Mein vollständiger Test zu Samsung Galaxy S7 Edge wird die Tage veröffentlicht. Hier aber erst ein etwas ausführlicherer Blick auf die Kamera des Samsung Galaxy S7 Edge.
Technische Daten
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Samsung verbaut im S7 Edge eine 12 Megapixel Kamera. Dies ist auf den ersten Blick ein Downgrade zum S6 welches noch 16 Megapixel besaß.
Samsung rechtfertigt dies durch eine deutlich bessere Leistung bei Dunkelheit. Bekanntlich liefern Kameras mit weniger Auflösung oftmals eine bessere Low Light Performance.
Jedoch bin ich persönlich mit diesem Versprechen weniger Auflösung für bessere Aufnahmen bei Dunkelheit etwas „verbrannt“ seit meinem HTC M7, bei welchem HTC ähnliche Versprechen machte, aber am Ende die Kamera auch im Dunkeln deutlich schlechter war als die der meisten Konkurrenzmodelle.
Kamera App
Schauen wir uns erst einmal die Kamera App an. Hier hat mich Samsung positiv überrascht. Die App ist übersichtlich ohne zu stark vereinfacht zu sein.
Ihr habt die volle Kontrolle über allen wichtigen Einstellungen wie Belichtung, ISO oder auch die Verschlusszeit, sofern Ihr dies wünscht.
Sogar erweiterte Optionen wie das Speichern von Bildern im RAW Format sind möglich. Kurzum die Kamera App ist gut, jedoch hatte ich ab und zu Probleme, dass diese nicht mehr auf das Betätigen des Auslösers reagierte.
Da ich davon noch nichts in anderen Reviews zum S7/S7 Edge gelesen habe gehe ich davon aus, dass dies bei mir ein Einzelfall ist oder nur sehr selten auftritt.
Kommen wir zu den Bildern. Wie üblich habe ich alle Aufnahmen in der höchstmöglichen Qualität im Automatik Modus gemacht.
Starten wie bei Tag
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Die Bilder sehen auf den ersten Blick gut bis sehr gut aus! Im Vergleich zu anderen Smartphones fällt jedoch sofort auf, dass Samsung etwas „trickst“. Die Bilder des S7 Edge sind deutlich wärmer und die Farben um einiges mehr gesättigt als es in der Realität der Fall ist.
Wärmere Bilder neigen beim Betrachten schöner und angenehmer zu wirken als kältere.
Jedoch im Vergleich zu meinem iPhone 6+, Gigaset ME Pro und Sony Xperia Z5 dem Samsung Galaxy S7 Edge würde ich ihm nicht sofort den „Testsieg“ geben.
Zwar wirken die Bilder des S7 sehr angenehm aber das iPhone schafft es mehr Details aus hellen Stellen zu holen(siehe die Wolken) und das Z5 bietet mehr Bildschärfe.
Hier sind die „nur“ 12 Megapixel des S7 Edge ein Nachteil gegenüber den 23 Megapixeln des Z5. Zwar hat das Z5 auch nicht die schärfste Kamera aber die schiere Masse an Bildpunkten kompensiert dies etwas, auch wenn es schon erstaunlich ist wie klein der Unterschied doch ist trotz der so viel höheren Auflösung.
Dennoch ist besitzt das S7 Edge eine sehr starke „Gesamtkomposition“.
Das gilt natürlich nur für Schön- Wetter- Fotografie!
Bei Nacht
Die Stärke des S7 Edge liegt in der Nacht.
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Hier ist es durchaus beeindruckend wie das S7 Edge es schafft noch ins eigentlich Dunkele etwas Licht zu holen.
Das S7 Edge hängt hier auch ganz klar das Gigaset ME Pro und Sony Xperia Z5 ab.
Jedoch das iPhone 6+ kann immer noch mithalten, besser als ich es erwartet hätte. Aber unterm Strich kann man durchaus sagen, dass das S7 und S7 Edge die besten Smartphone Kameras haben wenn es in schwierige Lichtverhältnisse geht.
Ebenfalls sehr positiv ist der Autofokus und die Auslösegeschwindigkeit. Der Autofokus war während meines Tests so ziemlich der zuverlässigste und auch schnellste welchen ich jemals bei einem Smartphone gesehen habe. Daumen hoch dafür!
Ähnliches gilt auch für die Auslösegeschwindigkeit. Das S7 Edge nimmt Bilder so schnell auf wie man den Auslöser drücken kann, dies gilt auch für HDR Bilder.
Es gibt hier gefühlt keine verlängerte Bearbeitungszeit der Bilder.
RAW vs. JPG
Wie bereits erwähnt kann das S7 Edge auch Bilder als RAW Speichern. RAW = Rohdatenformat, also die Bilder wie sie aus der Kamera kommen komplett unbearbeitet.
Ein JPG des S7 Edge ist im Normalfall zwischen 4MB und 8MB groß, die RAW Bilder hingegen 24MB. RAWs eignen sich also nur wenn Ihr Plant die Bilder im nachhinein am PC z.B. in Photoshop zu Bearbeiten.
Aber was bringen die RAW Bilder wirklich?
Wie man vielleicht erkennt ist das JPG Bild seitens des S7 stark Nachgeschärft und ein wenig abgedunkelt. Dies gilt für so ziemlich alle Aufnahmen.
Natürlich lässt sich aus der RAW version bei der Nachbearbeitung nochmal ein stück mehr herausholen aber für die meisten Nutzer gilt spart euch den Speicherplatz und lasst RAW abgeschaltet.
(rechts nach bearbeitetes RAW, links JPG)
Aber wie sieht es mit Videos aus?
Das S7 Edge nimmt natürlich Videos in 4K auf und diese sehen fantastisch aus! Hier braucht man keinen großen Vergleich, ich denke das S7 Edge nimmt aktuell die besten Videos auf.
Erneut sind diese sehr farbenfroh und angenehm warm, mit einer sehr hohen Bildschärfe.
Fazit
Hat das Samsung Galaxy S7 Edge die beste Kamera in einem Smartphone aktuell? Jein. Bei Nacht oder suboptimalen Lichtgegebenheiten, ja. Dort ist das S7 Edge aus meiner Sicht aktuell das stärkste Smartphone auf dem Markt.
Bei Sonne bzw. Tageslicht würde ich das so nicht unterschreiben. Hier können andere Smartphones mithalten oder das S7 Edge sogar übertreffen, gerade wenn es um die Bildschärfe geht. Die Auflösung von nur 12 Megapixeln (in 4:3 natürlich) ist hier ein kleiner Nachteil.
Jedoch kompensiert Samsung diesen durch die recht warme und farbenfrohe Ausrichtung der Kamera. Sollte man 100 Menschen ein Bild vom Sony Xperia Z5 oder iPhone 6+ im Vergleich zum S7 zeigen ohne, dass man hineinzoomt würden vermutlich viele das Bild des S7 bevorzugen.
Dieser Effekt wird vermutlich noch stärker auf kleinen Bildschirmen wie Smartphones oder Tablets.
Wen Ihr also primär Eure Bilder über Soziale Netzwerke oder Messenger verteilt, wird das S7/S7 Edge aktuelle die beste Wahl sein. Solltet Ihr jedoch Urlaubsbilder machen wollen welche dann auch ausgedruckt werden, würde ich vielleicht einmal abwarten was das LG G5 so zustande bringt.
Zum Abschluss noch eine subjektive Einschätzung. Es hat mir erstaunlich viel Spaß gemacht mit dem S7 Edge zu fotografieren, deutlich mehr als mit dem Sony Xperia Z5.
Dies liegt an der guten Kamera App und dem Display. Die Live Ansicht auf dem Smartphone Display wirkt fast besser als die Realität. Dazu die schnelle Auslösegeschwindigkeit sorgt für viel Spaß beim Fotografieren!