Die iWALK Secretary+ hat bei meinen üblichen Amazon Streifzügen schnell meine Aufmerksamkeit erweckt.
Warum? Eine Powerbank für unter 30€ welche den USB Power Delivery Standard unterstützt, wie aber auch Quick Charge 3.0, ist aktuell auf dem Markt aktuell noch eine Seltenheit.
USB Power Delivery Powerbanks sind in der Regel groß und teuer. Hier ist solch ein kompaktes Modell durchaus interessant, auch weil dieses von einem mir bisher völlig unbekanntem Hersteller stammt.
Aber ist denn die iWALK Secretary+ „Klein“ 10000mAh Power Bank mit 18W Power Delivery auch gut? Dies wollen wir doch einmal in einem Test herausfinden!
Die iWALK Secretary+ „Klein“ 10000mAh Power Bank mit 18W Power Delivery im Test
Bei der iWALK Secretary+ handelt es sich um eine 10000mAh Powerbank, die hierdurch recht handlich ausfällt. Es ist kein Problem diese Powerbank einfach in die Hosentasche zu stecken und mitzunehmen.
Auf den ersten Blick wirkt die Powerbank qualitativ in Ordnung. Die Oberseite besitzt eine Wabenstruktur und eine kleine silberne Abdeckung, welche sich aufklappen lässt. Diese Abdeckung ist ein kleiner Standfuß für Euer Smartphone. Ein nettes Bonus Feature!
Allerdings das Gehäuse der Powerbank ist komplett aus einem sehr einfachen Kunststoff gefertigt, was auffällt wenn man sie in die Hand nimmt.
Die iWALK Secretary+ ist keine „Premium“ Powerbank, zumindest vom Gehäuse her. Was allerdings Anschlüsse und Feature angeht ist die iWALK Secretary+ extrem reichhaltig.
Auf der Front finden wir zunächst einen USB C Ein/Ausgang welcher den USB Power Delivery Standard unterstützt. Dabei kann dieser Port bis zu 18W Leistung liefern, was für ein Smartphone wie dem iPhone X mehr als genug ist. Neben dem USB C Port ist ein normaler USB Port zu finden, der allerdings Quick Charge 3.0 unterstützt!
Damit bringt die Powerbank eine Unterstützung für die beiden wichtigsten Schnellladestandards aktuell auf dem Markt mit.
Neben dem Quick Charge Ausgang findet sich ein zusätzlicher microUSB Eingang, welcher ebenfalls Quick Charge für ein schnelles Aufladen unterstützt. Ihr könnt die Powerbank also wahlweise mit microUSB oder USB C aufladen.
Als wäre dies nicht schon genug gibt es zwei weitere Anschlüsse. Auf der Rückseite der Powerbank sind zwei Kabel fest integriert. Ein microUSB Kabel mit der Option auf einen Lightning Adapter (liegt mit im Lieferumfang) wie auch ein USB C Kabel.
Damit braucht Ihr unterwegs nicht einmal Ladekabel mitschleppen, da diese bereits in der Powerbank integriert sind.
Leider teilt uns iWALK nicht mit welche Leistung diese beiden fest integrierten Kabel liefern, dies finden wir aber später im Test heraus.
Dennoch ist es extrem beeindruckend was diese kleine Powerbank für eine Anschlussauswahl mitbringt:
- USB C Aus/Eingang (USB PD 18W)
- USB A Ausgang (QC3.0 18W)
- microUSB Eingang (QC3.0)
- USB C Kabel (fest integriert)
- microUSB (fest integriert)
Natürlich gibt es zudem auch vier Status LEDs auf der Front welche Euch beim Betätigen des Einschalters über den Ladestand informieren.
USB Power Delivery
Ehe wir zum eigentlichen Test kommen, möchte ich ein paar mögliche Fragen zum Thema USB Power Delivery klären.
Sicherlich ist dies für den Normalnutzer ein etwas verwirrendes Thema, aber hier müsst Ihr durch.
Modere Smartphones unterstützen alle einen Schnellladestandard. Hier gibt es je nach Hersteller diverse. Die meisten Smartphones von Samsung, HTC, LG oder Sony nutzen Quick Charge. Quick Charge ist eine Technologie des Herstellers Qualcomm. Um diese zu nutzen, müssen also Lizenzgebühren gezahlt werden oder ein Prozessor von Qualcomm genutzt werden.
Hersteller wie Huawei beispielsweise tuen beides nicht und nutzen einen eigenen Standard, ähnlich wie beispielsweise One Plus. Daher ist es nicht möglich ein Huawei Smartphone an einem Schnellladegerät von einem Samsung Smartphone zu laden.
Um dieses Chaos mit den diversen nicht untereinander kompatiblen Schnellladestandards zu beenden, wurde der USB Power Delivery Standard erschaffen. USB Power Delivery ist ein „offener“ Standard, welcher grundsätzlich von jedem Hersteller genutzt werden kann.
So hat USB Power Delivery auch ein paar wichtige Unterstützer erhalten. Dazu gehört z.B. Apple, Google oder auch Nintendo.
Alle Apple Smartphones nutzen USB Power Delivery als Schnellladestandard, selbiges gilt auch für die Google Pixel Smartphones oder die Nintendo Switch. Google will sogar USB Power Delivery für alle Android verpflichtend einführen und die proprietären Standards auszumerzen.
USB Power Delivery ist aber nicht gleich USB Power Delivery. Es gibt hier mehre Stufen an Ladegerätstärken. Die einfachsten USB PD Ladegeräte haben 18W, die nächste Stufe 29/30W, 45W, 60W, 87W usw.
Mittlerweile nutzen auch einige Notebooks USB Power Delivery, diese setzen aber oftmals eine Mindestleistung voraus. Ein Dell XPS Notebook lädt beispielsweise nicht an einem Ladegerät mit weniger als 30W.
Smartphones hingegen reichen auch 18W völlig. Denkt dies beim Kauf. Welche Smartphones unterstützen USB Power Delivery?
- Google Pixel
- Google Pixel XL
- Google Pixel C
- Google Pixel 2 (XL)
- LG G6 (9V)
- Samsung Galaxy S8 (5V 3A oder 9V)
- Samsung Galaxy S8 Plus (5V 3A oder 9V)
- Dell XPS 13 (20V)
- Dell XPS 15 (20V)
- Apple MacBook
- Apple MacBook Pro (14,5V oder 20V)
- Apple iPad Pro 10.5
- Apple iPad Pro 12.2
- Apple iPhone 8 (Plus)
- Apple iPhone X
- LG Gram 2017
- Razer blade Stealth
- Nintendo Switch (14,5V)
- Huawei Mate 9 (9V)
- Huawei P10 (9V)
- Huawei P10 Plus (9V)
- Huawei Mate 10 Pro
- Sony Xperia XZ2
Leider ist dies oftmals gar nicht so klar welche Smartphones USB Power Delivery unterstützen. Beispielsweise die Huawei High End Smartphones unterstützen neben dem eigenen Schnellladestandard auch USB Power Delivery, öffentlich wird aber natürlich nur der eigene Standard beworben.
Ähnliches gilt auch für beispielsweise das Sony Xperia XZ2, welches neben Quick Charge auch USB PD unterstützt.
Wie funktioniert USB Power Delivery? Über den normalen Ladestandard können maximal 5V und 2-2,4 übertragen werden, also 10-12W.
USB Power Delivery erlaubt es die Spannung von 5V auf 9V, 15V oder 20V anzuheben, je nachdem was das Ladegerät unterstütz. Zudem kann ein maximaler Strom von 3-5A übertragen werden. Hierdurch sind potenziell bis zu 100W Leistung möglich.
Keine Angst, es ist kein Problem ein nicht kompatibles Gerät anzuschließen, in diesem Fall wird einfach die übliche 5V Spannungsstufe genutzt. Es kann also nichts kaputt gehen.
Messwerte
Beginnen wir wie üblich mit der Kapazität. Ist die 10000mAh Angabe des Herstellers korrekt? Ich konnte 31,702Wh bzw. 8568mAh @3,7V messen.
Dies entspricht soliden 86% der Herstellerangabe. Was ist aber mit den fehlenden 14%? Hat uns iWALK betrogen? Nein haben sie nicht.
Die Herstellerangabe bezieht sich bei allen Herstellern immer auf die Kapazität der im Inneren verbauten Akku Zellen. Dies werden auch hier 10000mAh oder mehr sein. Allerdings beim Entladen geht etwas Energie verloren.
Gerade beim Schnellladen kann man mit 20%+ Energieverlust rechnen. Dies ist bei allen Powerbanks so. Hier sind also 86% beim normalen Entladen ein guter Wert.
Kommen wir zu den Anschlüssen. Hier wird es etwas verwirrend. Beginnen bei den beiden fest integrierten Kabeln. Hierbei handelt es sich um normale Anschlüsse. Also der USB C Port kann 5V 3A liefern genau wie der microUSB Port. Praktisch ist Letzterer aber wie üblich auf 2A bzw. 2,4A limitiert, zumal bei 3A die Spannung auf diesem Port recht niedrig ist.
Am fest integrierten USB C Kabel konnte ich in Kombination mit dem Samsung Galaxy S9+ 1,54A , mit dem Google Pixel 2 XL 1,41A und mit dem Huawei Mate 10 Pro 1,51A messen.
Dies sind absolut brauchbare Werte, wenn auch natürlich kein Schnelllade Tempo. Ähnliches gilt auch für den microUSB Port, bei welchem ich in Kombination mit dem Samsung Galaxy S7 Edge 1,41A messen konnte.
Wie steht es um den USB C Power Delivery Ausgang? An diesem habe ich das iPhone X, das iPad Pro, das Samsung Galaxy S9+, Google Pixel 2 XL, Huawei Mate 10 Pro und Apple MacBook Pro 13 getestet.
Was soll ich groß sagen, alle aufgelisteten Geräte ließen sich am USB C Port schnell laden! Der iPhone X erreichte 9V und 1,81A, das iPad Pro 12V 1,41A, das Huawei Mate 10 Pro 9V 1,7A und sogar das Samsung Galaxy S9+ gönnte sich 9V und 1,22A.
Ein herausragendes Ergebnis! Aber etwas ist hier merkwürdig. Die Powerbank ist mit 5V/2,4A 9V/1,5A und 12V/1A beschriftet. Diese Beschriftung ist aber falsch! Zum einen sind die gemessen Werte höher, zum anderen gibt sich die Powerbank selbst als 5V/2A, 9V/2A, 12V/1,5A Modell aus.
Dies habe ich mit einem USB PD Sniffer ausgelesen.
Etwas skurril ist der Quick Charge 3.0 Port. Währen das Samsung Galaxy S9+ am USB C Port schnellladen konnte, erreicht dieses am QC3.0 Port nur 1,48A bei 5V, also ein normales Ladetempo. Dafür erreicht das Huawei Mate 10 Pro, welches eigentlich kein QC3.0 unterstützt, 9V 1,78A.
Solltet Ihr also ein aktuelles Huawei Smartphone haben, könnt Ihr Euch aussuchen ob Ihr dieses lieber am normalen USB Port oder USB C Port ladet, es ist bei beiden gleich schnell. Das Samsung Galaxy S9/S9+ solltet Ihr hingegen eher am USB C Port laden.
Wie steht es um Apple Geräten am QC3.0 Port? An diesem erreichte das iPhone X 1,53A bei 5V und das iPad Pro 1,53A bei 5V. Der QC3.0 Port ist also Apple optimiert, aber gerade in Kombination mit dem iPad nicht übermäßig schnell.
Grundsätzlich ist die iWALK Secretary+ keine Powerbank zum Aufladen von Notebooks. Ihr werdet vermutlich auch kein Notebook außer die Apple MacBooks und MacBook Pros an dieser Powerbank laden können. Das Dell XPS beispielsweise verweigert das laden.
Das Apple MacBook Pro 13 Zoll gönnt sich 12V und 1,38A, also knapp unter 18W. Dies ist genug beim Websurfen gegenzuladen, aber für Apple MacBooks gibt es bessere und größere Powerbanks.
Ist nun die Powerbank leer, wie lange dauert das Wiederaufladen? An einem USB Power Delivery oder Quick Charge Ladegerät geht das Aufladen mit 9V 1,61A extrem schnell.
Die Powerbank ist in rund 3,5-4 Stunden komplett voll.
Fazit
Zwar finde ich die iWALK Secretary+ optisch und auch haptisch eher mäßig, aber technisch ist diese ein absoluter Geheimtipp!
Eine Powerbank für 28€ welche 10000mAh bietet, wie auch vier Anschlüsse, davon zwei mit fest integriertem Kabel und zwei mit aktuellen Schnellladestandards ist wahnsinnig gut!
Selbst wenn die iWALK Secretary+ lediglich USB Power Delivery als Schnellladestandard unterstützen würde, wäre diese schon ein gutes Angebot. Aber USB Power Delivery und Quick Charge 3.0 erlaubt es so ziemlich alle aktuellen Smartphones schnell zu laden.
Dabei ist die Powerbank sowohl fit für die Zukunft wie auch die Vergangenheit. Zwei USB C Ausgänge, ein normaler USB Ausgang und ein microUSB Ausgang ist schon eine klasse Ausstattung. Auch das vorhanden sein eines USB C eingangs wie auch microUSB Eingang trägt zu einer hohen Flexibilität bei, zumal auch diese beiden Ports Schnellladestandards unterstützen.
Kurzum ich kann die iWALK Secretary+ für so ziemlich jeden Nutzer empfehlen der ein Apple, Huawei, Sony, Samsung, LG, Google usw. Smartphone besitzt und diese schnell aufladen möchte und dafür eine günstige und kompakte Powerbank sucht.
Die iWALK Secretary+ ist ein absoluter Geheimtipp!
Hallo, lässt sich die Powerbank über den USB-C-Ein-/Ausgang (PD) auch mit Quick Charge 3.0 laden? Danke!
Hi, nein nur mit normalen Tempo.
hey. kann man die powerbank noch irgendwo kaufen? auf amazon scheinbar nicht mehr.
Hi,
Funktioniert bei dir der Low Current Output Mode?
http://en.iwalk.net/goods/show/75
Gruss Stein