Mit dem Ganius bietet LinkOn ein absolutes High End USB-Ladegerät an. So verfügt das Ganius über 166W, 100W USB C Ports und PPS.
Dies alles in einem sehr kompakten Gehäuse, was auch dank der GaN Technologie möglich ist.
Klingt doch sehr gut! Aber wie sieht es in der Praxis aus? Kann das Ladegerät diese Leistung wirklich liefern? Wie steht es dabei um die Temperatur? 166W in einem sehr kompakten Gehäuse klingt nach einer sehr warmen Sache.
Finden wir es im Test heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an LinkOn welche mir das Ladegerät für den Test zur Verfügung gestellt haben.
Test: LinkOn Ganius 166W
LinkOn setzt beim Ganius auf das klassische Stecker-Netzteil Design. Du steckst das Ladegerät also direkt in die Wand, ohne zusätzliches Kabel.
Ideal für Reisen, unterwegs oder wenn du Steckdosen direkt auf dem Schreibtisch hast. Dabei bietet das Ladegerät auch verschiedene Aufsätze, je nachdem in welchem Land du dich befindest. Passend dazu akzeptiert das Ladegerät auch brav 100-230V, ist also auch in den USA nutzbar.
Mit 80 x 80 x 28 mm und einem Gewicht von 281 g ist das LinkOn Ganius an sich nicht übermäßig kompakt oder klein. Erst wenn wir bedenken, dass dieses bis zu 166W liefern soll, dann wirken die Abmessungen fast schon winzig!
Das Ladegerät ist kompakter als das 96W Apple Modell, bei signifikant mehr Leistung. Ein Grund für die kompakten Abmessungen ist die GaN Technologie.
GaN steht für Gallium Nitride, welches ein Halbleiter ist, der so langsam seinen Weg in den Massenmarkt findet. Gallium Nitride hat gegenüber Silizium einige Vorteile im Bereich der Effizienz, bei Schaltnetzteilen. Dies erlaubt es kleinere Bauteile mit Gallium Nitride bei gleicher Leistung zu bauen als mit regulärem Silizium. Je nach Quelle sind GaN Bauteile ca. 32% kleiner bei gleicher Leistung und zudem noch effizienter.
Allerdings ist GaN auch kein “Wunderstoff”. Es hilft das Ladegerät kompakter zu halten, aber es handelt sich hier nur um eine von vielen Komponenten.
Den generellen Qualitätseindruck des Gehäuses würde ich als Okay einstufen. Nein dies ist nicht das “schickste” oder wertigste Ladegerät, aber es geht in Ordnung.
Die Anschlüsse des LinkOn Ganius 166W
Das LinkOn Ganius 166W verfügt über zwei USB C Ports und zwei USB A Ports.
- USB C 1 – Power Delivery 100W – 5V/3A, 9V/3A, 12V/3A, 15V/3A, 20V/5A
- USB C 2 – Power Delivery 100W – 5V/3A, 9V/3A, 12V/3A, 15V/3A, 20V/5A
- USB A 1 – Quick Charge – 18W
- USB A 2 – Quick Charge – 18W
Wir haben also 2x USB C mit 100W und 2x USB A mit 18W. Dies ist eine top Ausstattung! Allerdings kannst du nicht alle Ports gleichzeitig nutzen.
So bietet das LinkOn Ganius 166W genau genommen keine 166W sondern nur 130W. Dies ist allerdings etwas verwirrend.
Nutzt du beide USB C Ports wird Port 1 gar nicht gedrosselt und hat immer 100W. Port 2 wird auf 30W gedrosselt. Macht Sinn, dies ist genug Power für ein MacBook Pro 16 + iPad.
Du kannst auch die USB A Ports gleichzeitig nutzen (130W + 2x 18W), dies scheint aber außerhalb der eigentlichen Spezifikation des Ladegerätes zu sein und nur “inoffiziell” unterstützt zu werden.
Mit PPS
Das LinkOn Ganius 166W unterstützt auch den PPS Standard. So haben die USB C Ports die volle PPS Range von 3,3-21V bei 5A.
PPS steht für Programmable Power Supply. Das normale USB Power Delivery bietet deinem Smartphone mehrere Spannungsstufen an, meist 5V, 9V, 15V und 20V. Hier kann sich dieses eine Stufe aussuchen und damit laden. PPS erlaubt es nun deinem Smartphone innerhalb eines gewissen Bereichs, beispielsweise 3,3-16V, frei eine Spannung zu wählen. Denkt dein Smartphone es wäre gerade ideal mit 6,5V zu laden, dann kann ein PPS Ladegerät diesem 6,5V liefern.
Einige Smartphones wie die Modelle der Samsung S20/S21/SS Serie benötigen PPS um das volle Ladetempo zu erreichen, siehe hier Laden des SS2 Ultra. Ein S21 Ultra kann an einem normalen USB-PD Ladegerät mit maximal 14W laden, an einem PPS Ladegerät mit 25W. Unterstützt Dein Smartphone kein PPS, dann ignoriert es einfach diese Funktion und behandelt das Ladegerät wie ein normales USB-PD Ladegerät.
Belastungstest
Starten wir mit den Basics. Verbindest du ein Gerät mit beiden USB C Ports, dann kann der primäre USB C Port weiterhin 100W liefern, der sekundäre Port wird aber auf 30W (20V/1,5A max) gedrosselt. Theoretisch kannst du auch zusätzlich die beiden USB A Ports nutzen.
Damit betreibst du das Ladegerät aber streng genommen oberhalb der eigentlichen Leistungsangabe.
Ich habe für meinen Belastungstest das Ladegerät ca. 5 Stunden mit 130W belastet und dies hat das Ladegerät auch gut standgehalten.
Die äußere Temperatur ist dabei auch nicht zu extrem. 60 Grad sind hier für ein Ladegerät noch okay.
Spannungsstabilität
Wie üblichen werfen einen kleinen Blick auf die Spannungsstabilität.
Die Spannungsstabilität des LinkOn Ganius 166W sieht soweit unspektakulär aus und dies meine ich positiv. Es gibt eine leichte Schwankung, aber nichts Ungewöhnliches oder Bedenkliches.
Power Factor
Der ist für die meisten von Euch vermutlich uninteressant, dennoch möchte ich diesen in meine “Standard-Messungen” mit aufnehmen.
Je nach Last haben wir einen Power Factor im Bereich 0,8 bis 0,92, was für ein USB-Ladegerät sehr gut ist!
Die Effizienz
Schaue wir uns zum Abschluss noch die Effizienz des LinkOn Ganius 166W an.
Hier war ich extrem überrascht! Ich habe das Netzteil zwar nur bis 100W getestet, aber bereits hier erreichte dieses eine Spitzeneffizienz von beeindruckenden 92,6%! Dies ist einer der besten Werte die ich bisher bei einem USB-Netzteil gesehen habe.
Die minimale Effizienz bei 5V/1A ist mit 66,1% zwar recht gering, dies ist aber leider bei High Power USB-Ladegeräten wie diesen nicht unüblich.
Dies zeigt sich auch im Vergleich mit anderen Ladegeräten ähnlicher Leistung. Bei der minimalen Effizienz können zwar einige Ladegeräte das LinkOn übertreffen, aber unter hoher Last ist dieses spitze!
Fazit
Wenn du besonders Leistungsstarkes USB C Ladegerät im “Steckernetzteil” Format suchst, dann ist das LinkOn Ganius 166W eine spitzen Wahl!
Ich finde es hier zwar etwas merkwürdig das LinkOn mit zwei unterschiedlichen Leistungsangaben wirbt und ich bin dafür das du das Ladegerät nicht dauerhaft mit 166W belastest (auch wenn es das aushält), aber abseits davon habe ich wenig zu bemängeln!
Das Ladegerät ist technisch top ausgestattet! 2x USB C mit 100W + 2x USB A mit Quick Charge. Zudem ein PPS Support, welcher das Ganze noch abrundet.
Hierdurch eignet sich das LinkOn Ganius 166W sowohl für Apple Geräte wie auch für Samsung, Google Pixel, Dell XPS, die Nintendo Switch, das Steam Deck usw.
Die Effizienz ist mit 66,1% bis 92,6% hervorragend, zumindest im Maximum. Ebenfalls gut ist die Spannungsstabilität und der Power Factor.
Also ja ich kann das LinkOn Ganius 166W mit gutem Gewissen empfehlen, wenn du ein High End Ladegerät im Stecker-Netzteil Format suchst!
- 2x 100W USB C Ports
- PPS Support mit 3,3-21V bei 5A
- 2x 18W Quick Charge Ports
- Hohe maximale Leistung
- Effizienz zwischen 66,1% und 92,6%
- 166W maximale Leistung im Dauerbetrieb nicht empfehlenswert
Wenn von 20V/5A die Rede ist, lladt es dann also all die Oppos und Realme mit SuperVOOC?
Hi, ich habe leider kein Smartphone da um dies zu Testen, aber wir haben hier 20V/5A nach dem USB Power Delivery Standard und nicht nach SuperVOOC.
Also kommt es auf die genaue Bezeichnung für die Methode und gar nicht auf die Zahlenangaben 20V/5A, vorbehaltlich Prüfung, hast ja leider keine Geräte zum Testen. Danke!!!
Werden die Verbindungen zurückgesetzt wenn ich ein weiteres Gerät anschließe ?
(Evtl. auch nur solange die Gesamtlast z.B. unter 100W bleibt)
Da auch ich ein Raspberry Pi 4 daran betreiben möchte aber nicht 24/7, die Leistung sollte selbst an den USB-A Ports mit 18W dafür ausreichen.
Jedoch werden bei den meisten 65W oder 100W Ladegeräten (Anker,Baseus,..) alle Ports zurückgesetzt beim anschließen eines neuen Gerätes und die Spannungen und co. neu ausgehandelt, was natürlich für einen Pi nicht gut ist.
PS: Mein 24/7 Pi wird mit einem Netzteil betrieben und nicht mit einem Ladegerät, das ist nur für den Pi zum Experimentieren.