Weiter geht’s in meiner In-Ear Test –Serie, diesmal mit drei „Brüdern“ aus dem Hause Octone.
Den IEM Pro 2, Dynamic One V2 und Dynamic Duo. In diesem Test werde ich mich aber ausschließlich mit den IEM Pro 2 beschäftigen. Diese liegen preislich bei rund 20€.
Beginnen wir traditionell mit Lieferumfang und Verpackung. Und ja, hier hat Octone wirklich einen herausragenden Job gemacht.
Nicht nur ist die Verpackung hervorragend designt, im Style eines Retro- Kassetten- Players, zudem ist sie auch aus recyceltem Papier. Daumen hoch dafür! Hier könnte sich z.B. Panasonic eine Schiebe von abschneiden.
Auch im Inneren geht es überraschend weiter. Neben unzähligen Ohrpolstern, einer ausführlichen deutschen Anleitung, sind eine große Transportbox und eine kleine Tasche mit im Lieferumfang.
Man darf hier nicht vergessen, dass die IEM Pro 2 lediglich 20€ kosten, da ist das wirklich ein beeindruckender Lieferumfang.
Aber dies könnte natürlich bedeuten, dass an der Verarbeitung oder der Klangqualität gespart wurde.
Die Verarbeitung wirkt auf dem ersten Blick OK. Das Kabel wirkt ausreichend dick und ist relativ flexibel. Auch die Ohrhörer selbst machen einen brauchbaren Eindruck, sie sind zwar nicht aus Aluminium oder Derartigem aber scheinen ausreichend robust.
Wer vielleicht öfters auf meiner Seite ist, wird vielleicht aufgefallen sein, dass die IEM Pro 2 eine gewisse Ähnlichkeit zu den Moxpad X6 haben.
Ja die Gehäuse sind wirklich recht ähnlich aber nicht zu 100% gleich und man kann gespannt sein ob es auch klangliche Ähnlichkeiten gibt.
Die Octone IEM Pro 2 werden mit dem Kabel über dem Ohr getragen. Solltet ihr diese Trageart nicht kennen, bei dieser wird das Kabel über das Ohr geführt wodurch es keinen Zug durch das Kabel auf die Ohrhörer gibt.
Wer einmal solche Ohrhörer hatte, wird diese nicht mehr missen wollen.
Auch die IEM Pro 2 sind sehr bequeme und angenehm zu tragende in-Ears und wären gegebenenfalls sogar zum Joggen geeignet. Ich wäre zumindest guter Dinge, dass sie das schaffen ohne andauernd aus den Ohren zu fallen.
Kommen wir langsam aber sicher zum Klang.
Octone bewirbt die IEM Pro 2 als „Monitoring Ohrhörer“. Ich muss dazu sagen ich bin kein „Audio“ Profi, habe dies also nicht gelernt oder derartiges aber ich hatte bei „Monitoring Ohrhörer“ eine völlig andere klangliche Vorstellung als das was die IEM Pro 2 abliefern.
Unter Monitoring in-Ears hätte ich mir eher klanglich neutrale Ohrhörer vorgestellt. Aber das sind die IEM Pro 2 nicht.
Ganz im Gegenteil die Octone würde ich eher in die Kategorie bassintensiv stecken. Ja die IEM pro 2 sind die baststärksten in-Ears auf meinem Blog bisher!
Wer viel Bass liebt, wird auch die IEM Pro 2 lieben. Wichtig, probiert mit den Ohrpolstern rum. Erst wenn eine „Versiegelung“ des Ohres stattfindet klingen die in-Ears richtig.
Im Allgemeinen sind die Bässe recht präsent und kräftig. Im Gegensatz zu einigen günstigeren in-Ears besitzen die Bässe auch einen guten Tiefgang.
Die Höhen können sich allerdings gut von den Bässen distanzieren, also kein dumpfes Allerlei, was nicht selbstverständlich ist.
Im Gegenzug sind die Höhen aber auch nicht spitz sondern runden schön ab. Generell klingen die Höhen der IEM Pro 2 sehr „passend“.
Kurzum klanglich kann man nicht mehr von Ohrhörern in dieser Preisklasse erwarten. Gerade wenn man Bass mag.
Aber betrachten wir die IEM Pro 2 noch einmal etwas kritischer und im Vergleich zu hochpreisigen in-Ears (den Sennheiser IE80) auch wenn dies etwas unfair ist.
Ja natürlich klingen die IEM Pro 2 nicht perfekt.Der Bass bleibt auch weiterhin stark sogar im Vergleich mit den 200€ Sennheiser. Aber hier fällt dann doch auf, dass der Octone die Mitten etwas „verschluckt“.
Bei elektronischer Musik, Hip/Hop oder Pop stört dies nicht, dort fühlen sich die Octone richtig wohl. Bei Rock, Metal hingegen neigen die Bässe die Mitten etwas zu überlagern.
Und noch ein kleiner Kritikpunkt: Den IEM Pro 2 fehlt ein wenig die Bühne und Leichtigkeit. Letzteres ist natürlich auf die Basslastigkeit zurückzuführen wodurch diese recht schwer klingen. Eine wirklich große Bühne ist in dieser Preisklasse auch kaum oder gar nicht zu finden, für solche „Details“ muss man schon um die 100€+ investieren, daher ist diese Kritik sehr relativ.
Die Klarheit und die Höhen passen aber wiederum auch im Vergleich zu den Senneheiser IE80.
Die IEM Pro 2 unterscheiden sich klanglich doch von den Moxpad X6. Die IEM besitzen mehr Bass und weichere Höhen. Die Höhen der Moxpad x6 sind hingegen deutlich spitzer und der Klang generell etwas „leichter“.
Fazit
Fassen wir das Ganze mal zusammen. Der Lieferumfang und auch die Verpackung sind überragend, sowas habe ich zuvor noch nicht in dieser Preisklasse gesehen. Die Verarbeitung ist Ok, weder außergewöhnlich gut noch außergewöhnlich schlecht.
Der Klang, achtet auf den richtigen Sitz!, ist ziemlich bass -und höhenlastig. Besonders wohl fühlen sich die Octone IEM Pro 2 in elektronischer Musik oder auch aktueller Pop- Musik. Für Rock oder Metal z.B. würde ich vielleicht andere in-Ears bevorzugen.
Kurzum Preis-Leistung top wenn man viel Bass mag. Hier sind die Octone eine absolute Empfehlung!
Positiv
- Großer Lieferumfang
- Fairer Preis
- Klarer Klang
- Mächtiger Bass bei richtigem Sitz
- Guter Sitz wenn einmal korrekt angepasst
Negativ
- Mitten werden teilweise etwas von den Tiefen verdrängt
- Die Ohrbügel waren im ersten Moment etwas störrig