Eigentlich sind meine Erfahrungen mit Einsteiger- Smartphones der großen Hersteller eher mäßig positiv, siehe das HTC Desire 530. Aber trotzdem hatte mich das Galaxy J3 Duos neugierig gemacht.
Kann dieses mich überzeugen oder sollte man in dieser Preisklasse eher zu kleinen Herstellern wie Wiko greifen?
Finden wir es heraus im Test des Samsung Galaxy J3 Duos!
Technische Daten
- Samsung Galaxy J3 Duos
- 5 Zoll, 1280x720p Display
- Spreadtrum SC9830
- 1,5GB RAM, 8GB Speicher, erweiterbar
- 8MP Kamera, 5MP Front-Kamera
- 2600mAh Akku, austauschbar
- Link zum Hersteller
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Das Samsung Galaxy J3 Duos
Das Samsung Galaxy J3 ist von Seiten der Haptik sicherlich nichts Besonderes. Das Smartphone besteht vollständig aus Plastik und auch die Rückseite strahlt kein Premium Gefühl aus.
Dies habe ich schon bei Wiko Geräten in dieser Preisklasse besser gesehen.
Allerdings knarzt die Rückseite auch nicht und die Spaltmaße sind soweit in Ordnung.
Positiv ist ebenfalls die Möglichkeit den Akku selbst auszutauschen, hierfür ist die Rückseite entfernbar.
Unter der Rückseite finden wir auch im Falle des Duos die beiden SIM Kartenslots und den Steckplatz für die microSD Speicherkarte.
Optisch entspricht das J3 dem üblichen Samsung Standard. Dementsprechend hat auch dieses Smartphone eine physische Home- Taste und zwei nicht beleuchtete kapazitive Tasten.
Die 8 Megatpixel Kamera auf der Rückseite steht leicht hervor, was allerdings im Alltag nicht stören sollte. Neben der zentral angebrachten Kamera befindet sich der LED Blitz wie auch der Lautsprecher.
Software
Samsung setzt beim Galaxy J3 2016 leider noch auf Android 5.1.1 und wie es sich für ein Einsteiger- Smartphone gehört(Ironie) ist es unwahrscheinlich, dass ein Update auf 6.0 noch kommen wird.
Das zugrundeliegende Android 5.1.1 wurde natürlich seitens Samsung ein wenig angepasst. Die Touchwiz kommt auch beim J3 2016 zum Einsatz ist allerdings besser als sein Ruf.
Zwar gibt es einige optische Veränderungen, aber gerade was „Zusatz Software“ angeht hält sich Samsung doch zurück. Lediglich Microsoft hat sich mit seinem Office Paket und „OneDrive“ auf das Smartphone gemogelt.
Von den 8GB Speicher, welche aus meiner Sicht etwas knapp bemessen sind, stehen dem Nutzer nach der Einrichtung noch 4,37GB zur freien Verfügung.
Sonstige Bonus Funktionen wie Gestensteuerungen usw. scheint es beim Samsung Galaxy J3 2016 nicht zu geben.
Allerdings bietet das J3 alle Funktionen die die meisten Nutzer im Alltag benötigen. Dabei läuft die Benutzeroberfläche auch erstaunlich gut und flüssig.
Für unerfahrene Nutzer gibt es zudem einen Einfachmodus welcher die Benutzeroberfläche wie der Name schon sagt stark vereinfacht.
Display
Das Galaxy J3 verfügt über ein 5 Zoll 720p AMOLED Display.
Dieses sieht auch ziemlich gut aus. Farben leuchten und Kontraste sind AMOLED typisch hervorragend.
Die maximale Helligkeit ist solide und kann auch in einem „Outdoor“ Modus 15 Minuten lang nochmals geboostet werden.
Es ist zwar etwas merkwürdig, dass man diesen Outdoor Modus nur 15 Minuten nutzen kann aber ich will mich nicht beklagen.
Die Ablesbarkeit ist im Freien ziemlich gut auch wenn das Display im Vergleich zum z.B. Samsung Galaxy S7 doch ein gutes Stück mehr spiegelt.
Leider scheint das J3 nicht über Gorilla Glas zu verfügen.
Sound und Akustik
Der Lautsprecher des Samsung Galaxy J3 Duos befindet sich auf der Rückseite neben der Kamera.
Dies ist natürlich keine optimale Position und man hört doch deutlich, dass der Lautsprecher von einem weg spielt.
Allerdings ist dieser dort unmöglich zu verdecken und selbst wenn das Smartphone flach auf dem Tisch liegt ist der Lautsprecher immer noch deutlich zu hören.
Rein klanglich ist dieser aber natürlich nichts Besonderes. Er ist halbwegs laut aber etwas dünn. Dennoch die wenigsten Smartphones bekleckern sich in der dieser Preisklasse mit Ruhm, wenn es um den Lautsprecher geht.
Der Kopfhörerausgang ist OK. In Kombination mit meinen Sennheiser IE80 klingt das J3 allerdings etwas „flach“.
Solange man keine Kopfhörer nutzt die teurer sind als das Smartphone sollte dies aber kaum stören.
Kamera
Samsung verbaut im J3 eine 8 Megapixel Kamera mit einer Blende von f2.2.
Dies klingt im ersten Moment wirklich sehr unspektakulär und ich habe zugegeben mit einer sehr bescheidenen Kameraleistung gerechnet. Hier wurde ich aber massiv überrascht.
Beginnen wir mit der Kamera App. Wer schon einmal ein Samsung Smartphone genutzt hat, wird die Kamera App sofort bekannt und vertraut vorkommen.
Funktional gibt es hier nichts zu beklagen, angefangen bei HDR bis hin zu einem einfachen Pro Modus ist alles vorhanden.
Die App/Kamera wirkt für ein 150€ Smartphone extrem flott. Bilder werden sofort gespeichert und allgemein hatte ich nicht das Gefühl ein „Einsteiger“- Smartphone zu nutzen.
Ein normales 8 Megapixel Foto im 4:3 Format besitzt durchschnittlich eine Größe von 3,5MB.
Kommen wir zu den Testbildern. Diese sind wie üblich im Automatikmodus gemacht auf der höchst möglichen Einstellung und in keiner Weise nachbearbeitet.
(rechte Maustaste -> in neuem Tab Öffnen für die volle Ansicht)
Erstaunlicherweise gefallen mir die Bilder sehr gut! Die Schärfe ist hoch und die Farben passen.
Helligkeit und Kontraste sind ebenfalls korrekt abgestimmt.
Ich habe um ehrlich zu sein nichts an der Kamera zu bemängeln außer dem Fehlen eines Full HD Video Modus vielleicht.
Abgesehen davon ist selbst der Autofokus relativ zügig und treffsicher.
Natürlich gibt es Schwächen, gerade bei schwachem Licht aber dennoch bei einem 150€ Smartphone kann man nicht viel mehr erwarten als was Samsung hier liefert, gerade im Foto Modus.
Benchmarks des Spreadtrum SC9830i
Der im J3 verbaute Spreadtrum SC9830i ist sicherlich ein etwas exotischerer Chip welchen ich zuvor noch nie in einem Smartphone gesehen habe. Bei dem Spreadtrum SC9830i handelt es sich um einen Quad Core SoC welcher mit 1,5GHz taktet und eine Mali-400 MP2 GPU mitbringt.
Dies wird kombiniert mit 1,5GB RAM. Aber wie schlägt sich der Spreadtrum SC9830i in den üblichen theoretischen Benchmarks?
Die Benchmarks des SC9830i sind wenig spektakulär. Gerade Geekbench welches dem J3 gerade knapp über 800 Punkte bescheinigt, ist sogar eher traurig. Hier liefert ein Qualcomm Snapdragon 410 rund 50% bessere Werte.
Beim Antutu Benchmark hingegen schneidet das Samsung mit rund 26.000 Punkten wie ganz passabel ab. Dies weckt in mir die Vermutung, dass die CPU des Smartphones relativ schwach ist während die GPU (also die Grafikkarte) relativ stark ist.
Trotzdem ein Leistungswunder ist das Samsung Galaxy J3 2016 mit Sicherheit nicht, hier gibt es zu mindestens was die Benchmarks angeht durchschnittlich schnellere Smartphones in dieser Preisklasse.
Das Samsung Galaxy J3 2016 im Alltag
Letztendlich sind aber Benchmarks egal, was zählt ist wie sich das Smartphone in der „Wirklichen Welt“ anstellt.
Hier war ich sehr überrascht. Die Benutzeroberfläche läuft erstaunlich flüssig und problemlos, selbiges gilt auch für die meisten Standard Apps wie Whatsapp, Facebook usw.
Zwar merkt man, dass die Apps teilweise etwas langsamer laden als es bei Mittelklasse Smartphones der Fall wäre aber dies ist nichts Ungewöhnliches und auch bei den meisten Konkurrenz Modellen in dieser Preisklasse nicht viel anders.
Allgemein merkt man dem J3 seine mäßigen Benchmark Ergebnisse nicht oder nur kaum an.
Wie sieht es aber bei Spielen aus? Die üblichen 08/15 Spiele wie Angry Birds oder Cut the Rope laufen natürlich problemlos. Auch die meisten aufwendigeren Spiele wie Star Wars Heros laufen allerdings mit deutlich reduzierter Qualität und meist etwas ruckelig.
Aktuell sehr wichtig Pokemon GO läuft auf dem J3, allerdings funktioniert die „VR“ Funktion nur bedingt. Das Galaxy J3 hat kein Gyroscope daher weiß das Spiel nicht wie Ihr das Smartphone gerade ausgerichtet habt.
Auch ist das GPS bzw. dessen Genauigkeit eher mittelmäßig. Dies lässt sich natürlich auch auf andere Anwendungen wie Google Maps übertragen. Allerdings ist navigieren mit dem J3 durchaus möglich.
Akkulaufzeit
Der austauschbare 2600mAh Akku verhilft dem Samsung Galaxy J3 in Kombination mit dem recht energiesparsamen SoC zu einer sehr beachtlichen Akkulaufzeit.
Man kann im Alltag mit problemlos 6-8 Stunden aktiver Nutzung rechnen. Das heißt viele Nutzer werden mit dem J3 zwei Tage ohne laden auskommen.
Diese Einschätzung wird auch vom Akku- Test von Geekbench bestätigt, in welchem das Samsung über 8 Stunden schaffte.
Das Aufladen geht mit rund 1A maximaler Ladeleistung eher mittelmäßig flott. Von 0 auf 100% dauert ca. drei Stunden.
Sonstiges
kein 5GHz WLAN
Fazit zum Samsung Galaxy J3 2016
Ich bin selbst etwas überrascht wie gut das Samsung Galaxy J3 2016 tatsächlich ist.
Zwar ist die Haptik und auch die Prozessorleistung nichts Besonderes aber dennoch ist diese nicht unnutzbar schlecht, ganz im Gegenteil. Das J3 fühlt sich im Alltag ausreichend flüssig und flott an. Sofern man also nicht auf hohe Punktzahlen in theoretischen Tests Wert legt, wird man zufrieden sein.
Auch ist die Kamera durchaus brauchbar, ähnliches gilt auch für die gute Akkulaufzeit wie auch für das Display.
Unterm Strich hat das J3 2016 keine nennenswerte Schwachstelle trotz des günstigen Preises.
Und wo wir gerade beim Preis sind, mit unter 150€ ist das Samsung Galaxy J3 ziemlich preisgünstig gerade wenn man bedenkt, dass es sich hier um ein Samsung Gerät handelt.
Zwar kann durchaus aus das Wiko Robby oder TP-LINK C5 mit dem Samsung mithalten, aber dennoch ist das J3 eine sehr gute Wahl gerade wenn man Samsung als Hersteller etwas mehr vertraut als den diversen kleinen Herstellern.
Positiv
- Gutes Display
- Kamera für Fotos durchaus gut
- Klasse Akkulaufzeit
- Akku austauschbar
- Leistung im Alltag ausreichend
Neutral
- Plastikgehäuse
Negativ
- Spreadtrum SC9830i ist nicht der flotteste SoC in dieser Preisklasse
Toller Bericht auch sprachlich fehlerfrei.
Danke
Toller Bericht. Vielleicht kannst Du mir noch weiter helfen.
Ich suche für die Oma meines Kindes ein „einfaches“ Smartphone. In erster Linie damit wir Videoanrufe machen können.
Reicht die Geschwindkeit des J3 dafür aus?
Hi,
ja das J3 sollte reichen. Wenn natürlich das Budget mehr hergibt gibt es sicherlich noch bessere Smartphones für sowas, auch mit besseren Front Kameras, wenn aber nicht sollte das Samsung taugen.