Der Linksys WRT32X im Test, Linksys neuster und bester!

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„Killer“ Wireless wird vielleicht dem ein oder anderen Gamer von Euch ein Begriff sein. Killer(Rivet Networks) ist ein Hersteller von „Gaming“ Netzwerkkarten dessen Produkte eine recht hohe Verbreitung in High End Gaming Notebooks und Computern gefunden haben.

Aber die beste WLAN Karte hilft nichts, wenn der WLAN Router nicht mithalten kann. Daher ist der WRT32X von Linksys in Zusammenarbeit mit „Killer Networks“ entstanden.

Der WRT32X ist ein WLAN Router, welcher laut Linksys speziell für Gamer entwickelt wurde und dank „Killer Prioritization Engine“ den „höchsten Ping um bis zu 77 %“ reduzieren soll.

Natürlich ist der Linksys WRT32X nicht der erste WLAN Router, welcher sich speziell an Gamer richtet. Aber Linksys hat hier ohne Frage ein sehr interessantes Produkt an der Hand, welches ich mir unbedingt einmal ansehen musste. Freundlicherweise hat mir Linksys den WRT32X für diesen Test ausgeliehen.

Wollen wir uns doch einmal ansehen wie gut der Linksys WRT32X ist und vor allem ob dieser sein 300€ Preisschild auch mit Taten untermauern kann.

 

Der Linksys WRT32X im Test

Der WRT32X basiert optisch ganz klar auf dem WRT3200ACM bzw. dem WRT1900AC. Linksys hat für den WRT32X das Gehäuse nur schwarz/grau gefärbt, was mir allerdings recht gut gefällt.

Der Router wirkt professionell und hochwertig. Dies gilt sowohl für die Optik, wie aber auch für die Haptik.  Was Ihr aber nicht unterschätzen dürft, ist die Größe des WRT32X. Der WRT32X ist ein Koloss an WLAN Router!

Hier ist man ganz klar in der High End Klasse, wo die Router immer etwas größer sind. Achtet im Betrieb darauf, dass die Lüftungsschlitze auf der Oberseite frei bleiben! Solltet Ihr diese verdecken, könnte der Router überhitzen.

Der WRT32X verfügt über vier Antennen, welche abnehmbar sind und über den normalen Antennen Stecker verfügen. Ihr könntet also auch größere Antennen Installieren, solltet Ihr dies wollen. In der Praxis bringt dies aber meist recht wenig, zumal die beiliegenden Antenne einen guten Eindruck machen.

Auf der Front des WRT32X sind wie es sich für einen High End WLAN Router gehört jede Menge Status LEDs angebracht. Jede Menge bedeutet in diesem Fall satte 12 Stück, Power, Internet, 2,4GHz, 5GHz, LAN 1 usw.

Sollten Euch die LEDs stören, könnt Ihr diese in der Benutzeroberfläche deaktivieren.

Die Anschlüsse des Linksys WRT32X sind wie üblich komplett auf der Rückseite angebracht. Hier finden wir vier Gbit LAN Ports, einen Gbit WAN Port, einen USB 3.0 Port und einen USB/eSATA Combo Port, welcher ausgesprochen ungewöhnlich ist.

Ebenfalls auf der Rückseite ist ein Ein/Ausschalter und die WPS Taste. Letztere hätte man vielleicht etwas offensichtlicher auf der Front anbringen können, für einen leichteren Zugriff.

Die Stromversorgung des Linksys WRT32X geschieht über ein externes 12V Netzteil.

 

Software und Einrichtung

Bei der Software gibt es eine kleine positive Überraschung. Linksys hat seine Standard Benutzeroberfläche für den WRT32X etwas angepasst.

Man setzt auf ein schwarz/türkis Farbschema, welches mit sehr gut gefällt, und ein generell sehr modernes und „leichtes“ Design.

Die Einrichtung ist absolut problemlos. Verbindet den Router mit dem Strom und über den WAN Port mit dem Internet.

Verbindet Euch anschließend mit dem Router via LAN oder WLAN und ruft die Benutzeroberfläche auf, welche bei mir merkwürdigerweise die IP Adresse 10.32.208.1 hatte. Eventuell ist diese bei Euch anders.

Nach dem Aufrufen der Benutzeroberfläche erwartet Euch ein sehr einfach gehaltener Assistent, welcher Euch durch die Einrichtung führt. Im Grunde besteht die Einrichtung aus weiter klicken und warten, da der WRT32X automatisch Updates einspielt.

Wählt noch einen Namen und Passwort fürs WLAN und die Einrichtung sollte abgeschlossen sein.

Weitere Einstellungen lassen nach der Einrichtung in der Benutzeroberfläche festlegen. Linksys hat die Benutzeroberfläche durchaus etwas für Gamer angepasst.

Beispielsweise gibt es einen integrierten Speedtest, eine live Ansicht zur Internet Aktivität usw.

Das Ganze ist visuell sehr schön aufbereitet, besser als beispielsweise bei ASUS seinen Gaming WLAN Routern. Allerdings ist die Benutzeroberfläche auch nicht ganz so Feature reich wie beispielsweise bei ASUS seinen Gaming WLAN Routern.

Es fehlen mir beispielsweise ein paar erweiterte WLAN Einstellungen. Ihr könnt lediglich ein Gast WLAN Netz erstellen und entscheiden, ob Ihr eine SSID für 2,4Ghz und 5GHz wollt, oder ob die SSIDs getrennt sein sollen.

Angeblich kann man „weitere Einstellungen“ tätigen, aber ich weiß nicht wie. Es ist kein Button dafür vorhanden?!

Abseits davon aber keine größeren Klagen.

Man merkt allerdings die Zusammenarbeit mit Rivet/Killer Networks. Es wird in der UI beispielsweise zwischen Geräten mit Killer WLAN Karte und normalen Geräten unterschieden. Auch werden Notebooks mit Killer WLAN Karte automatisch vom QoS Feature bevorzugt eingestuft.

 

Leistung des Linksys WRT32X

Der Linksys WRT32X ist ein „AC3200“ WLAN Router. Die Leistung teilt sich hierbei auf 600Mbit auf dem 2,4Ghz Band und 2600Mbit auf dem 5GHz Band auf.

Wie kann der WRT32X 2600Mbit auf dem 5GHz Band erreichen, ohne ein Triband System zu nutzen, wie z.B. der ASUS GT-AC5300?

Linksys setzt beim WRT32X auf eine 160Mhz Kanalbreite. Das bedeutet der WRT32X erzeugt drei parallele Streams mit jeweils 867Mbit, welche sich zu den beworbenen 2600Mbit bündeln. Soweit die schöne Theorie, die Praxis ist aber leider eine etwas andere Welt.

Das Problem ist sehr einfach, es gibt kaum Clients, welche diese 2600Mbit nutzen können. Der Linksys WRT32X ist beispielsweise für Killer Netzwerkkarten optimiert. Die beiden gängigen WLAN Karten von Killer, die Killer™ Wireless-AC 1535 und 1435, unterstützen beispielsweise maximal „nur“ 867Mbit. Erst die neue Killer™ Wireless-AC 1550 schafft 1700Mbit, welche aber in freier Wildbahn aktuell noch nicht zu finden ist.

Das bedeutet natürlich nicht, dass die 2600Mbit maximale Leistung des Linksys WRT32X unnötig sind. Greift Ihr mit mehreren Geräten gleichzeitig auf das WLAN zu, hat der WRT32X noch Reserven. Allerdings werdet Ihr in der Praxis selten oder nie Geschwindigkeiten von über 867Mbit in Kombination mit einem Client sehen.

Wie es sich für solch einen teuren Router gehört, unterstützt der WRT32X auch MU-MIMO. Was ist MU-MIMO? Auch wenn es sicherlich unglaublich klingt, ein normaler WLAN Router kann sich immer nur mit einem Gerät gleichzeitig verbinden! Der Router springt hier im ms Takt zwischen den verbunden Geräten hin und her und nimmt Daten in Empfang, um den Eindruck zu vermitteln das alle Geräte gleichzeitig verbunden sind.

Dies ist aber bei großen WLAN Netzwerken mit duzenden Geräten sehr problematisch, da irgendwann die Liste an Geräten zu groß wird und der Router diese nichtmehr schnell genug abarbeiten kann. Dann sinkt die Geschwindigkeit recht deutlich.

MU-MIMO erlaubt es dem WRT32X mit bis zu drei Geräten wirklich gleichzeitig verbunden zu sein, was gerade bei Haushalten mit vielen WLAN Geräten ein Segen sein kann.

Kommen wir aber zu den Messwerten. Ich verwende für den Linksys WRT32X den üblichen Router Testaufbau. Ich teste zwei Clients auf eine kurze Distanz von ca. 2 Metern und übertrage mit diesen eine Datei auf und von einem lokalen Server.

Als Client verwende ich den TP-Link Archer T9E PCI-e WLAN Empfänger, ein aktuelles High End Modell, das bis zu 1300Mbit/s fähig ist, wie auch die Intel ac 7260 WLAN Karte (867Mbit/s), welche gerade in Notebooks ein recht verbreitetes Modell ist.

Wenig überraschend kann der Linksys WRT32X in meinem „Benchmark“ recht gut abschneiden. Auf kurze Distanz sind mit einem 1300Mbit/ Client durchaus Gigabit Geschwindigkeiten möglich!

So auch mit dem TP-Link T9E, welcher satte 97,4MB/s auf dem 5GHz Band erreichte. Die Intel ac 7260 erreichte zwar etwas niedrigere Geschwindigkeiten, mit 63,2MB/s auf dem 5GHz Band, aber für die Intel WLAN Karte ist dies ein sehr gutes Tempo.

Auch auf dem 2,4GHz Band erreichte die Intel ac 7260 hervorragende 21,65MB/s. Erstaunlicherweise ist dies sogar etwas mehr als mit der TP-Link T9E. Anscheinend liegt der Chipsatz der TP-Link Karte dem Linksys WRT32X auf dem 2,4GHz Band nicht so sehr, oder die Intel Karte liegt dem Linksys WRT32X besonders gut.

Wie auch immer, die Ergebnisse repräsentieren sehr gut die gehobene Preisklasse des Routers!

Bonuspunkte gab es für den sehr problemlosen Test-Verlauf. Oftmals muss ich sehr lange herumprobieren, Testläufe wiederholen, Kanäle Wechseln usw., ehe die Werte passen. Der WRT32X hat von alleine Kanal, Kanalbreite usw. gut gewählt! „Out of the Box“ war das volle Tempo da!

Wie steht es um diese „Killer Engine“ welche den Ping um bis zu 77% in der Kombination mit Killer WLAN Karten reduzieren soll?

Hier muss ich gestehen, dass ich leichte Probleme hatte dies nachzuprüfen. Ich hatte zwar diverse Testgeräte mit Killer WLAN Karte und ohne, aber es ist hier schwer zu überprüfen ob die Unterschiede von der „Killer Engine“ oder der WLAN Karte selbst kommen.

Letztendlich scheint es sich hier etwas um „Marketing“ zu handeln. Die Killer Priorization Engine ist vermutlich ein reines Software Feature, welches eine Art QoS ist, das automatisch auf Killer WLAN Karten angewendet wird.

Erwartet Ihr nun „einen 77% besseren Ping“ nur weil Ihr den Linksys WRT32X nutzt, werdet Ihr enttäuscht sein! Der größte Teil des Pings den Ihr in Spielen seht, kommt nicht durch die WLAN Verbindung, sondern durch Eure Internet Leitung. Hieran kann der Linksys WRT32X nichts groß ändern.

WLAN selbst ist für Spiele an sich kein Problem, eine gute WLAN Verbindung, selbst einen oder zwei Räume weiter, verschlechtert Euren Ping um gerade mal 2-4ms beim Linksys WRT32X, egal ob mit Killer oder ohne Killer WLAN Karte.

Das Problem ist bei WLAN eher die Störanfälligkeit bzw. die Überlastung, wenn andere Nutzer im Haus dieses nutzen um Videos zu streamen usw.

Hier kann der Ping kurzzeitig sprunghaft ansteigen, wodurch es im Spiel zu Lags kommt, welche dann aber auch meist schnell wieder verschwinden.

Hier hilft die Killer Priorization Engine durchaus! Ich konnte zwar keine 77% Verbesserung messen, aber der Ping in Kombination mit der Killer 1435 WLAN Karte war konstanter als mit einer Intel Wireless-AC 7265 WLAN Karte.

Wenn im Netzwerk zwei Twitch live Streams liefen und ein Youtube Video konnte ich in der Spitze eine Ping Reduzierung von rund 34% messen (ich habe hier die Ausschläge im Ping miteinander vergleichen).

Dies ist aber natürlich Quality of Service feature. Der Trafik der Killer 1435 WLAN Karte wurde einfach bevorzugt behandelt, wodurch das Tempo in einer Lastsituation höher ist.

Wenn Ihr der einzige aktive Nutzer des WLANs seid, konnte ich hingegen keine nennenswerte Unterschiede messen. Im Schnitt war der Ping mit Killer Priorization Engine 1-2ms besser, aber das kann auch Zufall sein.

 

Reichweite

Neben dem Tempo auf kurzen Distanzen ist auch die Leistung über mittlere/hohe Distanzen sehr wichtig.

Hierfür messe ich die Geschwindigkeit ähnlich wie beim ersten Test, nur auf eine Distanz von 5-6 Metern und durch zwei Wände hindurch. Zudem verwendet ich für diese Tests etwas gängigere Clients (ein Apple MacBook Pro und ein Samsung Galaxy S8).

Das heißt, dies sind Werte, welche man im Alltag eher sehen wird, als die Werte aus dem vorangegangenen Test.

Wie wir sehen schlägt sich der Linksys WRT32X sowohl auf dem 2,4GHz wie auch auf dem 5GHz Band gut bis sehr gut!

Dies bestätigt auch meinen subjektiv sehr guter Eindruck, was die Reichweite angeht. Natürlich ab einem gewissen Punkt bricht die Geschwindigkeit völlig zusammen, aber dies ist bei WLAN normal.

In Deutschland ist die WLAN Sendeleistung recht stark limitiert, daher sind gerade High End WLAN Router auch recht, ähnlich was die Reichweite angeht.

 

NAS

Der Linksys WRT32X bringt auch eine sehr einfache NAS Funktionalität mit. Diese ist allerdings nicht ganz so ausgeprägt wie ich dies schon bei anderen Routern gesehen habe.

Ihr könnt eine einfache Freigabe erstellen und diese auf Wunsch auch mit Passwort schützen. Neben dem üblichen SMB Protokoll wird auch FTP unterstützt.

Wie steht es aber um das Tempo? Hier hatte ich zuerst große Probleme! Der Linksys WRT32X zeigte sich sehr zickig was die angeschlossenen Laufwerke anging. Bei zwei externen SSDs und einem externen USB Stick wurde einfach nur angezeigt „can´t open Device“.

Nein ich habe versucht alle drei Laufwerke mit NTFS, exFAT und sogar EXT4 zu formatieren, auch ein Neustart brachte keine Besserungen. Andere USB Sticks und externe Festplatten wurden NTFS formatiert auf Anhieb erkannt. Möglicherweise ein Bug?!

Mit einer externen HDD (2,5 Zoll) konnte ich schreibend via LAN gute 73,8MB/s erreichen und lesend hervorragende 102,2MB/s!

Damit ist die NAS Funktionalität durchaus brauchbar, zumindest von ihrem Tempo.

 

Stromverbrauch

Im normalen Einsatz benötigt der Linksys WRT32X rund 10W an Strom. Unter Last steigt der Stromverbrauch selbst verständlicherweise ein gutes Stück an, je nachdem was Ihr gerade mit dem Router macht.

Lastet Ihr das WLAN voll aus steigt der Stromverbrauch auf ca. 14W an.

10W im normalen Einsatz ist okay. High End WLAN Router brauchen nun mal etwas mehr Energie, aber er ist auch nicht übermäßig hoch, von daher passt der Stromverbrauch des Linksys WRT32X.

 

Fazit

Der Linksys WRT32X ist subjektiv und auch objektiv einer der besten WLAN Router der mir seit langem begegnet ist.

Der WRT32X konnte durch eine unheimlich hohe Konstante sowohl was die Übertragungsraten, aber auch Ping Zeiten angeht, überzeugen. So etwas ist schwer in Zahlen zu fassen, aber fällt doch während des Tests auf. Der WRT32X was sehr unproblematisch und gut laufend, mit Ausnahme der etwas zickigen USB Laufwerke Kompatibilität.

Aber auch abseits dieses sehr positiven subjektiven Eindrucks konnte der Router auch in objektiven Tests überzeugen. Mit einer passenden 1300Mbit/s WLAN Karte (oder stärkeren) sind auf kurze/mittlere Distanzen Übertragungsraten in der Gbit Größe durchaus möglich.

Auch was die Reichweite, die USB Übertragungsleistung (73/103MB/s) und die Software angeht, konnte sich der WRT32X stark verkaufen.

Lasst Euch allerdings nicht zu sehr von der „Killer Prioritization Engine“ ködern. Es handelt sich hier um ein stark zugeschnittenes QoS Feature, welches in einem gewissen Rahmen durchaus funktioniert, aber auch keine Wunder bewirkt.

Dennoch ist der WRT32X hervorragend für Gaming und ähnliche Anwendungen hervorragend geeignet, aber nicht aufgrund der „Killer Prioritization Engine“, sonder aufgrund der hohen Stabilität und Beständigkeit des Signals. Welche selbst für einen Router dieser Preisklasse überdurchschnittlich ist.

Kommen wir auf den Preis zu sprechen. Rund 300€ ist schon ein sehr stolzer Preis, welcher nur schwer zu rechtfertigen ist. Das gilt aber für alle High End WLAN Router. Wollt Ihr das Beste der Besten? Dann muss man nun mal etwas mehr Geld auf den Tisch legen. Reichen Euch 80-90% der Leistung? Dann schaut Euch so was wie den Linksys EA7500, Linksys WRT1900ACS oder ganz besonders den sehr ähnlichen WRT3200ACM an.

Sollte das Geld keine Rolle spielen kann ich allerdings den Linksys WRT32X voll empfehlen!

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Michael Barton
Michael Barton
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