Corsair ist der König der mechanischen Gaming Tastatur. Corsair hat den Trend der mechanischen Gaming Tastaturen gestartet und ist bis heute einer der stärksten Hersteller in diesem Bereich. Mit der neuen Corsair K100 soll die Position als Marktführer noch weiter gefestigt werden.
Dabei soll die K100 durch eine aufwendige RGB Beleuchtung, der neuen CORSAIR AXON Hyper-Processing Technology, welche Abtastraten von bis zu 4000Hz erlaubt, und natürlich den besten mechanischen Tastern auf dem Markt punkten.
Bei Letzteren bietet Corsair uns zum einen die herausragenden CHERRY MX SPEED SILVER, wie aber auch die neuen CORSAIR OPX Optical. Ja Corsair bietet bei der K100 erstmals optische Schalter an.
Klingt doch spannend, aber ist die K100 wirklich gut genug, dass ein Preis von satten 250€ gerechtfertigt ist? Finden wir dies im Test heraus! An dieser Stelle vielen Dank an Corsair für das Zurverfügungstellen der K100 für diesen Test.
Die Corsair K100 im Test
„if it ain’t broke Don’t fix it“ war offensichtlich Corsairs Motto beim Design der K100. So ähnelt die K100 der alten K95 RGB Platinum sehr stark.
Corsair setzt auch hier auf eine weitestgehend schwarze Färbung und eine Aluminiumgrundplatte. Die Taster sind dabei „schwebend“ auf der Grundplatte angebracht. Dies sieht nicht nur schick aus, sondern hilft auch bei der Reinigung. Diese wird Euch allerdings von der etwas schmutzanfälligen gebürsteten Aluminiumplatte schwer gemacht.
Zwar besteht die Oberseite aus Aluminium, die Unterseite der K100 ist allerdings wie üblich aus Kunststoff gefertigt. Dennoch aufgrund der dicken Alu-Platte ist die K100 sehr verwindungssteif. Generell wirkt die Tastatur sehr wertig und stabil gebaut, wie dies bei einem Preis von über 200€ auch zu erwarten ist.
Abseits davon gibt es noch zwei Punkte die beim Design etwas ins Auge springen. Dies wären die beiden Drehräder. Auf der oberen linken und rechten Seite finden sich zwei Drehräder. Das eine dient der Regulierung der Lautstärke und das andere lässt sich via ICUE programmieren. Die Drehräder sind aus Aluminium gefertigt und besitzen ein sehr schönes Drehgefühl, welches etwas an die Drehräder von High End-Verstärkern erinnert.
Aufseiten der Ergonomie haben wir wie üblich zwei Standfüße auf der Rückseite, welche Ihr ausklappen könnt damit die Tastatur leicht angewinkelt ist. Zudem gibt es eine magnetische Handballenauflage. Diese ist hier sogar gepolstert! Ja solchen Luxus bekommt man für 250€.
Angeschlossen wird die Corsair K100 über zwei USB A 3.0! Anschlüsse, wovon aber nur einer für die eigentliche Tastatur benötigt wird. Der zweite USB Anschluss versorgt einen USB A Ausgang für beispielsweise eine Maus auf der Rückseite der Tastatur.
Layout und Multimedia-Tasten
Corsair setzt bei der K100 wie üblich auf ein ganz klassisches QWERTZ Layout. Corsair hat hier nichts verändert und es gibt auch keine sonstigen Merkwürdigkeiten beim Tastenfeld. Corsair hat lediglich einige Multimedia und Sonder-Tasten hinzugefügt.
So finden sich zunächst links neben dem Tastenfeld 6 frei programmierbare Makro-Tasten. Oberhalb von ESC und F1 sind drei weitere Tasten für die Profil Wahl, das Sperren der Windowstaste und iCUE. Hier ist auch ein Drehrad angebracht, welches diverse Feature steuern kann. Hierzu gehört das Einstellen der Helligkeit der Beleuchtung, das vertikale Scrollen usw.
Oberhalb des Nummernpads sind zu guter Letzt die typischen Media Tasten und ein Drehrad für die Steuerung der Systemlautstärke.
Taster, CORSAIR OPX Optical?
Ihr könnt die Corsair K100 aktuell mit zwei verschiedenen Tastern bekommen. Corsair bietet Euch zum einen die bekannten CHERRY MX SPEED SILVER und die neuen CORSAIR OPX Optical. CHERRY ist ohne Frage einer, wenn nicht sogar des beste Hersteller von mechanischen Tastern aktuell. Die Qualität von CHERRY Tastern (Made in Germany) ist dabei legendär.
Alternativ bietet Corsair die K100 auch mit den eigenen CORSAIR OPX Optical an. Bei den CORSAIR OPX Optical handelt es sich um optische Schalter. Anstelle, dass sich hier zwei Kontakte berühren und somit den Tastendruck auslösen, wird ein Lichtstrahl unterbrochen was die Taste aktiviert.
In der Theorie ist dies eine schnellere Art eine Taste auszulösen und es macht eine Taste haltbarer, da es keine Kontakte gibt die sich abnutzen können. Dies spielgelt sich auch auf die Angabe der Lebensdauer wieder. Die CHERRY Taster sollen 100 Millionen Auslösungen aushalten, was bereits ein sehr guter Wert ist, die Corsair Taster 150 Millionen Auslösungen.
Ganz offen gesagt, ich würde hier drauf nicht allzu viel geben. Bereits 100 Millionen ist derartig viel, dass dies duzende Jahre an Nutzungszeit, vielleicht sogar eine lebenslange Nutzung ergibt. Hier sind dann irgendwann andere Komponenten so abgenutzt, dass Ihr die Tastatur austauschen wollt. Sagen wir es so, die Taster werden vermutlich das sein was als letztes kaputt geht.
CORSAIR OPX Optical | CHERRY MX SPEED SILVER | |
Charakteristik | Lineare Schaltcharakteristik | Lineare Schaltcharakteristik |
Betätigungskraft | 45g | 45g |
Vorlaufweg | 1.0 mm | 1.2 mm |
Gesamtweg | 3.2 mm | 3.4 mm |
Lebenserwartung | 150 Mio Aktivierungen | 100 Mio Aktivierungen |
Was die Charakteristik angeht sind beide Schaltertypen identisch. Wir haben hier zwei lineare Schalter vor uns. Ihr müsst bei beiden Schaltern 45g Kraft ausüben ehe diese sich beginnen drücken zu lassen. Ist die Taste dabei einmal in Bewegung gibt es von Anfang bis Ende keinen spürbar unterschiedlichen Widerstand, oder ein Klick. Ihr könnt also nicht direkt spüren wann die Taste auslöst.
Bei den CHERRY MX SPEED SILVER löst die Taste bereits nach 1,2mm aus und insgesamt kann die Taste sich 3,4mm bewegen. Damit ist die SPEED schon etwas kürzer als viele reguläre mechanische Schalter.
Die CORSAIR OPX Optical ist nochmals etwas kürzer und löst bereits nach 1,0mm aus und ist nach 3,2mm am Ende. In der Theorie gibt Euch dies einen kleinen Vorteil beim Gaming.
Normale nicht mechanische Tasten müssen komplett bis zum Ende gedrückt werden ehe diese auslösen. Eure mechanischen Taster lösen aber bereits aus, wenn die Taste in Bewegung gerät. Hierdurch wird Eure Eingabe einen Bruchteil früher registriert als bei einer klassischen Membranen Tastatur.
Tippgefühl und 4000Hz?
Direkt vorweg, ich habe die Version mit CORSAIR OPX Optical Schaltern, daher beziehen sich all meine Aussagen primär auch auf diese Version.
Das Tippgefühl auf der Corsair K100 ist einfach nur als hervorragend zu bezeichnen! Zwar verbaut Corsair hier keine CHERRY Taster, aus Sicht der Qualität stehen die Corsair Taster CHERRY aber nichts nach.
Alle Tasten fühlen sich zunächst identisch an. Ich konnte keinen Taster finden der aus der Reihe tanzte und beispielsweise etwas mehr Widerstand zeigte. Auch fühlen sich die Taster schön geschmeidig an, es gibt also kein Kratzen oder Schleifen. Ebenso sind die Taster recht „straff“, die Tastenkappen wackeln also nicht stark beim Drüberfahren. Wenn ich es nicht besser wüsste hätte ich gesagt wir haben hier CHERRY Taster vor uns.
Was allerdings etwas auffällt, ist der vergleichsweise kurze Hub-Weg der Tasten. Die K100 geht fast etwas in Richtung Low Profile Tastatur was diesen Bereich angeht. Gerade verglichen mit den klassischen CHERRY MX REDs (4mm Hub) ist dies wirklich ein deutlicher Unterschied.
Tendenziell bevorzuge ich den etwas niedrigeren Hub, gerade beim Schreiben. Die K100 fühlt sich schön direkt an und auch langes Schreiben ermüdet etwas weniger als auf einer klassischen mechanischen Tastatur. Im Vergleich zu den CHERRY MX SPEED SILVER ist der Unterschied gering. Die 0,2mm sind lediglich im direkten Vergleich leicht zu spüren. Ich muss aber gestehen nicht genau sagen zu können welchen Taster ich bevorzuge. Beide Taster tun sich wirklich sehr wenig!
Ebenso war es mir unmöglich eine schnellere Auslösung der optischen Schalter zu bemerken oder zu messen. Unterschiede hier führe ich ausschließlich auf die 0,2mm frühere Aktivierung zurück.
Bonuspunkte gibt es für die herausragende Stabilisierung der größeren Tasten wie Enter oder der Leertasten. Hier hat Corsair einen vortrefflichen Job gemacht.
Eine weitere Besonderheit der K100 ist die „CORSAIR AXON Hyper-processing Technology“. Corsair hat in der K100 einen vergleichsweise starken Prozessor verbaut, welcher unter anderem mehrere Kerne besitzt. Hier kümmert sich beispielweise ein Kern um die Beleuchtung, während ein anderer Kern nur für die eigentliche Tastatur-Arbeit reserviert ist.
Dies erlaubt der K100 eine Abtastrate von 4000Hz. Es wird also 4000x die Sekunde überprüft ab eine Eingabe stattgefunden hat. Normalerweise biete Tastaturen „nur“ 1000Hz. Spürt Ihr die 4000Hz? Vermutlich eher weniger. Due K100 fühlt sich generell sehr reaktionsfreudig an, was eher an den Tastern und vielleicht auch etwas an dem Zusammenspiel aus Taster, optischer Technologie, AXON Hyper-processing Technology und 4000Hz liegt. Erwartet jetzt aber auch keine Wunder, die 4000 Hz sind „Nice to have“ sollten aber Eure Kaufentscheidung nicht all zu viel beeinflussen.
Die Beleuchtung
Corsair hat den RGB LED Trend bei Computer Peripherie ein gutes Stück angetrieben, weshalb auch nicht wundert, dass auch die K100 einige RGB LEDs vorzuweisen hat.
So verfügt jede Taste der Tastatur über eine eigene RGB LED, welche sich auch individuell via Software Steuern lässt. Des Weiteren finden sich am Rand (links, rechts und oben) insgesamt weitere 44 RGB LEDs, die ein Stück weit Euren Schreibtisch beleuchten.
Die von Corsair verwendeten LEDs sind qualitativ absolute Spitzenklasse! Diese sind ausreichend hell und die Farben sind wunderbar klar und kräftig. Lediglich komplett weiße Tastaturen wirken oftmals noch etwas leuchtender als die K100 mit ihrer Schwarzfärbung.
Corsair ICUE
ICUE ist die Steuerungssoftware für alle Corsair Komponenten, egal ob Maus, Tastatur, Netzteil, RGB Lüfter usw. Dementsprechend ist ICUE eine sehr umfangreiche Software, welche aber teils etwas unübersichtlich wirkt.
Ihr könnt im Übrigen auch bis zu 200 Profile direkt auf der K100 speichern!
Fazit
Die Corsair K100 ist sicher eine, wenn nicht sogar die beste Gaming-Tastatur aktuell auf dem Markt. Dies liegt dabei primär an den Kern-Funktionen.
Blöd gesagt es tippt und spielt sich gut auf der K100. Corsairs neue OPX Optical Schalter hinterlassen einen absolut überzeugenden Eindruck. Diese zeigten im Test eine konstante Qualität und ein Druckgefühl, dass sich nicht hinter CHERRY und Co. verstecken muss, ganz im Gegenteil. Der recht geringe Hub-Weg ist zwar sicherlich etwas Geschmackssache, lässt die K100 aber sehr reaktionsfreudig und „flott“ wirken. Auch das Schreiben auf der Tastatur ist weniger ermüdend als beispielsweise auf Modellen mit CHERRY MX REDs. Große Tasten sind zudem sehr gut stabilisiert und lassen sich weich drücken.
Beim wichtigsten Punkt einer Tastatur hat Corsair also einen spitzen Job gemacht. Hinzu kommt eine sehr gute Auswahl an Multimedia und Makro-Tasten, wie auch die praktischen (und coolen) Drehräder für Lautstärke und sonstige Einstellungen.
Dass die RGB Beleuchtung bei der K100 ziemlich perfekt ist, sollte eigentlich niemand überraschen. Corsair hat nicht nur jeder Taste eine RGB LED verpasst, auch die seitlichen Ränder und der obere Rand verfügen über 44 LEDs, welche hell sind und kräftige Farben haben.
Gesteuert wird das Ganze via Corsair ICUE, welche die umfangreichste Steuerungssoftware für Peripherie Geräte aktuell auf dem Markt ist. ICUE kann aber auch etwas „überwältigend“ sein und vielleicht etwas überladen wirken.
Soweit ist die K100 eine absolute spitzen Tastatur, um allerdings den hohen Preis etwas zu rechtfertigen hat Corsair noch diverse Bonus-Feature integriert. Das Außergewöhnlichste ist hier sicherlich die Polling Rate von 4000 Hz! Und ja auf dem Papier ließt sich dies gut, 4000x pro Sekunde wird übermittelt, ob eine Taste gedrückt wurde. In der Praxis werdet Ihr dies aber kaum spüren, auch wenn die Tastatur sehr reaktionsfreudig wirkt! Dies schiebe ich aber auf die Corsair Taster und ihren sehr frühen Aktivierungspunkt. Wie auch immer, wollt Ihr die letzte Millisekunde aus Eurem Set-up herausholen, dann sollte die Corsair K100 Eure erste Wahl sein! Und grundsätzlich kann ich diese mit dem besten Gewissen empfehlen, auch wenn der Preis mir etwas Bauchschmerzen bereitet. 250€ ist schon eine Stange Geld für eine Tastatur! Hier müsst Ihr selbst abwägen ob Ihr für eine spitzen Tastatur, die Euch möglicherweise ein paar Millisekunden Vorsprung bereitet, so viel Geld ausgeben wollt und könnt. Ansonsten wäre z.B. die Corsair K70 RGB MK.2 Rapidfire eine sehr gute und etwas günstigere Alternative.