Die aktuellen Ugreen NAS Systeme erlauben das Aufrüsten des Arbeitsspeichers bzw. diese haben einfach einen zugänglichen RAM-Slot. So auch mein Ugreen DXP4800, zu welchem du hier einen Test findest.
Aber was bringt das Aufrüsten des RAMs? Bei einigen QNAP- und Synology NAS Systemen haben wir die Möglichkeit für Virtualisierung, wo natürlich mehr RAM Sinn macht. Aber diese Funktion unterstützen Ugreen NAS Systeme noch nicht.
Bringt also mehr RAM bei Ugreen NAS Systemen überhaupt etwas? Akzeptieren diese überhaupt alle normalen RAM-Module oder brauchen wir speziellen RAM?
Finden wir all dies in diesem Artikel heraus!
SO-DIMM DDR5 beim DXP4800
Das Ugreen DXP4800 besitzt auf seiner Unterseite einen SO-DIMM DDR5 RAM Slot. Dieser akzeptiert “Notebook” DDR5 RAM Module. Die größeren Plus Modelle von Ugreen sollten sogar über zwei RAM-Slots verfügen. Hier spricht Ugreen “offiziell” von bis zu 64 GB.
Im DXP4800 steckt der Intel N100 Prozessor. Über wie viel RAM der Intel N100 prinzipiell akzeptieren kann, habe ich bereits geschrieben.
48 GB RAM im DXP4800
Derzeit sind die größten DDR5 Notebook RAM Module die 48 GB Sticks von Crucial. Wenn das NAS diese akzeptiert, dann sollten auch 16 GB oder 32 GB Module problemlos funktionieren.
Und ja, das DXP4800 akzeptiert das 48 GB RAM Modul ohne Probleme! Auch wenn anscheinend von Ugreen nicht erwartet wurde, dass das NAS jemals so viel RAM sehen sollte.
So wird in der Systemsteuerung “nur” 32 GB RAM angezeigt, aber im Taskmanager ist zu sehen, dass das NAS den vollen RAM nutzen kann.
Was bringt mehr RAM in einem NAS? (Theorie)
Was bringt nun mehr RAM in einem NAS, in der Theorie? Die meisten NAS-Betriebssysteme ob nun von QNAP, Synology oder Ugreen sind sehr sparsam, was den Arbeitsspeicher angeht!
So braucht das DXP4800 im Leerlauf kaum 2 GB, ähnlich sieht es bei den anderen Herstellern aus. Warum dann mehr?
Grund 1 – Virtualisierung und Docker
Ugreen NAS Systeme bieten diese Funktion noch nicht, aber Synology und QNAP. So erlauben diese Systeme das virtualisieren von Betriebssystemen oder das Ausführen von Docker Containern, was recht RAM-intensiv sein kann. Hier kann es dann Sinn machen mehr RAM zu verbauen.
Grund 2 – Caching
Viele Linux basierte Betriebssysteme, wie wir auch hier haben, nutzen überschüssigen RAM, der gerade nicht vom Betriebssystem benötigt wird, als Zwischenspeicher.
Kopierst du also Daten auf das NAS laden diese unter Umständen erst im RAM und dann auf deinen Laufwerken, was die Dateiübertragung unter Umständen stark beschleunigen kann.
Kopierst du eine Datei auf dein NAS und in den ersten Sekunden geht der Kopiervorgang schneller als im restlichen Verlauf, ist dies ein Zeichen für einen RAM-Cache.
Der Test
Für diesen Test habe ich das Ugreen DXP4800 mit einer 6 TB HDD, wie auch 8 GB RAM und 48 GB RAM ausgestattet.
Die 6 TB HDD ist bei einem NAS mit 2,5 Gbit LAN klar ein Flaschenhals! Diese schafft nicht die 250 MB/s+ die das NAS prinzipiell erreichen kann.
Ich habe hier eine 35 GB große Datei auf das NAS und von dem NAS übertragen und die Zeit gestoppt.
Hier sehen wir einen massiven Unterschied bei der Datenrate zwischen 8 GB RAM und 48 GB RAM.
Klar, der Test ist für ein deutliches Ergebnis “optimiert”. So würden sich die Unterschiede bei einer Datei, die größer als 35 GB ist, zunehmend mehr angleichen.
Ähnliches gilt, falls du schnellere HDDs nutzen solltest oder SSDs. Bei SSDs wirst du effektiv keinen Unterschied spüren.
Diesen Unterschied bei der Datenrate können wir auch in einem Diagramm sehen. Hier habe ich die Netzwerk-Aktivität mitgeloggt.
Hier kannst du sehen, wie die Übertragung mit 48 GB RAM signifikant länger bei einem hohen Tempo bleibt.
Erneut außer dem RAM habe ich zwischen den Tests nichts verändert.
In der Software
Beim Kopiervorgang kannst du im Task-Manager auch gut beobachten, wie der “in Cache” Teil sich langsam füllt.
Das NAS nutzt dabei allerdings nicht 100% des RAMs als Cache.
Fazit
Mehr RAM kann das Tempo von NAS-Systemen deutlich erhöhen! Vor allem wenn du langsamere HDDs nutzt.
Dies einfach da der überschüssige RAM als Cache genutzt wird. Das gilt für Ugreen NAS Systeme, wie aber auch für Synology oder QNAP-Modelle.
Ein RAM-Upgrade kann also Sinn machen, vor allem da Ugreen hier auch normalen “Standard” RAM nutzt und sogar bis zu 48 GB Module von Crucial akzeptiert.