Mit der Sound Blaster X4 hat Creative eine neue externe „High End“ Soundkarte auf den Markt gebracht.
Diese soll durch eine hohe Anschlussvielfalt, einen besonders starken Kopfhörerverstärker (bis 600 Ohm) und natürlich eine tolle Klangqualität (24-bit / 192 kH) überzeugen.
Hinzu kommt eine umfangreiche Software und ein tolles Design.
Für diesen Spaß werden aber satte 150€ fällig. Lohnt sich dies aber noch im Jahr 2021? On-Board Soundkarten sind mittlerweile recht gut, selbst in Notebooks.
Wollen wir uns daher die Creative Sound Blaster X4 einmal im Test ansehen!
An dieser Stelle vielen Dank an Creative für das Zurverfügungstellen der Sound Blaster X4 für diesen Test.
Die Creative Sound Blaster X4 im Test
Bei der Sound Blaster X4 handelt es sich um eine externe Soundkarte, welche Ihr einfach via USB C mit Eurem PC, Notebook, Playstation oder sogar Nintendo Switch verbinden könnt.
Etwas überrascht hat mich die Größe der Soundkarte. Diese ist mit 130 x 130 x 29 mm deutlich größer als ich dies erwartet hätte! Diese ist fast so groß wie zwei Handflächen.
Auch denn dies objektiv betrachtet natürlich nichts über die Qualität aussagt, hatte ich so durchaus das Gefühl etwas fürs Geld bekommen zu haben.
Dabei ist das Design simpel, aber schick! Auf der Oberseite finden wir zunächst das große Drehrad. Dieses dient vor allem dem Einstellen der Lautstärke, kann aber auch gedrückt werden um den Ton zu muten. Qualitativ wirkt das Drehrad gelungen, hat aber etwas seitliches Spiel.
Unterhalb des Drehrads sind drei Tasten zum Muten eines Mikrofons (falls angeschlossen), eine Mode Taste und eine SXFI Taste.
Erste Anschlüsse finden wir auf der Front.
- 1x 3,5 mm Kopfhörer / Headset Anschluss
- 1x 3,5mm Mikrofon Anschluss
Weitere Anschlüsse sind auf der Rückseite zu finden:
- 1x USB C Eingang
- 1x Optischer Eingang
- 1x Line/Optischer Eingang
- 4x „7.1“ Audio-Ausgänge (Front, Side usw.)
Die Anschlussvielfalt ist also klar ein großer Pluspunkt der Sound Blaster X4!
Software
Ein großer Vorteil der Sound Blaster X4 verglichen mit Onboard Audio-Lösungen ist ohne Frage die deutlich umfangreichere Software.
Diese hat mich zugegeben bei der Sound Blaster X4 auch etwas überrascht. So habe ich hier mit einer sehr “Gamer” fokussierten Software gerechnet, zumindest was das Design angeht.
Dies ist aber überhaupt nicht der Fall! Die Software ist sehr schön modern und klar designt. Auch der Funktionsumfang kann überzeugen.
Zunächst hast du diverse formen an EQ. Du hast einen klassischen 10 Band EQ, gesonderte Einstellungen für Bass und Höhen und du hast Super X-Fi. Super X-Fi ist Creatives klang Verbesserer, der den Klang besser auflösen soll und zudem lebendiger macht. Super X-Fi benötigt aber eine zusätzliche Smartphone App, welche einen Scan von deinen Ohren Anfertigt und entsprechend den Klang anpassen soll.
Die Acoustic Engine erlaubt dir eine einfache Klanganpassung um beispielsweise einen Virtuellen Raumklang hinzuzufügen, den Bass zu Boosten oder Dialoge verständlicher zu machen.
Der Scout Modus versucht Geräusche wie Schüsse oder Schritte herauszufiltern und zu verstärken, so dass du in Spielen einen akustischen Vorteil gegenüber deinem Gegner hast.
EQ Einstellungen lassen sich nicht nur auf die Audio-Ausgabe anwenden, sondern auch auf den Eingang! Du kannst mit diversen EQ Profilen den Klang deines Mikrofons anpassen. Hierdurch kannst du versuchen ein schlechtes Headset Mikrofon etwas zu kompensieren.
Wie gut ist der Klang?
Auf dem Papier macht die Sound Blaster X4 so ziemlich alles richtig, wenn es um den Klang geht. Wir haben einen 192 kHz /24-Bit DAC und einen Kopfhörerverstärker der bis zu 600 Ohm unterstützen soll.
Ich habe die Soundkarte primär mit einem Beyerdynamic T 70 und dem Audio-Technica ATH-PDG1 getestet. Der Beyerdynamic T 70 ist mit seinen 250 Ohm schon etwas schwerer zu betreiben. Erfreulicherweise hatte der Sound Blaster X4 keine Probleme diese Kopfhörer anzutreiben, dies auch auf teils sehr hohe Lautstärken!
Die generelle Klangqualität will ich als tadellos bezeichnen. Beide Kopfhörer klingen sowohl in Musik wie auch in Spielen absolut klar und sauber. Dabei ist die Detail Darstellung tadellos.
Allerdings ist dies im Jahr 2021 auch nichts mehr ganz überraschendes. Selbst gute Onboard Soundkarten bekommen dies mittlerweile tadellos hin.
Was die Sound Blaster X4 von Onboard Soundkarten unterscheidet ist neben dem besseren Kopfhörerverstärker (die T 70 laufen hier klar besser als an meinem Mainboard), die diversen Klangoptionen.
Der EQ und auch die Acoustic Engine funktionieren tadellos und bieten eine sehr hohe Qualität. Damit beziehe ich mich auch auf Dinge wie den Virtuellen Raumklang, welcher bei der Sound Blaster X4 deutlich wertiger wirkt als bei Onboard Lösungen.
Der Mikrofon Eingang
Nicht ganz unwichtig ist auch der Mikrofon Eingang. Rein Subjektiv ist dieser sehr gut! Meine Stimme wird klar und sauber aufgezeichnet.
Hintergrundrauschen wird dabei gut bis sehr gut herausgefiltert. Du darfst hier keine Wunder erwarten, aber die Leistung liegt klar über einer gewöhnlichen OnBoard Soundkarte.
Die Messwerte bescheinigen dem Mikrofoneingang einen Messbereich von 60Hz- 20.000Hz.
Fazit
Die Creative Sound Blaster X4 ist ein klasse externe Soundkarte! Diese kann dank einer sehr guten Klangqualität, tollen Haptik und Optik, wie aber auch einer großen Anschlussvielfalt punkten.
Die Klangqualität der Sound Blaster X4 ist gerade mit größeren Kopfhörern hervorragend, anders kann man dies nicht sagen. Allerdings darfst du auch keine Wunder erwarten! So sind die OnBoard Soundkarten der meisten modernen Mainboards ebenfalls gut bis sehr gut.
So ist der Unterschied zwischen einer externen Soundkarte wie der Sound Blaster X4 und den OnBoard Soundlösungen nicht mehr so groß wie es mal vor X Jahren der Fall war.
Der Unterschied liegt primär beim Kopfhörerverstärker, welcher hier durchaus ein gutes Stück besser ist, und bei der Software. So bietet dir die Creative Software diverse Anpassungsoptionen, so dass du den Klang auf deine Wünsche “individualisieren” kannst.
Ebenfalls der Mikrofon Eingang ist überdurchschnittlich gut und die Anschlussvielfalt auch für größere Surround Systeme ist den meisten OnBoard Lösungen überlegen.