Wenn wir im Handel nach Gaming Mäusen suchen, werden wir primär über Modelle von Logitech, Razer, Corsair und Co stolpern.
Einen Hersteller den wir eher selten in diesem Bereich sehen ist Alienware. Aber Alienware bietet neben PCs und Notebooks auch diverses Zubehör an, wie die Gaming-Maus AW610M.
Bei dieser handelt es sich um eine 80€ kabellose Gaming-Maus mit aktuellem 16000 DPI Sensor. Klingt doch interessant. Aber wie schaut es in der Praxis aus? Kann hier die Alienware Gaming-Maus AW610M überzeugen? Finden wir es heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an Alienware für das Ausleihen der AW610M.
Die Alienware Gaming-Maus AW610M im Test
Gaming Mäuse in den letzten Jahren wurden tendenziell immer kleiner und leichter. Diesem Trend widersetzt sich die AW610M etwas.
Die Alienware AW610M ist eine große bis sehr große Maus! Diese ist gerade in der Länge mit rund 13 cm recht gewaltig.
Dies liegt vor allem am Heck der Maus, welches etwas in die Länge und Breite gezogen ist. Der Hintergedanke ist klar, Ihr könnt beim Palm-Griff Eure komplette Hand auf der Maus ablegen. Dabei schrammt Ihr bei der AW610M nicht noch mit teilen Eurer Hand auf dem Tisch herum. Für Nutzer mit kleinen Händen kann dies aber glatt schon etwas zu viel des Guten sein, dazu später mehr.
Gewicht | |
Xtrfy M4 RGB | 69g |
Endgame Gear XM1 | 70g |
SteelSeries Sensei Ten | 92g |
Alienware AW610M | 117g |
Corsair NIGHTSWORD RGB | 119g |
Alienware AW558 | 120g |
Die AW610M ist passend zu Alienwares Line-Up in Weiß oder Grau/Schwarz erhältlich. Der obere Teil der Maus inklusive der Maustasten ist aus einem einfachen grauen Kunststoff gefertigt.
Ich erwarte bei diesem auch im Laufe der Zeit keine nennenswerte Abnutzung oder Ähnliches. Der hintere Teil ist allerdings aus einem gummierten Kunststoff, welcher sich eher etwas verbrauchen könnte. Eine Gewissheit hierzu habe ich nicht, tendenziell vermute ich aber, dass die AW610M recht haltbar sein sollte.
Abseits der etwas größeren und ungewöhnlicheren Form ist die AW610M aber recht klassisch aufgebaut. Ihr habt zwei Maustasten, ein Mausrad und zwei Daumentasten.
Ein kleine Besonderheit stellt allerdings die Taste hinter dem Mausrad dar. Diese ist nicht zu drücken, sondern muss geschoben werden, was in der Praxis recht angenehm ist. Dieses Konzept sollten sich andere Hersteller abschauen.
Wie es sich für eine Alienware Maus gehört, verfügt auch die AW610M über RGB LEDs. Das Alienware Logo auf der Rückseite ist beleuchtet, ein Teil der Unterseite und ein Streifen hinter dem Mausrad.
Ohne RGB LEDs hält der verbaute Akku rund 350 Stunden, laut Alienware. Ich kann bestätigen, dass der Akku „wochenlang“ hält (auch mit LEDs), auch wenn ich keine genauere Angabe machen kann.
Ihr könnt dabei aber wählen, wollt Ihr den beiliegenden Funkempfänger nutzen oder ein Kabel? Verbindet Ihr die AW610M via microUSB wird die Maus nicht nur geladen, sondern auch die Daten werden kabelgebunden übertragen.
Tasten und Sensor
Leider hält sich Alienware recht wage was den Sensor in der AW610M angeht. Offiziell handelt es sich um einen „Benutzerdefinierter nativer Alienware 16.000-DPI-Sensor der neuesten Generation“.
Es ist stark davon auszugehen das wir hier einen modifizierten PixArt PMW 3389 vor uns haben, welcher dem Logitech Hero 16K Sensor ähnelt.
PixArt PMW 3389 | PixArt PMW 3360 | Logitech Hero 16K | Alienware AW610M | |
DPI | 16000 | 12000 | 16000 | 16000 |
Tracking Speed (ips) | 400 | 250 | 400 | 400 |
Beschleunigung (g) | 50 | 50 | 40 | 40 |
Damit ist die AW610M wenig überraschend technisch eine High End Maus! Auch praktisch bestätigt sich dies. Das Tracking ist sehr gut! Die Maus fühlt sich auch kabellos sehr schön direkt und reaktionsfreudig an.
Im Detail fühlt sich zwar beispielsweise die Endgame Gear XM1 noch einen “Hauch“ besser an, aber wir sind hier bereits auf einem sehr hohen Level. Ich würde sagen die AW610M ist vergleichbar mit der Corsair IRONCLAW RGB Wireless, was das Tracking und das Gefühl des Mauszeigers angehen.
Bei den Tastern wird Alienware etwas genauer. Hier sind Omron 50M Taster verbaut, zumindest bei den Maustasten.
50M steht hier für die Klasse der Taster, 50M = 50 Millionen Auslösungen und dies ist aktuell das Beste was Ihr in einer Maus finden könnt. Die Maustasten werden definitiv nicht die Fehlerursache in X Jahren sein.
Was das Klickgefühl angeht, gefällt mir die Alienware Gaming-Maus AW610M ausgesprochen gut! Die Maustasten fühlen sich sehr direkt und klar an. Beispielsweise bei der Endgame Gear XM1 hallen die Maustasten akustisch immer etwas nach, was bei der Alienware nicht der Fall ist. Das Klicken wirkt schön wertig und massiv.
Die Daumentasten verfügen auch über einen wertigen Taster, ähnlich wie die Maustasten. Aufgrund der kleineren Abmessungen und der etwas anderen Aktivierung wirken diese aber etwas weniger gut als die regulären Maustasten. Unterm Strich würde ich die Daumentasten als solide für eine Maus dieser Klasse einstufen.
Etwas hin und her gerissen war ich vom Mausrad. Dieses hat einen vergleichsweise hohen Widerstand und wirkt sehr definiert. Ideal für Spiele! Allerdings in Officeanwendungen ist dieses etwas träge.
Das Gefühl in der Hand
Das Gefühl beim Nutzen der AW610M wird natürlich primär von der Form beeinflusst. Die AW610M lädt Euch zu regelrecht zu eine Palm-Grip ein. Palm-Grip = Eure Hand umschließt die Maus. Der so genannte Fingertipp-Grip wäre auch noch mit der AW610M zu machen, aber hier könnt Ihr auch eine kleinere und leichtere Maus kaufen.
Die Alienware Gaming-Maus AW610M empfiehlt sich primär für Nutzer mit mittelgroßen bis großen Händen die gerne eine große Maus in der Hand haben.
Erstaunlicherweise ist der hintere Bereich der Maus recht schmal, wodurch diese sich aber gut zwischen Zeigefinger und Daumen greifen lässt, falls Ihr diese mal anheben müsst.
Das Tracking der Maus ist gut und ich konnte in Spielen schnell meine übliche Performance erreichen. Es wäre allerdings von mir gelogen zu behaupten, dass ich ein CS GO Profi wäre, das bin ich nicht.
Aber in Spielen wie Borderlands, League of Legends, Guild Wars 2, The outer Worlds usw. hat mir die AW610M sehr gute Dienste geleistet. So gut, dass ich diese auch weiter nutzen würde.
Wo die Maus mir weniger gut gefiel war im regulären Office Betrieb. Hier ist das Mausrad etwas träge um über große Webseiten zu scrollen. In Spielen ist diese etwas härtere Abstufung nicht schlimm, ganz im Gegenteil der Waffenwechsel ist so erleichtert. Hier muss jeder für sich selbst abwägen was wie wichtig ist.
Etwas ausgleichen lässt sich dies indem Ihr das Mausrad einfach etwas schneller stellt.
Software
Die Alienware Gaming-Maus AW610M verfügt natürlich auch über eine Software, welche sich unter Windows 10 spannenderweise automatisch beim Anschließen der Maus installiert.
Hierbei handelt es sich um das bekannte Alienware Command Center, welches auch für andere Alienware Produkte genutzt wird.
Die Einstellungsmöglichkeiten in der Software sind dabei solide! Neben den üblichen Punkten wie Makros und DPI Einstellungen könnt Ihr auch die Lift-off-Distance verstellen, das Mausrad konfigurieren, die Beleuchtung anpassen usw.
Generell macht die Software einen guten Eindruck!
Fazit
Ihr sucht eine aktuelle kabellose Gaming Maus die gerne etwas größer sein darf? Dann ist die Alienware Gaming-Maus AW610M interessant für Euch!
Das Wichtigste ist bei dieser die etwas ungewöhnlichere, schlanke, aber lange Form. Ideal für Nutzer mit etwas größeren Händen bzw. längeren Fingern.
Technisch ist die AW610M erwartungsgemäß. Der Sensor ist „State of the Art“, die Funkverbindung tadellos und mit einer Abfragerate von 1000Hz versehen. Die Maustasten fühlen sich sehr wertig an und sollten dank Omron 50M Tastern lange halten.
Lange hält auch der Akku, wodurch die Maus bei den meisten Nutzern nur ein über die andere Woche ans Netz muss.
Etwas träge ist mir das Mausrad, wenn es um die Office Nutzung geht. Ansonsten habe ich aber nichts zu bemängeln. Wir haben hier eine wertige und sehr gute kabellose Gaming Maus vor uns, welche sich nicht vor Logitech und Co. Verstecken muss!
Auch der Preis von 80€ ist fair gewählt! Daumen hoch für die AW610M von Alienware.