Mini-PCs als Server für HomeAssistant und Co. Lohnt sich das und wie hoch ist der Stromverbrauch?

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Von der fantastischen Software HomeAssistant hatte ich ja schon in diesem Artikel geschwärmt. Normalerweise ist HomeAssistant ideal, um beispielsweise auf einem Raspberry PI installiert zu werden.

Allerdings ist der PI mittlerweile recht teuer, im Gegenzug sind Mini-PCs im “Intel NUC” Style deutlich günstiger geworden.

Lohnt es sich vielleicht lieber einen Mini-PC anstelle eines Raspberry PI für solche Mini-Home-Server Aktivitäten zu kaufen? Genau dieser Frage gehen wir in diesem Artikel nach!

 

Preis, Raspberry Pi vs. Mini-PC

Beginnen wir mit der Frage nach dem Anschaffungspreis. Was kostet ein Raspberry PI, welcher für den Einsatz mit HomeAssistant “optimiert” ist. Also PI + Gehäuse + Netzteil + Speicherkarte oder SSD.

(Preise zum Zeitpunkt der Erstellung des Artikels)

 

Alternativ mit SSD

(Preise zum Zeitpunkt der Erstellung des Artikels)

 

Beim Raspberry Pi summiert sich das Zubehör ganz schnell! Mit einer microSD Karte, was weniger zuverlässig ist in Kombination mit HomeAssistent, landen wir bei 111€. Mit einer SSD als Basis kostet das System 176€!

Was kostet aber nun ein Mini-PC? Wir brauchen nicht viel Leistung, selbst der schwächste Mini-PC hat mehr Leistung als der Pi. Wir wollen nur einen möglichst niedrigen Stromverbrauch.

Leider ist es bei Mini-PCs nicht ganz einfach einen Preis zu nennen, denn je nachdem ob du bei Amazon, beim Hersteller direkt oder bei Aliexpress schaust, schwanken die Preise extrem. Hier aber ein paar Beispiele:

(Preise zum Zeitpunkt der Erstellung des Artikels)

Du bekommst also einfache Mini-PCs für knapp unter 200€. Mini-PCs die du auch mit Windows betreiben kannst und ein Vielfaches der Leistung des PI haben.

Wichtig! Kaufe keine alten Mini-PCs. Diese bekommst du deutlich günstiger, aber sie verbrauchen deutlich mehr Strom.

Unterm Strich tun sich die Preise gar nicht so viel! Gerade wenn du bei mini-PCs etwas die Augen offen hältst, gibt es teils fantastische Deals.

 

Stromverbrauch

Beginnen wir mit der Frage nach dem Stromverbrauch. Folgende Messwerte konnte ich ermitteln, mit der gleichen SSD! Ja eine SSD kann hier einen Unterschied machen. Ich habe eine besonders sparsame SK Hynix SSD genutzt.

Folgende Werte konnte ich mit vier meiner Mini-PCs ermitteln:

Ubuntu Ubuntu (ohne Monitor) HomeAsssistant OS
Geekom Mini 11 5.2 -6.1 W 1.6 – 2.8 W 6.7 – 7.7 W
Beelink Mini S 5.5 – 7.1 W 3.6 – 5.1 W 7.2 – 7.6 W
ACEMAGIC Mini PC Celeron N5105 5.7 – 7.1 W 3.8 – 5.6 W 7.6 – 8.2 W
Geekom A5 3.7 – 4.3 W 2.9 – 3.5 W 8.9 – 9.1 W

 

Spannend! Ubuntu scheint deutlich sparsamer zu sein als HomeAssistant OS bzw. kann das system tiefer in den Ruhezustand schicken.

Gerade beim GEEKOM MiniAir 11 konnte ich teils meinen Augen nicht trauen, als im Leerlauf ohne Monitor (und bei einem Server hast du in der Regel keinen Monitor angeschlossen) ich teils Werte von unter 2W auf dem Messgerät sah.

Alle Mini-PCs bleiben aber deutlich unter 10W, egal mit welchem System. Theoretisch ist es aber sogar etwas effizienter den HomeAssistant in Docker laufen zu lassen, unter Ubuntu.

Nach diesem Test habe ich den GEEKOM MiniAir 11 als meinen “HomeAssistant” Server gewählt.

 

HomeAssistent installieren

In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf die Nutzung der Mini-PCs als “HomeAssistant-Server”.

Im Kern hast du hier zwei Möglichkeiten.

  1. Du kannst HomeAssistent direkt auf den Mini-PCs installieren.
  2. Du kannst zunächst ein anderes (Linux) Betriebssystem nutzen und HomeAssisten auf diesem via Docker laufen lassen.

Die direkte Installation von HomeAssistant ist deutlich einfacher, auch in der Nutzung. Hier benötigst du allerdings ein externes SSD Gehäuse.

Warum?

HomeAssistant OS installiert sich immer auf dem Laufwerk auf welchen die installations-Dateien kopiert wurden.

https://www.home-assistant.io/installation/generic-x86-64

Heißt: Du musst die interne SSD des Mini-PCs extern an deinen Desktop-PC anschließen, die Installationsdateien auf die SSD schreiben und diese dann wieder verbauen.

Die Installation selbst ist an sich sehr einfach. Du lädst Dir das HomeAssistant Image herunter und schreibst das Image über das Programm Etcher auf deine SSD.

Anschließend verbaust du die SSD im Mini-PC deaktivierst unter umständen Safe-Boot (falls hier eine Fehlermeldung kommt) und das wars. Nach ein paar Minuten sollte dir eine IP Adresse angezeigt werden, welche u idn einen Webbrowser eingeben kannst, um HomeAssistant aufzurufen.

Das war es im Kern auch schon mit der Basisinstallation.

 

Reicht die Leistung?

Es gibt zwar durchaus “High End” Mini-PCs die hervorragende Leistung haben, aber die günstigen Modelle setzen meist auf sehr einfache CPUs.

Hier findest du in der Regel Prozessoren wie den Intel Celeron N5095 oder bei neueren Modellen den Intel N100.

Beides sind kleine Prozessoren, die du in einem Desktop PC möchtest. Sie reichen für sehr einfache Anwendungen aus, aber nicht für mehr. Siehe den Artikel wieviel Leistung hat der Intel N100.

Allerdings für einen PC der als “Server” für Anwendungen wie HomeAssistant, PiHole, Unifi Controller usw. dient hat selbst der Intel Celeron N5095 mehr als genug Leistung!

Beispielsweise hier die CPU Auslastung meines HomeAssistant PCs (GEEKOM MiniAir 11).

Selbst mit einigen Integrationen kommen wir im Schnitt gerade einmal auf 4-6% Auslastung. Sofern du also keine aufwendige Virtualisierungen auf den Mini-PCs laufen lassen möchtest, haben selbst die einfachsten aktuellen Intel CPUs mehr als genug Power.

 

Stimmt die Zuverlässigkeit? (Erfahrungen aus der Praxis)

Generell haben sich Mini-PCs bei mir als recht zuverlässig herausgestellt, mit Ausnahme des Minisforum UM790, welcher der einzige Mini-PC war der bei mir ausgefallen war.

Aber die Modelle von Geekom und auch weitestgehend von Beelink liefen sehr zuverlässig.

So nutze ich den GEEKOM MiniAir 11 als HomeAssistant “Basis” mit HomeAssistantOS.

Und bisher (nun schon mehrere Monate im Einsatz) gab es keinen einzigen Absturz oder sonstiges Problem!

Auch ist die Performance spitze! Gerade mit der Installation von HomeAssistant auf einer SSD.

 

Fazit

Es muss nicht immer ein Raspberry Pi sein! Dieser hat definitiv seine Einsatzzwecke, aber Mini-PCs können eine gute bzw. bessere Alternative sein!

Gerade wenn du deine Augen etwas nach guten Deals offen lässt kann sogar ein “universeller” Mini-PC mit Intel CPU günstiger sein als ein Raspberry Pi mit Gehäuse, Netzteil usw. sein.

Beim Raspberry PI summieren sich die Kosten einfach sehr schnell!

Ich selbst nutze den GEEKOM MiniAir 11 als “Server” für HomeAssistant und bin mit diesem absolut zufrieden, auch was den Stromverbrauch angeht. Um die 7W ist zwar nicht nichts, aber höchstens 2-3W mehr als beim PI.

Für solche “HomeServer” Anwendungen ist vielleicht ein Blick über den Tellerrand vielleicht keine schlechte Idee.

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Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

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2 Kommentare

  1. Soweit so gut. Es fehlt aber die Info, dass zum zum Einbinden von Geräten in Home Assistant weitere Hardware notwendig ist., z. B. SkyConnect, Sonoff Zigbee Dongle, Conbee II, etc.
    Einfach nur installieren ist nicht alles, ohne entsprechendes Gateway lassen sich keine Sensoren etc. einbinden.
    Für ein Gateway kommen da nochmal 20-40 Euro dazu.
    Und der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass manche Gateways die Anzahl direkt verbundender Geräte limitieren, soweit ich weiss z. B. Sonoff auf c. 30 Stck.
    Ich selbst nutze HA Yellow, da ist das Gateway schon drin, ist aber teuer, man ist schnell bei über 200 Euro weil man noch ein Raspberry Compute Module 4 und eine NVME SSD dazu kaufen muss und man kann keine Zusatzfunktionen wie beim Raspberry oder dem PC nutzen.

  2. Hallo
    was ist nun besser bzw. empfohlen für HA?
    In diversen Beiträgen wird erwähnt es sollte auf Debian installiert werden da Ubuntu nicht mehr vollständig unterstützt wird.
    Allerdings ist dein Beitrag erst 3 Monate alt – gilt also Ubuntu noch und falls ja welche versionen werden supportet?
    Gruß Andy

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