Die EWS1025CAM von EnGenius im Test, Überwachungskamera und Access Point in einem!

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Die Kombination einer Überwachungskamera und eines WLAN AccessPoints ist eigentlich etwas Brillantes. AccessPoints, gerade im geschäftlichen Umfeld, hängen meist eh an zentralen Positionen, wo gegebenenfalls eh eine Überwachungskamera benötigt würde.

Warum dann nicht beides in einem Gerät vereinen? Dies dachte sich zumindest EnGenius mit der EWS1025CAM.

Bei der EWS1025CAM handelt es sich um einen professionellen Decken AccessPoint, mit integrierter schwenkbarer Kamera.

So könnt Ihr beispielsweise einen Flur oder Durchgang mit WLAN versorgen und gleichzeitig überwachen. Nett!

Die Frage ist aber natürlich ob auch die Umsetzung gut gelungen ist. Ist die EWS1025CAM ein guter AccessPoint und eine gute Kamera? Versuchen wir dies im Test herauszufinden!

An dieser Stelle vielen Dank an EnGenius für das Ausleihen der EWS1025CAM für diesen Test.

 

Die EWS1025CAM von EnGenius im Test

Die EWS1025CAM richtet sich an professionelle Nutzer, dies sieht man von Anfang an. EnGenius setzt auf eine recht dezente aber professionelle Optik, ohne großen Eye Candy. Das Gerät besteht aus einem einfachen, aber massiven Kunststoff. Dieser ist in einer weißen/leicht beigen Farbe gehalten.

Hierbei ist es überraschend wie schwer die EWS1025CAM ist. Das gute Stück ist verdammt massiv gearbeitet.

Die Kamera/AccessPoint ist mehr oder weniger ausschließlich für die Deckenmontage gedacht und gemacht. Hierfür ist auch die Form angepasst. Die Kamera ist beispielsweise auf der Oberseite der EWS1025CAM angebracht und lässt sich via Motor Power in die gewünschte Richtung rotieren.

Die Anschlüsse der EWS1025CAM sind hingegen auf der Unterseite, können aber auch seitlich eingeführt werden. Hier besitzt die EnGenius EWS1025CAM lediglich einen Gbit LAN Port wie auch einen regulären 12V Stromanschluss.

Wie es sich für ein professionelles Gerät gehört wird aber auch PoE unterstützt.

Zu guter Letzt sind seitlich noch fünf Status LEDs angebracht.

 

Einrichtung und Software

Die Einrichtung der EnGenius EWS1025CAM ist recht einfach. Verbindet die Kamera/Access Point mit dem Strom und Netzwerk.

Sucht nun die IP Adresse der EWS1025CAM in Eurem Router heraus und ruft diese im Webbrowser auf.

Hier erwartet Euch ein Login Fenster in welchem Ihr Euch mit Admin/Admin anmelden könnt. Das wars auch schon groß mit der Einrichtung. Natürlich müsst Ihr noch Einstellungen tätigen wie das Ändern der SSID und Passwörter, aber grundsätzlich ist das System bereits einsatzfähig.

Wie es sich für einen professionellen Access Point gehört, bietet EnGenius auch eine Controller Software an, welche wir aber in diesem Test nicht nutzen werden.

ezMaster erlaubt es Euch mehrere Access Points bzw. unterschiedliche Produkte von EnGenius in einer Benutzeroberfläche zu verwalten. Dies ist für private Nutzer oder kleine Unternehmen weniger relevant, aber wenn Ihr duzende Access Points habt kann dies die Verwaltung doch ein gutes Stück einfacher machen.

Für uns reicht aber erst einmal die Web-Benutzeroberfläche, welche sämtliche Feature mitbringt welche man benötigt.

Optisch ist die Benutzeroberfläche recht klassisch bzw. „professionell“ gehalten. Eine optisch hübsche Benutzeroberfläche ist dies ohne Frage nicht, aber diese ist übersichtlich und gut verständlich.

Die UI ist in zwei Gruppen unterteilt, Access Point und Kamera. Sprechen wir erst einmal über die Access Point Feature.

Da es sich hier um ein professionelles Gerät handelt sind die Einstellungen auch nicht groß vereinfacht. Dies bedeutet nicht, dass die Nutzung der EnGenius EWS1025CAM schwierig ist, aber solltet Ihr nicht wissen was eine Einstellung macht, lasst lieber die Finger von ihr.

Die Basiseinstellungen wie WLAN SSID und Passwort sind aber klar gekennzeichnet. Auch erlaubt es Euch die EWS1025CAM mehrere SSIDs mit unterschiedlichen VLANs zu erstellen, falls Ihr beispielsweise ein privates und ein öffentliches Netzwerk erstellen wollt.

Unterschiedliche SSIDs für 5GHz und 2,4Ghz sind eben so wenig ein Problem wie Bandsteering, falls Ihr auf getrennte SSIDs verzichten wollt.

Interessanterweise ist es auch möglich die EWS1025CAM in ein Mesh System einzubinden. Ihr könntet also die EWS1025CAM auch mit dem EnGenius EMR3000 Mesh System verbinden und hier als Knotenpunkt nutzen oder mit mehreren EWS1025CAMs ein Mesh System aufbauen.

 

Performance

Die EWS1025CAM ist ein klassischer 2×2 WLAN AC Access Point. Auf dem 2,4GHz Band sind also 300Mbit/s möglich und auf dem 5GHz Band 867Mbit/s. Dies ist nicht rasend schnell, reicht aber in der Praxis meist völlig aus, selbst wenn parallel einige Nutzer gleichzeitig im Netzwerk unterwegs sind. Leider scheint allerdings kein MU-MIMO unterstützt zu werden.

Kommen wir aber zu den Messwerten. Ich verwende für den Linksys WRT32X den üblichen Router Testaufbau. Ich teste zwei Clients auf eine kurze Distanz von ca. 2 Metern und übertrage mit diesen eine Datei auf und von einem lokalen Server.

Als Client verwende ich den TP-Link Archer T9E PCI-e WLAN Empfänger, ein aktuelles High End Modell, das bis zu 1300Mbit/s fähig ist, wie auch die Intel ac 7260 WLAN Karte (867Mbit/s), welche gerade in Notebooks ein recht verbreitetes Modell ist.

Wie wir sehen ein wirkliches Leistungsmonster ist die EWS1025CAM nicht was die WLAN Performance angeht. Wobei natürlich praktisch bereits 40-50MB/s (unter optimalen Bedingungen) natürlich mehr als ausreichend sind.

Nicht vergessen MB/s nicht Mbit/s! Eine DSL 100.000 Leitung gibt maximal 12MB/s her, 40-50MB/s sind also hier schon top.

Lediglich wenn vielen Clients gleichzeitig mit dem AP verbunden wären, würde man einen gewissen Performance Einbruch sehen, verglichen mit High End WLAN Routern.

Auch auf Distanz schlägt sich die EWS1025CAM eher mittelmäßig. Damit meine ich sowohl die Datenrate auf Distanz, welche proportional einbricht, wie auch die maximale Reichweite in welcher der Access Point noch vom Smartphone/Notebook erkannt wird.

 

Kamera

Die Kamera ist bei der EWS1025CAM mindestens genauso, wenn nicht sogar noch wichtiger, als die Access Point Funktion.

Von daher wie funktioniert die Kamera? Auf die Kamera könnt Ihr entweder über die Benutzeroberfläche oder die EnGenius App zugreifen. Über den Webbrowser wird hierfür allerdings Adobe Flash genutzt, was etwas unpraktisch ist.

Die grundsätzlichen Einstellungsmöglichkeiten sind erfreulich umfangreich. Ähnlich wie bei der Access Point Funktionalität ist hierbei die Benutzeroberfläche „professionell“ gehalten. Nein die EWS1025CAM ist keine modern „Smart Camera“, was nicht bedeutet, dass diese schlecht ist.

Beginnen wir mit der wichtigsten Frage, wann nimmt die Kamera auf? Eine Liveansicht ist zwar toll, aber man will ja auch nicht den ganzen Tag vor dieser sitzen.

Ihr könnt die Kamera konstant aufzeichnen lassen, nach einem Zeitplan oder die Bewegungserkennung die Entscheidung überlassen. Ihr könnt hier auch nach einem Zeitplan mixen. Tagsüber konstant aufnehmen und nachts nur nach Bewegungserkennung usw.

Bei der Bewegungserkennung könnt Ihr bis zu vier Bereiche im Bild markieren, welche überwacht werden sollen. Für jeden Bereich kann eine unterschiedliche Sensitivität festgelegt werden.

Wird nun eine Bewegung wird eine von Euch festgelegte Zeit lang eine Aufnahme gemacht. Zusätzlich könnt Ihr Euch auch eine eMail senden lassen.

Aufnahmen können auf einer eingesetzten Speicherkarte oder auf einem Server gespeichert werden. Hierbei steht Euch die klassische Windows Freigabe (SAMBA) oder FTP zur Auswahl. Es ist also keine spezielle Recorder Hardware oder Software nötig.

Wie steht es um die Bildqualität?

Die EWS1025CAM nutzt einen Full HD Sensor von Sony und eine 120 Grad Linse. Euer Blickfeld ist also relativ groß, ideal für den Inneneinsatz.

Die Bildqualität würde ich als okay bezeichnen. Ich habe schon bessere Full HD Überwachungskameras gesehen, aber auch schon wesentlich Schlechteres. Die IR LEDs, die verbaut wurden sind ausreichend für normale Räumlichkeiten. Wollt Ihr allerdings eine Lagerhalle überwachen, könnten diese etwas zu schwach sein.

 

Stromverbrauch

Es ist natürlich etwas „unfair“ den Strom der EWS1025CAM mit anderen Routern/Access Points zu vergleichen. Immerhin ist hier eine zusätzliche Kamera verbaut.

Dennoch wollen wir uns den Stromverbrauch ansehen.

Hier muss ich gestehen etwas beeindruckt gewesen zu sein. 5,8W im „Normalbetrieb“ ist nicht viel! Gerade wenn man die Kamera bedenkt.

Im Dunkeln und unter Last steigt der Stromverbrauch natürlich etwas, aber auch selbst dann werden die 7W nicht überschritten. Daumen hoch für den Energiehunger!

 

Fazit

Der EnGenius EWS1025CAM Access Point / WLAN Überwachungskamera Hybrid ist ein sehr interessantes Konzept!

Umso erfreulicher, dass dieses auch in der Praxis sehr gut umgesetzt wurde! Sowohl der WLAN Access Point wie aber auch die Kamera konnten im Test überzeugen.

Dies ist natürlich kein Produkt für den absoluten normal Nutzer, sondern eher für Experten und Enthusiasten oder halt Geschäftskunden.

Die Benutzeroberfläche ist beispielsweise weniger aufwendig gestaltet, dafür aber sehr detailliert was die Einstellungsmöglichkeiten angeht. Dies gilt sowohl für den Access Point, wie aber auch für die Überwachungskamera.

Letztere funktioniert, wie zu erwarten ist. Bonus Punkte gibt es hier aber für die Möglichkeit Aufnahmen auf lokale Server (SMB oder FTP) zu übertragen. Kein Cloud Abo oder spezielle Recorder nötig.

Der WLAN Access Point bietet eine solide Reichweite und Performance. Hier gibt es natürlich noch leistungsstärkere Geräte, aber für einen geschäftlichen Einsatz in beispielsweise ein Geschäft oder Cafè vollkommen ausreichend. Ähnliches gilt auch im privaten Umfeld, gerade wenn dies nur ein sekundärer AP ist, für eine bessere WLAN Abdeckung und Überwachung.

Mit 280€ ist die EnGenius EWS1025CAM etwas teurer. Es wäre hier vermutlich möglich einen besseren AP und Kamera für ähnliches Geld zu bekommen, dann aber in zwei separaten Geräten. Ihr zahlt also ein wenig für den „Hybrid“ Aufbau oben drauf.

Allerdings aufgrund der guten Umsetzung und professionellen Natur der EnGenius EWS1025CAM kann ich dennoch problemlos eine Empfehlung aussprechen.

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Michael Barton
Michael Barton
Hi, hier schreibt der Gründer und einzige Redakteur von Techtest.org. Vielen Dank für das Lesen des Beitrags, ich hoffe dieser konnte dir weiterhelfen. Mehr Informationen über den Autor

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