Mittlerweile sind technische Geräte in allen Bereichen des Alltags vorgedrungen. Dies gilt auch fürs Campen, Wandern oder Zeltausflüge. Aber gerade bei diesen Aktivitäten kann es zu Problemen kommen, wie die technischen Geräte mit Energie versorgen?
Hier gibt es diverse Möglichkeiten, von Powerbanks, über Solarladegeräte bis hin zu Powerstationen. Welche Möglichkeiten es gibt unterwegs Smartphone, Kamera und Co. mit Energie zu versorgen klären wir in diesem Artikel!
Powerbanks, einfach, günstig und ausreichend für kleinere Ausflüge
Powerbanks sind sicherlich die einfachste Methode Smartphones, Kameras und allgemein alle USB Geräte unterwegs zu laden. Im Allgemeinen gibt es reguläre Powerbanks bis zu Kapazitäten von 27000mAh. Powerbanks mit größeren Kapazitäten können aber auch schnell recht schwer und klobig werden. Rechnet also aus wie lange Ihr Unterwegs seid und wie viel Energie Ihr benötigt.
Einfach als Rechenbeispiel, ein Samsung Galaxy S20 hat einen 4000mAh Akku. Da Euer Smartphone nicht zu 100% Effizient lädt rechnet gute 20% drauf. Für eine vollständige Ladung bräuchte das S20 also ca. 4800mAh. Eine 10000mAh Powerbank könnte das Smartphone also ca. 2x laden, eine 20000mAh Powerbank 4x usw.
Geht es Euch also nur um das Laden von einem oder zweier Smartphones würde eine 20000mAh Powerbank Euch bereits 2-4 Tage problemlos reichen.
Hier eine Tabelle mit einigen Powerbanks nach Größe (Volumen) zu Kapazität (mAh) sortiert, welche Euch vielleicht hilft die „Optimale“ Ausflugs/Wander Powerbank zu finden.
Als besonders spannend würde ich dabei natürlich folgende Modelle betrachten:
- Charmast W2010 (20100mAh)
- Cellularline FREEPOWER SLIM 10000 (10000mAh)
- RAVPower RP-PB058 (26800mAh)
- Anker PowerCore II 20000 (20000mAh)
Alle drei sind für die jeweilige Kapazität so kompakt wie möglich. Klar die RAVPower RP-PB058 ist mit 268000mAh nicht winzig, aber das Verhältnis der Abmessungen zur Größe stimmen.
Ich würde bei einem 2-tägigen Ausflug und 1-2 Smartphones zur Charmast W2010 oder dem Anker PowerCore II 20000 raten. Bei 3-4 Tagen oder mehr zu ladenden Geräte sollte es schon die RAVPower RP-PB058 sein.
Habt Ihr deutlich mehr Geräte, größere Verbraucher oder wollt länger unabhängig von der Steckdose sein, dann braucht Ihr Wahlweise mehrere Powerbanks oder andere Lösungen (Solar).
Es gibt zwar auch Powerbanks mit über 27000mAh, diese dürften aber oftmals nicht mit an Board von Flugzeugen, oder nur mit Sondergenehmigung.
Solar-Powerbanks? Vorsicht!
Es gibt im Handel diverse „Solar-Powerbanks“, welche auf den ersten Blick doch toll aussehen. Allerdings kann ich Euch hier nur warnen! Solar-Powerbanks taugen in 99% aller fällen nichts.
Die Panels dieser Modelle sind einfach meist viel zu klein. Wir reden hier oft von +- 40 Stunden praller Sonne für eine Smartphone Ladung. Dies ist einfach alltagsfern. Etwas besser sind die Modelle mit ausklappbaren Panels. Aufgrund der größeren Fläche sind diese meist brauchbarer, aber auch kein Garant für unbegrenzte Energie. Mehr dazu hier -> „Ausklappbare Solar-Powerbanks von X-DRAGON und Hiluckey“
USB Solarpanels, mögliche Lösung
Der nächste Schritt wären USB Solarpanels. Diese sind in der Anwendung denkbar einfach. Aufklappen, Gerät an den USB Port anschließen und Go! USB Solarpanels gibt es bei Amazon und eBay geschätzt hunderte und diese sind alle sehr ähnlich gebaut. Je nach Leistung habt Ihr mehrere Panels die in einem Stoff-Gehäuse sitzen und sich ausklappen lassen. Ideal für den Campingausflug usw.
Allerdings gibt es hier ein paar Stolpersteine. Glaubt zunächst niemals den Watt Angaben! Aus Erfahrung kann ich Euch sagen das diese in Deutschland nie erreicht werden. Ein 20W USB Solarpanel schafft praktisch vielleicht 12-15W, ein 15W Modell vielleicht 10-12W usw. Die meisten Modelle kommen vom gleichen Fertiger, egal welcher Name drauf steht. Diese sind in der Regel nicht identisch, aber doch ähnlich. Hier und da hat mal ein Modell eine etwas bessere Ladeelektronik oder 10% bessere Panels usw.
Das zweite, glaubt nicht den Bildern mit Wanderern die das Solarpanel auf dem Rücken tragen. Im Schatten oder der Sonne abgewannt produzieren solche Solarpanels unfassbar wenig Energie! Dreht Ihr ein Solarpanel von der Sonne weg wird ein 15W Modell vielleicht noch 1-2W produzieren, im Schatten sind es noch 0,5W. Um auch nur ansatzweise die beworbene Leistung zu erhalten müsst Ihr die USB Solarpanels in der prallen Sonne liegen lassen.
Ein weiter Punkt den Ihr beachten müsst ist die schwankende Leistung. Smartphones sind nicht gemacht an Geräten geladen zu werden die 10W ausgeben, dann plötzlich aufgrund eines Schattenwurfs nur noch 1W produzieren, dann wieder 10W usw. Ich würde daher immer das nutzen einer Puffer-Powerbank empfehlen!
Nicht jede Powerbank eignet sich für das Nutzen als Puffer-Powerbank. Mehr dazu hier „Solar Puffer Powerbanks, welche sind empfehlenswert und wo liegen die Probleme?“
Aktuell würde ich wahlweise die Sunnybag POWERPACK 10.000, SunnyBAG POWERBANK 10.000mAh (bei Amazon) oder die RAVPower RP-PB058 als Puffer-Powerbanks empfehlen. Die beiden SunnyBAG Modelle sind auch als Puffer-Powerbank gedacht, die RAVPower eigentlich nicht, funktionierte aber in meinem Test gut als solche.
Auf Seiten der USB Solarpanels würde ich Euch Modelle von
- CHOETECH
- RAVPower
- Anker
- Xtorm
Empfehlen.
Powerstation + Solarpanel, wenn es etwas mehr sein muss
Wollt Ihr deutlich mehr Geräte nutzen und gegebenenfalls auch Dinge wie Kühlboxen usw. dann müsst Ihr über eine so genannte Powerstation nachdenken. Eine Powerstation ist eine „große“ Powerbank, mit mehr Kapazität und oftmals Features wie einem 12V Ausgang und einer Steckdose. Dies erlaubt es auch größere Geräte mit Energie zu versorgen.
Die meisten Powerstations haben auch die Möglichkeit via Solar mit Energie versorgt zu werden. Natürlich sind solche Powerstationen sehr groß und schwer, genau wie leistungsstarke Solarpanels. Daher sind diese nur für Camping-Ausflüge mit dem Auto oder Caravan zu empfehlen.
Wie auch bei Powerbanks gilt es hier zunächst die benötigte Kapazität abzuschätzen. Einfache Powerstations haben meist 150-200Wh (40540 – 54054mAh) nach oben hin gibt es aber keine Limits. Wenn Ihr bereit seid vierstellige Summen auszugeben, dann bekommt Ihr Powerstationen die ganze Wohnhäuser versorgen können. Hier beispielsweise ein Modell mit schlanken 2,4KWh.
Legt Ihr Wert auf die 230V Steckdose, dann achtet, wenn möglich auf ein Model mit einer reinen Sinuswelle. Diese sind etwas teurer, aber unproblematischer, wenn es um das betreiben von Geräten mit Schaltnetzteil geht.
Als Empfehlung würde ich die PowerOak PS Serie aussprechen. Diese gibt es mit 200Wh bis 24000Wh und Preisklassen zwischen 269€ und 1979€, je nachdem was Ihr braucht.
Seid Ihr an einem sonnigen Ort, dann würde ich die Kombination mit einem Solarpanel empfehlen. Diese Powerstations akzeptieren alle normalen 12V Solarpanels und können auch gleichzeitig geladen und entladen werden. Neben den normalen Solarpanels (wie auch meinen Bildern) gibt es auch faltbare Modelle, welche sicherlich für den Transport etwas angenehmer sind.
Im Gegensatz zu Solarsystemen auf Basis einer Autobatterie sind solche Powerstationen deutlich haltbarer und können auch vollständig entladen werden. Reguläre Autobatterien tötet Ihr sehr schnell durch ein tieferes Entladen.
Fazit
Ich hoffe dieser Artikel konnte Euch etwas weiterhelfen welche Möglichkeiten es für eine „unabhängige“ Stromversorgung gibt.
- Powerbanks
- USB Solarpanels (+ Puffer Powerbank)
- Powerstationen (+ Solarpanel)
Wollt Ihr nur ein Smartphone 1x täglich laden wird eine 20000mAh Powerbank Euch schon gute 4-5 Tage durchbringen. Seid Ihr an einem recht sonnigen Ort und verweilt dort länger, dann könnte auch ein USB Solarpanel eine gute Idee sein, Gegebenenfalls mit Puffer-Powerbank.
Macht Ihr einen wirklich langen oder großen Camping-Ausflug, dann solltet Ihr über die Anschaffung einer Powerstation nachdenken. Diese gibt es in allen möglichen Größen und meist mit der Option ein normales 12V Solarpanel zum Laden zu nutzen.
Wichtig, rechnet lieber etwas „sicherer“. So bringen USB Solarpanels niemals die beworbene Leistung. Ein 20W Panel bringt vielleicht 12-15W. Auch Powerbanks haben nie zu 100% die beworbene Kapazität, meist 80-90% davon. Ebenso lädt Euer Smartphone nicht zu 100% Effizienz usw.
Abschließend noch ein paar Empfehlungen für Unterwegs.
Powerbanks (möglichst leicht und kompakt, für die jeweilige Kapazität)
- Charmast W2010 (20100mAh)
- RAVPower RP-PB058 (26800mAh)
- Anker PowerCore II 20000 (20000mAh)
USB-Solarpanels
Powerstationen
Danke, Michael !
Dein Bericht ist von 2020, gibt es aktuellere Empfehlungen ?
Wie wäre Deine Empfehlung, wenn man sich zu Hause gegen evtl. Stromausfälle mit Solarpanels und gg. Powerstation absichern möchte ?
Herzlichen Dank für Deine Antwort!