Wenn wir an Gaming Tastaturen denken, fallen uns sicherlich Hersteller wie Corsair, Razer und Logitech zuerst ein.
Allerdings in den “Enthusiasten” Kreisen erfreut sich Ducky einer sehr großen Beliebtheit. So bietet Ducky etwas exotischere Tastaturen, vor allem, was das Design angeht, mit austauschbaren Tastenkappen und sogar meist Hot Swap Tastern.
Das neuste Modell bzw. Serie aus dem Hause Ducky sind die “One 3”. So gibt es die Tastaturen der Ducky One 3 Serie in vielen verschiedenen Farben, Größen und nicht zuletzt mit unterschiedlichen Tastern.
Ich bin vor kurzem in die Welt der High End Mechanischen Tastaturen eingetaucht, unter anderem mit der GMMK Pro. Kann hier noch eine Tastatur die Ducky One 3 überzeugen?
Finden wir des im Test heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an Caseking für das Zurverfügungstellen der Ducky One 3 für diesen Test.
Versionen der Ducky One 3
Ducky bietet die One 3 in diversen Versionen und Farben an. So listet Caseking hunderte Versionen der One 3.
Es gibt zunächst Unterschiede beim Formfaktor:
- Standard (mit Nummernblock)
- TKL
- 65% “Mini”
Jede Version gibt es zudem in Vier Farben, welche alle recht exotisch sind.
- Daybreak (Blau, grau, Gelb)
- Yellow
- Fuji
- Matcha (Pastell Töne)
Hier hätte ich mir an sich noch eine etwas “klassischere” Farbe gewünscht. Alle Farben sind extrem auffällig! Mir gefiel Daybreak am besten, auch wenn diese Farbe sicherlich nichts für jeden ist.
Jede dieser Farben und Formfaktoren ist nun auch mit einer Vielzahl an verschiedenen Tastern verfügbar.
- MX-Brown
- MX-Blue
- MX-Red
- MX-Black
- MX-Speed-Silver
- MX-Clear
- MX-Silent-Red
Test: Ducky One 3
Abseits der Farben ist die Ducky One 3 an sich eine recht klassische Tastatur. Diese ist äußerlich weitestgehend aus Kunststoff gefertigt.
Zwar wirkt die Tastatur gut gebaut, aber auch nicht “extrem” hochwertig oder edel. Die Verwindungssteifigkeit geht völlig in Ordnung. Allerdings lässt sich bei meiner One 3 der Rahmen an der Front eindrücken. Im ersten Moment war ich mir nicht sicher ob dies vielleicht sogar eine gewollte versteckte Taste ist, dies scheint aber nicht der Fall zu sein, sondern das Gehäuse ist einfach nicht sauber zusammen geklippt.
Ebenso nutzt die Tastatur auch nicht das “schwebende Tasten” Design, sondern einen regulären Rahmen.
Das “schwebende” Design ist nicht zwingend besser, sogar für den Klang schlechter, aber ich finde dieses etwas “moderner”.
Ducky verzichtet bei der One 3 zwar auf eine Handballen-Auflage, aber wir können den Winkel der Tastatur verstellen! Die ausklappbaren Füße besitzen sogar zwei Winkel.
Angeschlossen wird die Ducky One 3 via USB C. Ein passendes austauschbares Kabel liegt natürlich bei.
Layout und Media-Tasten
Du kannst die Ducky One 3 in drei Formen bekommen:
- Standard (mit Nummernblock)
- TKL
- 65% “Mini”
Ich habe für diesen Test die “Standard” Version gewählt, welche über ein Nummern-Pad verfügt.
Erfreulicherweise gibt es alle Versionen im normalen deutschen ISO “QWERTZ” Layout, mit großer Enter Taste, kurzer Shift Taste usw.
Leider hat Ducky aber auf das mittlerweile sehr beliebte und von mir geschätzte Drehrad verzichtet. Anstelle dessen gibt es bei der “Standard” Version drei Lautstärke-Tasten über dem Nummernpad. Ebenfalls dort ist eine “Cal” Taste welche den Taschenrechner öffnet.
Besser als nichts, aber auch nicht optimal.
Die Taster
Ducky bietet die One 3 derzeit mit allen gängigen Tastern aus dem Hause Cherry an.
- MX-Brown
- MX-Blue
- MX-Red
- MX-Black
- MX-Speed-Silver
- MX-Clear
- MX-Silent-Red
Du hast hier also wirklich die Qual der Wahl.
Charakteristik | Auslösepunkt | Gesamtweg | Betätigungskraft | |
MX-Brown | Taktil | 2,0 mm | 4,0 mm | 55 cN |
MX-Blue | Taktil und akustisch | 2.2 mm | 4.0 mm | 60 cN |
MX-Red | Linear | 2.0 mm | 4.0 mm | 45 cN |
MX-Black | Linear | 2.0 mm | 4.0 mm | 60 cN |
MX-Speed-Silver | Linear | 1.2 mm | 3.4 mm | 45 cN |
MX-Clear | Taktil | 2.0 mm | 4.0 mm | 65 cN |
MX-Silent-Red | Linear | 1.9 mm | 3.7 mm | 45 cN |
Vermutlich hast du hier schon deinen Favorit. Falls nicht würde ich dir zu den MX-Speed-Silver oder den klassischen MX-Reds raten, welche aus meiner Sicht die besten Taster von Cherry sind.
Im Test befindet sich die Version mit MX-Speed-Silver!
Hot Swap!
Cherry MX Taster sind sicherlich eine gute und sichere Wahl. Gerade was die Haltbarkeit und Zuverlässigkeit angeht sind Cherry MX absolute Weltklasse.
Allerdings was das Tippgefühl betrifft, gibt es klar noch bessere Taster wie von Glorious oder Akko.
Ein Austausch der Taster bei der Ducky One 3 ist aber super einfach, denn wir haben HotSwap Taster.
Mit einem speziellen Werkzeug (liegt bei) kannst du die Taster einfach entfernen und andere einsetzen. Selbst wenn du keinen Austausch vor hast, kann diese die Lebensdauer deiner Tastatur verlängern, falls mal ein Taster kaputt geht.
Klang der Ducky One 3
Der “Klang” von mechanischen Tastaturen ist ein Thema für sich, gerade in den High End Kreisen. Hier gilt in der Regel das Motto umso leiser und gedämpfter umso besser.
Duckey selbst wirbt auch mit “Mehrschichtig gedämpft für einen sanften Klang bei jedem Tastendruck”.
Und ja die Ducky One 3 ist eindeutig leiser als “Standard” Mechanische Tastaturen. Gerade die normalen Tasten sind recht gut gedämpft. Wir sind hier noch nicht auf dem Level der GMMK Pro, aber klar über älteren Corsair, Razer und Logitech Modellen.
Lediglich die Leertaste ist noch etwas laut für meinen Geschmack. Diese ist an sich nicht laut, aber deutlich lauter als die anderen Tasten, weshalb diese mehr hervorsticht.
Hier ein kleines Vergleichsvideo zur günstigen Black Shark Tastatur und der GMMK Pro. Die GMMK Pro ist schon noch mal ein anderes “Beast” was den Klang und das Tippgefühl angeht. Kostet aber auch mindestens 1/3 mehr als die Ducky One 3.
Die günstige Black Shark Tastatur hingegen klingt einfach nur billig im direkten Vergleich. Diese verfügt über einen massiven metallischen Unterton. Die Ducky One 3 hingegen klingt sehr sauber und präziser.
Das Tippgefühl
Das Tippgefühl der Ducky One 3 wird natürlich stark vom genutzten Taster bestimmt. In meinem Fall den MX-Speed-Silver.
Grundsätzlich hat mich hier die Tastatur etwas überrascht. So wirkt die Ducky One 3 sehr wertig, aber weniger “massiv” beim Tippen. Vor allem der Anschlag wirkt leicht gedämpft und weniger hart. Ducky nutzt bei der One 3 weniger Aluminium als viele andere Hersteller, was dies erklärt. So sorgt eine Kunststoff-Basis immer für ein etwas weicheres Tippgefühl.
Ist dies gut oder schlecht? Das hängt von deinem Geschmack ab! Tendenziell mag ich den etwas härteren Anschlag beispielsweise meiner GMMK Pro, aber das Tippen auf der One 3 ist weniger ermüdend.
Zudem ist dies auch Kritik auf hohem Level, denn beispielsweise eine Corsair K100 fühlt sich weniger wertig an und noch ein Stück “weicher”.
Die One 3 setzt sich für mich etwas zwischen die Corsair K100 und die GMMK Pro, was das Tippen angeht.
Die MX-Speed-Silver sind die bekannte Größe. Ich halte die MX-Speed-Silver für die besten Taster in Cherrys Lineup, nicht nur für Gamer. Diese fühlen sich gut und sind ausreichend “flüssig” an. Der frühere Aktivierungspunkt hilft dir dabei in Spielen etwas bessere Reaktionszeiten zu erreichen.
Rein was das Druckgefühl angeht würde ich Akko CS Silver noch vorziehen, dies ist aber meckern auf einem Hohen Level und gerade die Zuverlässigkeit von Cherry Tastern ist unerreicht.
Beleuchtung, Licht und Schatten
Die Ducky One 3 verfügt über eine gute RGB-Beleuchtung. Jede Taste besitzt eine RGB LED, welche einzeln angesprochen werden für diverse Beleuchtungs-Effekte.
Ducky verzichtet aber auf eine Software, anstelle dessen wird die Beleuchtung über diverse Tastenkombinationen direkt auf der Tastatur gesteuert.
An sich gefällt mir die Beleuchtung gut. Allerdings nutzt Ducky keine durchsichtigen Tastenkappen! Entsprechend kannst du trotz Beleuchtung die Beschriftung in kompletter Dunkelheit nicht lesen. Schade!
Fazit
Die Ducky One 3 setzt sich etwas in die Mitte aus “Standard” Gaming Tastaturen von Corsair und Co. und Custom Gaming Tastaturen wie die GMMK Pro.
So ist die Ducky One 3 was Verarbeitung und Haptik angeht +- auf dem Level der High End Corsair Tastaturen. So ist die One 3 gut gebaut, aber auch nicht absolut überragend. So besteht diese weitestgehend aus Kunststoff. Eine Corsair K100 würde ich hier noch eine halbe Stufe höher einordnen.
Allerdings in Punkto Geräuschkulisse und Tippgefühl sind wir bei der One 3 eine halbe Stufe über der K100 und anderen “Standard” High End Tastaturen.
So ist es klar zu merken, dass Ducky versucht hat den Klang der Tastatur etwas zu dämpfen, was diesen auch gelungen ist. Die Tastatur klingt angenehm “matt” und wertig. Die Leertaste ist noch etwas laut, aber abseits davon kann ich nicht klagen.
Was die Taster angeht ist Ducky keine Experimente eingegangen. Wir bekommen hier Cherry Taster, welche in der Regel eine gute Basis-Qualität liefern. Sollten dir die Cherry Taster nicht gefallen, dann kannst du diese einfach dank HotSwap Sockeln tauschen.
Super! Solltest du bei den ganzen Taster Optionen nicht wissen, welche du nehmen sollst, dann würde ich zu den MX-Speed-Silver raten, gerade wenn du Gamer bist.
Etwas enttäuscht hat mich die Beleuchtung. Diese ist an sich nicht schlecht, aber die Tastenkappen sind nicht lichtdurchlässig. Hierdurch sind diese trotz Beleuchtung im Dunkeln nicht gut lesbar und war das nicht der Sinn der Beleuchtung?!
Auch den Preis finde ich mit +- 200€ etwas gehoben für die Ducky One 3. Allerdings bekommst du hierfür auch eine sehr außergewöhnliche Tastatur und gerade, wenn die exotische Optik dich anspricht, dann könnte diese das Geld auch mehr als wert sein!
Nee, da gehe ich nicht mit: die Black Shark klingt ganz sicher nicht „einfach billig“!
Das ist sicher auch immer Geschmackssache, aber von Berufs wegen habe ich schon viele Tastaturen – teuer und billig – unter den Händen gehabt und die Black Shark hat einen absolut soliden Anschlag und Klang – ist allerdings ziemlich laut!
Wem das nicht gefällt, der hat hier vermutlich eine Alternative!