Mit den NUCs hat Intel den Markt für Mini-PCs extrem beflügelt. Leider wird Intel selbst keine neuen NUCs mehr auf den Markt bringen. Sehr schade! Aber derzeit gibt es noch einige Interessante NUC Modelle.
Beispielsweise den Intel NUC 11, welchen du je nach Version (mit SSD/RAM und Windows) für +- 500€ bekommst.
Aber lohnt sich dieser, gerade im Vergleich zu den Modellen von Geekom und Co? Finden wir es im Test heraus!
Der Intel NUC 11 Performance Kit im Test
Der Intel NUC 11 setzt auf das bekannte und vertraute Design. So misst der Mini-PC gerade einmal 117 x 46 x 112 mm und setzt auf ein professionelles grau schwarzes Design.
Ein Highlight ist beim NUC 11 die Auswahl an Anschlüssen. So haben wir auf der Front und der Seite:
- 1x USB C Thunderbolt 3 40 Gbit
- 1x USB A 3.1 10 Gbit
- 1x 3,5mm Audio-Eingang/Ausgang
- 1x SD Kartenleser
Auf der Rückseite haben wir folgendes:
- 1x USB C Thunderbolt 3 40 Gbit
- 2x USB A 3.1 10 Gbit
- 1x HDMI 2.0b
- 1x mini Displayport 1.4
- 1x 2,5 Gbit LAN
Dies ist einfach eine perfekte Ausstattung an Anschlüssen! 2x USB C mit Thunderbolt, 2,5 Gbit LAN, 3x schnelle USB A Ports und noch diverse Monitor-Anschlüsse.
Für die Stromversorgung haben wir einen DC Eingang mit 19V. Ein entsprechendes 120W Netzteil liegt natürlich bei.
Barebone oder als Kit
Die Intel NUCs gibt es als “Barebone”, also ohne RAM, SSD oder Betriebssystem. Alternativ bieten viele Anbieter auch den NUC mit passender SSD, RAM und Windows an.
Genau solch ein KIT habe ich hier.
Dieses verfügt über eine 512 GB NVME SSD und 2x 8 GB RAM.
Aufrüstoptionen
Im Inneren des Intel NUC 11 Performance Kit findest du Folgendes:
- 1x M.2 NVME SSD Slot 2280
- 1x 2,5 Zoll SATA Slot
- 2x SO-DIMM DDR4
Die WLAN Karte ist leider fest verbaut.
UHS-II Speicherkartenleser
Im NUC 11 Performance Kit steckt erfreulicherweise ein UHS-II SD Kartenleser.
Dieser erreichte im Test bis zu 266 MB/s. Damit ist der Kartenleser sehr schnell.
Netzwerk
Wenig überraschend nutzt der Intel NUC Intel Netzwerk Hardware.
Als WLAN Karte kommt die Intel AX201 zum Einsatz. Dies ist eine sehr gute WLAN 6 Karte mit bis zu 2402 Mbit.
Als LAN Karte kommt die Intel I225-V mit bis zu 2,5 Gbit zum Einsatz.
Beides sehr gute Netzwerkcontroller!
Mit Windows 11 Pro
Auf meinem NUC 11 war Windows 11 Pro vorinstalliert und auch aktiviert. Die Windows 11 Pro Installation wirkt soweit sauber und Virenfrei, sehr schön.
Neben den Standard Windows Anwendungen waren lediglich Camo Studio und Luminar Neo vorinstalliert, wie auch die diversen Treiber.
Performance
Das Herzstück des Mini-PCs ist der Intel Core i7-1165G7. Der Intel Core i7-1165G7 ist eine Intel I CPU der 11. Generation. Dieser ist nach aktuellem Stand nicht mehr ganz das Neuste, aber prinzipiell ist die 11. Generation noch als recht aktuell zu bezeichnen.
Bei dem Core i7-1165G7 handelt es sich um einen 4-Kerner mit bis zu 4,7 GHz. Bei diesem handelt es sich allerdings um eine „Low Power“ CPU, welche in der Regel auf eine maximale Leistung von +- 28W limitiert ist.
Wollen wir uns dennoch einmal ein paar Benchmarks ansehen.
Die SSD
In meiner “Pre Build” des NUC 11 ist die Kingston OM8SEP4512N verbaut. Kingston OM8SEP4512N?
Hierbei scheint es sich um eine OEM Version der Kingston NV2 zu handeln.
Dies ist eine akzeptable SSD für den normalen Einsatz, aber offensichtlich auch nicht das schnellste Modell das du bekommen kannst.
Lautstärke
Im normalen Betrieb ist der Intel NUC 11 praktisch nicht hörbar. Der Lüfter surrt höchstens minimal.
Dabei ist die Lüftersteuerung gut gelungen. So kann der NUC 11 unter Last durchaus hörbar werden, wie ein normales Notebook unter Last. Allerdings dreht der Lüfter auch wirklich nur bei höherer Last hoch, nicht wie bei anderen Mini-PCs wo schon der Lüfter beim Öffnen von Programmen anspringt usw.
Von daher ist der NUC 11 sicherlich nicht der leiseste Mini-PC, aber der verbaute Lüfter ist gut gesteuert.
Extrem niedriger Stromverbrauch
Erfreulicherweise ist der Stromverbrauch selbst für einen Mini-PC sehr gering!
- Ohne Monitor (Windows mit LAN) – 3,96W
- Windows Leerlauf – 7,7W
- Volllast – 64W
Ohne Monitor, in Windows mit 2,5 Gbit LAN benötigte der PC gerade einmal +- 4W, was diesen auch als eine Art Home-Server spannend macht.
Mit Monitor, in Windows im Leerlauf kommen wir auf 7,7W. Unter Last kann der Verbrauch auf bis zu 64W ansteigen.
Gerade die Leerlauf Werte des NUC 11 sind dabei sehr gut!
Fazit
Es gibt sehr viel am Intel NUC 11 zu mögen! Wir haben hier durchaus einen leistungsfähigen Mini-PC, mit super Portausstattung und einer fantastischen IO.
Alleine die 2x Thunderbolt 3 Ports (welche ja effektiv USB 4 sind) in Kombination mit den schnellen USB A Ports und 2,5 GBit LAN ist spitze!
Dabei reicht die Leistung des PCs für Office, Media Anwendungen oder sogar leichte Foto- und Video-Bearbeitung gut aus.
Allerdings ist dies auch der Kritikpunkt. Wir haben hier „nur“ eine Intel 11. Gen CPU. Diese ist noch fähig, aber es gibt auch Besseres.
Persönlich würde ich vermutlich eher einen Mini-PC wie den Geekom A5 kaufen, welcher beim gleichen Preis mit stärkerer CPU und GPU punktet, aber im Gegenzug natürlich kein Thunderbolt besitzt.
Zudem sind natürlich die Intel NUCs aus Sicht der Stabilität der Goldstandard, auch wenn die Geekom Modelle hier nach meiner Erfahrung ebenfalls stark sind. Das vermutlich beste am NUC 11 verglichen mit vielen anderen Mini-PCs ist der Stromverbrauch, welcher selbst für einen Mini-PC sehr gering ist!
Von daher ist der NUC 11 auch weiterhin eine gute Wahl, aber ich würde vermutlich eher zum Geekom A5 oder der kleinen Version des Geekom IT13 greifen.
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