Ankers PowerCore Serie sollte jedem Nutzer etwas sagen der sich aktuell für eine Powerbank interessiert. Die PowerCore Powerbanks gelten zu Recht als die so ziemlich besten Modelle auf dem Markt.
Nun hat Anker vor kurzem eine neue Powerbank auf den Markt gebracht, den PowerCore Lite. Dieser soll sich etwas unter die normalen PowerCore Modelle setzen, was die Leistung angeht, dafür aber auch mit einem etwas niedrigeren Preis und kompakten Abmessungen punkten.
Gelingt dies?
Dies gilt es im Test des neuen Anker PowerCore Lite herauszufinden!
Der Anker PowerCore Lite 10000mAh im Test
Anker setzt beim PowerCore Lite wie der Name möglicherweise schon vermuten lässt auf ein besonders kompaktes und „leichtes“ Design, zumindest in der Theorie.
Dabei ist der PowerCore Lite für seine 10000mAh relativ lang und breit, aber sehr flach. Anker setzt hier offensichtlich auf Lithium Polymer Akkuzellen. Ganz klar gesagt der PowerCore Lite ist nicht die kompakteste Powerbank für ihre Kapazität von 10000mAh!
Dafür erhaltet Ihr aber Ankers bekannte sehr gute Qualität. Dies bezieht sich dabei nicht nur auf die Elektronik, sondern auch auf das Gehäuse.
Das Gehäuse des PowerCore Lite besteht natürlich aus Kunststoff, die Oberseite hat dabei aber eine leichte Waben-Struktur, welche man bereits vom PowerCore II kennt. Diese Struktur gefällt mir haptisch ausgesprochen gut und ist zudem gegenüber Fingerabdrücken und einfachem Schmutz sehr resistent!
Die Unterseite der Powerbank ist allerdings aus normalem mattem Kunststoff gefertigt, welcher aber auch einen überdurchschnittlich hochwertigen Eindruck macht.
Generell ist die Verarbeitung absolut tadellos und die Massivität hoch! Kein Grund zu klagen hier.
Wie steht es um die Anschlüsse? Der PowerCore Lite verfügt über einen USB Ausgang und gleich zwei Eingänge.
Der USB Ausgang ist ein normaler 5V 2,4A Port, welcher allerdings mit Ankers PowerIQ Smart Technologie ausgestattet ist. Diese soll garantieren, dass die Powerbank in Kombination mit allen Smartphones die maximale Ladeleistung liefert.
Man kann hier durchaus sagen, dass Ankers PowerIQ Technologie die so ziemlich beste auf dem Markt ist.
Bei den Eingängen handelt es sich zum einen um einen microUSB Port, zum anderen um einen USB C Port. Anker bietet Euch beim PowerCore Lite also die Wahl. Seid Ihr schon auf das USB C Ökosystem umgestiegen, nutzt diesen Port, falls nicht nutzt microUSB.
Beim Ladetempo soll es laut Aufdruck keine Unterschiede geben, dazu später mehr.
Neben den Anschlüssen ist noch ein Einschalter flach im Gehäuse integriert. Grundsätzlich schaltet sich die Powerbank beim Anschließen eines Smartphones von alleine ein, der Einschalter ist nur als eine Art Back-up gedacht, falls dies mal nicht funktioniert oder Ihr den Ladestand überprüfen wollt.
An der Seite des PowerCore Lite sind wie üblich vier blaue LEDs angebracht, welche beim Betätigen je nach verbliebender Restladung aufleuchten.
Wie testet techtest.org?
Mein Testverfahren ist recht „strait forward“. Ich lade die Powerbanks bis sie sich von alleine abschalteten oder es keinen nennenswerten Ladestrom mehr gibt. Daraufhin wird sie mithilfe eines 1A USB Widerstands entladen und die abgegebene Leistung mit einem PortaPow Premium USB + DC Power MonitorLeistungsmesser gemessen. So erreiche ich gut reproduzierbare Ergebnisse.
Das gemessene Ergebnis in Wh rechne ich in mAh @3,7V um, da die Herstellerangabe sich zu 99% auf eine Zellenspannung von 3,7V (teilweise auch 3,6V) bezieht. Es wäre zwar genauer mit der Wh Angabe zu rechnen, aber für eine bessere Vergleichbarkeit bleibe ich beim mAh.
Zudem teste ich die Powerbanks an diversen Endgeräten ob es hier „Auffälligkeiten“ gibt. Zum Messen der Ladegeschwindigkeit nutze ich diverse Messgeräte. Achtung! Einige der günstigeren USB Multimeter können die Ladegeschwindigkeit verfälschen.
Für die Ladetests verwende ich zudem „standardisierte“ Ladekabel. Das verwendete Ladekabel hat durchaus einen großen Einfluss auf die Ladegeschwindigkeit von Smartphones! Mehr zu dem Thema hier.
Für microUSB nutze ich ein Anker Powerline+ Kabel, für Apple Lightning das originale Apple Kabel und für USB C das Kabel von AUKEY. Dies sind nicht zwingend die „besten“ Kabel für die maximale Ladegeschwindigkeit, gerade das Apple Lightning Kabel ist eher mittelmäßig, aber so haben alle Powerbanks gleiche Bedingungen. Hier meine Tipps für die aktuell besten Ladekabel: Die besten Smartphone Ladekabel, welche sind empfehlenswert?
Weitere interessante Artikel:
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- Schnellladestandards, eine kleine Übersicht
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Messwerte
Starten wir wie üblich mit der Kapazität. Anker verspricht hier 10000mAh, messen konnte ich 36,179Wh bzw. 9778mAh.
Dies ist ein hervorragender Wert! In der Regel gibt es immer einen 10-20%igen Verlust aufgrund von internen Umwandlungen.
Dies spricht dafür, dass Anker hier im Inneren auf einen größeren Akku setzt als eigentlich angegeben. Wo wir bei der Größe sind, wie steht es um das Größen/Kapazitätsverhältnis?
Zwar ist die Powerbank subjektiv recht kompakt und vor allem flach, aber das Größen/Kapazitätsverhältnis ist leider eher mäßig. Legt Ihr auf eine besonders kompakte Powerbank wert, greift eher zum PowerCore II, auch wenn der PowerCore Lite beim besten Willen nicht zu groß ist.
Wie steht es um die Ladegeschwindigkeit?
Es handelt sich um eine Anker Powerbank, daher überrascht es nicht, dass diese eine sehr hohe Ladegeschwindigkeit hat! Dabei spielt es auch keine Rolle ob Ihr ein Android oder IOS Gerät habt.
Sowohl mein iPhone X, iPad Pro wie auch mein Google Pixel 2XL und das Note 9 wurden mit ihrem maximalen „normalem“ Ladetempo geladen.
Dies liegt ohne Frage auch am etwas höheren Spannungslevel, welches bei 5,2-5,122V liegt. Eine etwas höhere Spannung (5,1-5,2V) führt in der Regel auch zu einer etwas höheren Ladegeschwindigkeit, da dies den Spannungsabfall durch das Ladekabel kompensiert.
Ist nun die Powerbank leer, wie schnell geht das Aufladen?
Das kommt anscheinend etwas auf den verwendeten Port an. Beim microUSB Port konnte ich bis zu 1,61A messen, beim USB C Port bis zu 2,01A.
Der USB C Port ist also etwas schneller, was aber in der Praxis kaum einen Unterschied machen wird. Auch keinen Unterschied macht es ob Ihr ein USB C Power Delivery Ladegerät nutzt oder ein einfaches USB A auf USB C Kabel.
Ein vollständiges Laden der Powerbank an einem guten Ladegerät dauert somit 5 -5,5 Stunden, was okay ist.
Fazit
Der Anker PowerCore Lite ist eine sehr gute Powerbank zu einem fairen Preis, die ich aber dennoch nur bedingt empfehlen würde.
Warum? Starten wir mit dem Positiven, die versprochene Kapazität wird zu guten 98% eingehalten, dass Ladetempo gängiger Smartphones am PowerCore Lite ist sehr gut und auch das Gehäuse macht einen überdurchschnittlich hochwertigen Eindruck.
Nicht zuletzt ist auch der aktuelle Preis mit 28€ fair!
Allerdings würde ich um ehrlich zu sein Euch eher zum Kauf des Anker PowerCore II 10000mAh raten. Dieser kostet aktuell 2€ mehr und ist einfach die nochmals ein gutes Stück bessere Powerbank, gerade für Android Nutzer welche von Quick Charge profitieren.
Sollte der PowerCore Lite im Preis fallen oder im Angebot sein, greift zu! Dieser ist eine solide Standard Powerbank mit hoher Kapazität und Ladegeschwindigkeit!
Aber beim Normalpreis würde ich dazu raten die 2-3€ mehr für den besseren Anker PowerCore II auszugeben.