Seit meinem ersten Test des Anker PowerPort+ 5 Premium letzten Jahres ist einige Zeit vergangen. In dieser Zeit hat sich einiges getan. Bei meinem damaligen Test stand ich vor einem Problem, es gab noch kaum Geräte, welche den zu diesem Zeitpunkt noch neuen USB Power Delivery Ladestandard unterstützen.
Das Anker PowerPort+ 5 Premium war seiner Zeit einfach etwas voraus. Dies hat sich aber 2017 deutlich geändert! Neben den neuen MacBook Pros hat hierzu auch die Nintendo Switch, das Apple iPad Pro und nicht zu letzt das iPhone X einiges zur Verbreitung von USB Power Delivery beigetragen.
Von daher will ich mir das Anker PowerPort+ 5 Premium nochmals ansehen und Euch nicht zuletzt informieren!
Von daher wie schlägt sich das Anker PowerPort+ 5 Premium im Jahr 2017/2018 im Test?
Das Anker PowerPort+ 5 Premium im Test
Beginnen wir wie üblich mit einem ersten äußeren Eindruck.
Anker setzt beim PowerPort+ 5 Premium auf ein recht klassisches Multi-Port Design. Es handelt sich also um eine kleine längliche und schmale „Box“ welche auf ihrer Front die Anschlüsse besitzt.
Das Gehäuse besteht hierbei zum größten Teil aus einfachem Kunststoff, lediglich die Front in welcher die USB Ports eingelassen sind besitzt eine gebürstete Optik.
Auf der Front finden wir, wie es der Name vermuten lässt, auch insgesamt fünf Ports. Vier dieser Ports sind normale USB Ports, welche aber jeweils satte 2,4A liefern können.
Der fünfte Port ist das Besondere am PowerPort+ 5 Premium. Es handelt sich bei diesem um einen USB C Port welcher den Power Delivery Standard unterstützt, zu diesem Standard später mehr.
Während die normalen Ports 5V 2,4A Leistung ausgeben können, unterstützt der USB C Port 5V/3A, 9V/3A, 15V/2A oder 20V/1,5A. Die maximale Leistung des USB C Ports liegt also bei 30W.
Insgesamt kann das Ladegerät bis zu 60W liefern, die vier 2,4A Ports können also nicht gleichzeitig voll belastet werden, ansonsten greift der Überstrom- Schutz. Praktisch dürfte dies aber kein großes Problem sein.
Ansonsten gibt es nicht viel äußerlich über das Anker PowerPort+ 5 Premium zu berichten. Auf LEDs oder Ähnliches hat Anker vollständig verzichtet.
Angeschlossen wird das Ladegerät im Übrigen über ein Standard Klein-Geräte Kabel, welches sich auf Wunsch problemlos gegen ein längeres oder kürzeres austauschen lassen würde.
USB Power Delivery
Viele können mit dem USB Power Delivery Standard noch nichts anfangen, was auch keine Überraschung ist. USB Power Delivery oder kurz USB PD ist ein Konkurrenz Ladestandard zum bekannten Quick Charge.
Während Quick Charge allerdings primär für Smartphones und Tablets gedacht ist, ist USB Power Delivery deutlich universeller ausgelegt.
Zudem ist USB Power Delivery ein offener Standard, welcher von jedem Hersteller genutzt werden kann. Quick Charge hingegen gehört dem Hersteller Qualcomm, welcher diesen Standard lizensiert.
Beide Systeme arbeiten ähnlich, USB besitzt eine Standard Spannung von 5V mit welcher alle Geräte umgehen können. 5V wird auch per „Default“ von einem USB PD oder QC3.0 Port ausgegeben, sodass es keine Probleme mit Geräten gibt, welche diese Standards nicht unterstützen.
Gibt sich nun aber ein Gerät als unterstützt zu erkennen, kann diese Spannung von 5V auf 9V, 12V, 15V oder 20V angehoben werden.
Zwar unterstützt das Anker PowerPort+ 5 Premium alle diese Spannungen, aber dies ist für ein USB Power Delivery Ladegerät keine Pflicht!
Die höhere Spannung erlaubt es auch größere Geräte wie Notebooks schnell mit Energie zu versorgen. Die meisten Notebooks welche sich via USB C Port laden lassen nutzten beispielsweise die 20V Spannungsstufe, während Smartphones meist 9V nutzen.
Leider ist es oftmals gar nicht öffentlich verkündet welche Geräte USB Power Delivery unterstützen, hier hilft nur etwas nachforschen. Ich weiß von folgenden Geräten welche das Schnellladen via USB Power Delivery unterstützen:
- Apple MacBook
- Apple MacBook Pro 13“ (USB C)
- Apple MacBook Pro 15“ (USB C)
- Apple iPad Pro 10.5
- Apple iPhone 8 und 8 Plus
- Apple iPhone X
- Dell XPS 13
- Dell XPS 15
- ASUS Zenbook 3
- LG G6
- Huawei P10 und P10 Plus
- Huawei Mate 9
- Huawei Mate 10 Pro
- Nintendo Switch
- Google Pixel und Pixel XL
- Google Pixel 2 und Pixel 2 XL
Es gibt auch sicherlich einige weitere Geräte, welche USB Power Delivery unterstützen, aber diese sind mir aktuell nicht bekannt. Wie man aber sieht ist die Unterstützung durchaus recht groß, vor allem das Apple, Google, Nintendo, Huawei usw. auf einen gemeinsamen Standard setzen ist klasse!
Wie teste ich?
Grundsätzlich messe ich Spannung und Stromstärke mit einem „PortaPow Premium USB + DC Power Monitor Leistungsmesser / Leistungsmessgerät Digital Multimeter Amperemeter V2“.
Dieses liefert eine Messgenauigkeit auf bis zu 0.0001 A-0.0001 V.
Als konstante Last nutze ich USB Widerstände. Mit diesen werde ich das Netzteil ca. 4 Stunden mit 90+% Last „quälen“ wobei ich die Temperatur messe und schaue ob es Auffälligkeiten (oder sogar Ausfälle) gibt.
Zu guter Letzt checke ich ob es an verschiedenen Endgeräten „Probleme“ beim Laden gibt. Wichtig meine Ladegeschwindigkeits Tests führe ich mit einem Referenz-Kabel durch. Auf der microUSB Seite wäre dies das Powerline von Anker, beide Kabel liefern die bestmögliche Ladeleistung. Für Apple Geräte verwende ich das Original Apple Kabel, nicht weil es das beste ist sondern einfach weil es jeder hat.
Solltet Ihr andere Ladekabel verwenden kann dies eure Ladegeschwindigkeit Negativ beeinflussen, siehe ein Test dazu HIER.
Das Messen des Stromverbrauchs im Leerlauf geschieht mit einem Voltcraft Energy Logger 4000.
Messwerte des Anker PowerPort+ 5 Premium
Für diesen Test habe ich mir ein neues Anker PowerPort+ 5 Premium gekauft. Mein „altes“ Modell steht seit rund 1,5 Jahren auf meinem Schreibtisch und wird täglich genutzt! Sämtliche Smartphones die ich jemals im Test hatte und auch meine Notebooks werden ausschließlich mit diesem geladen.
Von daher kann ich mich, auch nach einer längeren Nutzungsdauer, nur positiv über die Qualität und Zuverlässigkeit des Ladegeräts äußern! Auch bei einer grenzwertigen Belastung konnte ich keine Probleme feststellen.
Soweit so gut, wie steht es um die Ladegeschwindigkeit? Starten wir hier mit den vier normalen USB Ports. Jeder dieser Ports kann 2,4A liefern und ist abseits davon nur mit Ankers PowerIQ Technologie ausgestattet, diese unterstützten also kein Quick Charge oder Ähnliches.
Dementsprechend ist die Ladegeschwindigkeit von iPhone und Co. an diesen Ports gut. Sämtliche getesteten Smartphones, ob nun Huawei Mate 10 Pro, Samsung Galaxy S8+ oder iPhone 7 Plus, erreichen eine solide Standard Ladegeschwindigkeit. Hier gibt es also nichts zu bemängeln!
Aber das Interessante am PowerPort+ 5 Premium ist natürlich der USB C Port.
Wie bereits erwähnt unterstützt dieser bis zu 30W Leistung und das USB Power Delivery Protokoll.
Beginnen wir hier einfach mal mit den Smartphones. Wichtig, grundsätzlich lädt JEDES Smartphones und JEDE Powerbank an diesem Port! Egal ob diese USB Power Delivery unterstützen oder nicht. Solange ein USB C Port an diesem Gerät vorhanden ist, wird es laden (Notebooks sind hier natürlich eine Ausnahme).
Folgende Smartphones habe ich am PowerPort+ 5 Premium getestet:
- Apple iPhone X
- Huawei Mate 10 Pro
- Samsung Galaxy S8+
- Google Pixel XL
Das iPhone X erreichte 9,20V und 1,54A, also 13,89W, was der absoluten maximalen Schnellladegeschwindigkeit des iPhones entspricht. Schneller als am PowerPort+ 5 Premium kann man das iPhone nicht laden!
Auch das Huawei Mate 10 Pro kann am Anker Ladegerät Schnellladen, nicht ganz so schnell wie am Original Ladegerät welches Huaweis eigenes Super Charge unterstützt, aber es erreicht immerhin 8,8V und 1,82A, was satte 16,016W ergibt. Zum Vergleich an einem normalen Ladegerät würde das Mate 10 Pro 9,9W erreichen. Mehr Infos dazu hier.
Das Samsung Galaxy S8+ unterstützt primär Quick Charge 2.0 als Schnellladestandard, allerdings gibt es auch so eine halbe Unterstützung für USB PD. Dieses erreicht 2,35A bei 5V am PowerPort+ 5 Premium, was 11,75W ergibt. An einem normalen USB Ladegerät erreicht dieses rund 8,5W und an einem Quick Charge Ladegerät 12-13W. Von daher kann man durchaus sagen, dass das Samsung Galaxy S8 am PowerPort+ 5 Premium schnellladen kann.
Zu guter Letzt das Google Pixel XL welches satte 9V 1,8A erreicht. Google unterstützt ausschließlich USB Power Delivery als Schnellladestandard und würde Quick Charge sogar an liebsten verbieten.
Von daher sind Google Pixel und auch die neueren Nexus Geräte vorzeige Kandidaten, was das Laden an einem USB Power Delivery Ladegerät angeht.
Natürlich gibt es noch viel viel mehr Smartphones welche den USB Power Delivery Standard unterstützen, aber dies sollte zu mindestens eine kleine Vorstellung geben über die Fähigkeiten des Anker PowerPort+ 5 Premium. Es ist schon interessant mit einem Ladegerät Apple, Samsung, Huawei und Google Geräte schnellladen zu können.
Wie steht es um Tablets? Aktuell weiß ich nur von den neueren Apple iPads Pros, die mithilfe des USB C auf Lightning Adapters von Apple das Schnellladen am Anker PowerPort+ 5 Premium unterstützen.
Das Apple iPad Pro 10.5 erreicht 15,3V und 1,61A, was 24,63W ergibt. Zum Vergleich mit dem beiliegendem originalen Ladegerät erreicht das iPad Pro 5V 2,3xA, also 11,xW. Das iPad Pro lädt am PowerPort+ 5 Premium mehr als doppelt so schnell!
Anker hat früher auf seiner Webseite und in der Produktbeschreibung darüber informiert, dass dieser Apple USB C auf Lightning Adapter nicht funktionieren würde. Dies hat viele Nutzer verwirrt (wurde mehrfach darauf angesprochen).
Mittlerweile heißt es nur noch „Um beste Leistung sicherzustellen empfehlen wir Ihnen Ihr iPhone und iPad (inklusive iPad Pro) über die PowerIQ-Ports zu laden.“
Nach ein wenig hin und her mit Anker weiß ich, wo das „Problem“ liegt. Wenn das iPad Pro komplett entladen und aus ist, funktioniert der USB C Port nicht! Ihr müsst in diesem Fall das iPad über die normalen Ports auf 2-3% bringen einschalten und dann umstecken. Ab dann geht’s dann mit vollem Tempo weiter.
IPhone 7/7Plus und älter laden im Übrigen gar nicht am USB C Port! Dies können erst die neueren Apple Geräte. Die älteren lassen sich aber an den normalen Ports des Ladegeräts laden.
Ein weiteres sehr wichtiges Gerät welches ebenfalls USB Power Delivery unterstützt, ist im Übrigen die Nintendo Switch, welche sich auch am Anker PowerPort+ 5 Premium schnellladen lässt. Das Dock funktioniert aber dennoch nicht mit dem Ladegerät.
Wie steht es um Notebooks? Ja es lassen sich auch einige Notebooks via USB Power Delivery und damit über das Anker PowerPort+ 5 Premium laden.
Aktuell habe ich leider nur zwei davon in meinem Besitzt. Dies wäre das Dell XPS 13 und das Apple MacBook Pro 13 (Late 2016).
Beide lassen sich auch problemlos über das PowerPort+ 5 Premium laden, mit den maximal möglichen 30W. Das Dell XPS nimmt genau die 20V 1,5A auf und das Apple MacBook Pro 15V und 1,9xA.
Dies ist bei beiden Notebooks natürlich weniger Leistung als über das originale Ladegerät, dementsprechend ist natürlich der Aufladeprozess langsamer! Solltet Ihr die Notebooks oder größere Notebooks wie das Apple MacBook Pro 15 voll auslasten, kann es sogar vorkommen, dass sich der Akku noch langsam entlädt, da die 30W nicht genug sind.
Jedoch beim normalen Websurfen reichen die 30W problemlos, um langsam den Akku zu füllen. Als zweit Ladegerät ist das Anker PowerPort+ 5 Premium ohne Probleme für ein Apple MacBook Pro oder Dell XPS 13 (für dieses habe ich mir das Ladegerät auch gekauft), zu empfehlen.
Fazit
Das Anker PowerPort+ 5 Premium ist das aus meiner Sicht beste Multiport Ladegerät auf dem Markt! Wobei dies natürlich etwas davon abhängt was für Geräte Ihr habt. Unterstützen Eure Geräte bereits USB Power Delivery? Gerade wenn Ihr Apple Nutzer seid, ist die Wahrscheinlichkeit dafür recht hoch, gerade jetzt mit dem neuen iPhone X und 8.
Es gibt natürlich eine Handvoll andere MultiPort USB Power Delivery Ladegeräte auf dem Markt, welche mir bisher aber alle zu „unseriös“ aussehen um daran mein teures MacBook Pro oder iPad zu laden.
Für das Anker PowerPort+ 5 Premium kann ich meine Hand ins Feuer legen. Ich nutze dieses seit über einem Jahr täglich, auch für größere Geräte wie mein MacBook Pro und Dell XPS 13 und hatte nie Probleme. Auch die Hitzeentwicklung hält sich hier in Grenzen, wenn man die hohe Leistung von 60W bedenkt.
Von daher, habt Ihr ein unterstütztes Gerät, kann ich das PowerPort+ 5 Premium absolut empfehlen.
Anker PowerPort+ 5 Premium | |
Leistung | 60W |
Preis | |
Ports | 5 |
Strom Aufnahme Leerlauf | 0,4W |
Last Test bestanden? | Ja |
Spulenfiepen | Nein |
Apple iPhone X | ++ (Schnellladen wird unterstützt) |
LG G6 | ++ (Schnellladen wird unterstützt) |
Samsung Galaxy S8+ | ++ |
Nintendo Switch | ++ (Schnellladen wird unterstützt) |
Apple iPad Pro | ++ (Schnellladen wird unterstützt) |
Apple MacBook Pro 13 | +(30W) |
Dell XPS 13 | +(30W) |
Testergebnis | ★★★★★ 94% |
Wenn ich alle Ports gleichzeitig benutze, wie sind da die Ampere verteilt ? Ist der USB-C von den anderen separat ?
Der USB C Port ist gesondert. Auf die anderen Ports ist die Leistung gleichmäßig verteilt.
Bist du sicher, dass das MacBook Pro nicht sogar mit bis zu 45W geladne wird? Ich kann mir das bei iStat Menus anzeigen lassen, der sagt 45W.
Das wäre verwunderlich, denn das Ladegerät schafft nur 1,5A/20V (1,5*20= 30W) bzw. 2A/15V (2*15=30W). Es wäre sehr überraschend wen das 30W Ladegerät 45W in das MacBook Pro laden kann (was es bei meinem 13 Zoll auch nicht macht).
Hier meine Screenshots:
https://www.dropbox.com/s/g7u5fcexu13rr79/Bildschirmfoto%202017-11-28%20um%2018.14.17.png?dl=0
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aber du hast ja mit einem physikalischen Messgerät nachgemessen, also müssen deine Daten ja stimmen!
Wie laden denn die genannten Smartphones an den normalen IQ Ports im Vergleich zu deren mitgelieferten Netzteilen ?