Ubiquiti bietet Profi-Netzwerk-Hardware zu einem Preis an, der auch für kleine Unternehmen und sogar Heim-Nutzer attraktiv ist. Dabei sticht die Ubiquiti Hardware nicht nur durch sehr faire Preise hervor, sondern auch durch eine gute Leistung nicht zuletzt tolle Software.
Allerdings ist auch nicht alles bei Ubiquiti „günstig“. Sicherlich im Profi-Segment sind 100€+ für einen einfachen Switch nicht zu viel, aber als Heim-Nutzer muss man hier schon etwas schlucken. Leider waren bisher 100€ für den günstigsten Ubiquiti UniFi Switch zu berappen.
Bis jetzt! Ubiquiti hat mit dem UniFi Switch Flex Mini einen neuen „mini“ Switch auf den Markt gebracht, welcher vor allem durch einen sehr günstigen Preis hervorsticht. Gerade einmal 35€ werden für diesen Switch fällig. Aber was kann der UniFi Switch Flex Mini und solltet Ihr Euch einen zulegen? Finden wir dies im Test heraus.
Das Ubiquiti UniFi System
Wichtig, Ihr wollt Euch diesen Switch nicht kaufen, wenn Ihr keine anderen Geräte im Ubiquiti UniFi Ökosystem habt! Ubiquiti UniFi funktioniert etwas anders als reguläre Netzwerkhardware.
Ubiquiti UniFi setzt auf einen Controller, es muss also in Eurem Netzwerk einen Server geben auf welchem in Optimalfall 24/7 die UniFi Software läuft. Die Accesspoints, Switches usw. selbst haben keine WebUI. Diese werden in den Controller eingebunden und über diesen verwaltet.
Für den Heimnutzer ein Nachteil, aber im geschäftlichen Umfeld fast schon essenziell, da sich über den Controller X Netzwerkgeräte über eine Benutzeroberfläche verwalten lassen. Ihr habt also alle Ubiquiti UniFi Geräte in einer Software vereint.
Dieser Controller kann wahlweise auf einem Server von Euch installiert werden, auf einem Raspberry Pi oder Ihr kauft Euch eine Art mini Server von Ubiquiti. Dies lohnt natürlich nicht nur um einen einfachen Switch zu steuern.
Der Ubiquiti UniFi Switch Flex Mini im Test
„Mini“ ist durchaus eine gut gewählte Beschreibung von Ubiquiti. Mit 107 x 70 x 21mm ist der UniFi Switch Flex Mini wirklich sehr kompakt gebaut. Dieser ist kaum breiter als die fünf LAN Ports auf der Front. Allgemein ist dieser einer der kompaktesten Switche die ich bisher in den Fingern hatte.
Was das Gehäuse angeht, setzt Ubiquiti auf einen schönen matten weißen Kunststoff. Das Design ist zwar einfach, aber überdurchschnittlich schick für einen Switch. Allerdings wirken die Metall Switche von TP-Link oder Netgear schon noch etwas „professioneller“.
Spannend ist beim UniFi Switch Flex Mini die Stromversorgung. Ubiquiti nutzt hier USB C! Ein einfaches 5V 1A Netzteil liegt auch mit im Lieferumfang. Alternativ unterstützt der Switch auch PoE. Ihr könnt den Flex Mini einfach über einen PoE fähigen Switch mitversorgen. Ideal in einem Büro, wo es einen zentralen PoE fähigen Switch gibt der dann den Strom an die kleinere „Unterswitche“ verteilt. So spart Ihr Steckdosenplätze.
Auch der Stromverbrauch selbst ist sehr spannend! Der Ubiquiti UniFi Switch Flex Mini benötigt mit drei verbunden LAN Kabel (via USB C) gerade einmal 1W! Dies ist sehr sparsam, vor allem für einen managed Switch.
Die Software
Der UniFi Switch Flex Mini wird ganz regulär über die UniFi Software gesteuert. Hier wird dieser wie die anderen UniFi Switche behandelt. VLANs usw. lassen sich also völlig normal nutzen.
Ebenso bietet der Flex Mini die üblichen Statistiken und Informationen. Ihr könnt die Auslastung der einzelnen LAN Ports sehen, sowohl die Live Daten, wie auch die historischen Daten. Diese werden schön in Diagrammen abgebildet.
Ihr könnt die einzelnen Ports in der Software beschriften oder den Trafik limitieren.
Fazit
Ja der Ubiquiti UniFi Switch Flex Mini ist eine tolle Ergänzung für jeden UniFi Nutzer! Der Switch günstig, kompakt aber funktioniert wie ein großer.
Ich hatte keine Probleme mit Abstürzen oder dem Hängenbleiben. Die Software ist dabei UniFi typisch vielfältig und schick. Gerade verglichen mit den üblichen managed Switchen.
Dicke Bonuspunkte gibt es zum Abschluss noch für den sehr niedrigen Energieverbrauch und die Möglichkeit des Betriebs via PoE.
„Hier wird dieser wie die anderen UniFi Switche behandelt.“ Eine Info die man bei anderen Reviews vergebens gesucht hat.
Danke für diesen tollen Blog. War sehr interessant zu lesen.
Danke für den Test. Jedoch verstehe ich die Aussage „Wichtig, Ihr wollt Euch diesen Switch nicht kaufen, wenn Ihr keine anderen Geräte im Ubiquiti UniFi Ökosystem habt! “ nicht wirklich.
Warum? Wegen dem Unifi Controller? Wenn man eh nen RasPi 24/7 laufen hat ist das wohl kein Thema.
Toller Beitrag!
Bis gestern war ich der gleichen Meinung und hätte deinen Wortlaut „[…] günstig, kompakt aber funktioniert wie ein großer“ direkt unterschrieben. Nun habe ich aber doch einen – sicher im Einzelfall und nicht für jeden relevant – gravierenden Unterschied festgestellt.
Es ist durchaus möglich jedem Port ein dediziertes VLAN zuzuweisen, leider ist es am Flex Mini NICHT möglich Custom Port Profiles zu nutzen. Auch unterstützt der Flex Mini nicht die 802.1X Authentifizierung und eine Konfiguration über SSH ist auch nicht möglich.
Ich will mich nun überhaupt nicht beklagen, ich bin nach wie vor begeistert vom Flex Mini – gerade der Preis ist sehr attraktiv. Leider finden sich bei Ubiquiti auf der Seite nur wenige Hinweise auf diesen Umstand.
Der Flex Mini ist keinesfalls pauschal empfehlenswert! Man kann z.B. auf einem Port nicht verschiedene VLANs mit unterschiedlichem Tag herausfallen lassen – das ist ein absolutes No-Go für jeden, der daran z.B. einen Access-Point anschließen möchte. Überhaupt sind die VLAN-Fähigkeiten extrem beschränkt, sodass man eigentlich entweder mit einem dummen 10 Euro-Switch oder einem günstigeren Managed Switch von Netgear und Konsorten besser dran ist.
Das sollte der Vollständigkeit halber unbedingt ergänzt werden.