Das XT-XINTE NVMe PCIE USB3.1 SSD-Gehäuse im Test, endlich NVME SSDs extern nutzen!

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Endlich ist es möglich PCIe basierte NVME SSDs in einem externen USB Gehäuse zu betreiben! Möglich macht dies der neue Jmicron JMS583 Controller.

Bisher waren so ziemlich sämtliche SSDs, die man auf dem Markt finden konnte, immer intern via SATA angebunden und daher auf um die 500MB/s limitiert. Selbst die „Fertig“ SSDs von Samsung, SanDisk usw. besaßen diesen Flaschenhals.

Im Juni 2018 hat JMicron als erster Hersteller mit dem JMS583 einen Controller vorgestellt welcher NVME/PCIe auf USB brückt. Es hatte nun noch rund drei Monate gedauert bis die ersten für den Endkunden fertigen Gehäuse den Markt erreichten.

Eins der ersten externen NVME Gehäuse ist das XT-XINTE NVMe PCIE USB3.1 SSD-Gehäuse. Dieses ist für gerade einmal 35€ auf Amazon erhältlich und erlaubt es theoretisch eine beliebige m.2 NVME SSD extern mit einem Computer zu verbinden.

Aber welche Geschwindigkeiten sind zu erreichen? Funktioniert das Ganze schon gut? Wie steht es um die Kompatibilität? All diese Fragen versuchen wir im Test des XT-XINTE NVMe PCIE USB3.1 SSD-Gehäuse zu klären!

 

Das XT-XINTE NVMe PCIE USB3.1 SSD-Gehäuse im Test

Wie es sich für solche China Hersteller gehört, wird das NVME Gehäuse in einer einfachen braunen Box ohne weitere Dokumentation geliefert.

Neben dem Gehäuse selbst befindet sich auch ein kurzes USB C auf USB A Kabel, ein Schraubendreher und ein paar Wärmeleitpads mit im Lieferumfang.

Das XT-XINTE Gehäuse ist äußerlich komplett aus einem schwarzen oder silbernen Aluminium gefertigt. Mit 40 x 125 x 10mmist dieses nur minimal größer als eine typische NVME PCIe SSD. Ihr erhaltet also eine wirklich kompakte kleine SSD.

Das Gehäuse ist hierbei nicht spektakulär, aber solide verarbeitet. Selbst wenn ich wollte wäre es mir vermutlich nicht möglich dieses mit bloßen Händen durchzubrechen. Robust wirkt das Ganze also.

Neben dem Herstelleraufdruck findet sich erst einmal nur ein USB C Port am Gehäuse.

 

Montage

Das XT-XINTE NVMe PCIE USB3.1 SSD-Gehäuse wird einfach durch das entfernen der beiden Schrauben auf der Seite des USB C Ports geöffnet.

Das Innenleben des Gehäuses lässt sich daraufhin einfach herausziehen. Das NVME Gehäuse bietet Platz für SSDs im M.2 2280 Format, oder kleiner.

Neben dem Jmicron JMS583 Controller und einer kleinen LED, welche vom Gehäuse verdeckt wird, gibt es erst einmal nichts weiter groß zu bestaunen.

 

Kompatibilität und Performance

An dieser Stelle WICHTIG, das Gehäuse ist NUR zu PCIe NVME SSDs kompatibel und nicht zu SATA basierten m.2 SSDs!

Bei einigen der auf dem Jmicron JMS583 Contorller basierenden Gehäuse konnte ich etwas von einer angeblich problematischen Kompatibilität zu Samsung SSDs lesen.

Ist die Kompatibilität zu SSDs also wirklich ein Problem? Für diesen Test habe ich mir folgende vier SSDs geschnappt:

  • Corsair Force Series MP500
  • Toshiba OCZ RD400
  • Samsung 960 EVO
  • Intel 600p

Dies ist eine bunte Mischung an aktuell verfügbaren SSDs.

Machen wir es kurz, alle vier getesteten SSDs funktionierten problemlos im externen Gehäuse!

Wie stehts aber ums Tempo? Dieses war bei allen SSDs (außer der Intel) ebenfalls ziemlich identisch. Ihr könnt mit dem XT-XINTE NVMe PCIE USB3.1 SSD-Gehäuse rund 900MB/s lesend wie auch schreibend erreichen.

Teilweise scheinen auch etwas über 900MB/s oder unter 900MB/s möglich zu sein, aber dies ist anscheinend von Eurem USB Controller abhängig. Beispielsweise der Thunderbolt 3 Controller meines Dell XPS 13 9370 schafft anscheinend genau 900MB/s, während der USB 3.1 Controller in meinem Desktop 850MB/s im Maximum.

Samsung 960 Evo 1TB

Diese Werte gelten natürlich nur dann, wenn Ihr auch eine USB 3.1 bzw. USB 3.1 Gen 2 oder Thunderbolt 3 Verbindung nutzt! Über einen normalen USB 3.0 bzw. USB 3.1 Gen 1 Port erreicht das Gehäuse gute 430MB/s.

An einem USB 3.0 5Gbit Port

Die USB Verbindung ist hier ganz klar der limitierende Faktor, selbst wenn Ihr einen neueren USB 3.1 Gen 2 10Gbit Port nutzt.

Ein starkes Ergebnis! Ebenfalls positiv scheint die Zuverlässigkeit zu sein. Es gab keine plötzlichen Trennungen des Gehäuses, selbst unter Dauerlast.

 

Software und Temperatur

Wer schon einmal eine NVME SSD verbaut hat wird wissen das diese im Betrieb teils an die 90 Grad heiß werden können, was oftmals ein Problem ist. Eine gute Kühlung ist bei NVME SSDs also Pflicht!

Wie sieht es im XT-XINTE NVMe PCIE USB3.1 SSD-Gehäuse aus?

Hier haben wir leider ein kleines Problem. Es ist nicht möglich die Temperatur durch das Gehäuse auszulesen. Die SSD wird von vielen Tools gar nicht erkannt, andere melden diese nur als JMICRON Tech SCSI Disk Device, ohne weitere Daten.

Ihr könnt also auch keine Hersteller Tools nutzen um den Zustand der SSD auszulesen, blöd.

Die externe SSD wird nur als JMicron Tech SCSI Disk Device erkannt, die 970 ist eine interne SSD

Für das Messen der Temperatur im Gehäuse habe ich also zu einem Temperatur Messgerät greifen müssen. Die Werte sind natürlich nicht ganz so akkurat, da auf der SSD gemessen, sollten aber ausreichen für eine grobe Einschätzung.

Als SSD für diesen Test nutze ich die Corsair MP500, welche die heißeste SSD ist die ich aktuell kenne und habe.

Und ja auch im XT-XINTE Gehäuse wird diese flauschig warm, ich konnte im Inneren bis zu 62 Grad messen. Allerdings mag zwar 62 Grad viel klingen, gerade wenn man bedenkt, dass die SSD im Inneren nochmal ein Stück wärmer ist, aber die SSD hat nicht gethrottelt!

Heißt diese hat nicht überhitzt, selbst bei konstanter 100% Last.

Vermutlich da das Tempo auf rund 900MB/s limitiert ist, ist die SSD ja nicht zu 100% am Limit = auch nicht die volle Hitzeentwicklung.

Bei den beiliegenden Wärme/Klebepads weiß ich um ehrlich zu sein nicht welche Aufgabe diese erfüllen?! Diese sind zu flach um Kontakt zwischen Gehäuse und SSD herzustellen.

Anscheinend handelt es sich hier nur eine zusätzliche Fixierung zwischen SSD und PCB?! Warum auch immer diese nötig wäre.

Das Gehäuse wird im Übrigen auch außen recht warm (bis zu 52Grad), aber dies ist normal und gewollt.

Kurzum ja die SSDs werden heiß, man könnte hier mit dickeren Wärmeleitpads experimentieren, aber anscheinend nicht kritisch heiß.

 

Fazit

Ihr wollt Euch die schnellste aktuell verfügbare externe SSD bauen oder eine alte NVME SSD, die Ihr beispielsweise von dem Upgrade eines Notebooks übrig habt, sinnvoll weiter nutzen?

Dann ist das XT-XINTE NVMe PCIE USB3.1 SSD-Gehäuse eine klasse Option! Für 35€ erhaltet Ihr hier ein solides Gehäuse für das externe Nutzen eines m.2 NVME SSD.

Praktisch könnt Ihr rund 900MB/s über dieses Gehäuse erhalten, wobei hier die USB 3.1 Gen 2 Verbindung sogar der limitierende Faktor ist. Habt Ihr nur einen normalen USB 3.0 Port sind immerhin gute 420MB/s möglich.

Schneller geht’s aktuell via USB einfach nicht! Daumen hoch dafür. Auch abseits des reinen Tempos sind mir keine negativen Auffälligkeiten in der Praxis aufgefallen, außer vielleicht, dass es nicht möglich ist Haltbarkeit, Temperatur usw. der verbauten SSD auszulesen.

Die Temperatur von NVME SSDs ist immer etwas problematisch, allerdings selbst mit sehr heißen SSDs konnte ich im XT-XINTE NVMe PCIE USB3.1 SSD-Gehäuse kein throtteln erreichen, auch wenn sich das Gehäuse schon ordentlich erwärmte.

Dennoch unterm Strich kann ich das XT-XINTE NVMe PCIE USB3.1 SSD-Gehäuse ohne Probleme empfehlen! Um ehrlich zu sein, gibt es auch aktuell nicht viele Alternativen, alle vergleichbaren Gehäuse basieren auf dem gleichen JMicron Controller.

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Michael Barton
Michael Barton
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2 Kommentare

  1. Ein sehr guter und hilfreicher Beitrag. Ich verwende das gleiche Gehäuse und komme an einem DELL Precision 7010 zu ähnlichen Transferraten. Morgen kommt ein Gehäuse aus aktuellster Produktion für deutlich mehr Geld. Ein Test ist es mir wert und werde berichten.

  2. Im Text ist zu lesen:
    „Heißt diese hat nicht überhitzt, selbst bei konstanter 100% Last.“
    Die Angabe wie lange ist konstant 100% Last?
    Bitte um Angabe der Dauer 😉

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