Eufy ist Ankers Marke im Bereich des Smart Homes. Dort bieten diese mit der eufyCam 2 eine ausgesprochen spannende komplett kabellose Überwachungskamera an!
Das wichtigste Merkmal dieser ist die Akkulaufzeit von einem Jahr! Hierfür hat Anker in der eufyCam 2 einen vergleichsweise riesigen Akku integriert. Aber nicht nur die Akkulaufzeit ist spannend, auch die Flexibilität, was die Speicherung der Aufnahmen angeht, ist fast schon einmalig. Egal ob Ihr die Cloud oder eine lokale Sicherung bevorzugt, es ist mit der eufyCam 2 fast alles möglich!
Klingt doch spannend, aber wie sieht es in der Praxis aus? Gerade die Bewegungserkennung kann ja bei komplett kabellosen Überwachungskameras etwas problematisch sein. Ist die Verbindungsqualität und App gut? Finden wir all dies im Test heraus!
An dieser Stelle vielen Dank an Anker für das Ausleihen der eufyCam 2 für diesen Test.
Die eufy Security eufyCam 2 im Test
Wie bei vielen komplett kabellose Überwachungskameras benötigt Ihr auch bei der eufyCam 2 eine Basisstation. Die Überwachungskamera verbindet sich also nicht direkt mit Eurem WLAN, sondern mit einer Basisstation, die sich mit Eurem WLAN (LAN) verbindet.
Diese Basisstation ist natürlich im Starterset enthalten. Im Falle der eufyCam 2 handelt es sich hier um die HomeBase 2. Diese ist eine ca. 12,8 x 8,2 x 8,2 große Einheit, welche technisch vermutlich ein stark modifizierter WLAN Router ist.
Die HomeBase 2 ist in einem schlichten weißen Hochglanz Kunststoff gehalten und verfügt auf der Rückseite über den Anschluss für das Netzteil, einen USB Port und einen LAN Port. Im Betrieb (ohne USB Geräte) benötigt die HomeBase 2 rund 2,2W, was im Jahr ca. 5,4€ Stromkosten bei 0,28€ pro kWh entspricht.
Die eufyCam 2 Kameras besitzt einen interessanten Formfaktor. Diese sind mit 107 x 54 x 55mm vergleichsweise lang und dünn. Anhand Ankers Zeichnungen ist dafür auch der Grund recht deutlich ersichtlich. Anker setzt im Inneren auf vier 18650 Lithium Akkuzellen mit einer Kapazität von 13400mAh.
Dies ist vergleichsweise viel und erklärt auch die gigantische Laufzeit von bis zu einem Jahr. Dabei kommt es natürlich sehr stark darauf an wie oft die Kamera ausgelöst wird und wie oft Ihr in die live Ansicht schaut usw. Ich kann den Wert von bis zu einem Jahr aktuell weder bestätigen noch verneinen. Ich halte aber solch eine Laufzeit für möglich! Blink schafft bei seinen Kameras auch bis zu einem Jahr mit zwei AA Lithium Batterien.
Sollte doch der Akku mal leer sein findet sich auf der Rückseite der Kamera ein microUSB Ladeport unter einer Abdeckung. Die eufyCam 2 ist natürlich wassergeschützt und voll im Außenbereich genutzt werden.
Bei der Halterung fährt Eufy zweigleisig. Einerseits ist die bekannte Magnethalterung der Netgear Alro Kameras vorhanden, zum anderen könnt Ihr aber auch ein Schraubgewinde nutzen. Passende Halterungen beider Typen liegen bei.
Und ja die Magnethalterung funktioniert gut, trotz der Länge der Kamera.
Einrichtung und App
Um die eufyCam 2 zu nutzen müsst Ihr Euch zunächst ein Konto beim Hersteller anlegen. Dafür reicht aber eine eMail Adresse und ein Passwort.
Anschließend verbindet Ihr die HomeBase 2 mit dem Strom und Eurem Netzwerk. Diese wird von der App nach dem Scannen des QR Codes automatisch erkannt und eingebunden. Um die Kameras zu verbinden müsst Ihr diese in die Nähe der HomeBase 2 legen und die Sync-Taste gedrückt halt bis diese angeht. Die HomeBase 2 spielt eine Art Akustischen Code welcher von der Kamera aufgezeichnet wird und für die Verbindung genutzt wird.
Erfreulicherweise funktionierte dies bei mir tadellos! Kurzum volle Punktzahl für die Einrichtung.
Ebenfalls sehr gut gefällt mir die eufySecurity App! Diese ist zwar was den Aufbau angeht sehr klassisch, aber durchaus als wertig zu bezeichnen. Es ist offensichtlich das diese keine schnell zusammengeschusterte App ist, sondern durchaus mit verstand und zeit entwickelt wurde.
Auf der Startseite findet Ihr eine Übersicht mit allen verbundenen Geräten. Neben den Kameras wird hier auch die HomeBase, Tür/Fenster Sensoren usw. angezeigt (falls vorhanden).
Tippt Ihr das Vorschaubild an landet Ihr in der Live Ansicht. Diese benötigt bei guter Signalqualität rund 4-5 Sekunden zu laden. Die Verzögerung des Live Streams liegt auch bei rund 3-5 Sekunden, was vergleichsweise hoch ist!
Komplett kabellose Überwachungskameras sind hier immer etwas träger, aber die moderneren Modelle sind eigentlich flotter. Dennoch 3-5 Sekunden sind okay.
Zumal die Bewegungserkennung etwas flotter agiert. Die Bewegungserkennung der eufyCam 2 reagiert nur auf Menschen und dies sind hier keine leeren Worte. Ihr könnt die Kamera durch die Gegend tragen und diese wird nicht ausgelöst, aber läuft ein Mensch durchs Bild startet die Aufzeichnung sofort.
Dabei versucht die eufyCam 2 in den Aufnahmen auch das Gesicht der erkannten Person gesondert zu markieren, so dass Ihr sofort erkennen könnt wer auf der Aufnahme zu sehen ist. Ja diese Gesichtserkennung funktioniert, aber auch nicht zu 100%.
Dennoch beschleunigt dies das Durchsehen der Aufnahmen massiv! Aufnahmen werden grundsätzlich chronologisch sortiert, aber halt gegeben falls mit dem Gesicht der erkannten Person „markiert“.
Die Bewegungserkennung lässt sich bei der Sensitivität anpassen. Ich würde die Bewegungserkennung als gut bis sehr gut einstufen! Sicherlich ist diese nicht perfekt (auf hohen Distanzen), aber Signifikat besser als bei vielen kabellosen Modellen wie der Netgear Arlo 1 und Arlo 2, der Reolink Argus 2 usw.
Wird eine Person erkannt erhaltet Ihr eine Nachricht aufs Smartphone. Diese Benachrichtigungen könnt Ihr natürlich auch abschalten oder genauer konfigurieren. So könnt Ihr die Benachrichtigungen wahlweise nach Zeitplan, manuell oder via Geofencing steuern.
Aufnahme und Speicherung
Wo werden aber eigentlich Aufnahmen der eufyCam 2 gespeichert? Hier hat Anker/eufy einen herausragenden Job gemacht! Euch wird die Wahl gelassen:
- Speicherung auf der Basisstation (16GB Speicher integriert)
- Speicherung in der kostenpflichtigen eufy Cloud
- Speicherung auf einem Synology/QNAP/ASUSTOR NAS (RTSP)
Viel besser geht es gar nicht! Von Haus aus steht Euch zunächst die Speicherung auf der Basisstation zur Verfügung. 16GB Speicher sind hier sicherlich nicht massig, aber völlig ausreichend für Wochen an Videoaufnahmen.
Wollt Ihr auf Nummer sicher gehen können Aufnahmen auch in die eufy Cloud übertragen werden. Hierdurch sind die Aufnahmen im Falle eines Brands oder anderen physischen Schäden weiter gesichert. Dieser Spaß kostet Euch recht faire 29,99€ pro Jahr pro Kamera. Allerdings müsst Ihr beim Datenschutz Anker/eufy vertrauen.
Alternativ zur Cloud könnt Ihr auch Eure eigene Cloud nutzen. Habt Ihr ein NAS System von z.B. Synology könnt Ihr die eufyCam 2 Kameras dort auch in die Synology Surveillance Station einbinden und Aufnahmen auf Eurem NAS Speichern! Dies funktioniert auch mit anderen NAS Systemen oder Programme die das RTSP Protokoll nutzen.
Ihr könnt auch mehrere dieser Methoden parallel nutzen. Damit bietet das eufy Security eufyCam 2 System einen ziemlich perfekten Mix für jeden, egal ob Ihr den Komfort einer Cloud Aufzeichnung wünscht oder den Datenschutz einer lokalen Speicherung.
Bildqualität
Die eufy Security eufyCam 2 setzt natürlich auf eine Full HD Auflösung. Was den Blickwinkel der Kameras angeht, konnte ich leider keine Informationen finden. Allerdings ist die eufyCam 2 durchaus als sehr weitwinklig zu bezeichnen. Wir sind hier im Bereich 110-120 Grad.
Die Bildqualität bei Tag würde ich als gut einstufen, wenn nicht sogar als sehr gut wenn wir die komplett kabellose Natur der Kamera bedenken.
Bei Nacht machen die IR LEDs einen vernünftigen Job. Allerdings mehr als +- 10 Meter sicht sind nicht oder nur bedingt möglich.
Fazit
Das eufy Security eufyCam 2 System ist eine absolute Empfehlung wert! Wir haben hier die mit besten komplett kabellosen Überwachungskameras ohne nennenswerte Schwächen vor uns.
Diese bieten:
- 1-Jahr Akkulaufzeit
- Eine sehr gute Bildqualität bei Tag und eine gute Bildqualität bei Nacht
- Eine sehr gute Bewegungserkennung, inklusive einer einfachen Gesichts- und Personen-Erkennung
- 16GB integrierter Speicher
- Wahlweise lokaler Speicher, Cloud Speicher oder das eigene NAS als Speicher für die Aufnahmen
- Keine Abo-Gebühren!
- Die Unterstützung von RTSP ist für eine komplett kabellose Überwachungskamera einmalig
- Vereinfachte Auswertung der Aufnahmen aufgrund KI Featuren
Damit bietet eufyCam 2 den so ziemlich größten Funktionsumfang, den Ihr bei einer komplett kabellosen Überwachungskamera finden könnt. Lediglich die ganz großen Arlo Modelle inklusive kostenpflichtigem Abo können hier mithalten.
Negativ ist höchstens eine gewisse Trägheit bei der Live-Ansicht und die Pflicht für die Basisstation. Eine direkte WLAN Verbindung wäre schon nach etwas eleganter, aber hierdurch würden diverse Feature wegfallen inklusive der guten Akkulaufzeit. Von daher kann ich Ankers/Eufys Entscheidung durchaus verstehen.
Auch ist vielleicht der Einstiegspreis mit rund 400€ für zwei Kameras und die Basisstation recht hoch. Ich will nicht sagen, dass dieser nicht gerechtfertigt ist, aber vergleichen wir dies mit 129€ für das Blink System liegen die Hürden für den Einstieg schon noch etwas höher bei der eufy Security eufyCam 2.
Dennoch kann ich meine Hand für das eufy Security eufyCam 2 System ins Feuer Legen! Anker hat hier einen hervorragenden Job gemacht.
- Gute Bildqualität und ordentliche Nachtsicht
- bis zu 1 Jahr Akkulaufzeit!
- Gute und zuverlässige Bewegungserkennung (nicht selbstverständlich bei Akku-Kameras)
- Lokale Speicherung der Aufnahmen
- Keine Folgekosten
Gute Review. Danke! Eventuell wäre noch ein Datenschutzhinweis im Bezug auf die Verwendung von Kameras im Außenbereich hilfreich. Soweit ich weiss, ist es z.B. nicht erlaubt öffentliche Wege o.ä. zu filmen, sondern maximal den eigenen Grundstücksbereich. Alles Gute!
Bitte bedenken Sie, dass RTSP nicht 24/7 funktioniert. Die Streaming URL ist nur erreichbar, wenn eine Bewegung erkannt wurde. Nicht dauerhaft. (Vermutlich um Batterie zu sparen)
Ich verstehe nicht, wie sie eine Akkulaufzeit von 360 tagen erreichen ?
Bei mir ist die Kamera nach 14 Tagen auf 50% – trotz optimaler Einstellung „Akkulaufzeit optimieren, LED schwächer einstellen etcetc)
Für mich klingt ihr Bericht wie gekaufte Bewertung -denn in den objektiven Foren wimmelt es von kritik genau zum Thema Akkulaufzeit und Speichoptionen – von wegen USB Speicher -man merkt, dass sie das nie probiert haben -es geht nämlich (noch) nicht
Guten Tag,
sie sollten sich bei Anker melden, 14 Tage ist absolut unmöglich! Ich habe die Kameras seit 2 Jahren am Haus hängen und musste diese bisher ca. 3-4x laden (je nachdem wo die Kamera hängt). Ein halbes Jahr müsste absolut möglich sein.
Ich kann die Laufzeit nur bestätigen. Hinter dem Haus, wo praktisch kein Personenverkehr ist (wenn wir dort gelegentlich arbeiten, gehen wir auf SLEEP ) hab ich jetzt übewr 11 Monate erreicht ohne Ladung.
Etwa 15-mal wurden im Jahre Hirsche, Rehe und Wildschweine zum Auslöser.