punkt den ich finden konnte. Dies macht die praktische Nutzung der drei USB Ports schwer, tatsächlich lassen sich zumeist nur zwei Ports voll nutzen.
Fazit
Die Xtorm XB102 macht einen fast perfekten Job. Die Verarbeitung ist hervorragend, selbiges gilt für Optik als auch für die technische Seite. Die Kapazität wird fast zu 100% erfüllt und die Ladegeschwindigkeit ist mit die Beste welche ich bisher bei einer Powerbank gesehen habe. Lediglich einige Ankermodelle liefern noch eine etwas bessere Ladeperformance, sind aber bei einigen anderen Punkten dafür unterlegen.
Am Ende bekommt man für den zugegeben recht stolzen Preis von rund 65€ (zum Zeitpunkt des Tests) eine nahezu perfekte Oberklasse – Powerbank.
Hallo, schöne Tests machst du, allerdings scheinen dich nur die Maximalwerte zu interessieren, was für die meisten Leser sicher ausreichend ist.
Ich würde gerne wissen, ab welchen Mindestwerten diese Powerbank selbst geladen werden kann, weil ich sie über Nabendynamo und USB-Werk laden möchte, das 5V und BIS ZU 500mA liefert.
Danke und Gruß, Jens