Displayschutzfolien für das Samsung Galaxy S10/S10+ im Test

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Wenn man sich ein schönes neues und vor allem teures Smartphone wie das Samsung Galaxy S10/S10+ kauft, dann muss man sich überlegen ob und wie man dieses schützt.

Ein kaputtes Display kann Euch bei einem S10/S10+ an die 400€ im Austausch kosten.

Neben einer Hülle ist natürlich ein Displayschützer, ob nun in Form einer Folie oder Glases, die erste Wahl. Freundlicherweise liefert Samsung das S10/S10+ bereits mit einer Displayschutzfolie aus.

Was aber wenn man diese ausversehen entfernt hat oder eine Neue braucht? Hierfür schauen wir uns einmal ein paar alternative Displayschützer an. Welche taugen etwas und welche nicht?

 

Die Testkandidaten

Folgende Displayschützer habe ich für das Samsung Galaxy S10+ gekauft:

Wichtig, diese Schützer sind alle für das S10+! Es gibt aber auch jeweils eine Version für das normale S10, welche voraussichtlich eine sehr ähnliche Passform usw. besitzen wird.

 

Brauche ich beim Samsung Galaxy S10 eine Displayschutzfolie?

Es stellt sich natürlich zunächst die Frage, braucht man bei solch einem modernen Smartphone überhaupt einen Displayschutz? Samsung setzt ja schließlich auf Gorilla-Glas 6, das beste Displayglas das auf dem Markt verfügbar ist.

Die Antwort ist ein klares Jein. Glas bleibt Glas und ist somit nicht unzerstörbar.

Allerdings ist Glas zumindest was Kratzer angeht deutlich resistenter als die meisten von Euch vermuten. So kann ein Schlüssel, Münzen oder normale Messer dem Display des S10 nichts anhaben.

Glas ist einfach härter als Metall.

Dementsprechend ist natürlich auch Kunststoff, weichere Metalle, Holz usw. keine Gefahr für Euer S10.

Die Gefahr ist Steine und Quarze! Ein Stein kann ein S10 und jedes Smartphone ohne Saphirglas Display problemlos zerkratzen. „Aber mein S10 wird niemals in Kontakt mit Steinen kommen“!

Vermutlich schon, denn in der Luft und im Hausstaub befinden sich feine Sandpartikel, welche aufgewirbelt werden und auf Oberflächen, in Eurer Tasche usw. landen.

Wird nun Euer S10 daran gerieben, entstehen diese feinen Mikrokratzer. Meist kann man dies schön hören, wenn man ein glattes Objekt auf einem Tisch verschiebt und es dieses feine Kratzen gibt.

Hier kann eine Displayschutzfolie oder Glas helfen. Und nein egal mit welcher fantastischen Härte die Displayschutzgläser werben, diese lassen sich ebenso mit Steinen zerkratzen.

Allerdings ist hier das Motto besser die 10€ Displayschutzfolie/Glas als das Smartphone.

Bei Stürzen bringen Displayschutzfolien meiner Einschätzung nach nicht viel. Diese bieten einen minimalen Puffer für den Aufschlag, aber in der Regel schlägt das Smartphone nicht gerade auf sondern mit einer Kante, wo dann der Displayschützer nicht helfen kann.

 

Glas taugt nichts!

In unserem kleinen Vergleich haben wir zwei Echtglas Displayschützer. Dies wären die Modelle von AICase und eins der ESR Modelle.

Ganz klar gesagt KAUFT KEINEN Echtglas Displayschutz für das Galaxy S10/S10+!

Warum? Grundsätzlich würde ich bei den meisten Smartphones immer einen Glas Displayschutz empfehlen. Diese fühlen sich wertiger an und sind leichter aufzutragen.

Allerdings aufgrund der Biegung beim S10 funktioniert diese Art des Displayschutzes nicht gut! Hier hat sich gefühlt auch nichts seit dem S8 getan.

Ihr erhaltet eine gebogene Glasscheibe, welche allerdings nur einen dünnen Klebestreifen am Rand hat. Unter dem eigentlichen Glas befindet sich kein Kleber, vermutlich da dieser Blasen werfen würde aufgrund der Form oder Ähnliches.

Dies hat diverse Nachteile. Zum einen kann sich das Panzerglas so sehr schnell lösen, es kann sich Schmutz unter das Glas schieben und das Wichtigste, es gibt Luft zwischen dem Display und dem Glas.

Hierdurch ist der Touchscreen negativ beeinflusst (dies beim S10 allerdings nur minimal), das Display wirkt weniger klar und der Fingerabdruckscanner funktioniert nicht mehr!

Hier scheinen auch alle Echtglas Displayschützer für das S10/S10+ absolut identisch zu sein.

Daher kann ich diese Modelle nicht empfehlen!

 

Displayschutzfolien für das S10

Kommen wir damit zu den Displayschutzfolien. Diese haben es aufgrund ihrer natürlichen Flexibilität etwas einfacher mit den Rundungen des Samsung Galaxy S10.

Allerdings gibt es hier auch unterschiedliche Herangehensweisen. So setzt Crocfol und MASCHERI auf das „Nass“ Prinzip.

Hierbei erhaltet Ihr Folien die aus einem etwas gummiartigerem Material bestehen und auf ein feuchtes S10 aufgetragen werden.

Hierbei wird das Smartphone mit einer Wasserlauge (mit im Lieferumfang) eingesprüht und die Folie aufgelegt. Da die Folie auf einem Wasserfilm aufliegt lässt sich diese nach dem Auflegen noch etwas verschieben. Ebenso sind Fingerabdrücke auf der Folie weniger ein Problem.

Sitzt die Folie wird das Wasser herausgedrückt und diese haftet. Es dauert allerdings bei Crocfol und MASCHERI etwas bis das restliche Wasser getrocknet ist und die Folie klar wird.

Die Kanten müsst Ihr mit einem beiliegenden Mikrofasertuch eine Weile „polieren“ damit diese kleben.

Das Ganze sieht super kompliziert aus, geht aber wenn man das Prinzip einmal verstanden hat recht gut! Auch passt das Ergebnis bei beiden Modellen.

Bei Crocfol ist allerdings der Lieferumfang etwas umfangreicher, die Anleitung verständlicher und auch die Reinigungsmittel besser. Crocfol legt sogar etwas Flüssigglas mit in den Lieferumfang, von welchem ich aber wenig halte.

Müsste ich mich also zwischen Crocfol und MASCHERI entscheiden würde ich eher Crocfol wählen, wobei dieses Modell natürlich auch etwas teurer ist.

Der Fingerabdruckscanner wird von den Folien etwas beeinträchtigt. Allerdings half hier ein erneutes Einspeichern meines Fingerabdruckes mit Folie aufgetragen das alles funktionierte.

ESR setzt bei seiner Folie hingegen auf ein etwas klassischeres Prinzip. ESR nutzt keine Wasserauftragung, sondern eine „normale“ Folie.

Normal ist hier allerdings relativ, denn auch diese Folie ist recht dünn und ist leicht dehnbar, vermutlich das diese an den Kanten besser aufliegt.

Klar gesagt, mit der ESR Displayschutzfolie TPU Film erhaltet Ihr das beste Ergebnis! Sofern Ihr diese sauber aufgetragen bekommt. Dies ist aber recht schwer. ESR legt ein kleines Werkzeug bei um damit die Folie besser auszurichten, was auch hilft, dennoch ist es sehr schwer Luftblasen usw. zu vermeiden.

Ihr müsst hier bereit sein viel nachzuarbeiten, Blasen herauszudrücken, Staub der sich unter die Folie geschlichen hat zu entfernen usw. Ihr werdet vermutlich auch mehrere Versuche benötigen.

Immerhin legt Euch ESR gleich drei Folien ins Paket, wovon eine auch direkt als Übungsfolie bezeichnet wird.

 

Flüssigglas für das Samsung Galaxy S10?!

Flüssigglas wird immer stärker als Alternative zu einem klassischen Displayschutz beworben.

Die Versprechen der Hersteller sind auch fantastisch! Einmal aufgetragen und das Display ist absolut bruch- und kratzfest!

Klar, dass dies nicht so funktioniert. Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen , flüssiger Displayschutz ist in der Regel nicht bzw. nur sehr bedingt empfehlenswert.

Ja ein guter flüssiger Displayschutz kann das Display minimal widerstandsfähiger machen, dieses zerkratzt aber bei Kontakt mit Steinen genauso wie ohne. Ich empfehle hier einfach mal meinen Test von HIPROTEC, welches schon einer der besten flüssigen Displayschützer ist.

Im Gegensatz zu einer Folie könnt Ihr allerdings Flüssigglas nicht einfach abziehen, wenn ein Kratzer entstanden ist. Das Ganze ist wirklich etwas nach dem Motto etwas besser als gar nichts, aber auch nicht wirklich voll empfehlenswert. Wollt Ihr keine Folie, aber etwas Schutz für das gute Gefühl, dann versucht damit Euer Glück.

 

Fazit

Displayschutzfolien und Samsung Smartphones sind so eine Sache. Die „Edge“ macht es hier nicht einfach einen vernünftigen Displayschutz zu finden.

So würde ich Euch pauschal von allen Echtglas „Panzerglas“ Displayschützern für das S10 abraten! Alle mir bekannten Modelle besitzen nur am Rand einen schmalen Klebestreifen und liegen daher nicht sauber auf. Dies wiederum beeinflusst den Touchscreen, das Gefühl und auch den Fingerabdruckscanner.

Wollt Ihr einen Displayschutz der etwas taugt, müsst Ihr eine flexible Folie nehmen.

Hier habt Ihr die Wahl zwischen einem einfachen Auftragen und gutem Ergebnis und einem sehr schweren Auftragen und sehr guten Ergebnis.

Seid Ihr mutig greift zur E“SR Displayschutzfolie TPU Film kompatibel“. Schafft Ihr es diese blasenfrei und perfekt ausgerichtet aufzutragen, erhaltet Ihr ein klasse Ergebnis! Das ESR aber extra eine „Übungsfolie“ beilegt, sagt schon, dass dies nicht ganz einfach ist.

Einfacher geht es mit einer Folie die eine Nassinstallation nutzt. Diese kann auch etwas trickreich sein, ist aber im Allgemeinen einfacher. Es dauert hier lediglich eine Weile bis das Wasser unter der Folie hervor gezogen ist und somit das Display zu 100% klar wird.

Kurzum

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Michael Barton
Michael Barton
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