Nextorage B2 SE vs. B1 Pro: CFexpress Typ B Speicherkarten im Test

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Nextorage ist ein noch recht junger Hersteller auf dem deutschen Markt, der jedoch sehr hochwertige und generell gute Speicherprodukte anbietet. Neben SSDs und SD-Karten führen sie auch CFexpress-Speicherkarten im Sortiment.

In diesem Test wollen wir uns die beiden CFexpress Typ B Modelle von Nextorage ansehen: die günstigere B2 SE und die etwas teurere B1 Pro. Letztere soll eine höhere konstante Leistung bieten, kostet aber auch entsprechend mehr. Die Nextorage B2 SE hingegen zählt zu den günstigsten Typ B Modellen auf dem Markt, bietet aber dennoch eine sehr hohe Leistung. Lassen wir uns beide Speicherkarten einmal genauer betrachten.

 

Die CFexpress Typ B Speicherkarten von Nextorage im Test

Die B2 SE und B1 Pro sind recht klassische CFexpress Typ B Speicherkarten. Beide Modelle setzen auf ein Gehäuse, das größtenteils aus Metall besteht.

Dies macht nicht nur in puncto Robustheit absolut Sinn, sondern vor allem auch für die Wärmeabfuhr, was bei CFexpress Speicherkarten ein wichtiger Faktor ist. Beide Speicherkarten tragen einen vergleichsweise einfachen und schlichten Aufkleber.

 

Was macht CFexpress Speicherkarten besonders?

CFexpress Speicherkarten unterscheiden sich technisch deutlich von herkömmlichen SD-Karten. Im Wesentlichen handelt es sich bei CFexpress Speicherkarten um „normale“ NVMe SSDs, wie sie auch in PCs oder Notebooks verwendet werden. Gerade in CFexpress Typ B Speicherkarten stecken oft normale M.2 2230 NVME SSDs.

Mit entsprechenden Adaptern ist es möglich, eine solche Speicherkarte intern zu verbauen. Eine SD-Karte hingegen ist eher wie ein USB-Stick zu betrachten. Dies bietet zwei wesentliche Vorteile: Durch die PCIe-Anbindung und das NVMe-System hinter der Speicherkarte haben wir weniger Overhead und höhere Geschwindigkeiten im Vergleich zu SD-Karten. Die Zuverlässigkeit von SSDs/CFexpress Speicherkarten ist dank erweiterter Datenschutzfunktionen und besserem Wear-Leveling höher als die von SD-Karten.

Zudem kann der Zustand der Speicherzellen ausgelesen werden. Gerade dieser letzte Punkt ist interessant. Alle Flash-Speicher sind Verschleißmaterial und die Speicherzellen gehen irgendwann kaputt. Bei SD-Karten weiß man nicht, wann dies der Fall ist. Bei CFexpress Speicherkarten hingegen kann man den Zustand der Speicherzellen auslesen! Man kann sogar sehen, wie oft die Speicherkarte bereits beschrieben wurde.

 

Typ A und Typ B

CFexpress Speicherkarten gibt es in zwei Versionen (eigentlich drei, aber Typ C wird kaum verwendet):

  • Typ A – verwendet von Sony, sehr klein und kompakt, mit einer maximalen Geschwindigkeit von 1000 MB/s.
  • Typ B – verwendet von Canon, Nikon, Fuji usw., etwas größer, mit einer maximalen Geschwindigkeit von 2000 MB/s.

Achte also darauf, den richtigen CFexpress Typ für deine Kamera zu wählen! Wenn du beispielsweise eine Sony-Kamera hast, dann ist Typ B nicht die richtige Speicherkarte für dich.

 

Datenraten, erster Test

Wichtig: Datenraten bei CFexpress Speicherkarten schwanken stark je nach Kartenleser! Hast du einen normalen USB-Kartenleser, wirst du nicht mehr als 1000 MB/s erreichen können, unabhängig von der Speicherkarte, da hier die USB-Verbindung limitiert ist. Willst du die vollen Datenraten, brauchst du einen Thunderbolt- oder USB 4-Kartenleser. Ich teste zunächst die maximalen Datenraten mit CrystalDiskMark. Laut Hersteller sollen dabei folgende maximale Datenraten erreicht werden:

  • Nextorage B1 Pro 165GB – 1950 MB/s lesend, 1900 MB/s schreibend
  • Nextorage B2 SE 256GB – 1950 MB/s lesend, 1750 MB/s schreibend

Die Datenraten sehen auf den ersten Blick ziemlich ähnlich aus. Aber was sagt der CrystalDiskMark Test zu den Speicherkarten?

Hier liegen beide Speicherkarten noch dichter beieinander als schon vom Hersteller angegeben. Allerdings konnte ich bei beiden Modellen nicht ganz die Herstellerangabe erreichen. So schaffte die Nextorage B1 Pro 1869 MB/s lesend bzw. 1733 MB/s schreibend. Die B2 SE kam auf 1869 MB/s lesend bzw. 1633 MB/s schreibend. Zwar etwas unter der Herstellerangabe, aber generell recht gute Werte!

 

Konstante Schreibrate?

Allerdings sind die Werte von CrystalDiskMark beim Schreiben auf die Speicherkarte eher mäßig genau, denn viele CFexpress Speicherkarten setzen auf einen Schreibcache. Das bedeutet, ein Teil der Speicherkarte lässt sich deutlich schneller beschreiben als der Rest. Dies unterscheidet in der Regel die günstigen von den teureren Modellen. So wird beispielsweise die 165 GB B1 Pro mehr als 165 GB Speicher haben. Ein Teil der echten Speicherkapazität ist jedoch reserviert, um für höhere Schreibraten zu sorgen. Vermutlich wird bei der B1 Pro der TLC NAND im MLC- oder SLC-Modus laufen. Bei der B2 SE ist dies hingegen nicht der Fall, daher ist die Schreibrate nicht konstant.

Hier kannst du die Datenraten sehen, während ich die Speicherkarten konstant beschreibe. Diese sinkt bei der B2 SE nach kurzen Augenblicken von über 1400 MB/s auf lediglich +- 420 MB/s. Bei der B1 Pro hingegen sehen wir etwas stabilere Datenraten. So hält die Speicherkarte recht konstant über 1400 MB/s. Daher wird diese gerade bei hohen Serienbild-Frequenzen und hochauflösenden Video-Formaten deutlich besser abschneiden.

 

Praxis-Test in der FUJIFILM X-H2S

Machen wir auch einen Praxis-Test. Hierfür habe ich die FUJIFILM X-H2S genutzt. Folgende Einstellungen habe ich vorgenommen:

  • 40 Bilder/s
  • 1/2500s Belichtungszeit
  • Manueller Fokus
  • ISO 100

Zunächst habe ich gemessen, wie viele Bilder die Kamera in 30 Sekunden mit durchgedrücktem Auslöser machen kann.

Hier sehen wir zwei sehr unterschiedliche Ergebnisse. Die Nextorage B1 Pro ist die schnellste CFexpress Typ B Speicherkarte, die ich bisher für die Fuji im Test hatte. Die Nextorage B2 SE hingegen ist die langsamste CFexpress Typ B Speicherkarte, die ich im Test hatte. Dennoch ist sie signifikant schneller als selbst die besten V90/V60 SD-Karten! Im zweiten Test habe ich gemessen, wie lange die Kamera benötigt, um den Puffer zu leeren.

Hier sehen wir im Kern das gleiche Bild mit erneut sehr starkem Abschneiden der Nextorage B1 Pro.

 

Wer ist Nextorage?

Im Gegensatz zu SanDisk, Samsung, Kingston und Co. ist Nextorage vermutlich den Wenigsten bekannt. Aber wer ist Nextorage und sind sie vertrauenswürdig? Nextorage ist ein japanischer Hersteller von Speicherprodukten, der von ehemaligen Sony Mitarbeitern im Jahr 2019 gegründet wurde. Mittlerweile gehört Nextorage zum Phison Konzern und expandiert. Ich habe bisher sehr gute Erfahrungen mit den Nextorage Speicherkarten gemacht, die ich auch in meinen Kameras einsetze. Also ja, ich würde Nextorage klar als vertrauenswürdig einstufen; wir haben es hier nicht mit einem 08/15-Hersteller zu tun.

 

Fazit

Wir müssen bei den beiden Speicherkarten ein etwas differenziertes Fazit ziehen. Die Nextorage B1 Pro konnte im Test voll überzeugen!

Die Speicherkarte macht einen sehr hochwertigen Eindruck und die Leistung von konstant über 1400 MB/s ist hervorragend. Viel besser geht es kaum! Die Nextorage B2 SE bietet hingegen nur eine konstante Datenrate von 420 MB/s. Damit ist sie klar eine eher langsame CFexpress Typ B Speicherkarte, aber immer noch schneller als jede SD-Karte. Dabei ist die Nextorage B2 SE jedoch recht günstig!

179€ für 512GB sind ein sehr fairer Preis! Möchtest du also maximale Leistung gerade bei Serienbildern oder ProRes Video-Aufnahmen, greif zur B1 Pro. Suchst du hingegen einfach eine etwas schnellere Alternative zu einer SD-Karte, die aber dennoch nicht zu teuer ist oder sogar günstiger als die V90 SD-Karten ist, dann ist die Nextorage B2 SE eine spitzen Wahl! Alternativ solltest du dir auch einmal die Angelbird AV PRO CFexpress SE ansehen.

Nextorage Japanischer Hersteller CFexpress Typ B 512GB Maximale...
  • Der Nextorage-Vorteil: Mehr als 20 Jahre Erfahrung mit...
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis: Nextorage CFexpress TypeB B2SE...
  • Serienaufnahmen und hochqualitative Videoaufnahmen: Unterstützt...
  • Kompatible Geräte: Canon EOS R3/R5, Nikon D5/D500/D850/Z9/Z6/Z6...
  • Was Sie erhalten: Nextorage CFexpress Typ B Karte B1SE 512GB,...

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Michael Barton
Michael Barton
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