Corsair ist der größte Hersteller im Bereich der AIO Wasserkühlungen und hat ohne Frage einen großen Anteil an ihrer Popularität.
Daher war es glatt etwas überraschend, das Corsair mit A500 Anfang des Jahres einen klassischen Luftkühler vorgestellt hat. Nicht jeder mag AIO Wasserkühlungen und anscheinend will Corsair genau für diese Nutzer auch etwas im Angebot haben.
Mit rund 100€ besitzt der Corsair Air Series A500 allerdings einen sehr stolzen Preis, für welchen auch eine vernünftige AIO zu bekommen ist.
Stellt sich die Frage, sind 100€ gerechtfertigt oder solltet Ihr im Bereich der Luft-CPU Kühler doch eher bei den vertrauten Marken bleiben?
Finden wir es im Test heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an Corsair für das Zurverfügungstellen des A500!
Der Corsair Air Series A500 Luftkühler im Test
Wie der durchaus saftige Preis schon vernuten lässt, handelt es sich beim A500 um einen etwas größeren CPU Kühler.
Dieser setzt auf zwei 120mm Lüfter und einen zweiteiligen Aufbau. Bei diesem ist der Kühlkörper in zwei Türme unterteilt, welche jeweils über vier Heatpipes mit der Basisplatte verbunden sind.
Auf einen ähnlichen Aufbau setzen die meisten High End CPU Kühler.
Eine Besonderheit stellt allerdings bei Corsair die „Umbauung“ dar. Die Lüfter sind nicht einfach nur mit Drahtbügeln befestigt, sondern mithilfe einer Kunststoffabdeckung.
Auch auf der Oberseite findet sich eine Abdeckung, welche die Enden der Heatpipes und die Lücke zwischen den beiden Kühlertürmen bedeckt. Hierdurch wirkt der A500 nochmals größer und massiver als sowieso.
Interessanterweise hat Corsair komplett auf RGB LEDs verzichtet. Selbst die beiden Lüfter sind einfache grau/schwarze 4-Pin PWM Lüfter.Corsair scheint also zu meinen, dass Freunde des klassischen Luftkühlers eine etwas minimale Optik bevorzugen.
Montage und Passform
Der Corsair Air Series A500 Luftkühler passt auf alle aktuellen Sockel, mit Ausnahme von sTRX4 und TR4.
Die Montage auf meinem AM4 Mainboard verlief absolut problemlos. Ihr müsst die Standard Halterung von AM4 entfernen und dann zwei Corsair spezifische Halterungen montieren.
Da es etwas schwierig ist an die Schrauben unterhalb des Kühlers zu kommen, legt Corsair freundlicherweise einen sehr langen Schraubendreher bei.
Der A500 Luftkühler überragt bei den meisten Mainboards mindestens einen Arbeitsspeicher Slot. Mein Standard G.Skill RipJaws V passte allerdings dennoch in den Slot. Ein Tauschen des Moduls wäre aber nur nach der Demontage des Kühlers möglich.
Der Testaufbau
Starten wir mit der Ausgangssituation. Als PC kommt für alle Tests folgendes zum Einsatz:
- AMD Ryzen 5 3600X
- ASUS Prime X570-P
- 8GB GSkill DDR4 RAM
- Nvidia GT1030
- Corsair Professional Series HX850i
Das System wird auf einer offenen Testbench genutzt. Temperaturen in einem Gehäuse könnten also etwas höher liegen. Die CPU Spannung habe ich auf recht hohe 1,41V fixiert und den Takt, wie auch andere Spannungen so gut wie möglich festgestellt, um für gleichbleibende Ergebnisse zu sorgen.
Aus diesem Grund habe ich auch auf Wärmeleitpaste verzichtet! Anstelle dessen nutze ich ein Thermal Grizzly Carbonaut Wärmeleitpad. Dieses ist vergleichbar zu Wärmeleitpaste, vielleicht einen Hauch schlechter, aber verhindert Unterschiede aufgrund der Auftragung oder Menge.
Es werden mit allen Kühlern drei Tests einmal bei 12V Lüfter-Spannung und einmal bei 7V Spannung durchgeführt.
- Prime 95 Smallest FFTs „High“ Preset 15 Minuten
- Cinebench R20 Run
- Handbrake 4K Video Encoding 20 Minuten
Test Nr. 1 ist der worst Case, Test Nr. 2 etwas praxisnäher aber ein recht kurzer Run und Test Nr.3 die so ziemlich schlimmste Last, die im regulären Alltag vorkommt.
Alle drei Tests werden mit 12V Lüfterspannung und einmal mit 7V wiederholt.
Zum Vergleich nehme ich folgende CPU Kühler mit in die Tabellen auf:
- Noctua NH-U12S chromax.black
- ARCTIC Freezer 33 eSports ONE
- be quiet! Dark Rock 4
- Scythe Mugen 5
Der Test, Temperaturen
Starten wir mit Prime 95, was der worst Case ist.
In der Spitze erreicht der Corsair Air Series A500 86,5 Grad bei 12V, was im ersten Moment recht hoch klingt. Praktisch ist dies aber der mit Abstand beste gemessene Wert.
Noch deutlicher wird dies bei 7V, wo der A500 87 Grad erreicht und alle anderen Modelle 90 Grad +.
Allerdings heizen sich die AMD Ryzen extrem bei Prime 95 auf. Schauen wir uns daher zwei etwas praxisnähere Situationen an.
Beginnend mit Cinebench R20.
Hier werden mit dem A500 maximal 67,8 Grad bei 12V erreicht. Erneut ist dies der Bestwert. Selbiges gilt auch für 7V.
Allerdings ist die Konkurrenz recht dicht am Corsair Air Series A500. Dies überrascht nicht. Ein Durchlauf in Cinebench R20 ist recht kurz, daher hat Hitze gar nicht die Chance sich groß aufzubauen.
Deshalb hier ein ca. 20-minütiger Handbrake Video Encoding Durchlauf.
Aber auch bei einem etwas langfristigeren Test das gleiche Bild.
Corsair A500 vor dem be quiet! Dark Rock 4 vor dem Noctua NH-U12S chromax.black. Ähnliches auch bei 7V Lüfter Spannung.
Der Corsair A500 liefert konstant die beste Leistung im Vergleich!
Die Lautstärke
Zwar bietet der Corsair A500 die deutlich beste Kühlleistung, aber diese erkauft sich Corsair mit einer hohen Lautstärke.
Bei voller Drehzahl ist der A500 klar als Laut zu bezeichnen. Erst bei 7V und drunter beginnt der A500 halbwegs leise zu sein.
Wollen wir also fair sein, müssten wir den A500 bei 7V mit den anderen Modellen bei 12V vergleichen.
Allerdings selbst dann schneidet der Corsair A500 immer noch sehr gut ab!
Fazit
Corsair hat mit dem Air Series A500 sicherlich den Markt für CPU Kühler nicht revolutioniert, aber dennoch ein gutes Produkt auf den Markt gebracht.
Ich würde den A500 als „Vorschlaghammer“ bezeichnen. Der Kühler ist groß, massig und zudem gleich mit zwei sehr starken Lüftern ausgestattet.
Dementsprechend überrascht es auch nicht, dass Temperaturen niedrig bis sehr niedrig ausfallen. Gerade wenn Ihr die Lüfter voll aufdreht, gehört der A500 klar zu den besten Modellen auf dem Markt.
Allerdings ist dieser dann auch sehr laut. Selbst bei 7V Lüfterspannung ist der Corsair A500 noch etwas lauter als ein Noctua NH-U12S bei 12V. Eine gute Lüftersteuerung ist also Pflicht.
Dennoch, selbst bei niedrigeren Drehzahlen liefert der A500 eine gute Leistung.
Kurzum der Corsair A500 ist einer der besten CPU Kühler auf dem Markt! Lediglich der Preis tut mir etwas weh. 100€ ist schon eine stolze Summe und ein gutes Stück mehr als ein Noctua NH-D15 oder be quiet! Dark Rock Pro 4, welche auf einem ähnlichen Leistungslevel unterwegs sind.