Das Bosch Smart Home Raumklima Starter-Set im Test

-

Smart Home ist ein großes Thema der Zukunft und auch schon der Gegenwart. Dementsprechend versuchen aktuell immer mehr Hersteller in diesem Bereich einen Fuß in die Tür zu bekommen. Zu diesen Herstellern gehört auch Bosch.

Bosch bietet neben vernetzten Haushaltsgeräten auch ein „klassisches“ Smart Home System an. Wie üblich besteht dieses aus einem Controller und mehreren Modulen.

Je nach Set Zusammenstellung kann das System auf Sicherheit, Comfort, Heizen oder all dies fokussiert sein.

Da es auf die kalte Jahreszeit zugeht, wollte ich mir im Speziellen einmal das Bosch Smart Home Raumklima Starter-Set ansehen, welches mir auf freundlicherweise von Bosch zur Verfügung gestellt wurde.

Wie schlägt sich das Bosch Smart Home Raumklima Starter-Set im Test? Finden wir dies heraus!

 

Das Bosch Smart Home Raumklima Starter-Set im Test

Das Bosch Smart Home System besteht wie üblich aus einem Controller und mehreren Modulen/Sensoren. Ein Controller kann mit beliebig vielen und unterschiedlichen Modulen gekoppelt werden.

Im Bosch Smart Home Raumklima Starter-Set befindet sich neben dem Controller auch zwei Heizkörperthermostate und ein Fenster/Türkontakt.

Daher wird es in diesem Test auch nur um diesen Funktionsumfang gehen welchen Ihr mit diesen Komponenten erhaltet.

Beginnen wir beim Controller. Der Controller ist das Herzstück des Smart Home Systems. Es handelt sich hierbei um eine ca. 2x Handflächen große Kunststoff Box. Diese ist einem recht ansprechenden weiß/silber Design gehalten.

Auf der Oberseite findet sich neben diversen Status LEDs auch eine Taste, welche unter anderem zum Koppeln von Smartphones benötigt wird.

Auf der Rückseite finden wir einen USB Port, einen LAN Port und den Anschluss für das Netzteil. Der Bosch Smart Home Controller unterstützt kein WLAN! Dieser muss also in der Nähe eines Routers/Switch positioniert werden. Über die Reichweite der einzelnen Module macht Euch keine Sorgen. Bosch macht zwar keine Angaben über die maximale Distanz zwischen Controller und Module, aber man nutzt hier das 868 MHz Band. Eine 120m²+ Wohnung lässt sich problemlos abdecken.

Wo wir bei Modulen sind, der eigentlich wichtige Teil des Bosch Smart Home Raumklima Starter-Set sind natürlich die Thermostate. Hiervon liegen gleich zwei im Lieferumfang.

Die Bosch Thermostate sind etwas größer als gewöhnliche Heizkörperthermostate, aber auch nicht störend groß. Diese werden wie üblich einfach auf den Heizkörper aufgeschraubt. Auf der Oberseite jedes Thermostat befindet sich ein kleines Display, das beim Betätigen einer der drei Tasten auch kurz aufleuchtet.

Das Display zeigt immer die aktuelle Ziel-Temperatur und den Systemstatus an. Ich hätte mir hier aber vielleicht etwas bessere Blickwinkel gewünscht. Schaut man seitlich zu schräg auf das Display ist dieses nur schwer abzulesen.

Auf der Front des Thermostat befinden sich drei Tasten, welche zur manuellen Steuerung der Temperatur dienen, falls Ihr mal nicht die App nutzen wollt.

Die Energieversorgung wird einfach über zwei AA Batterien geregelt.

 

Einrichtung und Installation

Bei der Einrichtung des Bosch Smart Home Controllers benötigt Ihr vor allem eins, Geduld. Hier muss ich ganz ehrlich sein, von einem Controller der 170€ kostet, würde ich schnelleres Arbeiten erwarten.

Beginnen wir am Anfang, um die Einrichtung zu Starten müsst Ihr Euch die Bosch Smart Home App auf Euer Android/IOS Smartphone herunterladen.

Ist dies geschafft, müsst Ihr den Controller mit dem Netzwerk und Strom verbinden, dann heißt es warten. Es ist ja normal, dass so ein Gerät eine Zeit zum Hochfahren benötigt aber solch eine lange Wartezeit habe ich bisher noch bei keinem Smart Home Controller gesehen.

Ist der Controller endlich hochgefahren könnt Ihr diesen in der App koppeln. Dafür muss der QR Code auf der Unterseite des Controllers eingelesen werden.

Hier bin ich dann auch auf einen ersten Bug gestoßen. Um den QR Code besser einzulesen schaltet die Bosch Smart Home App die Taschenlampe bei meinem iPhone X ein, okay. Leider hat man anscheinend vergessen auch einzuprogrammieren die Taschenlampe wieder abzuschalten.

Ah dann macht man schnell die Installation fertig und startet die App neu. Nicht ganz denn nach dem Einscannen des Codes müssen erst einmal Updates eingespielt werden.

„Das Update kann bis zu 30 Minuten dauern“

Das freut natürlich das iPhone 30 Minuten Taschenlampe aktiv, es wird aber noch besser. Entweder gab es für meinen Controller gleich fünf Updates oder dieses ist vier Mal fehlgeschlagen. Denn mir wurde dies  „Das Update kann bis zu 30 Minuten dauern“ gleich fünf Mal präsentiert. Nachdem es das erste Mal durch war, tauchte der Bildschirm wieder auf usw.

Natürlich LED Taschenlampe während dieser gesamten Zeit aktiv. Es wird einem ja auch nicht gesagt ob man die App beenden darf (falls Ihr die App komplett beendet geht es von neu los).

Nach rund zwei Stunden Updaten war es endlich geschafft.

Nun geht es an die Einrichtung der Thermostate. Wählt hierfür „Geräte hinzufügen“ und dort Thermostate. Nun müsst Ihr wie auch schon beim Controller den QR Code einscannen. Wichtig ehe Ihr die Batterien einlegt, montiert die Thermostate!

Dies sagt zwar einem die App nicht, aber ansonsten erhaltet Ihr später eine Fehlermeldung.

Die Montage ist wie üblich kinderleicht. Einfach das alte Thermostat abschrauben und das neue aufschrauben. Die Gewinde sind in Deutschland genormt, daher sollte alles problemlos passen.

Ich müsst Euch im Übrigen auch keine Sorgen wegen austretendem Wasser machen, dies kann nicht passieren.

Ist die Montage erledigt setzt zwei AA Batterien ein und weißt dem Thermostat einen Raum zu, fertigt!

Dies ging erfreulich flott und problemlos.

 

Funktionen und Möglichkeiten

Was für Funktionen Euch das Bosch Smart Home System bietet hängen stark von den Komponenten ab welche Ihr besitzt. Im Raumklima Starter-Set befinden sich zwei Thermostate und ein Fenster/Türkontakt.

Allerdings könnt Ihr das System auch mit anderen Sensoren, Bewegungsmeldern, Feuermeldern usw. noch erweitern.

Beginnen wir aber mit dem was wir haben. Wie man auch erwarten kann erlaubt Euch das  Raumklima Starter-Set das Steuern der Temperatur in allen Räumen in denen Ihr ein passendes Thermostat installiert habt.

In jedem der Bosch Thermostate ist ein Temperatur Sensor verbaut, mit dessen Hilfe versucht wird die gewählte Temperatur automatisch zu erreichen.

Das Wählen der Temperatur könnt Ihr direkt am Heizkörperthermostat vornehmen oder natürlich über die App. neben der manuellen Auswahl der Temperatur ist auch eine automatische Steuerung vorgesehen.

Ihr könnt in der App zwei Temperaturen pro Raum hinterlegen, eine Kalttemperatur und eine Warmtemperatur. Zusätzlich könnt Ihr einen Zeitplan erstellen in welchem Ihr Warm- und Kaltphasen eintragen könnt.

Beispielsweise morgens von 6 bis 9 Uhr soll das Bad „warm“ geheizt werden auf 21 Grad. Danach kann die Temperatur auf 18 Grad abfallen, bis wieder abends 20-22 Uhr die Temperatur angehoben wird.

Solch eine Steuerung könnt Ihr für jeden Wochentag und Raum gesondert durchführen. Die Einstellung in der App ist zwar etwas fummelig, aber funktional.

Dies trifft auch ganz gut auf die komplette Bosch Smart Home App zu. Diese ist zugegeben nicht die hübscheste App, erfüllt aber durchaus ihren Job. Vielleicht könnte Bosch hier mal ein Auge auf beispielsweise Tado oder Netatmo werfen.

Interessant sind die Szenarien und Automationen. Szenarien sind Aktionen die Ihr in der App ausführen könnt.

Beispielsweise gibt es einen Unterwegs-Modus, in dem dann Heizkörper in den Kalt-Modus geschaltet werden. Ihr könnt auch Philips HUE mit dem Bosch System koppeln, dann werden automatisch auch alle Lampen abgeschaltet, nett!

Leider muss man diesen Unterwegs-Modus manuell in der App starten. Ein Update welches dies automatisch via Geofenceing erlaubt, wäre toll!

Hier sind die Automationen teilweise noch etwas praktischer. Hierbei handelt es sich um klassische, wenn dies, dann das Aktionen. Beispielsweise mithilfe des beiliegenden Tür/Fenstersensors könnt Ihr einstellen, dass das Heiten in dem jeweiligen Raum automatisch gestoppt wird, wenn das Fenster geöffnet wird.

Umso mehr Sensoren und Module Ihr habt umso mehr solcher „Rezepte“ lassen sich nutzen. Weitere Möglichkeiten wären beispielsweise das automatische Licht einschalten, wenn die Heizung morgens startet. Hierfür ist dann aber ein Philips HUE System oder der Steckdosen Adapter von Bosch nötig.

Eine Sprachsteuerung via Amazon Echo/Alexa soll im übrigen Anfang 2018 per Software Update folgen.

 

Fazit

Bosch hat hier durchaus ein interessantes Smart Home System auf die Beine gestellt, welches gerade gegenüber anderen smarten Heizsystemen, durchaus den ein oder anderen Vorteil mitbringt.

Aber natürlich hat auch das Bosch Smart Home System seine Schwächen, beginnen wir aber am Anfang.

Die größte Stärke von Bosch ist sicherlich die Vielfalt. So etwas wie das Bosch Smart Home Raumklima Starter-Set, um welches es in diesem Test ging, lohnt primär als Einstieg. Wenn es Euch nur um die Steuerung Euerer Heizkörper geht, gibt es auch einige andere gute, teilweise sogar bessere Systeme, wie von Tado oder Netatmo.

Diese Systeme sind allerdings auf Heizkörperthermostate beschränkt. Das Bosch Smart Home System bietet hier eine deutlich größere Auswahl, ob es nun um den Sicherheitsbereich geht, der Smart Home Steuerung über Steckdosen Adapter oder sogar vernetzte Haushaltsgeräte.

Diese unterschiedlichen Module lassen sich auch sehr gut nach dem „wenn dies dann das“ Prinzip vernetzen. Zwar ist der Controller wie ich finde etwas teuer geworden, dafür sind aber die einzelnen Module preislich recht fair. 50€ für ein Heizkörperthermostat ist absolut okay!

Allerdings gibt es hier und da ein paar raue Kanten. Gerade die Einrichtung hat aufgrund von extrem langwierigen Update Prozessen unheimlich viel Zeit und Nerven gefressen. Auch die App von Bosch ist zwar funktional in Ordnung, aber visuell ist hier sicherlich noch ein gutes Stück Luft nach oben.

Kurzum das Bosch Smart Home Raumklima Starter-Set ist wirklich als Starter-Set in das Bosch Smart Home Öko System zu betrachten. Geht es Euch nur um die Heizkörpersteuerung, gibt es günstigere bzw. bessere Systeme, erst wenn Ihr das System mit mehreren Sensoren, Feuermelder, Bewegungsmeldern usw. ausbaut, zeigt dieses wirklich seine Stärke.

Transparenz / Info: In diesem Artikel sind Affiliate /Werbe Links enthalten. Solltest Du diese nutzen, dann wird Techtest am Verkaufserlös beteiligt, ohne das sich für Dich der Preis verändert. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Dies ist eine wichtige Hilfe das hier auch in Zukunft neue Artikel entstehen können. 

Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

Weitere spannende Artikel

Wie schnell kann das iPhone 15 Pro wirklich Daten übertragen? (mit echter Messung)

Das neue iPhone 15 setzt erstmals auf einen USB C Port. Dieser erlaubt nicht nur das Nutzen von universellen Ladekabeln, sondern auch das schnellere...

Wie effizient sind Powerbanks? Mit Messwerten!

So gut wie kein elektrisches Gerät arbeitet zu 100% effizient. Dies gilt ganz besonders im Falle von Akkus, wo eigentlich eine hohe Effizienz besonders...

Hat eine Hülle eine (negativen) Einfluss auf das kabellose Laden? Mit Messwerten!

Kabelloses Laden ist sehr komfortabel und angenehm. Leider ist kabelloses Laden aber auch deutlich langsamer und ineffizienter. Mehr dazu im Artikel “Welche Stromkosten verursachen...

Neuste Beiträge

1000W Wechselrichter günstig: Green Cell INVGC09 – Ein Geheimtipp?

Der polnische Hersteller Green Cell bietet mit dem INVGC09 einen Preis-Leistungs-orientierten Wechselrichter mit einer Leistung von 1000 W an. Dieser ist zum Zeitpunkt des...

Tronsmart MirTune S100 im Test: Bluetooth-Speaker mit starkem Bass und App-Steuerung

Der MirTune S100 von Tronsmart ist auf den ersten Blick ein extrem interessanter Bluetooth-Lautsprecher! So haben wir hier einen vergleichsweise großen Bluetooth-Lautsprecher mit einer hohen...

Kingston FURY RENEGADE SSD: Performance-Analyse und Vergleich mit PCIe 4.0 Konkurrenz

Kingston bietet mit der FURY RENEGADE eine High-End-SSD an, die sich mit den PCIe-4.0-Flaggschiffmodellen von Samsung und Western Digital messen soll. Die FURY RENEGADE erreicht...

Wissenswert

Was ist PPS und AVS? USB Power Delivery Ladegeräte mit PPS, Übersicht und Info

USB Power Delivery Ladegeräte sind nichts Neues mehr. Es gibt hunderte Modelle auf dem Markt, und diese sind mittlerweile der de-facto-Standard. Auch fast alle Smartphone-Hersteller...

Stromsparender und Leistungsstarker Desktop für Office, Foto und Video-Bearbeitung (Ryzen 8000)

Aufgrund der aktuellen Strompreise und Umweltbedenken ist der Stromverbrauch von Computern ein zunehmend wichtiger Faktor. Gerade dann, wenn der PC über viele Stunden im Leerlauf...

Die besten leichten Powerbanks, ideal fürs Wandern! 2024

Gerade wenn du viel unterwegs bist, ist leichtes Gepäck etwas sehr wichtiges und angenehmes. So konzentrieren wir uns bei techtest in der Regel eher...

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.