Die KZ ZSR im Test, gut aber nicht gut genug

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KZ Ohrhörer sind schon lange der Geheimtipp, wenn es um gute Ohrhörer zu einem teils sensationellen Preis geht.

KZ ist allerdings auch sehr fleißig, wenn es um das Herausbringen neuer Modelle geht. Ganz neu auf dem Markt sind die KZ ZSR.

Diese sollen durch einen Hybrid Treiberaufbau punkten können. Pro Ohrstöpsel befinden sich als gleich 3 Klangerzeugende Einheiten.

Natürlich spielt auch der Preis eine Rolle. Die ZSR sind für rund 20€ zu bekommen. Wollen wir doch einmal im Test schauen, ob die KZ ZSR überzeugen können.

 

Die KZ ZSR im Test

KZ setzt bei den ZSR auf eine etwas auffälligere Optik. Die Ohrhörer bestehen aus einem Teil-durchstiegen Kunststoff und sind zudem recht groß. Die Größe hat aber auch einen Grund, dazu später mehr.

KZ nutzt bei den ZSR auch wieder ein abnehmbares Kabel, wie es mittlerweile bei den höherpreisigen Modellen dieses Herstellers fast schon Standard ist. Auch das Kabel ist etwas auffälliger gestaltet. KZ setzt auch hier auf eine durchsichtige Optik.

Es ist also möglich, das Kupfer im Kabel zu erkennen. Zudem ist das Kabel sehr flexibel und stark gummiert. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass das Ohrhörerkabel, welches KZ nutzt, sehr haltbar ist. Um ein Brechen des Kabels müsst Ihr Euch keine großen Sorgen machen.

KZ bietet für die ZSR auch ein Bluetooth Upgrade Modul an. Bei diesem wird das Kabel gegen eins mit Bluetooth Empfänger ausgetauscht. Das Ganze ist für rund 6€ zu haben.

Ich sprach aber davon, dass die Größe der Ohrhörer einen Grund hat. Was meine ich damit?

Normale Ohrhören haben im Inneren einen kleinen dynamischen Treiber. Dieser ist ähnlich aufgebaut wie ein normaler Lautsprechertreiber, nur in klein.

KZ setzt bei den ZSR allerdings gleich auf drei Treiber. Einer davon ist solch ein normaler dynamischer Treiber, die beiden anderen sind allerdings so genannte „Armature-Treiber“. Diese sind völlig anders aufgebaut. Grob zusammengefasst handelt es sich hier um einen kleinen Metall „Hammer“ welcher zum Schwingen gebracht wird und so den Klang erzeugt.

Armature-Treiber sind eigentlich sehr teuer und exotisch und werden nur in absoluten High End Ohrhörern eingesetzt, dies war bis vor ein paar Jahren zu mindestens der Fall.

Mittlerweile findet man Armature-Treiber auch in ein paar günstigeren Modellen. Was für Vorteile haben Armature-Treiber gegenüber dynamischen Treibern?

Armature-Treiber spielen ein gutes Stück präziser und genauer als normale Treiber, neigen aber dafür zu einem etwas analytischen Klang. Gerade beim Bass haben diese Treiber Probleme, weshalb diese gerne mit dynamischen Treibern kombiniert werden.

Die Armature-Treiber kümmern sich also um Höhen und der dynamische Treiber um den Bass, in der Theorie eine optimale Aufteilung.

Diese Aufteilung benötigt aber natürlich ein gutes Stück mehr Platz, weshalb die ZSR auch etwas größer sind.

 

Tragekomfort

KZ setzt bei den ZSR auf eine etwas ungewöhnlichere Form. Die Ohrhörer sind an sich vorbildlich an die Form des Ohres angepasst, als hätte man einen Abdruck gemacht.

Allerdings saßen die Ohrhörer dennoch etwas „wacklig“. Hier hat auch das mit Draht verstärkte Kabel nicht geholfen, ganz im Gegenteil.

Das Kabel wird bei den ZSR über dem Ohr getragen, was an sich meine Lieblings Trageart ist. Allerdings muss man sich das Kabel erst etwas zurechtbiegen. Ansonsten dreht das Kabel die Ohrhörer aus den Ohren heraus.

Zudem sitzen die Ohrstöpsel nicht sonderlich tief in den Ohren. Kurzum der Halt ist sehr mäßig!

 

Klang

Kommen wir zum Klang der KZ ZSR. Hier sollte es kaum eine Überraschung sein, dass die Ohrhörer fantastisch klingen!

Selbst wenn man den Preis von 20€ außer Betracht lässt, klingen die ZSR top.

Schlüsseln wir das Ganze aber etwas auf. Die Höhen sind sehr schon klar und absolut sauber. Allerdings runden die ZSR doch ein kleines Stück mehr ab, als andere KZ „hybrid“ Ohrhörer.

Hierdurch sind Zischlaute etwas abgeschwächt und die Ohrhörer klingen generell etwas weniger anstrengend, ohne dabei dumpf oder matt zu klingen. Tendenziell sind die ZSR allerdings immer noch als recht hell und luftig einzustufen.

Extrem gut gefallen haben mir bei den ZSR aber vor allem Stimmen und Gesang. Diese klingen sehr präsent und „lebendig“. Der Gesang versteckt sich bei den ZSR also nicht hinterm Beat, sondern spielt die erste Geige.

Hierfür scheint es eine leichte Anhebung der oberen Mitten zu geben. Stimmen sind zwar weniger warm und voll, dafür aber extrem gut aufgelöst.

Allgemein ist die Detaildarstellung in den Mitten und Höhen sehr gut!

Aber wie steht es um den Bass? Die ZSR gehören zu den etwas Bass schwächeren Ohrhörern von KZ. Bass schwächer bedeutet nicht das diese keinen Bass besitzen, die höhen und mitten sind jedoch etwas angehoben, während der Bass relativ neutral ist.

Seid Ihr Bass Fans sind die ZSR nichts für Euch. Der Bass ist qualitativ okay, allerdings ist der Tiefgang und Volumen eher durchschnittlich. In Songs wo der Bass besonders gefordert wird merkt man zwar schon das hier die ZSR durchaus liefern können, aber meist kann der Bass sich nicht gegen die oberen Frequenzbereiche durchsetzen.

Die KZ ZSR können eher durch eine besonders hohe Auflösung und Detaildarstellung punkten als durch tiefen und vollen Bass.

Man kann hier durchaus per EQ ein gutes Stück nachhelfen, aber von Haus aus sind die ZSR keine Bass Monster.

 

Fazit

Die KZ ZSR sind für rund 20€ tolle Ohrhörer, aber ich würde diese nur bedingt empfehlen. Warum? KZ hat einfach noch bessere Modelle!

Sowohl die KZ ZS5, wie auch die ZS6 gefielen mir einfach besser. Der Tragekomfort der ZSR ist eher mittelmäßig.

Der Klang ist zwar gut und sehr fein aufgelöst, aber doch etwas „bassarm“. Wobei bassarm nicht ganz richtig ist. Der Bass ist neutral, während die Höhen und oberen Mitten etwas angehoben wurden.

Hierdurch wirkt der Klang recht hell. Zwar vermeiden die ZSR das überschärfen des Klangs, aber dennoch ist dies ohne Frage eine etwas unpopuläre Klangsignatur.

Ist es dies, was Ihr sucht, dann kann man die ZSR sicherlich empfehlen. Die meisten Nutzer wären mit dem ZS5 oder ZS6 aber glücklicher.

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Michael Barton
Michael Barton
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