Ich halte nicht viel von Solar-Powerbanks. Warum? Die Idee ist doch an sich klasse, eines sich selbst und unabhängig füllenden Akkus. Leider sieht die Praxis meist etwas anders aus. Aufgrund der doch sehr kleinen Solarpanels entsteht selbst bei praller Sonne kaum Energie. Die RAVPower RP-PB003 braucht beispielsweise ca. 35 Stunden pralle Sonne um eine Smartphone-Ladung zu produzieren, viel zu viel um praxistauglich zu sein.
Was aber wenn eine Solar-Powerbank dieses Problem der zu kleinen Fläche beheben könnte? Auf Amazon findet Ihr Solar-Powerbanks die auf ein ausklappbares Solarpanel setzen und somit effektiv die vierfache Fläche besitzen. Clever oder?
Beide Solar-Powerbanks sollen dank eines ausklappbaren Solarpanels deutlich schneller laden, mit bis zu 6W! Sollte dies stimmen wäre dies ein top Ergebnis.
Aber können die beiden ausklappbaren Solar-Powerbanks von X-DRAGON und Hiluckey dies auch im Test erreichen? Finden wir es heraus!
Inhaltsverzeichnis
Ausklappbare Solar-Powerbanks von X-DRAGON und Hiluckey im Test
Bereits auf den ersten Blick wird klar, beide Solar-Powerbanks stammen ziemlich sicher vom gleichen Fertiger. Wir haben zwar keine zwei gleichen Modelle vor uns, diese ähneln sich aber in der Grundkonstruktion deutlich. Vor allem auf der Rückseite wird dies deutlich.
Bei der Hiluckey Solar Powerbank HI-S025 handelt es sich auf dem ersten Blick um das wertigere Modell. Die X-DRAGON ist komplett aus einem doch sehr billig anmutenden Kunststoff gefertigt. Dieser Macht seinen Job strahlt aber keine Qualität aus. Die Hiluckey hingegen ist aus einem Mix aus normalem Kunststoff und Hartgummi gefertigt, was doch um einiges wertiger anmutet.
- X-DRAGON 157,5 x 86,4 x 36,5 mm
- Hiluckey 155,4 x 83 x 33,6 mm
Damit ist die Hiluckey einen Hauch kompakter.
Die Anschlüsse
Bei den Anschlüssen gibt es Unterschiede zwischen den beiden Powerbanks. Hier ist die X-DRAGON etwas besser ausgestattet.
Die X-DRAGON verfügt über zwei USB A Ports, einen USB C Port und einen microUSB Port. Die beiden USB A Ports sollen jeweils 5V/2,4A liefern können. Der USB C Port ist merkwürdigerweise nur ein Eingang, gemeinsam mit dem microUSB Port?! Diese sollen jeweils 5V/2A aufnehmen können.
Das Solarpanel wird bei beiden Modellen mit 6W bzw. 5V/1,2A spezifiziert. Praktisch sind beide Solarpanels auch weitestgehend gleich groß. Diese messen pro Einheit 65 x 130 mm. Spannenderweise ist das Panel das direkt in der Hiluckey Powerbank eingelassen ist etwas breiter.
Bei diesen Abmessungen sind 6W etwas „optimistisch“.
Die Kapazität
Beide Powerbanks werden mit einer Kapazität von satten 25000mAh beworben. Wird diese gehalten?
Nein nicht ansatzweise! Die X-DRAGON erreichte 52,663Wh bzw. 14233mAh und die Hiluckey 54,071Wh bzw. 14613mAh.
Die Solarleistung
Beide Powerbank sollen 6W Solarpanels haben. Schauen wir uns die Fläche der Panels an ist dies sehr optimistisch, aber dennoch ist die Fläche groß genug das durchaus eine vernünftige Menge Energie zusammenkommen sollte.
Bei Test Nr. 2 habe ich diese leicht angewinkelt für 6 Stunden in die Sonne gestellt. Zuvor wurden beide Powerbanks zu 100% entladen, anschließend wurde die Kapazität dann gemessen.
Hier die Werte auf eine Stunde pralle Sonne runtergebrochen.
Klingt im ersten Moment nicht beeindruckend, ist aber ganz Okay. 2,5W bedeuten 675mAh pro Stunde. Ein modernes Smartphone würdet Ihr so in ca. 6 Stunden voll bekommen. Reguläre Solarpowerbanks ohne das ausklappbare Panel brauchen für so was 30-40 Stunden.
In wie weit das praxisnah ist, ist natürlich eine andere Sache.
Fazit
Puh das Fazit fällt mir nicht leicht. Grundsätzlich ist die X-DRAGON Solar Powerbank 25000mAh und Hiluckey Solar Powerbank 25000mAh +- identisch. Im Test war die Hiluckey minimal besser, aber das macht den Braten nicht Fett wie es so schön heißt.
Es gibt Dinge, die für und gegen die Powerbanks sprechen. Gegen sie spricht die Kapazität. 25000mAh werden beworben, 15000mAh werden geliefert. Dies ist eine zu große Diskrepanz, dass diese auf eine schlechte Effizienz zu schieben wäre. Nein die Hersteller belügen Euch. Dies ist eigentlich ein no go.
Das Konzept der ausklappbaren Solar-Powerbanks funktioniert also. Hier würde ich sogar eine Empfehlung aussprechen. Muss es eine Solar-Powerbank sein, greift zu einem Modell mit ausklappbarem Panel. Dies funktioniert signifikant besser als normale Modelle. Auch wenn ich nicht zwingend genau die Modelle von X-DRAGON oder Hiluckey empfehlen kann. Leider scheinen aber die meisten Modelle mit ausklappbaren Solarpanel verdächtig ähnlich, siehe Elzle, YELOMIN, ADDTOP usw.
Ihr habt die Wahl, lebt mit der mäßigen Qualität und der niedrigen Kapazität der Powerbanks, oder verzichtet auf das brauchbare Solarpanel (oder kauft ein USB Solarpanel + Puffer Powerbank).
Danke für den Test! Ich habe diese ausklappbaren Solarpowerbanks letztens bei Amazon gesehen und fand die Idee eigentlich klasse, vor allem jetzt bei dem Wetter (wenn man sich denn dieses Jahr mal wieder länger im Freien aufhalten kann…). Kannst du etwas zu Größe/Gewicht sagen? eigentlich sehen sie ja ganz handlich aus, aber sind sie auch gut transportabel (bis auf die schlechten Verschlüsse)?
Hallo,
ich finde diese Tests und auch die Hinweise und Empfehlungen SUPER hilfreich!!! Vielen Dank.
Bisher hatte ich vollkommen falsche Erwartungen an Solar Ladegeräte.
Würde mich auch sehr über aktuelle Empfehlungen von Produkten freuen.
lg
Sabine
Vielen Dank für diesen Test – in der Tat gibt es gerade im Elektronikbereich eine ganz Latte obskurer „Billigmarken“/-Hersteller, die oft online und auf Amazon vertrieben werden, teilweise aber wirklich nicht mehr als Elektroschrott liefern, der überhaupt nicht funktioniert.
„X-Dragon“ ist eine der ‚Marken‘, denen ich jetzt schon öfters begegnet bin – aber meine Vermutung war schon die ganze Zeit, dass es sich dabei dennoch um eher fischige Praktiken handelt.