Die ZMI Power Bank 20000mAh im Test, 40W USB C Power!

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Immer mehr Notebooks lassen sich über ihre USB C Ports aufladen, praktisch! Gerade wenn man hierdurch die Notebooks einfach unterwegs an einer Powerbank aufladen kann. Allerdings können nur die wenigsten Notebooks einfach an irgendeiner Powerbank laden.

Es sind hier meist spezielle Modelle nötig die den USB Power Delivery Standard unterstützen, aber selbst dann ist eine Kompatibilität nicht garantiert.

Einige Notebooks setzten besonders leistungsstarke Powerbanks voraus, welche sehr selten sind und auch teuer.

Die ZMI QB820 Power Bank 20000mAh wirbt mit satten 45W Leistung und der USB Power Delivery Unterstützung.

ZMI nie von gehört? ZMI ist ein asiatischer Hersteller, wessen Produkte nur bedingt auf dem europäischen Markt zu bekommen sind. Dafür sind die Produkte von ZMI auch vergleichsweise günstig aber dennoch augenscheinlich sehr hochwertig.

Kommt bekannt vor! Richtig ZMI ist eine Untermarke von Xiaomi! Daher darf die Erwartungshaltung auch durchaus etwas größer sein.

Wollen wir doch einmal im Test schauen ob die Xiaomi ZMI QB820 Power Bank 20000mAh überzeugen kann!

 

Die ZMI Power Bank 20000mAh im Test

Das Erste was bei der ZMI Powerbank auffällt ist die Größe. Zwar gibt es durchaus kompaktere Powerbanks mit einer Kapazität von 20000mAh, aber keine mit USB Power Delivery, geschweige denn mit 45W Leistung!

Dies ist ohne Frage die kompakteste Powerbank mit 45W Leistung aktuell auf dem Markt.

Die Optik der ZMI Powerbank ist wie ich finde sehr stimmig. ZMI setzt bei dieser auf ein sehr schlichtes Gehäuse welches eher durch eine gewisse Eleganz punkten soll. Das Gehäuse ist sogar größtenteils aus Aluminium gefertigt.

Allerdings handelt es sich hierbei um vergleichsweise dünnes Aluminium. Ich war mir sogar zunächst nicht sicher ob es sich wirklich um Aluminium handelt oder um beschichteten Kunststoff.

Hierdurch steigt das Gewicht der Powerbank allerdings auch weniger stark an, als bei Modellen mit besonders dickem Aluminiumgehäuse. 403g sind für solch eine Powerbank vollkommen okay. Konkurrenzmodelle können gerne 100-200g mehr wiegen.

Das Gehäuse ist allerdings auch nicht vollständig aus Aluminium. Der mittlere Rahmen ist aus einem schwarzen Kunststoff gefertigt.

In diesem Rahmen sind auch die Anschlüsse und Tasten der Powerbank eingelassen. Bei den Anschlüssen handelt es sich um zwei normale USB Ausgänge und einen USB C Anschluss.

Hier wird es nun interessant, denn die normalen USB Ausgänge sind mit 5V/2,4A, 9V/2A oder 12V/1,5A spezifiziert.

Interessanterweise habe ich bei der Bestellung nirgends etwas von einem Quick Charge support gelesen, aber ja beide USB Ports der ZMI Power Bank 20000mAh unterstützen Quick Charge, laut den Daten aber nur Quick Charge 2.0, später dazu mehr.

Beim USB C Port gibt es ebenfalls etwas Verwirrung, denn die ZMI Power Bank kann 5-20V ausgeben und maximal 40W.

Eine ungewöhnliche Größenordnung und eine recht grobe Angabe. Die beworbenen 45W sind die maximale Ausgangsleistung über alle USB Anschlüsse hinweg.

Ihr könnt also nicht Euer Notebook mit 40W laden und gleichzeitig zwei Smartphones via Quick Charge. Verständlich, 45W Ausgangsleistung ist schon recht viel für solch eine kompakte Powerbank.

Es geht hier nicht einmal um die Akkuzellen, eine 18650 Zelle kann gut und gerne über 20W Leistung schaffen und es sind 6 Stück verbaut, das Problem ist eher die Hitzeentwicklung der Elektronik.

Der USB C Port ist bei der ZMI Powerbank nicht nur Ausgang, sondern muss auch zum Aufladen der Powerbank selbst verwendet werden. Hier gibt ZMI die Leistung mit ebenfalls 45W an, was sich aber nicht mit der Angabe deckt, dass eine vollständige Ladung 3,8 Stunden dauern soll. Praktisch wird die Powerbank also vermutlich um die 20W aufnehmen.

Wie üblich verfügt die Powerbank auch über einen Einschalter und vier Status LEDs, welche Euch über den aktuellen Ladestand informieren.

 

USB Power Delivery

Ich glaube es ist sinnvoll einmal kurz zu erklären was überhaupt USB Power Delivery ist. Quick Charge, Super Charge usw. wird sicherlich den meisten etwas sagen.

Es handelt sich hierbei um Schnellladetechnologien für Smartphones und Tablets, welche bereits vor einigen Jahren auf den Markt gekommen sind. Ebenfalls haben alle gemeinsam, dass es sich hier um proprietäre Technologien handelt.

Das heißt, jedes Schnellladeverfahren ist entweder mit Lizenzgebühren oder einen Hersteller verknüpft. Quick Charge gehört Qualcomm, Super Charge Huawei usw.

USB Power Delivery hingegen ist ein freier Standard. Jeder Hersteller kann diese Technik nutzen, wenn er dies möchte.

Hierdurch hat USB Power Delivery auch in der letzten Zeit deutlich an Verbreitung zugelegt. Gerade Apple verbaut USB Power Delivery aktuell in allen seinen Geräten.

Hier eine kleine nicht vollständige Liste mit mir bekannten Geräten welche USB Power Delivery zum Laden/Schnellladen unterstützen:

  • Google Pixel
  • Google Pixel XL
  • Google Pixel C
  • Google Pixel 2 (XL)
  • LG G6 (9V)
  • Samsung Galaxy S8 (5V 3A oder 9V)
  • Samsung Galaxy S8 Plus (5V 3A oder 9V)
  • Dell XPS 13 (20V)
  • Dell XPS 15 (20V)
  • Apple MacBook
  • Apple MacBook Pro (14,5V oder 20V)
  • Apple iPad Pro 10.5
  • Apple iPad Pro 12.2
  • Apple iPhone 8 (Plus)
  • Apple iPhone X
  • LG Gram 2017
  • Razer blade Stealth
  • Nintendo Switch (14,5V)
  • Huawei Mate 9 (9V)
  • Huawei P10 (9V)
  • Huawei P10 Plus (9V)
  • Huawei Mate 10 Pro

Wie man sieht, gibt es mittlerweile doch schon eine recht große Verbreitung dieses Standards.

Wie funktioniert USB Power Delivery? Der normale USB Port arbeitet mit einer festen Spannung von 5V und aktuell mit einem maximalem Strom von 2,4A (ursprünglich ist USB nur mit einer Leistung von 0,5A geplant).

Um nun höhere Ladegeschwindigkeiten zu erreichen, wird bei USB Power Delivery die Spannung von 5V auf 9V, 12V, 15V oder 20V angehoben. Dies geschieht nur in Rücksprache mit dem angeschlossenen Gerät! Ihr müsst also nichts auswählen oder Sorgen haben, dass etwas kaputt geht.

Schließt Ihr ein nicht USB Power Delivery fähiges Smartphone an einen USB Power Delivery Ladegerät an, wird dieses Gerät ganz klassisch mit 5V versorgt. Daher könnt ihr auch am USB C Port des Anker Ladegerätes jedes Gerät mit USB C laden.

Erst nach einer Absprache zwischen Ladegerät und Smartphone/Tablet/Notebook wird die Spannung hochgeschaltet. Warum wird die Spannung erhöht und nicht einfach der Strom? Es ist leichter, eine hohe Spannung zu übertragen, als einen hohen Strom. Daher gibt es auch Hochspannungsleitungen und keine Hochstromleitungen. Ein hoher Strom von 3A+ würde deutlich dickere Kabel und nicht zuletzt Ports voraussetzen.

Leider ist aber USB Power Delivery nicht ganz so einfach. Es gibt beispielsweise einige Notebooks, welche eine Mindestleistung voraussetzen. Man kann also nicht jedes USB Power Delivery fähige Notebook an jedem USB Power Delivery Ladegerät laden.

Beispielsweise das Dell XPS 13/15 benötigt in der Regel mindestens 45W. Hat das Ladegerät diese nicht, wird das Laden verweigert.

 

Messwerte

Ehe wir zu den Kapazitätsmesswerten kommen, möchte ich generell einmal über die Kapazitätsangabe der ZMI QB820 Power Bank 20000mAh reden, denn nirgends an der Powerbank wird von 20000mAh gesprochen!

Dort ist 10000mAh/7,2V angegeben. Wie kommen die Händler nun auf 20000mAh?! mAh ist an sich ein recht unbedeutender Wert bei einer Powerbank. mAh gibt den Strom an welche eine Powerbank speichern kann, aber nicht bei welcher Spannung. Viel genauer ist die Wh Angabe, denn diese setzt Strom und Spannung ins Verhältnis, daher wird bei Haushaltsgeräten auch der Stromverbrauch in Watt angegeben und nicht in Ampere.

Strom * Spannung = Leistung, also in diesem Fall 10000mAh * 7,2V = 72Wh. Bei einer normalen Powerbank ist die interne Spannung aber nicht 7,2V sondern 3,6V. 72Wh / 3,6V = 20Ah bzw. 20000mAh.

Die Händler haben also bei der ZMI Powerbank also eine besser vergleichbare mAh Angabe errechnet. Das Interessanteste ist aber das die ZMI Powerbank anscheinend intern mit 7,2V arbeitet. Dies ist extrem selten! 99,9% aller Powerbanks nutzen eine geringere interne Spannung von 3,6V.

Wirkt sich dies auf die messbare Kapazität aus?

Ich konnte 16947mAh bzw. 62,7Wh messen. Dies entspricht rund 85% der Herstellerangabe, ein solider Wert!

Warum sind 85% solide? Die Herstellerangabe bezieht sich immer auf die Kapazität der im Inneren verbauten Akkuzellen und nicht auf die letztendliche nutzbare Kapazität. Es ist also sehr wahrscheinlich das die ZMI QB820 Power Bank wirklich die beworbenen 20000mAh speichern kann, aber rund 15% Energie beim Entladen verloren geht.

Dies ist völlig normal! Die meisten Powerbanks erreichen 80-90% der Herstellerangabe. Bei unter 80% gehe ich davon aus, dass hier etwas bei der Kapazität geflunkert wurde.

Wichtig! Die Kapazität variiert auch etwas abhängig von der Geschwindigkeit mit der Ihr die Powerbank entladet. Ich Teste bei der Standard 5V 1A Geschwindigkeit, entladet Ihr die Powerbank mit 45W könnt Ihr mit einer ca. 10-15% niedrigeren Kapazität rechnen.

Kommen wir zu den Ladetests. Folgende Geräte habe ich an der ZMI QB820 getestet:

  • Apple iPhone X
  • Apple iPad Pro 10.5
  • Apple MacBook Pro late 2016
  • Dell XPS 13 9370
  • Google Pixel 2 XL
  • Samsung Galaxy S9+

Beginnen wir einfach bei den beiden Notebooks, welche am spannendsten sind. Erfreulicherweise gibt es hier aber nichts Negatives zu berichten.

Wie beworben liefert die Powerbank 40W über ihren USB C Port, welche auch von Dell wie auch Apple Notebook aufgenommen werden. Beim Dell XPS 13 sind 19,5V und 1,99A, beim Apple MacBook 19,5V und 1,94A, also rund 40W.

40W ist ein sehr ordentliches Ladetempo! Dies reicht problemlos um diese beiden Notebooks auch während der Nutzung noch aufzuladen. Ja es ist aber weiterhin möglich das diese 40W nicht ausreichen das Notebook zu laden, wenn es eine extreme Last gibt, wie bei einem gleichzeitigen Videoexport usw.

Wie steht es um Smartphones und Tablets? Sowohl das iPhone X wie auch das iPad und das Google Pixel 2 XL unterstützen USB Power Delivery zum Schnellladen.

Das Google Pixel 2 XL erreicht am USB C Port beispielsweise 9V 2A und das iPhone X 9V 1,8A. Lediglich das Samsung Galaxy S9+ zeigt sich zickig (dieses besitzt eine sehr mäßige USB Power Delivery Unterstützung) und lädt nur mit 5V 1,45A am USB C Port.

Nicht schlimm, denn wir haben ja zwei Quick Charge USB Ausgänge, an welchen das S9+ seine übliche Quick Charge Geschwindigkeit erreicht.

Die beiden Quick Charge Ports sind auch in einem gewissen Rahmen Apple optimiert. An „normalen“ Quick Charge USB Ports können Apple Geräte nur mit einem 1A laden. Erst wenn der Hersteller hier ein paar „Optimierungen“ durchführt, können auch Apple Geräte an diesen Ports eine höhere Geschwindigkeit erreichen. Einige Hersteller bekommen dies besser hin, andere schlechter.

ZMI hat dies eher mittelmäßig hinbekommen. Apple iPhones und iPads können mit über 1A an den beiden Quick Charge Ports laden, aber dennoch gibt es bessere bzw. schnellere Powerbanks für das Laden von iPhones und iPads, sofern man nicht den USB C Port nutzen möchte.

Über den USB C Port lassen sich aktuelle iPhones und iPads natürlich rasend schnell laden, aber dies wird vom iPhone 7 oder älter noch nicht unterstützt.

Ist nun die Powerbank Leer, wie lange dauert das Aufladen? Dies hängt etwas vom Ladegerät ab. An einem einfachen 5V USB Ladegerät lädt die Powerbank mit rund 2A. Eine vollständige Ladung würde als rund 7,5 Stunden dauern.

Habt Ihr ein USB Power Delivery Ladegerät, beispielsweise das von einem MacBook Pro, dann sind 15V und satte 2,6A möglich. Eine vollständige Ladung dauert nur rund 2 Stunden, was sehr schnell ist!

 

Fazit

Ja die ZMI QB820 ist eine absolute Top Powerbank! Diese gehört zu den besten aktuell auf dem Markt!

Gerade dann wenn Ihr ein Notebook besitzt, welches via USB C laden kann, oder ein aktuelles Apple iPhone bzw. iPad, welches den USB C auf Lightning Adapter unterstützt.

Grundsätzlich eignet sich die ZMI QB820 Power Bank auch hervorragend für eine Nintendo Switch, welche ja ebenfalls den USB Power Delivery Standard unterstützt.

Neben dem 40W USB C Port besitzt die Powerbank aber auch noch zwei Quick Charge Ports, welche ebenfalls einen großen Mehrwert darstellen können, gerade für Android Nutzer.

Es geht positiv weiter, das Wiederaufladen ist super schnell und auch die Haptik ist klasse. Die ZMI QB820 Power Bank ist sogar ziemlich kompakt für ihre Leistung. Ich würde sogar sagen dies ist die kompakteste Powerbank mit derartig viel Leistung.

Kurzum ja ich kann die ZMI QB820 voll empfehlen! Primär aber wirklich dann wenn Ihr auch ein Notebook mit USB Power Delivery habt. Rein für Smartphones ist die ZMI QB820 etwas übertrieben.

Dies liegt natürlich auch etwas am Preis. Hier gibt es zwei Preise, Ihr könnt die ZMI QB820 bei Amazon bekommen für rund 89€. Ein konkurrenzfähiger Preis, aber auch nicht super günstig.

Alternativ könnt Ihr die Powerbank auch direkt aus Asien bestellen, beispielsweise über Gearbest. Hier ist die Powerbank für um die 70€ zu bekommen, was ein hervorragender Preis für die Leistung ist. Dafür habt Ihr Euch gegebenenfalls mit dem Zoll herumzuschlagen.

Alternativen:

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Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

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