Amazfit werden die meisten von Euch primär aufgrund von Fitness Trackern und Smart Watches kennen. Allerdings bietet Amazfit mit den Powerbuds seit neustem auch ein paar Bluetooth Ohrhörer an.
Diese sind aber keine gewöhnlichen Bluetooth Ohrhörer, sondern diese verfügen über einige spezielle Sport feature! So können die Ohrhörer unter anderem auch Euren Puls messen.
Klingt doch interessant. Aber wie sieht es in der Praxis aus? Klingen vor allem die Ohrhörer auch gut? Finden wir dies im Test der Amazfit Powerbuds heraus!
Die Amazfit Powerbuds im Test
Dafür das die Amazfit Powerbuds vergleichsweise viele Feature und Funktionen mitbringen sind die Ohrhörer und auch die Ladebox vergleichsweise klein und kompakt.
So misst die Ladebox gerade einmal 67 x 43 x 32 mm. Diese besteht aus einem einfachen matten Kunststoff und ist in einer ovalen Form gehalten.
Der Deckel setzt dabei wie so oft üblich auf einen Magnet Verschluss. Dass wir hier keine billig Bluetooth Ohrhörer vor uns haben ist schon beim Scharnier des Deckels zu bemerken, welches sich deutlich weicher öffnen lässt.
Leider kann die Ladebox die Ohrhörer nur 2x „on the go“ wiederaufladen. Vermutlich der Preis der für die kompakten Abmessungen zu zahlen ist. Geladen wird die Ladebox anschließend via USB C, Daumen hoch dafür!
Immerhin mit einer Ladung halten die Ohrhörer rund 8 Stunden durch! Kein schlechter Wert.
Die Powerbuds selbst setzten zunächst auf das klassische „Ohrstöpsel“ Design. Dieses ist allerdings etwas modifiziert um den Pulsmesser unterzubringen. So gibt es am Anfangsstück eine kleine Verdickung in welcher der Pulsmesser sitzt.
Die Rückseite der Ohrhörer ist komplett glatt gehalten und besitzt eine interessante schwarz rote Wabenstruktur. In der Rückseite sind auch Touch-Tasten integriert, welche Musik pausieren, vorspulen usw. können. Das Ein- bzw. Ausschalten passiert automatisch wenn Ihr die Ohrhörer in die Ladebox legt.
Die Amazfit Powerbuds haben aber noch eine kleine Besonderheit. Amazfit legt optionale Ohrbügel bei. Hierbei handelt es sich um Silikonbügel die um Eure Ohren gelegt werden und den Halt verbessern.
Diese Silikonbügel sind allerdings nicht fest mit den Ohrhörern verbunden, sondern lassen sich auf Wunsch über Magnete befestigen und in der Ladebox lagern. Allerdings ganz unter uns, ich habe die Ohrhörer in 99% aller Fälle ohne diese Bügel genutzt, einfach aufgrund der Einfachheit.
Die App
Um den Pulsmesser zu verwenden benötigt Ihr die die Amazfit App. sind die Ohrhörer hier eingebunden erkennen diese automatisch wenn Ihr beginnt Sport zu treiben und messen dann Euren Puls.
Über die App könnt Ihr auch einen EQ festlegen oder einstellen, dass der Bass beim Sporttreiben automatisch etwas geboostet wird.
Tragekomfort
Aufgrund des Pulsmessers ist der untere Teil der Amazfit Powerbuds vergleichsweise dick. Dies ist für den Tragekomfort natürlich nicht ganz optimal. Generell würde ich die Ohrhörer nicht als unbequem bezeichnen, aber sie könnten auch noch bequemer sein. Dabei denke ich gerade an Nutzer mit kleinen Ohren.
Der Halt ist nicht schlecht. Zwar sind die optionalen Ohrbügel etwas fummelig, aber diese verhindern doch ein Herausfallen effektiv!
Klang
Kommen wir zum spannendsten Punkt, dem Klang der Amazfit Powerbuds. Ihr könnt den Klang der Ohrhörer über die Amazfit App noch ein gutes Stück nach Euren Wünschen anpassen. Wir konzentrieren uns hier aber auf den „Standard“ Klang. Starten wir hier bei den Höhen.
Die Höhen der Amazfit Powerbuds sind ausreichend klar und sauber. Diese sind allerdings tendenziell eher etwas auf der wärmeren Seite. Nein die Höhen sind nicht dumpf, aber auch nicht besonders luftig und leicht. Im Gegenzug haben diese aber auch nicht die oftmals etwas unangenehme Schärfe. Ich würde die Höhen als angenehm bezeichnen.
Erstaunlich gut sind die Mitten der Amazfit Powerbuds. Gerade die unteren Mitten werden von den Ohrhörern betont. Hierdurch klingen wärmere Stimmen sehr schön kräftig und lebendig. Allerdings neigen die Ohrhörer zu einem leicht bauchigen, aber wohl gefüllten Klangbild. Dieses steht etwas im Kontrast zu vielen populären Modellen, welche die Mitten oftmals etwas absenken um den Bass mehr hervorzuheben.
Der Bass bei den Amazfit Powerbuds ist auch durchaus etwas kräftiger, aber in keinem Fall extrem. Dabei werden primär die oberen Bass-Frequenzen betont, während der Tiefbass eher durchschnittlich ausfällt. Dies kann je nach Song sehr gut klingen! Gerade generell wärmere Titel liegen den Powerbuds. Teils fehlt aber etwas die Definition im Bass. Dies liegt auch an den kräftigeren unteren Mitten. Der Übergang zwischen unteren Mitten und dem oberen Bass ist absolut fließend. Viele andere Modelle senken die unteren Mitten sogar etwas ab um hier für einen subjektiv stärkeren Bass zu sorgen.
Der Bass bei den Amazfit Powerbuds wirkt etwas schwächer als er eigentlich ist, da die Mitten nicht ganz so „glattgebügelt“ sind.
Was ich meine ist auch gut in der Frequenzkurve ersichtlich.
Verglichen wir die Amazfit Powerbuds mit den KZ Z1, Xiaomi MI Airdots und den Urbanista ATHENS wird hoffentlich deutlicher was ich meine. Die Amazfit Powerbuds betonen den 100-400Hz Bereich recht stark, welcher stärker ausfällt als der 20-100HZ Bereich. Die anderen Ohrhörer puschen mehr genau diesen Bassbereich, wodurch der Bass im Verhältnis tiefer und satter wirkt.
Dies ist natürlich Geschmackssache und Ihr könnt den Tiefbass auch noch etwas über die App anheben, sollte Euch dies besser gefallen.
Fazit
Das Fazit zu den Amazfit Powerbuds fällt mir etwas schwer. Einerseits sind diese keine schlechten true Wireless Ohrhörer, aber auf der anderen Seite gibt es für weniger Geld bessere Modelle.
Das Merkmal der Amazfit Powerbuds sind die Fitness-Feature, also der Pulsmesser und die optionalen Ohrbügel. Allerdings verschlechtert der Pulsmesser den Tragekomfort etwas und zum anderen, wenn Ihr so viel Wert auf Fitness legt, werdet Ihr doch eh einen Fitnesstracker tragen?!
Wofür dann die Pulsmessung, zumal ein Schrittzähler oder Ähnliches fehlt?! Wir haben hier also schon ein nettes Bonus-Feature, dem ich aber in der Praxis nicht all zu viel Bedeutung zumessen möchte.
Viel wichtiger sind die Basics. So ist der Tragekomfort eher nur „Okay“. Mit Ohrbügeln ist der Halt zwar nicht schlecht, aber auch nicht absolut außergewöhnlich. Schön ist allerdings die sehr kompakte Ladebox.
Das Wichtigste ist der Klang. Dieser ist von Haus aus tendenziell recht warm mit guten unteren Mitten/oberen Tiefen, aber der Bass ist auch nicht „extrem“. Dies ist Geschmackssache! So klingen die Amazfit Powerbuds sehr gut gefüllt und auch harmonisch. Es gibt aber auch viele andere Modelle welche aufregender und treibender klingen. Selbstverständlich könnt Ihr die Powerbuds via EQ noch etwas an Euren Geschmack anpassen.
Ob ich nun die Amazfit Powerbuds zu einem Preis von 100€ empfehlen kann hängt von Eurem Bedarf nach einem Pulsmesser ab. Ist der Pulsmesser für Euch DAS Feature, dann okay greift zu. Ist Euch der Pulsmesser mehr oder weniger egal gibt es für unter 100€ bessere Modelle (außer natürlich die Klangsignatur ist genau das was Ihr sucht).