Das ASUS Lyra Tri-Band Set im Test, Mesh WLAN von ASUS!

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Ein stabiles und schnelles WLAN Netz wird in unserem Alltag immer wichtiger. Zwar werden WLAN Router immer schneller und besser, woran es oftmals mangelt ist die Reichweite.

Gefühlt gab es hier kaum eine Entwicklung in den letzten Jahren, was auch nicht überrascht. Die Sendeleistung darf nicht einfach beliebig erhöht werden, es gibt hier Richtlinien an welche sich die Hersteller zu halten haben.

Mittlerweile haben die Hersteller von Netzwerk Ausrüstung dieses Problem erkannt und versuchen mit sogenannten Mesh WLAN Systemen den Bedarf zu decken.

Mesh WLAN Systeme bestehen aus mehreren Stationen, welche untereinander kommunizieren und so ein homogenes WLAN Netz aufbauen.

Ja, ein einfacher Repeater ist sicherlich auch eine Möglichkeit Funklöscher zu beseitigen, aber Repeater sind gerade bei der Nutzung vieler Geräte im Haushalt ein gutes Stück langsamer als ein Mesh Netzwerk.

Sogar Google bietet ein Mesh WLAN System an, Google Wifi. Dies zeigt schon, dass ein gewisser Bedarf an solch einer Technologie besteht.

Neben Google haben auch Netgear, Linksys, Ubiquiti, AVM und ASUS WLAN Mesh Systeme im Sortiment, mit teilweise recht unterschiedlichen Herangehensweisen.

In diesem Test soll es um das Lyra WLAN System von ASUS gehen. Diese setzten hier auf ein Tri-Band Netz, welches in der Theorie eine besonders hohe Leistung ermöglicht.

Dafür will dann ASUS auch auf den ersten Blick stolze 399€. Wollen wir uns doch einmal im Test ansehen ob das ASUS Lyra System überzeugen kann und wie es sich verglichen mit der Konkurrenz schlägt. Neugierig?

 

Das ASUS Lyra Tri-Band Set im Test

Das Basis Set ASUS Lyra besteht aus drei Stationen. Diese sind grundsätzlich erst einmal identisch was Anschlüsse, Ausstattung und Optik angeht. Eine Station ist allerdings mit Start gekennzeichnet, welche an Euer Modem/Router angeschlossen werden muss. Die beiden anderen Stationen verbinden sich später kabellos mit dieser Basis Station.

Optisch ist das Lyra System durchaus als ungewöhnlich zu bezeichnen, zumindest für WLAN Router. Die einzelnen Lyra Station sind relativ flache kleine „Scheiben“ aus weißem Kunststoff.

Auffällige externe Antennen sucht Ihr vergebens! Die einzelnen Lyra Stationen sind sehr sauber und schlicht gehalten, sodass diese in der Wohnung verteilt auch nicht deplatziert wirken. Eine Wandmontage ist im Übrigen auch möglich.  ASUS geht hier ein gutes Stück mehr in die „Lifestyle“ Richtung als bei vielen anderen seiner Router.

Lediglich die farbige LED auf der Oberseite könnte etwas Blicke auf sich lenken. Allerdings informiert Euch diese LED auch praktischerweise über dem aktuellen Netzwerk Status.

Leider gilt „sehr sauber und schlicht“ nicht nur für die Optik, sondern auch für die Anschlüsse. Alle Lyra Stationen verfügen nur über zwei Gbit LAN Ports. Das wars, nicht mal USB ist vorhanden, wobei ich auf USB eher verzichten kann als auf LAN Ports.

Also man muss schon ein sehr minimalistischer Haushalt sein wenn man mit einem LAN Port (ein LAN Port wird ja bereits vom Modem/Router belegt), klar kommt.

An den einzelnen Satelliten sind zwei LAN Ports Okay. Diese können hier als Bridge für beispielsweise einen Smart TV, Spielekonsole usw. genutzt werden. Aber an der Basis Station wären doch 4 Ports deutlich praktischer. Hier muss vermutlich bei den meisten Nutzern noch ein zusätzlicher Switch her, schade!

Auch was die Tasten angeht ist Lyra sehr minimalistisch ausgestattet. Es gibt eine Pair Taste und eine Reset Taste.

 

Einrichtung und Software

Ihr habt zwei Möglichkeiten das Lyra System einzurichten. Entweder über einen Desktop PC/Notebook oder über ein Smartphone.

Wenn Ihr ein Smartphone nutzt, müsst Ihr die ASUS Lyra App herunterladen. Ich richtige das System erst einmal klassisch über den Desktop ein.

Verbindet die Basis Station (welche auf der Rückseite mit Start gekennzeichnet ist) mit Eurem Modem/Router und dann mit dem Strom.

Verbindet nun Euren Computer mit dem neu erstellten WLAN Netz und es sollte automatisch die Einrichtung aufploppen. Ruft ansonsten 192.168.79.1 in Eurem Webbrowser auf.

Hier müsst Ihr einen Benutzernamen und Passwort vergeben wie auch den Namen des WLAN Netz und das Passwort für dieses. Anschließend müssen die die einzelnen Stationen mit der Basis verbunden werden, das Ganze geht ebenfalls recht schnell und problemlos.

Damit ist die Basis Einrichtung abgeschlossen.

Natürlich lassen sich auch noch erweiterte Funktionen konfigurieren. Hierfür müsst Ihr erneut auf die Benutzeroberfläche zurückkehren.

Leider hat mich diese etwas enttäuscht. Die Einrichtung besaß eine recht „leichte“ und moderne Optik, die eigentliche Benutzeroberfläche setzt hier auf einen völlig anderen Style. Die Smartphone App setzt hingegen wiederum auf die neue Benutzeroberfläche.

Ich will damit nicht sagen, dass die Benutzeroberfläche nicht gut ist, aber es wirkt als wäre die Benutzeroberfläche noch nicht geupdatet worden. ASUS setzt hier auf seine normale WLAN Router Benutzeroberfläche, welche vielleicht teilweise etwas überladen und schwer wirkt.

Ob dies schlimm ist hängt etwas davon ab wie erfahren Ihr im Umgang mit Netzwerk Hardware seid. Seid Ihr ein völliger Anfänger wäre entweder die Smartphone App zu bevorzugen oder gegebenenfalls ein Modell von Netgear oder Linksys.

Solltet Ihr allerdings grob wissen was Ihr hier tut, sind natürlich die zusätzlichen Optionen die ASUS verglichen mit beispielsweise Netgear oder Google WiFi bietet willkommen.

Ich als Statistik Fan begrüße beispielsweise die schönen Graphen die mir zeigen wie sehr das WLAN, Internet und LAN ausgelastet ist. Auch lässt sich die aktuelle Netzwerknutzung auf die einzelnen verbundenen Geräte aufschlüsseln. Dies ist wichtig für die Quality of Service Feature die das Lyra System mitbringt.

Natürlich sind auch die klassischen Standardfunktionen vorhanden wie Gastnetzwerke, ein AccessPoint Modus, ein einfacher VPN Server (PPTP und OpenVPN), eine Firewall, ein URL Filter usw.

 

Interessant ist noch AiProtection. AiProtection ist eine Art Antivirus in Eurem Router, welcher automatisch schädliche Webseiten blockiert, erkennen soll wenn eins Eurer Geräte zu einem Bot wurde und auch erkennen soll wenn einer Euerer PCs mit einem Virus infiziert wurde.

Hinter AiProtection steht TrendMicro und vermutlich eine Art Filterliste mit bösen IP Adressen. Nimmt beispielsweise ein Smart Home Gerät in Eurem Netzwerk eine Verbindung zu so einer IP Adresse auf, welche als Bot Netzwerk gekennzeichnet wurde, werdet Ihr gewarnt.

Ein durchaus interessantes Feature! Welches sofern dies wirklich funktioniert, ich habe in meinem Netzwerk Gott sei Dank kein befallenes Gerät um dies zu testen und es wirklich einen Mehrwert darstellt.

Vielleicht ist Euch bei den Screenshots etwas aufgefallen? Richtig, es fehlt eine Option in der WebUi, nämlich die Option zum Bearbeiten der WLAN Einstellungen.  Das klingt natürlich sehr merkwürdig wenn bei einem WLAN Router die kompletten WLAN Einstellungen fehlen, aber sofern ich nicht blind bin, ist dies hier der Fall!

Wollt Ihr die WLAN Einstellungen bearbeiten, müsst Ihr auf die Lyra Smartphone App zurückgreifen. Ich nehme an die Web Benutzeroberfläche ist als eine Art „Fallback“ gedacht für Desktop PC Nutzer und ASUS hat hier einfach die Benutzeroberfläche ohne größere Anpassung von anderen ASUS Routern übernommen. Dies funktionierte aufgrund des Mesh Systems bei den WLAN Einstellungen nicht, daher wurden diese weggelassen, dies ist zumindest meine Vermutung.

Linksys hat beispielsweise bei seinem Velop System komplett auf eine WebUi verzichtet, ganz soweit ist ASUS nicht gegangen. Allerdings merkt man, dass in der Smartphone App etwas mehr Liebe steckt.

 

Was ist „Mesh WLAN“ und warum ist dieses besser als ein WLAN Repeater?

Mesh WLAN ist erst einmal ein recht schwammiger Begriff. Es gibt hier keine genaue Definition was Mesh WLAN ist und kann. Unterschiedliche Hersteller haben hier sehr unterschiedliche Herangehensweisen.

Grundsätzlich kann man hier erst einmal in zwei Gruppen unterteilen, die die ein Tri-Band Netz verwenden und die die auf ein Dual-Band Netz setzen.

ASUS setzt beim Lyra auf ein Tri-Band Netz, genau wie Netgear und Linksys bei ihren Systemen. Mit seinem Lyra mini System setzt ASUS hingegen auf ein Dual-Band Netz, genau wie AVM und Ubiquiti.

Was bedeutet Dual und Tri-Band Netz? Bekanntlich gibt es ja das 2,4GHz Band und das 5GHz Band. Wenn ein Gerät nun diese beiden Bänder unterstützt, ist dies ein Dual-Band fähiges Gerät.

Tri-Band fähige Geräte unterstützten ebenfalls 2,4Ghz und 5Ghz und zusätzlich ein zweites 5Ghz Band. Wenn man so will also drei WLAN „Router“ in einem.

Bei den Mesh WLAN Systemen wird dieses zweite 5Ghz Band für die interne Kommunikation genutzt. Dies macht Tri-Band Mesh Systeme so viel besser als WLAN Repeater!

Habt Ihr einen WLAN Repeater muss dieser über ein Band senden und empfangen. Er muss die Daten von Eurem Smartphone entgegennehmen und weiter an den Router senden und umgekehrt. Dies halbiert die effektive Geschwindigkeit!

Praktisch wird die Geschwindigkeit sogar noch mehr als halbiert. WLAN Geräte können (sofern diese kein MU-MIMO unterstützen) nur mit einem Gerät gleichzeitig kommunizieren, klingt blöd ist aber so! Um halt mit mehreren Geräten zu kommunizieren wird auf einer sehr hohen Frequenz zwischen den einzelnen Geräten hin und her geschaltet.

Ein WLAN Repeater bekommt ein Datenpaket von Eurem Smartphone -> nimmt dieses an -> verarbeitet die Daten -> sendet die Daten an den Router -> nimmt das nächste Datenpaket von Eurem Smartphone an -> verarbeitet diese -> usw.

Dies kostet extrem viel Tempo, gerade wenn mehrere Geräte gleichzeitig im WLAN hängen.

Ein Tri-Band Mesh System hat hier den Vorteil, dass die Kommunikation nicht über nur ein WLAN Band läuft, sondern über zwei.

Beispielsweise das Lyra System kann gleichzeitig Daten von Eurem Smartphone empfangen und senden, da beides über unterschiedliche Sende/Empfangsmodule läuft. Dies erhöht das Tempo teilweise signifikant und reduziert Verzögerungen.

Ein weiterer Vorteil eines WLAN Mesh Systems verglichen mit einem normalen Repeater ist die Kommunikation untereinander.

Ein normaler WLAN Repeater ist dumm, dieser sendet und empfängt Sumpfdaten. Es gibt hier keinen Austausch zwischen mehreren Repeater und beispielsweise einem Router.

Dies ist bei einem Mesh System anders! Ihr habt eine SSID (ein WLAN Netz) und die einzelnen Stationen handeln untereinander aus mit welcher Ihr Euch gerade am besten verbinden solltet usw..

So kann es eigentlich nicht passieren, dies funktioniert auch bei Lyra nicht immer ganz perfekt, dass Ihr neben der Basis Station (dem Basis WLAN Router) steht und dennoch mit einem Satelliten (WLAN Repeater) verbunden seid.

Wenn Ihr Euch durch Euer Haus/Wohnung bewegt, werdet Ihr im Hintergrund für Euch unbemerkt zwischen den einzelnen Stationen des Lyra Systems hin und her gebucht, je nachdem wie Ihr das optimale Tempo erhaltet.

Natürlich in einer perfekten Welt hätte man in seiner Wohnung/Haus X kabelgebundene WLAN Access Points verteilt, allerdings ein Tri-band WLAN Mesh System kann hier eine gute Alternative sein, sollte man keine Kabel ziehen können oder wollen.

 

Leistung und Performance

Kommen wir zu einem wichtigem Punkt und dem eigentlichen Test, der Performance. ASUS gibt die Leistung des Lyra Systems mit AC2200 an. AC2200 steht für eine Leistung von 2200Mbit/s, klingt doch gut!

Allerdings schummelt hier ASUS ein wenig. Diese Leistung teilt sich auf die drei verfügbaren WLAN Bänder auf, auf dem 2,4GHz Band stehen 400Mbit/s zur Verfügung, auf dem ersten 5GHz Band 867Mbit/s, genau wie auf dem zweiten 5Ghz Band.

Natürlich ist das zweite 5GHz Band für die interne Kommunikation reserviert, weshalb dem Nutzer letztendlich „nur“ 400+867Mbit/s zur Verfügung stehen.

Damit bietet das ASUS Lyra System, das Linksys Velop System, das Netgear Orbi RBK40 System und auch das Google WiFi System die gleiche Leistung, auf dem Papier.

Es ist also hier ganz klar davon auszugehen, dass bei allen Systemen der gleiche Chipsatz zum Einsatz kommt! Wenn man sich den Markt etwas anschaut, ist das auch keine Überraschung. ASUS wie auch die anderen großen Hersteller kaufen meist von Qualcomm die Chips für Ihre WLAN Router und Qualcomm bietet vermutlich aktuell nur diesen Chip an, welcher sich für Mesh Systeme eignet.

Genug zur Theorie, kommen wir zur Praxis. Hier hat ASUS meinem Standard Testverfahren ein paar Steine in den Weg gelegt. Das ASUS Lyra System nutzt die gleiche SSID für das 2,4GHz und 5GHz Band. Es ist leider nicht möglich getrennte SSIDs für beide Bänder zu vergeben. Für den Normalnutzer ist dies kein Problem, ganz im Gegenteil. In der Praxis ist dies meist die komfortablere Version, allerdings konnte ich daher hier nicht gezielt das 2,4Ghz Band testen, da meine Testgeräte automatisch ins 5GHz Band geschoben wurden.

Ihr müsst Euch also mit den 5GHz Werten zufriedengeben. Diese sind wie üblich bei mir entstanden

Für diesen Test verwende ich den TP-LINK Archer 9E PCI-e WLAN Empfänger, ein aktuelles High End Modell , das zu 1300Mbit/s fähig ist, wie auch die Intel ac 7260 WLAN Karte (867Mbit/s). Mit diesen übertrage ich eine Datei auf einen lokalen Server und wieder auf den Rechner und messe die erreichte Geschwindigkeit. Der Router befindet sich dabei in ca. 2 Metern Entfernung zu den Clients, also recht optimale Bedingungen für den Router. Der Wert in den Tabellen ist dabei in MB/s angegeben und der Durchschnittswert aus Upload und Download.

(Gelb markiert = andere WLAN Mesh Systeme)

Keinerlei Ãœberraschungen bei der erreichten maximalen Performance. Das ASUS Lyra System landet im guten Mittelfeld der von mir getesteten WLAN Routern. Dabei ist dieses mit dem Netgear Orbi System fast exakt gleich auf.

Mittelfeld klingt im ersten Moment sicherlich für ein 300€ WLAN System sehr suboptimal, allerdings ist dies in der Praxis kaum relevant.

Die meisten Notebooks und auch High End Tablets und Smartphones unterstützten lediglich 867Mbit oder sogar nur 433Mbit als maximale Übertragungsrate. Daher ist das Testfeld auch bei den Tests mit der Intel ac 7260 WLAN Karte deutlich näher zusammen als mit dem TP-LINK Archer 9E. Letzterer unterstützt 1300Mbit/s, hier können „größere“ WLAN Systeme natürlich ihre Stärken ausspielen.

Allerdings sind Clients welche mehr als die 867Mbit erreichen sehr selten, in mobilen Geräten meines Wissens nach gar nicht zu finden.

Von daher wenn Ihr nur normale Notebooks, Smartphones und Tablets nutzt und mit diesen keine xx GB großen Daten regelmäßig auf ein NAS übertragt, werdet Ihr praktisch kaum Unterschiede zwischen einem ASUS Lyra System und beispielsweise einem bis an den Anschlag hochgezüchteten ASUS ROG Rapture GT-AC5300 bemerken.

Habt Ihr allerdings ein High End Gaming Notebook, vielleicht sogar von ASUS, und schneidet regelmäßig 4K Videos, welche auf einem lokalen NAS liegen, könnte man vielleicht einen Unterschied zu einem Hochleistungs-WLAN-Router bemerken.

Wobei Ihr im gleichen Raum auch mit dem Lyra System ordentliche 50-70MB/s (nicht Mbit!) Erreichen könnt.

 

Reichweite

Meist ist es letztendlich egal, ob ein WLAN System 90MB/s oder 70MB/s schafft, gerade da die meisten Internetleitungen vielleicht 10MB/s hergeben. Viel wichtiger ist hier meist die Reichweite bzw. die Netzabdeckung.  Diese muss man etwas differenziert betrachten, zum einen die Reichweite eines Lyra Moduls und zum anderen die Reichweite aller drei Module gemeinsam.

Die Reichweite eines Lyra Moduls würde ich als tendenziell eher mittelmäßig bezeichnen. Dies sollte auch keine große Überraschung sein. Lyra besitzt keine großen Antennen und ist auch abseits davon kein bis zum Anschlag hochgezüchtetes Gerät.

Ein ASUS ROG Rapture GT-AC5300, Netgear Nighthawk R7800 X4S oder Linksys EA9500 würden beispielsweise als Einzelgeräte doch ein Stück mehr Reichweite liefern.

Allerdings wenn wir alle drei Lyra Module gemeinsam betrachten, verändert sich natürlich das Bild etwas.

Sehr wichtig ist hier die Positionierung der einzelnen Station! Verteilt diese nicht zu sehr, im Optimalfall sollte zwischen zwei Lyra Modulen maximal 2-3 Räume liegen oder eine Etage, ja so ein Mesh System bietet sich auch für mehrere Etagen an!

Bereits mit zwei Lyra Modulen werdet Ihr die Reichweite selbst der besten High End WLAN Router überbieten. Hierbei wird das System eine 140m² Wohnung/Haus, gut abdecken können.

Mit einem 3. Modul wären sicherlich 200m²+ gut abzudecken bzw. eine zweite Etage.

ASUS gibt zwar die WLAN Abdeckung etwas höher an, 125m² für ein Lyra, 125-250m² für zwei und 250-375m² für drei. Diese Angaben sind vielleicht etwas hoch angesetzt und hängen stark von Eurem Haus/Wohnung ab. Dickere Wände = schlechtere Reichweite.

Allerdings wird man pauschal sagen können, dass ein dreier Set ASUS Lyra sicherlich jedes normale Haus gut und konstant mit WLAN versorgen kann.

Dies könnte auch ein normaler WLAN Router + zwei Repeater schaffen, aber hier hat das Lyra System praktisch einige Vorteile.

Gerade der Wechsel zwischen den einzelnen Stationen geschieht hier sehr flüssig und ohne, dass der Nutzer dies bemerkt. Nein man sollte sich nicht durch das Haus bewegen, wenn man gerade online spielt, aber bei Video Streaming oder sogar Voice Chats gibt es in der Regel keinerlei Abbrüche oder Ähnliches.

Auch schwankt die Netzqualität weniger stark als bei einer Lösung mit normalen Repeatern. Hier ist es ja in der Regel recht deutlich merkbar ob man mit dem Router direkt oder mit einem Repeater verbunden ist.

Natürlich erhaltet Ihr auch beim Lyra System die beste Leistung, wenn Ihr direkt neben der Basis Station steht, aber die Geschwindigkeit bricht in der Regel nicht spürbar ein.

 

Stromverbrauch

Ein niedriger Stromverbrauch ist heutzutage wichtiger denn je. Hier gibt es beim Lyra System Licht und Schatten.

Licht im Sinne, dass eine Lyra Station gerade einmal 7-8,5W benötigt, Schatten im Sinne, dass Ihr natürlich drei Stück von diesen habt.

Grundsätzlich ist der Stromverbrauch von 7-8,5W allerdings für einen Tri-Band WLAN Router gut bis sehr gut.

 

Fazit

Das ASUS Lyra System schlägt in die gleiche Kerbe wie auch Netgear mit seinem Orbi System oder neuerdings Google mit seinem WIFI System.

ASUS Lyra bietet hierbei eine gute Performance, was Übertragungsleistung und auch Reichweite angeht. Beides ist natürlich primär dem Mesh System zu verdanken, welches hier tadellos umgesetzt wurde.

Wichtig, das Mesh System ist nicht nur Marketing, sondern aufgrund des Tri-Band Netzes, das im Hintergrund arbeitet, ein wirklich großer Vorteil! In der Praxis ist ASUS Lyra ganz klar einem WLAN Repeater bzw. mehreren WLAN Repeatern vorzuziehen. Bei der Verbindung über einen Knotenpunkt bricht hier die Geschwindigkeit kaum bis gar nicht ein, im Gegensatz zu den meisten Repeatern.

Auch das Handoff, also das Wechseln zwischen den einzelnen Stationen/Knotenpunkten, funktioniert deutlich flüssiger und schneller als bei normalen Repeatern.

Etwas kritischer kann man die Software betrachten. ASUS geht hier einen recht minimalistischen Weg. Es funktioniert einfach ist hier das Motto und dies tut es auch. Es gibt zwar einige nette Bonus Funktionen wie AiProtection, welches sehr sinnvoll ist, aber grundsätzlich wird man das Lyra System einmal kurz einrichten und dann vergessen.

Dies klingt jetzt vielleicht etwas negativ, aber an sich ist dies natürlich wünschenswert, wenn das WLAN einfach funktioniert. Im Gegenzug gibt es allerdings weniger erweiterte Funktionen, wie getrennte SSIDs für 2,4GHz und 5GHz, manuelle Frequenzwahl usw.

Dies ist letztendlich etwas Geschmackssache, will man etwas mit „dran Rumspielfaktor“ oder etwas das von alleine gut funktioniert, letzteres ist ASUS Lyra.

Kommen wir zum Preis. WLAN Mesh Systeme mit Tri-Band Netz sind nicht günstig und das ist auch ASUS Lyra mit rund 400€ für drei Knotenpunkte nicht.

Allerdings muss ich zugeben, dass mich Mesh Systeme durchaus mit ihren Vorzügen überzeugt haben. Ob sich ein Mesh System dieser Preisklasse lohnt, hängt von der Größe Eurer Wohnung ab. Wohnt Ihr auf 60-80m²? Dann lasst die Finger von Lyra und generell Mesh Systemen. Ein guter normaler WLAN Router reicht hier aus. Ab 120-180m² wird es interessant, gerade dann, wenn Ihr mehrere Etagen habt. Wenn es Euch um ein einfach funktionierendes WLAN System geht, welches über das ganze Haus eine so konstant wie mögliche Performance fürs Websurfen und Video Streamen bietet und Ihr bereit seid dafür etwas tiefer in die Tasche zu greifen, dann ist ASUS Lyra das richtige für Euch!

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Michael Barton
Michael Barton
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