Der amerikanische Hersteller MadCatz hat ohne Frage die außergewöhnlichsten Gaming Mäuse im Sortiment. Die R.A.T. Serie kann sich gerade optisch doch ein gutes Stück von der Konkurrenz absetzen, mit ihrem Teil modularem Design.
Bei der R.A.T. 6+ will MadCatz aber nicht nur aufgrund des Designs überzeugen, auch die Technik soll auf dem neusten Stand sein.
Aber wie sieht es in der Praxis aus? Kann hier die MadCatz R.A.T. 6+ überzeugen? Finden wir es im Test heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an MadCatz für das Zurverfügungstellen der R.A.T. 6+.
Die MadCatz R.A.T. 6+ im Test
Das ohne Frage auffälligste an der MadCatz R.A.T. 6+ ist das Design. Wir haben hier eine wirklich außergewöhnliche Maus vor uns. Das verwendete „Cyborg“ Design ist sicherlich etwas Geschmackssache und die Meinungen werden sich teilen.
Aber in einer Welt voller doch sehr ähnlicher Mäuse sticht die MadCatz R.A.T. 6+ aus der Masse hervor, was ich grundsätzlich begrüße.
Die meisten anderen Hersteller setzen bei ihren Mäusen auf ein Kunststoff Gehäuse aus einem Guss. MadCatz hingegen setzt auf ein gestückeltes Gehäuse, welches sogar teils Lücken zwischen den einzelnen Elementen besitzt. Hierdurch entsteht dieses „Cyborg“ Design. Die einzelnen Kunststoff-Elemente werden intern aber von einem Metallrahmen gehalten.
Hierdurch wirkt die R.A.T. 6+ erstaunlich massiv und stabil. Ich würde sogar sagen diese ist eine der massivsten Mäuse die ich bisher in den Händen hatte. Allerdings kommt diese Massivität zu einem Preis, dem Gewicht. Mit 120g ist die R.A.T. 6+ eine vergleichsweise schwere Maus, welche Ihr Mithilfe von 3x 6g Gewichten nochmals schwerer machen könnt.
Neben dem Gewicht könnt Ihr auch die Ergonomie der Maus ein wenig anpassen. Das Hinterteil der Maus lässt sich ausziehen oder einschieben. Je nachdem wie groß Eure Hand und welchen Griff Style Ihr bevorzugt könnt Ihr die R.A.T. 6+ also anpassen.
Als Anschluss für Euren PC nutzt die R.A.T. 6+ ein ca. 1,8 Meter langes USB Kabel, welches textilummantelt ist. Dieses bekommt eine „2“ für die Flexibilität.
Tasten und Mausrad
MadCatz R.A.T. 6+ verfügt über acht Tasten. Neben den beiden Maustasten finden sich auf der Front der Maus drei weitere Tasten. So lässt sich das Mausrad drücken, eine Taste hinter dem Mausrad und eine Taste auf Höhe des Zeigefingers. Die drei übrigen Tasten sind im Bereich des Daumens eingelassen.
Bei den primären Maustasten handelt es sich um Omron Taster mit 50 Millionen Klicks Lebensdauer. MadCatz setzt also auf die mit wertigsten Taster die Ihr aktuell im Groß-Handel bekommen könnt. Sagen wir es so, die Wahrscheinlichkeit, dass irgendetwas anderes an der Maus kaputt geht ist deutlich höher als das Versagen der Maustasten.
Die anderen Tasten an der MadCatz R.A.T. 6+ sind auch Taster, aber es handelt sich bei diesen nicht um die gleichen Omron Taster.
Die beiden Maustasten haben einen sehr angenehm und „kurzen“ Klick, was die Reaktionszeiten verbessert. Klanglich sind die Maustasten relativ laut und hell klingend. Stört mich nicht, ganz im Gegenteil, aber habt Ihr jemanden den Ihr damit stören könntet ist dies suboptimal. Erstaunlicherweise fühlen sich die beiden Maustasten minimal unterschiedlich an. Die rechte Maustaste ist noch etwas leichtgängiger und heller klingend. Ich vermute dies liegt an den etwas unterschiedlich geformten Maustasten. Dies ist aber ein Unterschied den Ihr nicht bemerken werdet, sofern Ihr nicht danach sucht.
Mit den zusätzlichen Maustasten bin ich sehr zufrieden! Gerade die beiden primären Daumentasten fühlen sich sehr knackig und gut an. Lediglich die Taste hinter dem Mausrad hätte etwas griffiger sein können.
Ein dickes Lob möchte ich für das Mausrad aussprechen bzw. die Mausräder, denn die MadCatz R.A.T. 6+ hat ein sekundäres seitliches Mausrad. Das primäre Mausrad, welches frei schwebend angebracht ist, ist schön griffig und angenehm leichtgängig. Ja es gibt Mausräder bei denen die Abstufungen noch besser definiert sind, aber gerade wenn Ihr viel scrollen müsst, in einem langen Dokument/Webseite, ist das etwas leichtere schon angenehmer. Mir gefällt das Mausrad sehr gut!
Der Sensor
Wie 99% aller Hersteller nutzt auch MadCatz bei der R.A.T 6+ einen Sensor aus dem Hause PixArt. Genau genommen nutzt MadCatz den PixArt PMW 3360.
PixArt PMW 3389 | PixArt PMW 3360 | PixArt PMW 3330 | PixArt PMW 3391 | |
Auflösung | 100-16000 dpi | 200-12000 dpi | 200-7200 dpi | 100-18000 dpi |
Tracking Geschwindigkeit | 10,16 m/s | 6,35 m/s | 3,81 m/s | 10,16 m/s |
Beschleunigung | 50 g | 50 g | 30 g | 50 g |
Der PixArt PMW 3360 ist ein Sensor der oberen Mittelklasse bzw. unteren Oberklasse. Dieser ist nicht mehr ganz der Flaggschiff-Sensor, aber immer noch absolut top! Dies bestätigt sich auch in der Praxis, dazu später mehr.
Die Pollingrate beträgt wie üblich 1000Hz und die maximale DPI 12000.
Die Praxis
In der Praxis kommt es bei modernen Gaming Mäusen meist weniger auf die Technik an. High End Sensoren unterscheiden sich abseits des Papiers nur noch minimal. Ob Ihr nun eine Maus mit PixArt PMW 3360 oder PixArt PMW 3391 vor Euch habt ist kaum bis gar nicht zu spüren.
Hier und da kann sich mal eine Maus etwas reaktionsfreudiger bei schnellen Bewegungen anfühlen. Dies ist aber teils nicht mal abhängig vom Sensor. So nutze ich privat eine Glorious PC Gaming Race Model D mit PixArt PMW 3360 und das obwohl ich die Wahl habe.
Probleme oder Mängel beim Tracking der MadCatz R.A.T. 6+ konnte ich keine feststellen! Die Maus fühlt sich reaktionsfreudig und schnell an. Ich hatte etwas Zeit gebraucht um mich an die Form zu gewöhnen, aber das Tracking und das Gefühl des Mauszeigers war von Anfang an „on Point“.
Das viel Wichtigere bei einer Gaming Maus sind die Feature und das Gefühl in der Hand. Gerade das zusätzliche horizontale Mausrad ist beispielsweise solch ein nettes Bonus-Feature bei der MadCatz R.A.T. 6+, dass Ihr sonst nur selten seht. Ähnliches gilt für die dritte Daumen-Taste die als temporärer DPI Swtich genutzt werden kann, solltet Ihr fürs Aimen gerade besondere Präzision benötigen.
Bei der Form bin ich etwas hin und her gerissen. Grundsätzlich liegt die MadCatz R.A.T. 6+ nicht ganz so geschmeidig in der Hand wie viele der klassischer geformten Mäuse. Dies ist beim kantigeren Design aber auch nicht unerwartet. Im Gegenzug ist die R.A.T 6+ deutlich griffiger und besser zu packen als viele andere Mäuse. So ist hier das Anheben „einfacher“ und präziser.
Weitere Bonuspunkte gibt es für die verstellbare Rückseite. Hierdurch könnt Ihr die Maus optimal für den Fingertipp Gripp und den Palm Gripp anpassen. Mit voll ausgezogener Rückseite ist die MadCatz R.A.T. 6+ geradezu riesig! Damit würde ich die Maus auch für große Hände als optimal einstufen, auch wenn die Seiten-Tasten etwas klein sind.
Fazit
Es gibt duzende sehr guter Gaming Mäuse im Handel, warum solltet Ihr Euch da für die MadCatz R.A.T. 6+ entscheiden?
Ich glaube der Punkt bei der MadCatz R.A.T. 6+ ist das Design und die Form. Die Maus sticht klar aus der Masse hervor, wie es nicht viele Mäuse können. Auch die Form ist ungewöhnlich. Diese ist deutlich weniger stark abgerundet als bei vielen anderen Modellen. Je nach Geschmack kann dies ein Vor- oder Nachteil sein. Die R.A.T. 6+ fühlt sich nicht so geschmeidig oder ergonomisch an, ist aber etwas griffiger. Hinzu kommt die Möglichkeit die Länge der Maus zu verstellen.
Technisch ist die MadCatz R.A.T. 6+ mehr als solide. Der PixArt PMW 3360 Sensor + Omron 50M Taster sorgen für eine sehr gute Basis! Auch die Umsetzung dieser Basis ist tadellos. Das Tracking der Maus ist top und das Gefühl der Maustasten sehr gut. Auch das Mausrad konnte mich überzeugen.
Am Ende kommt es also auf Euren Geschmack an. Sieht die MadCatz R.A.T. 6+ nach einer Maus aus die Euch vom Design und der Form gefallen könnte? Dann greift zu! Technisch oder was die Verarbeitung angeht habe ich keinen Grund zu klagen.