Haben fast leere Powerbanks ein geringeres Auflade-Tempo?

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Vielleicht habt Ihr Euch schon einmal die Frage gestellt ob eine fast leere Powerbank Smartphones langsamer lädt als eine volle Powerbank.

Dies ist durchaus eine interessante Frage, welche wir doch einmal in einem kleinen Versuch ausprobieren wollen zu klären. Neugierig?

Inhaltsverzeichnis

Die Theorie

Beginnen wir mit der Theorie, warum sollte eine Powerbank langsamer laden wenn diese leer wird? Die meisten Powerbanks auf dem Markt basieren auf sogenannten 18650 Lithium-Ionen Zellen.

Diese haben eine normale Spannung von 3,6V bzw. 3,7V, sind diese allerdings komplett vollgeladen liegt die Spannung bei ca. 4,2V und der Entladeschluss ist meist bei 2,5V.

Dies ist ein recht hoher Spannungsbereich. Da USB Ports 5V +- 0,25V haben müssen, muss diese Spannung angehoben werden. Nun könnte es natürlich sein, dass dieses Anheben der Spannung schlechter funktioniert wenn die Basisspannung sehr niedrig ist.

Smartphones laden in der Regel langsamer wenn die Spannung auf den USB Ports sehr niedrig ist. Diese nutzen oftmals die Spannung als eine Art Indikator wie leistungsfähig das Ladegerät/Powerbank ist. Ist die Spannung sehr niedrig bzw. fällt diese da wird dies als ein „Zeichen der Schwäche“ gewertet und das Ladetempo wird reduziert.

Kommt zu einer niedrigeren Basisspannung nun noch ein schlechtes Ladekabel, welches auch noch mal für einen Spannungsabfall sorgt, ist niedriges Ladetempo vorprogrammiert.

Sollte also die Spannung auf den USB Ports im vollen Zustand höher sein als im Leeren, wäre dies ein Zeichen für eine niedrigere mögliche Ladegeschwindigkeit.

Ein weiterer möglicher Punkt ist die reine Leistungsfähigkeit, welche gegebenenfalls im leeren Zustand der Akku-Zellen sinkt. Vielleicht habt Ihr dies auch schon einmal bei einem Notebook oder Smartphone erlebt, wenn dieses nur noch ein paar % Akku hat wie dieses langsamer wird aufgrund der schlechteren Stromversorgung.

 

Der Test

Kommen wir zum eigentlichen Test. Natürlich hängt hier das Ergebnis massiv von der Powerbank Elektronik und den Akku Zellen ab. Meine Ergebnisse müssen also nicht zwingend für alle Powerbanks auf dem Markt zutreffend sein.

Aber um ein etwas repräsentativeres Ergebnis zu erhalten habe ich meine Tests gleich mit fünf Powerbanks durchgeführt, diverser Hersteller und Qualität.

Bei diesen Powerbanks handelt es sich um folgende Modelle:

Gerade bei der TTPlanet Powerbank wird das Ergebnis spannend, denn bei dieser handelt es sich um eine extrem minderwertige Powerbank mit einer Fake Kapazitätsangabe.

Wenn hier die Elektronik sauber mit der sinkenden Spannung der Akkuzellen umgehen kann, dann können dies vermutliche alle Modelle.

Der Testaufbau ist recht simpel, alle Powerbanks werden komplett geladen und dann konstant mit 2A entladen. Hierbei nutze ich eine elektronische Last, welche theoretisch über den kompletten Ladevorgang gleich sein sollte.

Die Spannung und den Strom logge ich mit einem auf einem Arduino basierenden Multimeter mit.

Der Spannungsverlauf ist bei der Cellularline etwas zackig, aber bei allen Modellen sehr konstant

Machen wir es kurz, es gibt keine nennenswerte Veränderung bei einer der Powerbanks mit dem zunehmenden Leerwerden, sowohl was die Spannung aber auch den Strom angeht.

Eine kleine Ausnahme bildet hier die RAVPower C Series 26800mAh RP-PB058, welche bei den letzten 5% Kapazität einen Spannungsabfall besitzt.

Alle anderen Powerbanks blieben von 100%-0% auf das 0,0xV genau gleich. Eigentlich ein sehr positives Ergebnis!

 

Fazit

Der aktuelle Ladestand scheint die Ladegeschwindigkeit von Powerbanks nicht zu beeinflussen! Es ist also egal ob Eure Powerbank zu 100% oder nur 20% voll ist, das Ladetempo von Eurem Smartphone/Tablet wird identisch sein.

Natürlich konnte ich hier nur eine Stichprobe nehmen und dies muss nicht zwingend für alle Powerbanks auf dem Markt gelten, aber wird für 99,9% aller verfügbaren Modelle gelten.

Hier einmal ein Lob an die Powerbank Hersteller die die Elektronik in diesem Belang anscheinend gut im Griff haben!

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Michael Barton
Michael Barton
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