Solarenergie ist etwas tolles und dies nicht nur im großen Style, sondern auch daheim oder unterwegs. Wir haben uns auf Techtest schon einige Powerstations angesehen. Die meisten von diesen lassen sich auch via Solar laden.
Aber was für ein Solarpanel eignet sich für Powerstations? Je nach Hersteller sind hier normale “universelle” Solarpanels völlig geeignet. Diese sind allerdings bei einem portablen Einsatz oftmals weniger praktisch.
Für genau diesen Einsatzzweck bietet beispielsweise EcoFlow einige eigene Solarpanels an. Die Besonderheit, diese Solarpanels sind klappbar! Brauchst du diese nicht, kannst du die Panels einfach einklappen und wegpacken.
Allerdings kostet das 160W Panel auch über 300€, was ein stolzer Preis ist! Aber wie sieht es in der Praxis aus? Wie viel Energie kann das EcoFlow 160W Solarpanel liefern? Finden wir genau dies im Test heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an EcoFlow für das Zurverfügungstellen des Solarpanels für diesen Test.
Leistungswerte
Starten wir mit den Leistungswerten des EcoFlow 160W Solarpanel
- 160W
- Monokristallin
- Leerlaufspannung 21,4 V
- Kurzschlussstrom 9,6 A
- MC4 Stecker
- Effizienz 21–22 %
- Abmessungen (ausgeklappt) 157 x 68 x 2,4 cm
Test: das EcoFlow 160W Solarpanel
Das EcoFlow 160W Solarpanel misst 157 x 68 x 2,4 cm, ist also schon ein ziemlicher Brocken! Allerdings für einen besseren Transport ist dieses klappbar! Das Solarpanel besteht aus vier Segmenten, welche in einer Art flexiblen Stoff eingelassen sind.
Hierdurch kannst du die Lange des Solarpanels auf ¼ der aufgeklappten Größe reduzieren.
Mit im Lieferumfang ist auch eine Schutz- und Transport-Tasche. Diese dient auch als eine Art Standfuß zum Aufrichten des Panels. Du kannst dieses natürlich auch flach auf dem Boden liegend nutzen, aber dann ist die Energieausbeute ca. 20% schlechter.
Angeschlossen wird das EcoFlow 160W Solarpanel spannenderweise über zwei MC4 Stecker. MC4 ist der “Standard” Solarpanel Anschluss. Hierdurch ist das Solarpanel universell einsetzbar, nur nicht für EcoFlow Powerstations!
Tasche dient als Standfuß
Im EcoFlow 160W Solarpanel ist kein Standfuß oder eine andere Aufstellhilfe integriert. Du kannst aber die beiliegende Taste als eine Art Standfuß nutzen. Dies ist von EcoFlow auch so vorgesehen.
In der Praxis funktioniert dies auch ausreichend gut, auch wenn die Seiten des Panels nicht unterstützt werden, wodurch diese dazu neigen nach hinten zuklappen. Nicht schlimm, aber auch nicht optimal.
Wie viel Leistung bringt das EcoFlow 160W Solarpanel in der Praxis?
Kommen wir zum Praxis-Test. Diesen habe ich etwas anders ausgeführt als vermutlich von EcoFlow gedacht. Ich habe das 160W Solarpanel an meine DIY Solaranlage bzw. den Victron Energy SmartSolar 75/15 MPPT Solarladeregler angeschlossen.
Über diesen kann ich genau auslesen wie viel Energie produziert wurde, was die maximale Leistung und Spannung waren.
Ich habe diesen Test an mehreren Tagen durchgeführt. Der Aufbau war immer identisch. Das Solarpanel wurde aufgebaut am Morgen (ca. 7 Uhr) und am Abend (ca. 19 Uhr) abgebaut. Dabei war dieses konstant Richtung Süden ausgerichtet.
- Tag 1: vorbeiziehende Wolken, 9,5 Sonnenstunden
- Tag 2: stärkere vorbeiziehende Wolken, 5 Sonnenstunden
- Tag 3: vormittags Regen, nachmittags pralle Sonne, 7,5 Sonnenstunden
- Tag 4: leichte vorbeiziehende Wolke, 10 Sonnenstunden
Sonnenstunden (laut Wetterbericht) | Spitzenleistung in Watt | Ertrag | ||
Tag 1 | 9.5h | Vorbeiziehende Wolken | 130W | 740Wh |
Tag 2 | 5h | Vorbeiziehende Wolken | 144W | 560Wh |
Tag 3 | 7.5h | Vormittags Regen | 149W | 330Wh |
Tag 4 | 10h | leichte Bewölkung | 143W | 720Wh |
Leider hatte ich während meines Tests keinen Tag mit “perfektem” blauen Himmel. Dennoch haben wir einige interessante Werte.
So lag die maximale Leistung des Solarpanels bei 149W. Dies ist sehr gut für ein 160W Panel in Deutschland! Genau genommen habe ich noch kein faltbares Solarpanel gesehen das dichter an die Werksangabe gekommen ist.
Ich halte es also für absolut möglich, dass an einem perfekten Tag 160W praktisch erreicht werden können.
Die Energieausbeute lag zwischen 330Wh an einem eher mäßigen Tag und 740Wh an einem schönen Tag. Dies sind natürlich Frühlings/Sommer Werte. Im Winter wirst du diese nicht ansatzweise erreichen.
Allerdings wirst du ein Solarpanel wie dieses auch primär im Sommer/Frühling/früh Herbst nutzen. Hier kannst du an einem halbwegs schönen Tag mit 330Wh+ rechnen können.
740Wh waren im Test das Maximum, allerdings sind an einem Tag ohne auch nur eine einzige Wolke und 14 Sonnenstunden sicherlich +- 850Wh möglich, vielleicht sogar noch etwas mehr, wenn du das Solarpanel mit der Sonne drehst.
Fazit
Wenn du viel unterwegs bist und nach einer Möglichkeit suchst deine Powerstation zu laden, dann ist das EcoFlow 160W Solarpanel durchaus ein interessantes Angebot!
Die faltbare Natur des Solarpanels macht dieses sehr portabel und die Leistung von bis zu 160W sorgt für eine durchaus ordentliche Energieausbeute.
Im Test konnte ich eine maximale Leistung von 149W messen und eine Energieausbeute an einem schönen (aber auch nicht perfekten) Tag von 740Wh. Dies halte ich für starke Werte, die meine Erwartungen übertroffen haben!
An einem absolut perfekten Sommertag kannst du sicherlich mit 850Wh, vielleicht sogar 900Wh rechnen.
Dabei nutzt EcoFlow die normalen MC4 Anschlüsse! Hierdurch kannst du das Solarpanel universell einsetzen und nicht nur für EcoFlow Powerstations. Super!
Etwas durchwachsen sehe ich lediglich EcoFlows Nutzung der Tasche als Standfuß. Dies funktioniert, ist aber schon etwas umständlicher.
Auch der Preis ist mit 399€ etwas saftig für 160W! “generische” Solarpanels mit dieser Leistung wirst du problemlos für die Hälfte dieses Preises bekommen, welche dann aber natürlich nicht klappbar sind.
Dennoch technisch gibt es am EcoFlow 160W Solarpanel absolut nichts auszusetzen! Das Solarpanel liefert eine tadellose Leistung und kann auch in Punkto Portabilität punkten!
749Wh Ausbeute an einem Tag ist schon allerhand, wenn die Panel nur günstiger wären.
Danke für den Bericht.
Ich hatte auch einmal ein faltbares 30W-Panel (bei Amazon gekauft), nur leider mit USB-A Anschlüssen und vollkommen ungeeignet für den permanenten Außeneinsatz, da sich die Verarbeitung (Stoff mit aufgebügeltem Kleber) als sub-optimal herausstellte: der Kleber löst sich bei Wärme langsam ab. Das ist bei Solarpanels aber genau das Einsatzgebiet. Und dann wird das Panel undicht, Feuchtigkeit kann eindringen und macht es unbrauchbar.
Zur max. Ausbeute: die Spezifikation sagt, dass die Watt-Angaben sich auf 25˚C beziehen und einen negativen Temp-Koeffizient haben. Sprich: je wärmer desto schlechtere Leistung. Die 160W werden im Winter, bei niedrigen Außentemp. und voller Sonneneinstrahlung sicherlich mal für 20 Minuten erreicht. Das hat der Autor aber wohl nicht gewusst, sonst würde das hier auch mal erwähnt.