Noblechairs EPIC Series Gaming Stuhl, der beste Schreibtischstuhl?

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Gaming Schreibtischstühle sind ein neuer Trend der letzen Jahre welcher primär durch Youtuber und Twitch Streamer angeheizt wurde.

Mittlerweile gibt es hier diverse Marken, die beiden bekanntesten sind hierbei sicherlich DXRacer und Maxnomic.

Jedoch gibt es auch eine kleine Deutsche Marke welche versucht mit den großen mitzuhalten. Noblechairs hat mit seiner EPIC Series ein paar sehr interessante Gaming Stühle im Sortiment.

Können diese im Test überzeugen? Finden wir es heraus!

 

Lieferumfang und Zusammenbau

Wer schon einmal einen „Gaming Stuhl“ zusammengebaut hat wird das Prinzip kennen welches auch hier verfolgt wird.

Der Noblechairs EPIC wird in einer großen Box geliefert. In dieser finden wir den Stuhl in, grob gesagt, vier Teilen auseinander gebaut, die Rückenlehne, die Sitzfläche, die Halterung für die Feder und das Fußkreuz.

Der Zusammenbau ging weitestgehend gut von der Hand. Dies liegt an der guten, wenn auch englischen Anleitung wie auch daran, dass alle benötigten Werkzeuge bereits beiliegen.

Der Zusammenbau beginnt mit dem Montieren des Mechanismusses für die Gasdruckfeder. Dieser wird auf der Unterseite des Sitzpolsters mit vier großen Schrauben sicher befestigt.

Der nächste Schritt ist das Zusammenstecken des Fußkreuzes. Das Fußkreuz muss natürlich nicht zusammengebaut werden, aber die Rollen müssen auf der Unterseite in die passenden Aussparungen gesteckt werden.

Dies erfordert etwas Kraft, achtet darauf, dass die Rollen wirklich gut sitzen.

Die Gasdruckfeder wird im nächsten Schritt einfach in das Fußkreuz gesteckt und darauf das Sitzpolster gesetzt.

Das Ganze wird nicht verschraubt, hält aber wenn man das erste Mal darauf gesessen hat bombenfest!

Der letzte Schritt ist nur noch das Verschrauben der Rückenlehne. Leider hat mich dies etwas nerven gekostet. Es gibt keine Führung oder Ähnliches und die Rückenlehne sitzt sehr stramm zwischen den beiden Metallflügeln.

Hier ist eine zweite Person, welche einem hilft sehr willkommen!

Jedoch grundsätzlich ist der Zusammenbau nicht übermäßig kompliziert.

 

Der Noblechairs EPIC im Test

Wie die meisten „Gaming Stühle“ basiert die Grundform des Noblechairs auf der eines Autositzes. Dementsprechend habt Ihr eine sehr hohe Rückenlehne welche mit Flügeln ausgestattet ist, die den Nutzer etwas mittig halten sollen, Ähnliches gilt auch für die Sitzfläche.

Diese lässt sich mithilfe der Gasdruckfeder zwischen 49,5 und 59,5 cm Höhe verstellen. Der Stuhl ist zudem für eine Belastung von bis zu 120KG ausgelegt.

Als Material kommt „100% veganes PU-Kunstleder“ zum Einsatz. Allerdings gibt es auch eine deutlich teurere Version mit echtem Leder.

Allerdings besteht nicht das komplette Polster aus Kunstleder.  Die Sitzfläche ist natürlich aus Leder/Kunstleder, jedoch gibt es einen ca. 5cm breiten Stoffrand um den Stuhl.

Dieser Stoffrand dient einfach der Optik und soll vermutlich einen gewissen Akzent setzen, was auch gelingt. Hier kommen auch die Farboptionen zum Tragen, die entscheiden welche Farbe der Aufdruck auf der Sitzfläche hat und welche Farbe das Garn hat mit dem das Kunstleder und der Stoffstreifen verbunden sind.

Sämtliche Farboptionen sind sehr dezent und Edel gehalten, halt passend zum Namen „Noblechairs“.

Neben der Höhenverstellung bietet der EPIC Gaming Stuhl auch noch andere ergonomische Optionen. Das Wichtigste ist hier sicherlich die Rückenlehne welche sich fast flach ausrichten lässt. Hierbei ist diese so konstruiert, dass der Stuhl nicht nach hinten über kippt, auch wenn man meist ein etwas mulmiges Gefühl hat.

Die Armlehnen lassen sich in alle Richtungen verstellen, also rauf/runter, vor/zurück und sie lassen sich anwinkeln.

Ein für mich sehr wichtiges Feature ist auch die „Kippelfunktion“. Wenn diese aktiv ist, kann man den Stuhl in eine 11 Grad Schräge bringen.

Dies ist ideal, wenn man mal etwas entspannt am Tisch sitzen möchte. Dies ist eine für mich mittlerweile kaum noch wegzudenkende Funktion.

 

Haptik, Verarbeitung und Qualität

Der erste Qualitätseindruck des EPIC Series Gaming Stuhl fällt sehr positiv aus! Das Sitzpolster ist unterhalb mit einem massiven Metallrahmen ausgestattet und auch der Mechanismus zum Verstellen der Höhe wirkt sehr robust.

Das Fußkreuz ist wie üblich aus einem großen Stück Aluminium gearbeitet, wodurch dieses ebenfalls kein Schwachpunkt zu sein scheint.

Lediglich die Rückenlehne wirkte beim Zusammenbau etwas leicht. In der Praxis scheint dies aber kein Problem zu sein.

Unterm Strich habe ich keine Zweifel, dass der Noblechairs EPIC die beworbenen 120KG maximale Belastung auch wirklich halten wird.

Die Verarbeitung, unter anderem der Polster war tadellos, keine Schäden oder Unsauberkeiten. Auch die Nähte sind gleichmäßig und sauber wie auch das Kunstleder es ist.

Lediglich „unter der Haube“ war die Verarbeitung nicht ganz 100%. Mit unter der Haube meine ich unterm Stuhl. Dort war an einer Stelle der Lack etwas abgeplatzt von einem Metallträger. Sofern Ihr allerdings nicht unter Eurem Stuhl liegt, ist das nicht sichtbar.

Daher würde ich die Verarbeitung unterm Strich als gut einstufen.

 

Sitzgefühl

Soweit so gut, aber wie sitzt es sich auf dem Noblechairs EPIC Series Gaming Stuhl? In der Langzeitnutzung ist dieser einer der bequemsten „Gaming“ Schreibtisch Stühle die ich bisher nutzen durfte.

Im ersten Moment wird man aber sicherlich etwas überrascht sein. Der EPIC ist recht wenig gepolstert bzw. fühlt sich recht hart an.

Wer „wie auf Wolken“ sitzen möchte, ist hier definitiv falsch. Allerdings gibt es einen Unterschied zwischen hart sitzen und unbequem sitzen.

Viele stark gepolsterte Stühle hat man nach längerem Sitzen irgendwann durchgesessen. Dies passiert hier nicht, die Sitzfläche gibt konstant einen sehr guten Halt.

Die Flügel an der Seite der Sitzfläche stören im Übrigen gar nicht. Man kann selbst im Schneidersitz auf dem Stuhl sitzen.

Auch die seitlichen Flügel der Rückenlehne haben mich nicht eingeschränkt. Dies kann natürlich etwas anders sein solltet Ihr sehr breite Schultern haben. Für mich mit meinen ca. 1,85cm und rund 90KG war das Ganze allerdings ziemlich perfekt.

Eine Schwäche der meisten „Gaming“ Stühle ist die Unterstützung des unteren Rückenbereichs. Auch Noblechairs EPIC Series Gaming Stuhl ist in diesem Punkt nicht perfekt, allerdings auch nicht furchtbar.

Während ich bei DXRacer fast zwingend das Rückenkissen nutzen musste um bequem zu sitzen, war dies hier nicht der Fall. Zwar liegt auch hier ein Kissen bei, aber dieses würde ich als sehr optional einstufen.

Auch so hat mein Rücken ausrechend Unterstützung bekommen.

Erfreulicherweise ist die Kopfstütze schön hoch, was diesem eine deutlich bessere Untersetzung bietet.

Allerdings ist die Kopfstütze flach, daher muss man seinen Kopf schon gefühlt recht weit zurücklehnen. Um für eine bessere Unterstützung in der normalen Sitzposition zu sorgen, hat Noblechairs ein ausgesprochen schönes und weiches Polster mit in den Lieferumfang gelegt, welches sich an der Kopfstütze befestigen lässt.

Die Armlehnen würde ich als unspektakulär einstufen. Diese lassen sich gut an die Nutzerwünsche anpassen was Ihre Position angeht, aber im Alltag sind diese mir weder störend noch besonders positiv aufgefallen.

Ähnliches gilt auch für Dinge wie die Rollen. Diese waren weder übermäßig „sanft“ auf meinem Teppichboden, noch problematisch.

Kurzum unterm Strich bin ich sehr zufrieden mit dem Sitzkomfort. Selbst nach 8 Stunden am Stück kann ich keine „Ausfälle“ oder Problemzonen vermelden, welche unbequem wurden.

Ich glaube die größte Schwäche des Noblechairs EPIC Series Gaming Stuhl ist der erste Eindruck. Das Sitzpolster wirkt sehr fest, was aber bereits nach 30+ Minuten anfängt eher ein Vorteil zu sein.

Der Stuhl sitzt sich einfach nicht durch. Auch in einer Langzeit Nutzung, also nach x Jahren könnte dies ein Vorteil sein, allerdings kann ich dies natürlich nicht aus erster Hand bestätigen.

 

Fazit zum Noblechairs EPIC Series Gaming Stuhl

Verglichen mit DXRacer oder Maxnomic ist Noblechairs natürlich der kleine Newcomer, dafür haben diese aber mit der EPIC Series einen wirklich sehr guten Schreibtischstuhl im Sortiment, welcher mir sogar in sehr vielen Punkten besser gefällt als die üblichen Modelle der beiden oben genannten Marken.

Der Noblechairs EPIC Series Gaming Stuhl ist gut verarbeitet, die Polster sogar sehr gut, der Stuhl ist robust und der Sitzkomfort über längere Zeit ist stark.

Für mich ist dieser Schreibtischstuhl der bequemste den ich bisher genutzt habe!

Allerdings für jemanden der gerne sehr weich sitzt, ist der EPIC Series Gaming Stuhl vermutlich weniger geeignet. Aber wie es oft ist, sind meist weiche Stühle im ersten Moment bequem, werden dann aber beim längeren Sitzen deutlich unbequemer als die von Anfang an etwas härteren Modelle.

Der Preis von rund 340€ mag im ersten Moment recht hoch wirken, wenn man jedoch den Noblechairs EPIC Series Gaming Stuhl mit Konkurrenzmodellen vergleicht, die  ebenfalls für rund 120KG zugelassen sind, wird man merken, dass der Preis vollkommen in Ordnung ist.

Unterm Strich kann ich den Noblechairs EPIC Series Gaming Stuhl ohne Bauchschmerzen empfehlen!

 

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Michael Barton
Michael Barton
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4 Kommentare

  1. Wirklich gut geschriebener Artikel. Ich finde die epic Reihe sehr interessant, und auch wenn sie ihr Geld wert ist ist sie mir leider etwas zu teuer. Dennoch gut zu lesen, vielleicht gönn ich ihn mir irgendwann mal.

  2. Guter und „fast“ ausführlicher Test. Leider habe ich noch nie im einem Test lesen können wie sich die Rollen beim zocken z.B. Rennsimulationen verhalten. Beispiel, die Lehne ist ja um einiges nach hinten gekippt. Die Sitzhöhe auch ein wenig tiefer… Wenn ich dann die Pedale mit den Füßen bediene rollt der Stuhl nach hinten? Habe es leider nur mit normalen Bürostühlen ausprobiert. Preisklasse bis 220€ Keiner blieb sicher stehen. Wie schaut es mit den Gaming Stühlen aus?
    Grüße Strigga

    • Hi,

      puh schwere Frage. Also der EPIC rollt nicht übermäßig leicht, gerade auf Teppich Boden. Dennoch will ich nicht ausschließen das er vielleicht bei solch einem Einsatz langsam nach hinten rutscht.

  3. Interessanter Test, gerade auch die Abhandlung zur Härte. Da ich grundsätzlich auch für festere Polster bin und mich die Optik und Tests echt überzeugt haben, habe ich mir den Noblecharis Hero gegönnt. Ich empfinde die Härte genau anders herum: die ersten 5 Minuten sind Bombe, dann wird es langsam für die berühmten 4 Buchstaben schmerzhaft.

    Mit meinen 95kg bei 1,81m hatte ich eigentlich gedacht, dass mein „körpereigenes Polster“ zusätzlich polstert, aber nach einiger Zeit im Hero weiß ich, dass da 2 Knochen im Hinterteil verbaut sind, die zuvor nie geschmerzt haben.

    Ansonsten ist Verarbeitung, Rückenlehne mit Lordosenstütze etc. einfach TOP. Ob ich mich je an die Härte gewöhnen kann, sei mal dahin gestellt…:-(

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