Und zu guter Letzt die INSTAR IN-5905HD in meiner kleinen Überwachungskamera Testserie.
Überwachungskameras sollen im Grunde weniger Einbrüche verhindern, sondern eher helfen, sollte es mal so weit kommen der Polizei Indizien oder Hinweise auf den möglichen Täter zu liefern.
Und wenn man sich die Aufklärungsraten ansieht sind Hinweise auf die Täter sicherlich nicht zu verachten.
Im folgendem Test geht es im die INSTAR IN-5905HD, eine Außenüberwachungskamera.
Technische Daten
- Objektiv 4mm
- CMOS Sensor 1/3 Zoll
- MegaPixel 1.0MP
- Blickwinkel ca. 90°
- Video Eigenschaften Videokompression H264 min. Auflösung 320×176 max. Auflösung 1280×720
- Bildwiederholungsrate 25fps
- Bild (drehen / spiegeln) 180°, ja
- LAN Anschluss (RJ45) 10/100 MBit
- integriertes WLAN 108 MBit max. empfohlene WLAN Reichweite ca. 8-12m
- Infrarot Nachtsicht Ja
- eingebaute IR LEDs 5 High Power LEDs
- Reichweite 12-20m
- Preis ca. 185€
- Link zum Hersteller
Lieferumfang, Verpackung und erster Eindruck
Geliefert wird die INSTAR in einer sehr robust wirkenden Box, sodass auch beim Transport wenig schief gehen sollte.
Innerhalb dieser Verpackung finden wir die IN-5905HD und reichlich Zubehör.
Zum einen das 12V/ 2A Netzteil, ein LAN Kabel, eine 4GB MicroSD Speicherkarte (bereits in der Kamera eingesetzt), ein paar Schrauben + Dübel und natürlich eine Anleitung(auf Deutsch)+ CD.
Die Kamera selbst ist recht kompakt, gerade im Vergleich zu Ihrem größeren Bruder, der IN-5907HD. Rein optisch entspricht sie dem was man von Außenüberwachungskameras kennt, länglicher Korpus mit der Linse in der Front.
Das Kabel der IN-5905HD kommt nicht wie man es ansonsten bei Überwachungskameras kennt aus der Kamera selbst, sondern wird durch den Fuß geführt.
Solltet Ihr also ein Loch in der Wand für das Kabel haben wäre es möglich die Kamera so auf diesem zu montieren, dass das Kabel komplett unsichtbar wäre.
Hierbei muss man allerdings dazu sagen das Kabel ist ziemlich dick aufgrund das LAN Anschlusses, das Loch in der Wand muss also schon etwas größer sein um das Kabel hindurch zu bekommen.
Der Standfuß ist wie die gesamte Kamera aus einem sehr hochwertigen und dicken Aluminium gefertigt. Leider lässt sich die Kamera nur in eine Richtung knicken, also entweder von oben nach unten oder von links nach rechts, bedenkt dies bei der Montage.
Die Micro SD Speicherkarte wird im Übrigen unter einer verschraubten Klappe eingesetzt. Dies ist hier etwas eleganter gelöst als bei er IN-5907HD bei welcher man die Kamera komplett aufschrauben muss um an die Karte zu kommen.
Dennoch ist die Karte nahezu unmöglich ohne Werkzeug zu entnehmen, dies ist auch wichtig, so kann ein Einbrecher die Karte, mit seinem Bild darauf, nicht einfach klauen.
Und ja, die Kamera ist so solide bzw. das Alu so dick, dass es selbst mit einem Hammer schwer wäre die Kamera zu öffnen, um an die Karte zu kommen. Der Einbrecher müsste sich also die Zeit nehmen die Kamera regulär aufzuschrauben.
Inbetriebnahme und Einrichtung
Wie auch bei den anderen INSATR Kameras, die ich bisher testen durfte, ist die Einrichtung bzw. Erstinstallation des Gerätes ein Glanzpunkt.
Mein Tipp, legt die gedruckte Anleitung und die CD beiseite und ruft http://install.instar.de/de/IN-5905HD/lanwifi_5905_de.html auf. Dort findet Ihr eine „Virtuelle“ Installations CD welche die Schritte der Einrichtung wirklich hervorragend beschreibt.
Grundsätzlich gibt es hier zwei Methoden. 1. Via WLAN, dafür muss Euer Router WPS unterstützen oder 2. via LAN Kabel.
Natürlich könnt Ihr auch bei der Einrichtung via LAN Kabel die Kamera am Ende über WLAN betreiben.
Beide Einrichtungsmethoden beginnen mit dem Anschrauben der Antenne und dem verbinden der Kamera mit dem Strom.
Wenn Ihr die Kamera über WLAN/WPS einrichten wollt ,drückt die WPS Taste an Eurem Router und dann innerhalb einiger Sekunden den Reset bzw. WPS Knopf an der Kamera für ca. 3 Sekunden.
Wenn dies gemacht ist, ladet Euch das INSTAR Kameratool herunter (oder Installiert es von der CD), dieses ist für Windows, Linux und Mac verfügbar. Sollte Eure Kamera nicht von diesem Tool gefunden werden, versucht den Vorgang erneut oder versucht es mit dem Kabel.
Um die Kamera über das Kabel einzurichten, verbindet diese mit dem beiliegendem LAN-Kabel mit Eurem Router/Switch und ruft das INSTAR Kameratool auf.
Macht dort einen Doppelklick auf diese. Nun sollte sich Euer Webbrowser öffnen in welchem die Einrichtung weitergeht.
In diesem werden nun die Basisdinge abgefragt, welche IP Adresse die Kamera haben soll, ob und mit welchem WLAN sie sich verbinden soll usw.
Unterm Strich würde ich die Einrichtung als wirklich leicht und vor allem gut dokumentiert bezeichnen, hier ist es ein massiver Vorteil, dass INSATAR eine deutsche Firma ist und dementsprechend die Anleitungen nicht einfach nur schlecht übersetzt wurden.
Die Benutzeroberfläche
Die Benutzeroberfläche der Überwachungskamera könnt Ihr durch die Eingabe der IP-Adresse in Euren Webbrowser aufrufen.
Solltet Ihr die IP Adresse nicht kennen oder vergessen haben, nutzt das INSTAR Kameratool aus der Einrichtung.
Das Erste was Euch vermutlich auf der Benutzeroberfläche entgegen schlägt, ist die Meldung installieren sie bitte Plugin XYZ.
Die Plugin Geschichte ist etwas trickreich und nicht zu Letzt auch problematisch und das hat INSATR erkannt und liefert eine neue Firmware, mit welcher diese Problematik deutlich entschärft wird.
Je nachdem wann Ihr die Kamera gekauft habt, ist diese Firmware möglicherweise bereits vorinstalliert, falls nicht, empfehle ich Euch dringend dies nachzuholen.
Diese findet Ihr hier inklusive Anleitung: http://www.instar.de/downloads/outdoor/dl_5905hd
Wenn diese Firmware installiert ist, wird das Livebild der Kamera via Flash gestreamt welches von nahezu jedem PC/Webbrowser unterstützt wird (für Smartphones gibt es eine App).
Die Benutzeroberfläche ist recht einfach aufgebaut, das Livebild ist in der Mitte und links davon die Menueüberpunkte.
Wenn Ihr auf einen der Überkategorien klickt, klappt diese Kategorie aus. Hier muss ich zugeben, dass ich die Sortierung teilweise etwas missverständlich fand.
Warum ist SD Karte (worunter man die SD Karte löscht/auswirft/formatiert) unter Aufnahme und nicht unter System / Software?
Aber grundsätzlich findet man nach wenigen Sekunden alles was man sucht.
Die Bildqualität
Die Bildqualität ist in Ordnung, klar die INSTAR IN-5905HD ist kein Camcorder oder Derartiges und das ist auch gut so. Denn spätestens bei Dunkelheit würde dieser versagen.
Gerade bei Nacht liefert die Kamera, auch Dank der sehr starken IR LEDs, ein, wie ich finde, sehr klares Bild ab.
Wenn ich Kritik äußern müsste, würde ich sagen, dass bei Nacht das Bild nicht so gut am Rand ausgeleuchtet ist wie beispielsweise bei der IN-5907HD.
Bedenkt beim Kauf das IN-5907HD einen recht weiten Blickwinkel hat, was vermutlich auch der Grund für die nicht 100% perfekte Ausleuchtung am Rand ist.
Ein weiter Blickwinkel ist gut um Flächen oder einen Hof zu überwachen, wer allerdings auf einer gewissen Distanz beispielsweise einen Durchgang filmen will, sollte vielleicht eher zur IN-5907HD greifen.
Das Bild lässt sich zudem noch etwas fein justieren. Helligkeit, Sättigung, Kontrast, Belichtung und Schärfe lassen sich einstellen, womit Ihr nochmals etwas mehr aus dem Bild herausholen könnt.
Aufnahme und Alarme
Das Wichtigste bei der Kamera ist natürlich was letztendlich mit den Videos oder den Bildern passiert, man kann ja nicht den ganzen Tag die Liveansicht beobachten.
Hier habt Ihr diverse Optionen. Grundsätzlich ist es möglich laufend Videos auf die interne MicroSD Karte zu speichern, die Kamera unterstützt hierbei bis zu 32GB, alternativ auch Bilderserien z.B. alle 2 Sekunden ein Bild.
Neben dieser dauerhaften Aufnahme ist es zudem möglich „Alarme“ einzurichten.
Hierbei könnt Ihr bis zu 4 Bereiche im Bild festlegen, welche auf Bewegungen untersucht werden sollen (natürlich auch das gesamte Bild), so könnt Ihr beispielsweise Bäume oder andere, sich durch Wind bewegende Objekte, aus der Bewegungserkennung ausklammern.
Ein Alarm kann allerdings auch ein Geräusch sein, denn in der Kamera ist auch ein Mikrofon verbaut, dies ist aber vermutlich bei einer Außenkamera nicht so wichtig da Einbrecher selten viel Lärm machen.
Was passiert nun wenn so ein Alarm ausgelöst wird? Es ist einerseits möglich eine Bilderserie oder Video auf der eingebauten MicroSD Speicherkarte abzulegen, auf einem FTP Server zu laden oder per Mail zu versenden, oder alles drei.
Hier bedarf es allerdings etwas Feinjustierung um Fehlalarmen vorzubeugen, gerade bei Wind wird gerne mal ein „Alarm“ ausgelöst wenn ein Blatt durchs Bild weht. Aber dies ist ja nicht weiter tragisch, denn so viel Speicherplatz nehmen die Aufnahmen nicht weg.
Etwas Luft nach oben sehe ich bei der Auswertung der Aufnahmen. Diese werden, sofern intern auf der Kamera gespeichert, lediglich nach Datum/Uhrzeit sortiert, man hat aber keine Vorschau oder irgendwelche Informationen was für eine Bewegung die Aufnahme ausgelöst hat.
Hier wäre eine Vorschau und vielleicht eine Art „Pegel“ interessant, welcher einem sagt wie stark beispielsweise die erkannte Bewegung auf dem Bild war.
Die APP
Wie so ziemlich alles auf dieser Welt, hat auch INSTAR eine App für seine IN-5905HD. Diese App macht auch durchaus Sinn, gerade wenn man nur mal kurz nachsehen will was gerade zuhause los ist.
Ich muss zugeben von der App war ich ziemlich positiv überrascht.
Kleines Unternehmen + Sitz in Deutschland hat bei mir nur bedingt die Hoffnung ausgelöst eine gute Smartphone App vorzufinden.
Aber die App ist tatsächlich sehr gelungen. Aber der Reihe nach. Die App von Instar hört auf den Namen „InstarVision“ und ist für Android, IOS, Fire OS, Windows Phone und Windows 8.1/ Windows 10 verfügbar.
Damit ist die App für so ziemlich jede Plattform verfügbar. Auch die Bewertungen der Apps im jeweiligen App Store verhieß durchaus Gutes.
Optisch ist die Anwendung recht schlank gehalten, was in keiner Weise negativ ist. Um eine Kamera hinzuzufügen, klickt auf Kameras und plus wählt nun P2P aus.
Hierbei ist es nicht nötig eine Portfreigabe einzurichten! Dies erspart eine Menge Arbeit, zumal INSTAR seine Server welche für die Weiterleitung der Daten zuständig sind in Deutschland stehen, was ein massiver Vorteil gegenüber anderen Modellen ist ,bei welchen die Server oftmals in der USA oder China stehen.
Geht nun für die weitere Einrichtung auf die Benutzeroberfläche Eurer Kamera (am PC oder MAC) und wählt unter Netzwerk P2P aus. Dort solltet Ihr einen QR Code sehen, scannt diesen einfach mit der InstarVision App ein und fertig!
In diesem QR Code den Ihr dort seht, sind alle Daten inklusive PW usw. gespeichert.
Die Kamera sollte nun in der Übersicht zu sehen sein. In der Übersicht ist es sogar möglich mehre Kameras gleichzeitig in der „Konferenzschaltung“ zu sehen.
Auch Push Nachrichten lassen sich einrichten oder die zwei Wege- Kommunikation nutzen.
Kurzum eine durch und durch gelungen APP, gerade da es für die Einrichtung lediglich nötig ist einen QR Code zu scannen, was jeder schafft.
TOP!
Montage und Installation
Wichtig ich bin kein „Handwerker“ oder sonst wie begabt in solchen Dingen, daher stand ich vor einem Problem. Das Kabel dieser Kamera ist sehr dick, wie also sie mit Strom versorgen?
Ein so dickes Loch in die Wand machen war eher weniger eine Option. Daher habe ich mir ein einfaches zweiadriges Kabel gekauft und das Stromkabel durchgeschnitten und ein passend langes Stück in die Mitte gesetzt (verlötet).
So ist der Stromadapter im Trockenen und ich konnte das Kabel einfach durch ein Fenster führen.
Zwar ist so der LAN Anschluss der Kamera ungeschützt (aber überdacht, sodass kein Wasser direkt an diesen kommt) aber bisher gab es deshalb noch keine Probleme.
Ja es gibt sicherlich Wege die Kamera „eleganter“ zu montieren und mit Strom zu versorgen, dies soll auch nur eine Anregung sein, wie man es machen kann, auch wenn der Hersteller vermutlich von so einer Lösung abraten würde.
Fazit
INSTAR bewirbt die IN-5905HD als „einer kleineren Alternative zur IN-5907HD“ was auch durchaus korrekt ist.
Rein von der Bildqualität tun sich beide Modelle nicht viel, aber der Blickwinkel ist doch deutlich anders. Die IN-5905HD besitzt ein sehr weitwinkeliges Bild, was sich ideal macht für die Überwachung von großen offenen Flächen.
Solltet Ihr Euch für die IN-5905HD entscheiden, macht Ihr nichts falsch. Ihr bekommt eine gute Kamera welche hervorragend verarbeitet ist und eine 1a Software besitzt.
Gerade letztere ist wirklich ein herausragender Punkt bei INSTAR. Die Software und deren Dokumentation, ich glaube kaum ein Produkt gesehen zu haben, wo wirklich alles so im Kleinsten erklärt wird wie bei INSATR.
Der Hersteller betreibt sogar ein kleines Wikipedia für seine Kameras und deren Funktionen http://wiki.instar.de/index.php/Hauptseite
Aber gibt es auch Schwächen und Kritik an der Kamera? Ja, zwei Punkte 1. Der Standfuß lässt sich nur an einer Stelle Knicken, daher ist die Ausrichtung etwas trickreich 2. Die WLAN Reichweite ist relativ gering, gerade im Betracht, dass durchaus größere Datenmengen für Aufnahmen und die Liveansicht übertragen werden müssen. Ich würde euch, sollte euer Router weiter entfernt stehen, vielleicht eine Größere Antenne empfehlen, da diese Ja Problemlos austauschbar ist.
Dennoch Daumen hoch für die IN-5905HD und allgemein für INSTAR.
Ich betreibe ebenfalls eine Instar 5905 im Hauseingangsbereich.Nachteil die Kamera liefert häufig Fehlalarme trotz Eingrenzung der Bereiche.Lösung: im Eingangsbereich einen Decken-Mikrowellen-Bewegungsmelder Typ LX-753 mit einem Koppel relais 230 V 1 Wechselkontakt an die Eingangsbeleuchtung angeschlossen.Bewegt sich jemand im Bereich des Mikrowellensenders wird das Eingangslicht eingeschaltet gleichzeitig wird der Wechskontakt am Koppel relais geschlossen,an dem das Kabel Alarm I/O für externe Signalgeber mit + und – angeschlossen ist. Nur wenn beide Bedingungen erfüllt sind nämlich Licht ist eingeschaltet und die Kamera erkennt eine Bewegung wird ein Alarm ausgelöst .Der Mikrowellensenders lässt sich so einstellen, dass umherfliegende Blätter oder Katzen nicht erfasst werden. Habe seitdem keine Fehlalarme mehr.
Ein gutes gelingen