Akku-Überwachungskameras sind etwas Praktisches. Allerdings kann das Akku-Laden auch manchmal nervig sein.
Daher gibt es mittlerweile einige Modelle, welche ein Solarpanel in ihren Überwachungskameras integrieren. Genau solch ein Modell haben wir mit der ANRAN Q4 Max vor uns.
Bei dieser handelt es sich um eine 5 Megapixel / Full HD Überwachungskamera mit Motor, Akku und einem großen integrierten Solarpanel. Wir haben hier also auf den ersten Blick die absolute Vollausstattung!
Wollen wir uns einmal im Test ansehen, wie gut oder schlecht die ANRAN Q4 Max wirklich ist!
An dieser Stelle vielen Dank an ANRAN, welche mir die Kamera für einen Test zur Verfügung gestellt haben.
ANRAN Q4 Max im Test
Die ANRAN Q4 Max ist eine relativ große Überwachungskamera. So setzt diese auf das recht typische Design einer dreh- und schwenkbaren Außen-Überwachungskamera.
So besitzt diese einen gewinkelten Aufbau mit einer beweglichen Kuppel auf der Unterseite.
Die optisch große Besonderheit hier ist das Solarpanel auf der Oberseite. Es ist von der Hauswand abgewinkelt und vergleichsweise groß. Dies sollte helfen einiges an Licht einzufangen und die Kamera auch effektiv zu laden.
Alternativ kannst du die Kamera auch über einen USB C Port manuell aufladen. Dieser ist unter einer kleinen Klappe versteckt.
Ebenfalls unter einer kleinen Klappe ist der Einschalter, Reset-Taste und der Slot für eine microSD Speicherkarte untergebracht.
Die Montage erfolgt über eine kleine Halterung, welche an die Wand geschraubt wird. Auf diese Halterung wird die Kamera dann einfach aufgesteckt.
Die ANRAN App
ANRAN besitzt eine eigene App. Sie macht einen ordentlichen Eindruck, ist aber auch nicht “speziell”. Nach der Registrierung beim Hersteller generiert die App aus deinen WLAN-Zugangsdaten einen QR-Code.
Diesen musst du vor die Kamera halten, er wird dann eingelesen und verbindet sich entsprechend mit der App und deinem WLAN.
In der App findest du auf der Startseite eine Übersicht über alle verbundenen Kameras, mit einer Vorschau aus der letzten Live-Ansicht.
Tippst du diese an, verbindet sich die App mit deiner Kamera. Je nach WLAN und Netzwerkstabilität kann dies zwischen 3 und 10 Sekunden dauern.
In der Liveansicht kannst du manuell Bilder/Videos aufnehmen, wie auch die zwei-Wege Kommunikation einleiten, den Motor steuern und natürlich weitere Einstellungen anpassen.
Bewegungserkennung, Alarm und Aufnahmedauer
Die ANRAN Q5 nimmt wie fast alle akkubetriebenen Überwachungskameras nur auf, wenn diese eine Bewegung erkennt.
Die Bewegungserkennung kannst du in 10 Stufen anpassen. Wird eine Bewegung erkannt, kann ein Video zwischen 10 und 30 Sekunden aufgezeichnet werden und dir auch eine Benachrichtigung gesendet werden.
Ein akustischer Alarm ist ebenso möglich. Mit diesem wäre ich aber vorsichtig. Prinzipiell hat die Kamera einen guten Job gemacht Menschen von generellen Bewegungen zu unterscheiden, aber dies funktioniert auch nicht zu 100%.
Fehlalarme sind also (wenn auch recht selten) möglich. Die Reichweite der Bewegungserkennung ist allerdings auch nicht gigantisch. Diese liegt im Bereich 5-8 Metern, bei mir im Test.
AI-Erkennung nur gegen Gebühr
Von Haus aus bringt die ANRAN Q4 eine normale Bewegungserkennung und einfache Personenerkennung mit. Eine “smarte” Bewegungserkennung, also die Unterscheidung Mensch, Tier, Fahrzeug usw. ist möglich, erfordert aber ein Abo!
Dieses kostet 2,19€ im Monat. Hier ist anzunehmen, dass diese Erkennung über die Cloud ausgeführt wird.
Aufnahme, Lokal oder Cloud
Grundsätzlich zeichnet die ANRAN Q5 Videos auf einer microSD Speicherkarte auf, welche du in die Kamera einsetzen kannst.
Dies ist die einfachste und kostengünstigste Art Videos zu speichern. Alternativ kannst du auch eine Cloud-Speicherung nutzen, diese kostet aber 4,29€ im Monat.
Letztere hat den Vorteil, dass die Aufnahmen geschützt sind auch wenn die Kamera und die eingesetzte Speicherkarte zerstört werden.
Auswerten der Aufnahmen
Aufnahmen auf der Speicherkarte werden in einer Art kleinen Timeline aufbereitet. Dort kannst du dir die einzelnen Clips ansehen und auch herunterladen.
Letztes war bei mir aber “zickig” und ergab meistens eine Fehlermeldung.
Video-Verschlüsselung
Diversen kleineren asiatischen Herstellern zu vertrauen, was die Sicherheit bei Überwachungskameras angeht, ist immer so eine Sache.
Allerdings macht ANRAN hier etwas sehr Spannendes. So gibt es eine Video-Verschlüsselung.
Du kannst abseits des Passworts für deinen Account ein zusätzliches Passwort festlegen. Dieses wird nur auf deinem Smartphone gespeichert und laut Hersteller nicht in die Cloud übertragen.
Also selbst wenn jemand Zugriff auf deinen Account hat, kann dieser ohne das separate Passwort nicht auf die Kamera zugreifen.
Davon ausgehend, dass dies vom Hersteller sauber umgesetzt wurde, ist diese Methode für den Datenschutz und die Sicherheit perfekt!
Bildqualität
Die ANRAN besitzt einen 5 Megapixel Sensor und nimmt Videos mit 2592 x 1944 Pixeln auf.
Sie haben eine generell gute Qualität. Wir haben ein recht weites Blickfeld und eine hohe Schärfe. Für eine Akku-Überwachungskamera haben wir klar eine überdurchschnittliche Bildqualität bei Tag.
Bei Nacht haben wir sowohl IR LEDs als auch LED-Scheinwerfer. Diese erlauben eine farbige Nachtsicht, auf kurze Distanz.
Akku und Solarpanel
Die Besonderheit der ANRAN Q4 Max ist das integrierte Solarpanel und Akku. Wie gut ist die Laufzeit?
Leider kann ich hier keine pauschale Antwort geben, denn wie lange der Akku hält und ob das Solarpanel ausreicht, hängt von vielen Faktoren ab.
- Wie ist das Solarpanel ausgerichtet (bekommt es pralle Sonne)?
- Wie ist das Wetter?
- Wie oft muss die Kamera “auslösen” bzw. wie oft schaust du die Live-Ansicht
Ich habe die Kamera an einer recht ruhigen Stelle angebracht, wo das Solarpanel (welches sich leider nicht drehen lässt) allerdings nach Norden zeigt.
An dieser ruhigen Stelle reicht das Solarpanel, auch mit Nordausrichtung, im Frühling locker aus, um die Kamera auf konstant 100% zu halten.
Also ja, das Panel funktioniert und ich erwarte, dass dieses im Sommer/Fühlung und Herbst ausreicht die Kamera auch bei einer „mittel belebten“ Stelle konstant zu versorgen.
Wie es im Winter aussieht, kann ich leider nicht beurteilen.
Fazit
Die ANRAN Q4 machte im Test eine gute Figur. Wir haben hier allerdings auch keine „außergewöhnliche“ Überwachungskamera.
So sind Feature wie eine Smart-Erkennung beispielsweise hinter einer monatlichen Zahlung versteckt. Allerdings im Gegenzug wirst du auch nicht zu einem Cloud Abo gezwungen, wie bei einigen anderen Herstellern.
Auf Wunsch kannst du mit der normalen Personenerkennung arbeiten und Aufnahmen auf einer lokalen Speicherkarte sichern.
Auch die Option der lokalen Verschlüsselung mit einem gesonderten Passwort ist sehr positiv! Sofern sauber umgesetzt wäre dies damit auch eine sehr sichere Kamera.
Das besondere Feature hier ist aber das Solarpanel. Ja, im Frühling, Sommer und Herbst lässt sich die Kamera voraussichtlich “dauerhaft” via Solar betreiben. Praktisch hängt dies aber stark von der Positionierung ab.
- gute Akkulaufzeit
- solide App
- mit integriertem Solarpanel, welches funktioniert!
- zuverlässige Personen-Erkennung auf kurze bis mittlerer Distanz
- gute Bildqualität
- dreh- und schwenkbar per Motor
- spannende Video-Verschlüsselung
- Reichweite der Bewegungserkennung nicht gewaltig
- Smart-Erkennung nur mit Abo
- Solarpanel nicht ausrichtbar
Bekommt das Solarpanel pralle Sonne? Wie oft muss die Kamera aufnehmen? Bei mir in einer ruhigen Ecke meines Gartens konnte das Solarpanel den Bedarf der Kamera decken.
Lediglich die Möglichkeit das Solarpanel auszurichten wäre gut gewesen. Dieses ist in seiner Position fixiert und lässt sich nicht drehen.
Aber dennoch macht die Kamera eine gute Figur, auch wenn diese abseits des Solarpanels jetzt nicht spektakulär bezeichnen würde. Sie macht, was sie soll.